Fußball
2. Liga: 1. FC Nürnberg – SV Sandhausen 2:0
Michael Frey & Robin Hack schießen CLUB zum Sieg!
Befreiungsschlag nach verkorkstem Auftakt 2020: Der ernüchternden 1:4 (0:2)-Niederlage drei Tage zuvor beim Hamburger SV ließ der 1. FC Nürnberg gegen den in zehn Partien hintereinander ungeschla-genen SV Sandhausen mit dem insgesamt verdienten 2:0 (1:0)-Heimsieg jene erhoffte (= dringend nötige) Wiedergutmachung folgen, die dem zwischenzeitlichen Abrutschen von Relegationsplatz 16 auf Ab-stiegsrang 17 zum Wiederbeginn nach der Winterpause nun ein Klettern in (zumindest vorübergehend, letztlich indes lediglich vermeintlich) sichere Gefilde beschert!
Diese Momentaufnahme nach dem 20. Spieltag der Saison 2019/20 ist womöglich nämlich allein deshalb bereits trügerisch, als dieser noch eine Begegnung ausstehen hat. Und beim Gastspiel des HSV am Mon-tagabend in Bochum kann der VfL 1848 (16. mit 20 Punkten) die Mannschaft von Chef-Trainer Jens Keller (13. mit 22 Zählern) zumindest rein rechnerisch überholen sowie den Abstand zum Relegations-Rang (bei einem VfL-Sieg dann der SV Wehen Wiesbaden = derzeit 15. mit 21 Punkten) auf nur noch einen Zähler verringern . . .
Wie dem auch sei, der Klassenerhalt wird eh kaum auf die Schnelle zu bewerkstelligen sein. Denn von einer Siegesserie darf zwar geträumt werden, realistisch erscheint sie kaum – der Verfasser dieser Zeilen lässt sich diesbezüglich nur zu gerne eines Besseren belehren!?!
Nach drei Änderungen: Ein Anfang ist gemacht!
Immerhin, ein Anfang ist gemacht. Das 2:0 gegen den SV Sandhausen kann den Weg nach oben und in eine gesicherte Zukunft einläuten, zudem ist wenigstens die 2:3-Niederlage vom Hardtwald-Stadion aus der Hinrunde ausgeglichen.
Dabei sah sich Jens Keller nur rund 64 Stunden nach dem 1:4 beim HSV zu einer personellen Änderung gezwungen und nahm zwei weitere in der Startelf aus eigenem Antrieb vor: Für Torschütze Tim Hand-werker, der wegen Wadenproblemen vorsichtshalber auf der Ersatzbank Platz nahm, durfte Norwich-Neuzugang Philip Heise als Linksverteidiger sein (vielversprechendes) Pflichtspiel-Debüt für den Club feiern; zudem rückte Oliver Sorg für Lukas Mühl in die rechte Verteidigung und Fabian Nürnberger für Adam Gnezda Čerin vor die Innenverteidiger Asger Sörensen und Konstantinos Mavropanos (der Neu-zugang von Arsenal beeindruckte ebenfalls) zu Johannes Geis ins eher defensive Mittelfeld.
Früh deutete sich an, welch gute Griffe die FCN-Verantwortlichen mit den Neuen von der Insel gemacht zu haben scheinen: Konstantinos Mavropanos (22jähriger, in Athen geborener griechischer Innenver-teidiger aus London) wie Philip Heise (28jähriger gebürtiger Düsseldorfer mit vorherige Station im ost-englischen Norwich) bewiesen sowohl in der Abwehr-Arbeit wie nach vorne vielversprechende Quali-täten.
Heise als Wegbereiter der Führung durch Frey
Bereits in der 7. Spielminute sorgte Heises Flanke von links für Gefahr vor dem Sandhäuser Gehäuse, als Innenverteidiger Zhirov der Ball unkontrolliert vom Fuß Richtung SVS-Torhüter Fraisl sprang – der da noch reagieren konnte und einen noch früheren Rückstand verhinderte. Fünf Minuten später allerdings war er machtlos, denn dank Mavropanos direktem Zuspiel nach einem Sandhäuser Befreiungsball und Heises prompter Flanke aus dem linken Halbfeld beförderte FCN-Mittelstürmer Michael Frey das Spiel-gerät mit einem raffinierten Kopfball zur umjubelten 1:0-Führung ins gegnerische Netz!
Danach stand FCN-Keeper Christian Mathenia im Mittelpunkt. Der nach langer Verletzung zurückge-kehrte 27-Jährige gebürtige Mainzer lenkte den Kopfball von Kevin Behrens, dem Namensvetter von Club-Kapitän Hanno Behrens (weder verwandt, noch verschwägert – wiewohl beide gebürtige Nord-deutsche: Hanno aus Elmshorn bei Hamburg, Kevin aus Bremen …), mit einer Glanzparade zur Ecke (16.). Die blieb trotz Kopfball-Abschlusses ebenso ohne Folgen wie Bouhaddouz‘ vom FCN-Bollwerk geblockter Schuss vom Elfmeterpunkt (40.) und Kevin Behrens Kopfball (43.); die beiden Sandhäuser Spitzen waren alles andere als untätig . . .
Zwar landete der Ball (zusammen mit dem vermeintlich vergeblich um Rettung bemühten SVS-Ab-wehrspieler Zhirov …) nochmal im Gäste-Gehäuse, doch statt Anstoß entschied das Schiedsrichter-Gespann, offensichtlich zu Recht, auf Abseits: Robin Hack stand beim Zuspiel seines Kapitäns Hanno Behrens wohl zu nah an der Torauslinie, seinem Treffer per Chipp über Torhüter Fraisl blieb die Anerkennung versagt (45.).
Mathenia’s Glanztat folgte nahezu gnadenlose Effizienz
Seine (zumindest an diesem Tag) nahezu gnadenlose Effizienz stellte die Mannschaft von Jens Keller nach Wiederbeginn unter Beweis: Nach einem mutigen Volleyschuss von Fabian Schleusener über den SVS-Kasten (49.) gelang Johannes Geis trotz Bedrängnis ein perfekter öffnender Diagonalpass aus der eigenen rechten Spielhälfte vor die linke Strafraum-Hälfte der Gäste, wo Robin Hack den Ball perfekt an- und mitnahm sowie dank geschickter Körpertäuschung und perfektem Abschluss über den linken Innenpfosten einnetzte zum ebenfalls begeistert gefeierten 2:0 (52.)!
Und nachdem Mavropanos den Freistoß von Geis (60.) per Kopfball knapp neben das SVS-Tor befördert hatte, folgte der große Augenblick für Christian Mathenia: Zuerst kam der Club-Torhüter gegen den eingewechselten Engels (er war der gesamten FCN-Abwehr nach einem Steilpass enteilt) einen Tick zu spät und holte ihn von den Beinen (63.), dann parierte er den fälligen Elfmeter von Leart Paqarada und bewahrte seine Mannschaft damit vor einem Anschlusstreffer, der dann eventuell doch für Unsicherheit hätte sorgen können . . .
Danach trat noch zweimal Robin Hack in Erscheinung. Erst verlor er einen (unnötigen?) Zweikampf im Mittelfeld und verpasste beim Konter so die Gelegenheit zum öffnenden Paß auf die völlig freie rechte Seite (68.); dann verzog er freistehend erneut von halblinks (wie bei seinem 2:0), nachdem Hanno Beh-rens den Ball mit einer Grätsche erobert und Michael Frey das Spielgerät mit der Hacke perfekt zu ihm weitergeleitet hatte (74.).
Frey’s Gelb-Rote Karte als Makel für Osnabrück
Das eigene Tor indes geriet nicht mehr in ernsthafte Gefahr, weil der 1. FCN defensiv gut stand und den Gästen zwar mehr Ballbesitz gestattete (39:61 Prozent!), das Geschehen aber weitgehend kontrollierte. Und dies, obwohl die Keller-Truppe ab Spielminute 77 und damit inklusive vierminütiger Nachspielzeit für gut eine Viertelstunde in Unterzahl agieren musste – nach früher wie unnötiger Gelber Karte wegen Reklamierens (15.) befand Schiedsrichter Dr. Thomsen Michael Frey’s Grätsche im gegnerischen Straf-raum (!) ebenfalls als Gelb-würdig und zeigte dem 25jährigen, in Münsingen geborenen Schweizer (infolgedessen konsequent) Gelb-Rot und der Torjäger fehlt nun beim Auswärtsspiel in Osnabrück . . .
Die Statistik zur Begegnung des 1. FC Nürnberg vom 20. Spieltag der 2. Bundesliga in der Saison 2019/20:
1. FC Nürnberg – SV Sandhausen 2:0 (1:0)
1. FCN: 26 Mathenia – 3 Mavropanos, 4 Sörensen, 5 Geis (90. 29 Erras), 14 Mi. Frey, 15 Nürnberger, 17 Hack (87. 10 Kerk), 18 H. Behrens, 19 Heise, 23 Schleusener (84. 11 Zrel’ák), 25 Sorg / ohne Einsatz auf der Bank: 30 Lukse – 6 Handwerker, 8 Dovedan, 9 Ishak, 16 Gnezda Cerin, 28 Mühl / Trainer: Jens Keller.
SVS: 1 Fraisl – 2 Zhirov, 6 Linsmayer, 11 Bouhaddouz, 16 K. Behrens, 18 Diekmeier, 19 Paqarada, 20 Taffertshofer (59. 8 Engels), 22 Nauber, 26 Halimi (59. 7 Türpitz), 29 Paurevic (76. 5 Ma. Frey) / ohne Einsatz auf der Bank: 13 Wulle – 4 Verlaat, 14 Kister, 21 Pena Zauner, 27 Scheu, 30 Dieckmann / Trainer: Alois Schwartz.
Tore: 1:0 14 Mi. Frey (12. Spielminute – per akrobatischem Seitfall-Kopfball aus rund elf Metern nach Flanke von 19 Heise aus dem linken Halbfeld und davor direktem Zuspiel von 3 Mavropanos, der den weiten Befreiungsschlag aus dem Sandhäuser Strafraum sofort wieder nach vorne brachte), 2:0 17 Hack (52. – raffiniert und trickreich aus zehn Metern in zentraler Position nach herrlichem Diagonal-Paß von 5 Geis und perfekter Ballan- wie -mitnahme inklusive geschicktem, regelkonformem Stellen des eigenen Körpers zwischen Ball und gegnerischen Abwehrspieler … – 22 Nauber und 1 Fraisl rutschten nachei-nander ins Leere).
Besonderes Vorkommnis: 64. 26 Mathenia wehrt von ihm selbst an 8 Engels verschuldeten Foulelfmeter von 19 Paqarada ab.
Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen – SR-Assistenten: Robin Braun + Dominik Jolk / 4. Offizieller: Manuel Bergmann / Video-Assistent: Patrick Alt.
Gelbe Karten: FCN 1 = 14 Mi. Frey (15., wegen Reklamierens) – Sandhausen 1 = 29 Paurevic (45 +1. – Grund nicht nachvollziehbar).
Gelb-Rote Karten: FCN 1 = 14 Mi. Frey (77., wegen Foulspiels) – Sandhausen keine.
Rote Karten: keine.
Zuschauer: 25 094 (zahlende im „Max-Morlock-Stadion“).
Und so geht’s weiter für den „Club“:
Zwei Auswärts-Reisen hintereinander stehen nun auf dem Programm:
Auf nach Niedersachsen, also in den Norden – so heißt es zunächst für den 1. FC Nürnberg mit der Reise zum VfL Osnabrück (Hinrunde 1:0). Im „Stadion an der Bremer Brücke“ muss die Mannschaft von Jens Keller im Rahmen des 21. Spieltags am 8. FEBRUAR 2020 (SAMSTAG, 13 UHR) antreten.
Zum zweiten Spiel in der Fremde in Folge haben es FCN-Offizielle wie Fans weniger weit. Beim 1. FC Heidenheim (Hinrunde 2:2) steht die fällige Rückrunden-Begegnung am 14. FEBRUAR 2020 (FREITAG, 18:30 UHR) auf dem Spielplan.
Das nächste Mal im „Max-Morlock-Stadion“ antreten darf der „Club“ erst wieder am 23. FEBRUAR 2020 (SONNTAG, 13.30 UHR) gegen den SV Darmstadt 98 (Hinrunde 3:3).
Text-Autor: Klaus Meßenzehl
Fotos: Thorsten Schönberger + Werner F. Schönberger / ISPFD
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