Sonstiges
Künstlerhaus Nürnberg: auf neuen Füßen stehend
Seit April 2019 bis voraussichtlich Sommer 2022 saniert das städtische Hochbauamt das Künstlerhaus am Nürnberger Königstor und rechnet mit Gesamtkosten von rund 27,6 Millionen Euro.
Das 1910 auf Teilen der mittelalterlichen Stadtmauer errichtete Künstlerhaus steht weiterhin selbstbewusst und stabil am Königstor, obwohl weite Bereiche der Außen- und Innenwände und der Stadtmauer mittlerweile „längere Beine und neue Füße“ im Zuge der sogenannten Unterfangungsarbeiten erhalten haben. Die übrigen, ebenso komplexen Bauarbeiten liefen und laufen trotz Pandemie weiter.
Im Rahmen der Generalsanierung des nördlichen, bisher nicht modernisierten Gebäudeteils kümmert sich das Hochbauamt um funktionale, baurechtliche und konstruktive Herausforderungen. Eine neue Eingangssituation für eine Verbesserung der Abläufe im Gebäude, eine deutlichere Öffnung nach außen hin und eine bessere Auffindbarkeit des Künstlerhauses werden angestrebt. Das Konzept sieht außerdem vor, die neu zu ordnenden Funktionen und den Mehrbedarf an Technikflächen über Erweiterungen in die Tiefe zu realisieren. So bleibt das äußere Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Gebäudes weitestgehend erhalten.
Die Arbeiten starteten im April 2019 zunächst mit Baustelleneinrichtung, Abbruch- und Demontagearbeiten. Im Zuge der seit Sommer 2019 laufenden Unterfangungs- und Rohbauarbeiten war von den Baubeteiligten mehrfach auf neue Erkenntnisse der vorhandenen Bausubstanz zu reagieren, die die geplanten Abläufe verzögerten.
Zusätzlich führten Pandemie und ungünstige Witterung zu einer rund sechs Monate längeren Bauphase. Das Hochbauamt strebt mit den beteiligten Architekten und Ingenieuren die Bezugsfertigkeit für Sommer 2022 und die Wiedereröffnung für Herbst 2022 an.
Zur Wiedereröffnung wird auch eine grell-pinke Flagge an einem acht Meter hohen Mast den neuen Eingang markieren. Der Entwurf „Flagge zeigen“ der Künstlerin Heidi Sill überzeugte die Jury eines Kunstwettbewerbs im vergangenen Jahr.
„Für interessierte Bürgerinnen und Bürger öffnet die Baustelle wie bereits im vergangenen Jahr ihre Tore. Voraussichtlich im Juni 2021 werden das Hochbauamt zusammen mit Florian Nagler Architekten öffentliche Baustellenführungen anbieten“, erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.
„Das Künstlerhaus ist für Nürnbergs Kunst und Kultur, vor allem auch für die hier tätigen Vereine und Einrichtungen wie die Werkbundwerkstatt, Musikverein, die Kinos oder die Kulturkellerei, um nur einige zu benennen, eine zentrale Einrichtung. Über die Perspektiven für alle Akteure, an dieser Stelle ab dem Jahr 2022 vollumfänglich weiter zu wirken, bin ich sehr erfreut.“, betont Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner.
Zu den Gesamtkosten erhält die Stadt im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“ von Bund und Freistaat Bayern rund 10,8 Millionen Euro. Der Kunstwettbewerb wurde bereits 2020 abschließend mit 15 000 Euro durch Bund und Land im Rahmen der „Sozialen Stadt“ bezuschusst.
Text: Stadt Nürnberg
Titelfoto: Künstlerhaus, Baustelle Februar 2021 – Festsaal. Bildnachweis: Andrea Scholze-Nash.
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