Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – MT Melsungen 32:31
Energie-Leistung beschert Heimsieg nach dem „FinalFour“
Das Abenteuer „Final Four“ ist Vergangenheit – für den Handball-Club (HC) Erlangen hat jetzt wieder der Alltag Bundesliga Vorrang.
Und da galt es nach der 22:30 (13:17)-Niederlage im Halbfinale des Pokalwettbewerbs des Deutschen Handball-Bundes (DHB) von Hamburg gegen den Liga-Tabellenführer und designierten Deutschen Meister SC Magdeburg, der das Pokal-Finale trotz Pausen-Führung allerdings mit 21:28 (13:12) gegen Rekord-Pokalsieger THW Kiel (damit zwölf Mal erfolgreich!) verlor, wieder Punkte zu sammeln für den möglichst frühzeitigen Klassenerhalt – was mit dem 32:31 (16:15)-Sieg gegen die Melsunger TurnGemeinde (TG oder MT) 1861 gelang!
Dabei gingen die Schützlinge von Sportdirektor und Chef-Trainer Alonso durch ein Wechselbad der Gefühle. Nach anfänglicher Führung, die in den ersten 30 Spielminuten nur ein Mal zum 3:4 wechselte und teils deutlich (beim 11:8) bis zu drei Toren ausgebaut werden konnte, drohte nach dem Wiederbeginn (da stand’s noch 16:15 für den HCE) die Wende zu Gunsten der Gäste aus Nordhessen.
Einem 3:0-Lauf über die Pause hinweg ließ Melsungen weitere drei Treffer hintereinander zum 17:20 folgen und erst nach Nico Büdels zweitem erfolgreichem Abschluß vom Kreis zum 19:21, Simon Jeppssons erst im zweiten Anlauf anerkanntem 20:21 sowie dem 3:0-Lauf durch Tore von Antonio „Toni“ Metzner (er netzte insgesamt sieben Mal ein, allesamt in Halbzeit 2!), Christopher Bissel (insgesamt viermal erfolgreich) und Sebastian Firnhaber (letztlich fünf gelungene Abschlüsse) jeweils vom Kreis zum 23:22 brachte die Gastgeber zurück auf die Siegerstraße.
Dazwischen bestätigte Klemen Ferlin ein ums andere Mal seine Extra-Klasse und brachte die Melsunger Schützen schier zur Verzweiflung. Lediglich vom Siebenmeter-Punkt blieben die Gäste makellos, Tobias Reichmann traf aus dieser Entfernung bei fünf Versuchen (ausnahmslos in den zweiten 30 Spielminuten) fünf Mal und fügte diese Ausbeute seinen zwei Toren aus der ersten Halbzeit zu insgesamt sieben Treffern hinzu. Fünf Strafwürfe billigten die Schiedsrichter-Schwestern Tanja Kuttler und Maike Merz aus Baden-Württemberg im Übrigen auch den Erlangern zu – allerdings scheiterte Simon Jeppsson, der HCE-Hauptspezialist Steinert während dessen Verletzungsausfall auch in diesem Bereich ziemlich gut vertreten hatte, gleich mit seinem ersten Versuch (der Aufsetzer passierte zwar die offenen Beine von MT-Keeper Simic, landete dann aber über dem Gehäuse).
Wie gut, dass Erlangens wieder zurückgekehrte Strafwurf-Nummer 1 nach gescheitertem zweitem Versuch beim dritten und vierten Antritt (alle vor dem Seitenwechsel) wieder erfolgreich war; mit drei Toren trug Rückkehrer Christoph Steinert entscheidend bei zur Pausen-Führung, die die Grundlage zum von Anhängern wie HCE-Offiziellen und -Offiziellen enthusiastisch gefeierten 32:31-Erfolg darstellte.
„Final4“-Teilnahme gefeiert – trotz des Pokal-K.o.!
Gefeiert hatte der Erlanger Troß auch den bislang größten Erfolg der Vereinsgeschichte, das Erreichen des „FinalFour“ im Pokalwettbewerb des Deutschen Handball-Bundes (DHB). In der Hamburger „Barclays Arena“, die vor dem Umzug nach Köln vorerst letztmals Spielort für die Halbfinal-Begegnungen und das Endspiel im DHB-Pokal war, reagierte die „HCE-Familie“ trotz des Ausscheidens gegen den SC Magdeburg alles andere als enttäuscht. Der Block mit 1000 Erlanger Anhänger*innen unter den insgesamt 13 000 Besucher*innen betrachtete die Reise in die Hansestadt ebenso wie Mannschaft und Offizielle als außergewöhnliches Erlebnis.
Für Tom Zechel schloß sich in den sehr besonderen vergangenen Wochen gar ein ganz spezieller Kreis: Nach dem 34:26 (17:11)-Erfolg der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) von Kiel am 13. April traf der Erlanger Neu-Nationalspieler im „PlayOff“-Rückspiel für die Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2023 (11. bis 29. Januar in Polen und Schweden) drei Tage später beim 33:27 (15:16)-Sieg nach Pausen-Rückstand in Tórshavn, der Hauptstadt auf der Färöer-Insel Streymoy, erneut zwei Mal (wie davor schon bei der Vorbereitung auf diese Qualifikation). Und seinen sogar drei Treffern im Hamburger „FinalFour“ gegen den SC Magdeburg ließ der Erlanger Kreisläufer auch gegen Melsungen, das allerdings lediglich 14 Spielernamen auf dem Spielberichtsbogen aufführen konnte (neben Finn Lemke fehlte etwa auch Timo Kastening), seiner gewohnt zuverlässigen Abwehrarbeit wiederum zwei erfolgreiche Abschlüsse folgen!
So darf es aus Sicht des HCE gerne weitergehen, für Zechel wie für den HCE. Denn der jüngste, erst dritte Sieg im 15. Aufeinandertreffen mit den Nordhessen (bei einem Unentschieden und elf Niederlagen = 401:438 Tore) soll den Weg weisen für die nächsten Aufgaben. Dabei dürften die Erlanger, denen mit der Lizenz-Erteilung für die nächste Bundesliga-Saison ohne jegliche Auflage auch wirtschaftlich ein Erfolg gelang, ebenso wenig von Selbstläufern ausgehen: Das Auswärtsspiel beim TBV Lemgo Lippe, dem Überraschungs-Pokalsieger des Vorjahres, ermöglicht den Schützlingen von Raúl Alonso nicht mal 48 Stunden Regenerationszeit und ziemlich genau eine Woche später gastiert mit dem SC Magdeburg jene Mannschaft in Nürnberg, die weiteren Pokal-Träumen der Mittelfranken im Halbfinale eine Ende setzten – vor allem aber hat der SCM deshalb nichts zu verschenken, weil sich die Mannschaft aus der Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt mit der Deutschen Meisterschaft schadlos halten will für das Scheitern im Pokal-Endspiel am THW Kiel.
Nächstes Heimspiel für den HC Erlangen:
7. MAI 2022 (SAMSTAG, 20:30 UHR): HC ERLANGEN – SC Magdeburg: in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ zu Nürnberg (zuletzt erst kürzlich am 23.4.2022 im Halbfinale des DHB-Pokals beim „Final4“ in Hamburg 22:30 + in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit 2021/22 am 31.10.2021 in Magdeburg 27:28 = jeweils für den SCM)
Statistik der Nachhol-Begegnung des HCE vom 19. Spieltag in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga der Saison 2021/22
HC Erlangen – Melsunger TurnGemeinde 1861 32:31 (16:15)
HCE: 1 Ziemer ( Spielzeit 0:11 Minuten), 22 Ferlin (56:52) – 5 Sellin (3 Tore), 6 Jaeger, 9 Øverby, 17 Kellner, 18 Firnhaber (5), 20 Büdel (2), 21 Bissel (4), 27 Metzner (7), 33 Link (C = Kapitän/Spielführer), 42 Jeppsson (5, davon diesmal kein Siebenmeter bei 1 Versuch), 44 Steinert (3, allesamt per Siebenmeter bei 4 Versuchen), 57 Leban (1), 67 Olsson, 96 Zechel (2) / Offizieller A: Thomas „Tom“ Hankel (= Co-/Torwart-Trainer) – OB: Raúl Alonso (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Ólafur Indriði Stefánsson (= neuer, weiterer Assistent im Trainerstab).
MT: 12 Heinevetter (ohne Einsatz), 16 Simic (54:28) – 3 Maric, 5 Kühn (4), 9 Reichmann (7, davon 5 per Siebenmeter bei 5 Versuchen), 15 Kunkel (1), 18 Drosten, 21 Arnarsson (2), 22 Allendorf, 30 Gleb (3), 34 Häfner (7), 41 Petersson, 46 Fuchs, 94 Pavlovic (7). / Offizieller A: Arjan Haenen (= Co-Trainer) – OB: Roberto Garcia Parrondo (= Chef-Trainer) – OC: Matthias Horn (= Betreuer) – OD: Rene Kagel (= Physiotherapeut).
Torfolge: nach Anwurf HCE 1:0, 1:1, zwei erfolgreiche Abschlüsse der Gastgeber hintereinander zum 3:1, gefolgt von einem Melsunger 3:0-Lauf zum 3:4, erneut zwei Erlanger Treffer in Folge zum 5:4, 5:5, 6:5, 6:6, wiederum zwei Tore der Gastgeber nacheinander zum 8:6, 8:7, 9:7, 9:8, zum vierten Mal in Halbzeit 1 zwei gelungene HCE-Würfe zum 11:8, zwei MT-Treffer in Folge zum 11:10, 12:10, nochmal zwei Melsunger Einschläge hintereinander zum 12:12-Ausgleich, 13:12, 13:13, zum bereits sechsten Mal in den ersten 30 Spielminuten zwei Tore der Gastgeber in Folge zum 15:13, 15:14, 16:14, 16:15 – den Anwurf zum Wiederbeginn nutzten die Gäste mit einem Doppelpack zu einem Pausen-übergreifenden 3:0-Lauf und der neuerlichen Führung von nun 16:17, dem Erlanger 17:17-Ausgleich folgte ein 3:0-Lauf der Melsunger zum 17:20, 18:20, 18:21, zwei HCE-Treffer in Folge zum 20:21 sowie nach dem 20:22 ein 3:0-Lauf zum 23:22 drehten das Momentum wieder zugunsten der der Gastgeber, die zwar den neuerlichen Ausgleich zum 23:23 hinnehmen mussten, ihren Vorsprung nach abwechselnden doppelten erfolgreichen Abschlüssen dann aber über 25:23 und 25:25 auf 27:25 ausbauen konnten; bis zum 29:27 verkürzte Melsungen und Erlangen antwortete jeweils mit neuerlichen Zwei-Tore-Führungen, ehe die Gäste aus Hessen mit zwei Treffern hintereinander nochmals ausglichen zum 29:29, 30:29, 30:30, zwei gelungene Abschlüsse des HCE zum vorentscheidenden 32:30 und nach einem Wurf des Melsungers 94 Pavlovic an den Pfosten sowie einer weiteren Parade von Erlangens ein Mal mehr überragendem Torhüter 22 Ferlin plus einem technischen Fehler der Gastgeber bei Ballbesitz in den Schlußsekunden nur noch das 32:31.
Siebenmeter: HCE 5 = den ersten setzte 42 Jeppsson per Aufsetzer über das MT-Gehäuse, danach war 44 Steinert zunächst einmal und nach einem Fehlwurf noch zweimal erfolgreich – MT 5 = allesamt verwandelt von 9 Reichmann.
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler + Maike Merz (die beiden Schwestern aus Friedrichshafen/Bodensee spielten früher selbst aktiv bei der SG Argental).
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 1 = 33 Link (12:38) – MT 2 = 9 Reichmann (17:31) + nach Intervention des Kampfgerichts Co-Trainer Arjan Haenen als Offizieller A der Gäste-Bank.
Zeitstrafen: HCE 4 x 2 Minuten = 42 Jeppsson (32:40), 44 Steinert (37:28), 33 Link (41:21 + 50:53) – MT 4 x 2 Minuten = 22 Allendorf (13:39), 30 Gleb (35:40), 41 Petersson (40:25 + 55:05).
Disqualifikation/Rote Karte: keine.
Zeitnehmer: Uwe Fromme (TV Weidhausen = Bezirk Oberfranken des DHB-Landesverbandes Bayern) – Sekretär: Wolfgang Jung (Verein unbekannt, Bezirk Oberfranken im DHB-LV Oberfranken) – Technischer Delegierter: Lars Geipel (Karlsruhe, Verein unbekannt; zusammen mit Marcus Helbig als SR-Gespann 2012 zum „Schiedsrichter der Saison 2011/2012“ gewählt + erst jüngst ausgezeichnet mit dem „German Handball Award“ für ihr Lebenswerk).
Auszeiten: HCE 2 = Spielzeit 28:23 (beim Stand von 15:14, dem die Erlanger mit dem 16:14 ihr letztes Tor in Halbzeiet 1 zum 16:14 folgen ließen) + 34:34 (nach zwei Melsunger Treffern hintereinander zum 17:19-Rückstand, den die Gäste mit einem 3:0-Lauf sogar noch auf 17:19 erhöhten) – MT 2 = 29:13 (ebenfalls beim Stand von 15:14 bei angezeigtem Zeitspiel = drohendem Ballverlust für die Gäste + mit der bereits aufgeführten Folge, dass der HCE auch noch das 16:14 nachlegte) + 44:17 (nach einem Erlanger 3:0-Lauf zur 23:22-Führung der Gastgeber, der die TurnGemeinde danach den 23:23-Ausgleich entgegensetzte).
Zuschauer: 3358 (zahlende) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ + damit fast exakt genaus so viele wie im Heimspiel davor gegen den Bergischen HC (mit damals 3387 ihren Eintritt entrichtenden Besuchern waren es diesmal nur 29 weniger als beim damaligen 30:23-Erfolg + immerhin noch 13 mehr als beim Gastspiel von FrischAuf Göppingen, das 23:25 verloren gegangen war).
Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: 20-Nico Büdel (ER) gegen 21-Arnar Freyr Arnarsson und 30-Gleb Kalarash
Fotos: WFS / ISPFD
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