Fußball
2. Liga: 1. FC Nürnberg – SC Paderborn 07 0:2
Verrückt: Keine Anerkennung für 3 FCN-Tore
Wann und wie oft passiert es schon mal, dass eine Mannschaft den Ball drei Mal im Netz des Gegners versenkt und trotzdem mit 0:2 verliert?
Das ist nun geschehen am 30. Spieltag in der 2. Bundesliga im „Max-Morlock-Stadion“ und zum Leidwesen des gastgebenden 1. FC Nürnberg. Die Mannschaft von Cristian Ramon Fiél Casanova rutschte zwar trotz des 0:2 (0:1) gegen den SC Paderborn 07 nicht weiter von Platz 11 der Tabelle ab Richtung Abstiegszone und musste auch keine weitere Verringerung des Vorsprungs von (ohnehin nur noch) sechs Punkten auf Relegationsrang 16 hinnehmen.
Dennoch sollte „Der CLUB“ möglichst bald wieder punkten, um zum Ende einer insgesamt doch eher enttäuschenden Saison 2023/24 kein Fiasko zu erleben. Denn nach den Niederlagen beim FC Schalke 04 (0:2) und gegen Holstein Kiel (0:4) blieb „Der CLUB“ ebenso zum dritten Mal in Folge ohne eigenen Treffer wie angesichts des vorherigen 0:2 gegen Tabellenführer FC St. Pauli dreimal hintereinander vor eigenem Publikum.
Die Zuschauer-Entwicklung ist rückläufig
Das zeigte sich gegen den einstigen „FCN-Lieblingsgegner“ (zuvor 8 Siege, davon zuletzt fünf in Serie + 1 Unentschieden, dem bislang nur 2 Niederlagen gegenüberstanden – die allerdings beide zuhause) bereits zur Halbzeit und auch nach den insgesamt 106 „Spielminuten“ (plus 4 vor der Pause + plus 12 zum Spielende) verständlicherweise enttäuscht. Zumal von einem Aufbäumen wenigstens in der mit 11 Minuten angekündigten, aber tatsächlich zwölfminütigen Nachspielzeit der zweiten Halbzeit kaum etwas zu erkennen war.
Dabei deutet die Entwicklung der jüngsten Besucherzahlen durchaus an, dass das Interesse an den Profis des 1.FCN schwindet.
Waren es gegen Liga-Primus FC St. Pauli noch 45 629 zahlende Zuschauer im allerdings auch bei weitem nicht ausverkauften Rund, das in der Südkurve nahezu komplett von Gästeanhängern gefüllt wurde, vermeldeten die „Glubb“-Offiziellen gegen dessen Hauptverfolger Holstein Kiel lediglich 31 961 verkaufte Tickets (was sich keineswegs nur durch die geringere Zahl an Schlachtenbummlern aus Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt erklärte).
So betrachtet waren die 27 939 ihren Obolus entrichtenden Besucher gegen den SC Paderborn 07, dessen Anhängerschar nochmal kleiner ausfiel als die der Kieler, schon wieder beachtlich.
Allerdings dürften davon einige angesichts der aktuellen Negativserie Zweifel befallen, ob sie gegen den auf einer Erfolgswelle schwimmenden Karlsruher SC bereits am kommenden Sonntag erneut ins „Max-Morlock-Stadion“ pilgern werden. Aber vielleicht gibt’s ja zumindest eine attraktive Auseinandersetzung, denn die Badener werden mit einem Sieg in der Noris ihre zumindest kleine Chance auf den Aufstiegsrelegationsrang 3 wahren wollen.
SCP-Kapitän Musliu fast „Doppel-Torschütze“
Und was sein muss, muss (leider) sein = so kam es zur Nürnberger 0:2-Niederlage gegen den zuvor sogar sechs Mal sieglosen SC Paderborn: Nach frühem Rückstand durch Adriano Grimaldi (10. Spielminute), der FCN-Torhüter Carl Klaus bereits drei Minuten zuvor zu einer Glanzparade gezwungen hatte und schließlich „überlistete“, fanden die vermeintlichen Ausgleichstore von Kanji Okunuki (31.) und Can Yilmaz Uzun (55., Elfmeter im Nachschuß nach Foul am zum Wiederbeginn eingewechselten Joseph Hungbo) völlig zu Recht keine Anerkennung – wegen Abseits + Regelwidriger Doppelberührung bei der Ausführung des Strafstoßes!
Und dann nahm das Unheil für die Gastgeber endgültig seinen Lauf: Visar Musliu traf per Kopf zum 0:2 (61.) – nach dem fünften Eckball der Ostwestfalen, die allesamt für höchste Gefahr vor dem FCN-Kasten sorgten und das 15. Kopfballgegentor der Nürnberger (= Liga-Minuswert!) zur Folge hatte. Dagegen fielen die insgesamt acht Eckstöße der Nürnberger weit weniger gefährlich aus.
„Video-Beweis“ + der Beweis für seinen Sinn!
Nachdem Nicolas Winter als „Video-Assistent“ dem Schiedsrichtergespann mit Florian Exner und dessen Assistenten Mitja Stegemann sowie Luca Schlosser drei Mal (Abseits Okunuki, Foul an Hungbo + unkorrekte Elfmeter-Ausführung durch Uzun) geholfen hatte, keinen Spielentscheidenden Fehler zu produzieren, benötigten die Unparteiischen beim dritten unkorrekten FCN-Tor keine Hilfe und bewahrten SCP-Spielführer Musliu davor, mit einem Eigentor (70.) zum „Doppel-Torschützen auf beiden Seiten“ zu werden. Denn Lukas Schleimer, von dem sich der Paderborner Innenverteidiger zuvor geschickt abgesetzt hatte, war ins Abseits gelaufen!
Beinahe lustig mutete im Verlauf der Zweitliga-Partie derweil mehrmals das Transparent mit der Aufschrift „VIDEOBEWEIS ABSCHAFFEN“ in der Nordkurve an = vermutlich von den „ULTRAS Nürnberg 94“ (die sich in der Stadt und anderswo auch gerne verewigen mit „UN 94“-Graffitis). Angesichts der Geschehnisse auf dem Rasen mit den (nötigen) Eingriffen und Korrekturen (dank der damit besseren Einsicht des Hauptschiedsrichters) sollte Sinn und Zweck des „Video Assistant Referee“ keineswegs nur für Fußballanhänger, denen Fairneß (und Gerechtigkeit) wichtig ist, deutlich geworden sein.
Text: Klaus Meßenzehl (Pressedienst Nürnberg / PDN)
Titelfoto: Keine regelkonforme Ausführung des Elfmeters von 42-Can Yilmaz Uzun (FCN)
Fotos: ISPFD
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