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Handball: HC Erlangen – TVB Stuttgart 26:23

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Letztes Saisonheimspiel mit Heimsieg + Klassenerhalt?

Restlos ausverkauft (wie bei der 27:32-Niederlage elf Tage zuvor gegen den SC Magdeburg, den designierten Deutschen Meister 2024) war die „ARENA“ zwar nicht beim letzten Heimspiel des HC Erlangen der Saison 2023/24 – doch auch „nur“ 7777 zahlende Zuschauer*innen stellten am 33. Spieltag der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“ eine beeindruckende Kulisse dar und sorgten für außergewöhnliche Stimmung:

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Stuttgarts #25 Pa0trick ZIEKER beim Wurf. Rechts Erlangens Torwart #16 Bertram OBLING.

Dies insbesondere nach dem Abpfiff der souveränen Schiedsrichter Lucas Hellbusch und Darnel Jansen und dem hart erkämpften 26:23 (13:12)-Erfolg gegen den TVB Stuttgart, der den eigenen Klassenerhalt bereits zuvor gesichert hatte!

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Nach acht Spielen ohne Sieg in Folge (dabei nur ein einziger Punkt beim Heim-31:31 gegen Melsungen) jubelten nach Spielende alle der Heimmannschaft wohlgesonnenen Menschen, als ob der Erhalt des deutschen „Handball-Oberhauses“ bereits geschafft wäre. Dabei übersah ein Großteil der Anhänger wie womöglich auch der eine oder andere Offizielle und Spieler des HCE, dass es da (zumindest rein rechnerisch) noch einen Haken gibt:

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Erlangens #96 Tim ZECHEL (re.) setzt sich gegen Stuttgarts #17 Samuel RÖTHLISBERGER (li.) durch.

Denn wenn der derzeitige Tabellenvorletzte Bergischer HC seine beiden restlichen Begegnungen bei den „Füchsen“ Berlin und gegen die SG Flensburg Handewitt gewinnt und der HCE in der allerletzten Runde der aktuellen Spielzeit bei TSV Hannover-Burgdorf verliert, käme es zu Punktgleichheit – und in der Folge müsste die Tordifferenz entscheiden, bei einem Patt in dieser Wertung notfalls sogar der direkte Vergleich.

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Und da könnte es ganz eng werden, wenn nicht gar schief gehen für die Mittelfranken:

Denn lediglich sechs Tore muss Erlangens Konkurrent in seinen beiden Spielen aufholen, um dank des besseren direkten Vergleichs in dieser Saison (zwar gewann der HCE Anfang September 2023 seine Heimbegegnung der Hinrunde in Nürnberg mit 28:27 – verlor aber Ende April 2024 beim BHC mit 25:28) dann die Nase vorn zu haben. Beide Vereine retten könnte allerdings unabhängig davon der Lizenzentzug des HSV Hamburg, über den am Tag nach dem Erlanger Sieg gegen Stuttgart und noch vor dem Gastspiel des BHC in Berlin (endgültig?) be- und entschieden werden soll vom Schiedsgericht des Deutschen Handball-Bundes (DHB).

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Erlangens #4 Stephan DEITZ (li.) trifft gegen Stuttgarts Torwart #12 Silvio HEINEVETTER (re.).

Obling sprang mit Bravour ein für verletzten Ferlin

Davon wollte nach dem 26:23-Erfolg gegen Stuttgart in Nürnberg allerdings niemand etwas wissen und alle feierten. Vergessen war da dann längst auch, wie schwer sich die Schützlinge von Johannes Sellin („Wir sind unfassbar glücklich, dass wir gewonnen haben.“) getan hatten mit den von Michael Schweikart („Wir haben heute wahrscheinlich zu viele freie Würfe vergeben, das muss man uns ankreiden.“) gecoachten Gästen, die bis zur allerletzten Sekunde alles in die Waagschale warfen, wozu sie in der Lage waren.

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Mehrmals schafften die Gastgeber Drei-Tore-Führungen, verpassten es aber trotz entsprechender Chancen dabei fast ebenso oft, diese Vorsprünge weiter auszubauen. Obwohl außerhalb jeglicher Abstiegsgefahr, gaben die Schwaben selbst nie auf und kämpften sich immer wieder zurück; dies sowohl in Halbzeit 1 nach dem 3:0-Lauf des HCE zum 9:6 (den sie auf die gleiche Weise zum 11:11 beantworteten) wie im zweiten Durchgang, wo den Gastgebern viermal zwei Tore in Folge gelangen und damit ein Mal mehr als den Gästen, die auch in Halbzeit zwei nur zweimal hintereinander einnetzen konnten, während dies das Heimteam dreimal schaffte. Erst in der hektischen Schlußphase ließen die Erlanger ihren Gegner nicht mehr herankommen und parierten auch die Manndeckung der Schwaben in den letzten Minuten mit Treffern von Lutz Heiny sowie Stephan Seitz erfolgreich.

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Erlangens #27 Antonio METZNER (li.) und Stuttgarts #25 Patrick ZIEKER (re.).

Am Ende stand ein alles andere als unverdienter Sieg, wiewohl weitaus mehr Fehler zu dokumentieren waren als etwa bei der vorherigen Niederlage gegen Tabellenführer Magdeburg, als der Sellin-Truppe ja sogar ein Tor mehr gelang. Insoweit verdiente sich die Defensive der Erlanger ein besonderes Lob, allen voran der scheidende Torhüter Bertram Obling. Früh eingewechselt für Klemens Ferlin, der ebenfalls gut gestartet war mit erfolgreichen Abwehraktionen, dann aber angeschlagen weichen musste, lieferte der 28-jährige Däne mit zwölf (Glanz-)Paraden eine herausragende Leistung ab!

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Bei Erlangen wurden nach Spielende die Spieler verabschiedet welchen den Verein verlassen. Hier von Links nach Rechts #2 Heiny LUTZ, #42 Simon JEPPSSON, #96 Tim ZECHEL und #16 Bertram OBLING.

Abschiedsgeschenke für Obling, Heiny, Jeppsson + Zechel

So wurde denn auch die Verabschiedung der vier Abgänge vor nach wie vor prall gefüllten Rängen ein Erlebnis für die Betroffenen wie für das Publikum. Bertram Obling (kam von IK Sävehof im schwedischen Göteborg und zieht nach zwei Jahren in Mittelfranken weiter zum VfL Gummersbach) erhielt ebenso wie die Rückraumakteure Simon Jeppsson (der noch 28-jährige Schwede aus Lund kam 2020 von der SG Flensburg-Handewitt) und Lutz Heiny (der in Lingen an der Ems geborene ebenfalls noch 28-Jährige kehrt nach zwei Jahren zurück zum TuS Nettelstedt-Lübbecke).

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Erlangens #20 Nico BÜDEL (mi.) wird von Stuttgarts #11 Adam LÖNN (li.) und #34 Kai HÄFNER (re.) gestoppt.

Kreisläufer Tim Zechel (der 27-jährige Goslarer, der beim HCE zum Nationalspieler wurde und gegen den TVB 1898 mit fünf Treffern gar Erlanger Top-Scorer des Tages war, geht künftig für den SC Magdeburg auf Torejagd!) erhielten unter tosendem Applaus Bildergeschenke.

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Stuttgarts #7 Egon HANUSZ (mi.9 und Erlangens #96 Tim ZECHEL (li.) und #27 Antonio METZNER (re.).

Der letzte Akt der Saison 2023/24 sieht allerdings am 2. JUNI 2024 (mit zeitgleichem Anpfiff aller neun Partien) noch ein Kapitel vor: Das Gute daran ist nach dem Sieg im letzten Heimspiel der Saison die Tatsache, dass es die Erlanger Handballer unabhängig vom Abschneiden des Konkurrenten Bergischer HC im wahrsten Sinne des Wortes selbst in der Hand haben, den Klassenerhalt zu sichern = mit zumindest einem Unentschieden in der „ZAG Arena“ bei der TSV Hannover-Burgdorf, die dem HCE in der Hinrunde am allerersten Spieltag zum Punktspiel-Auftakt allerdings eine 25:27-Niederlage zugefügt und beide Punkte aus Nürnberg entführt hatte.

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Jubel der Erlanger Spieler nach dem Heimsieg und dem damit hofentlich verbundenen Klassenerhalt.

Gelingt dieses Vorhaben jedoch nicht, muss der Blick womöglich auch nach Wuppertal gehen, wo es der BHC beim Schlußakkord zu tun bekommt mit der SG Flensburg-Handewitt; wie am Spieltag zuvor bei den „Füchsen“ Berlin also erneut mit einem Spitzenteam, das den „Bergischen“ am 7. Spieltag im Norden der Republik beim fälligen Auswärtsspiel der Hinrunde eine 28:33-Niederlage zugefügt hatte. Bleibt für den Fall der Fälle für den HCE zu hoffen, dass die Schleswig-Holsteiner gegebenenfalls (erneut) die nötige Schützenhilfe leisten.

HCE: 16 Obling (12 Paraden), 22 Ferlin (2 Paraden) – 2 Heiny (1 Tor), 4 Seitz (1), 7 Bialowas, 20 Büdel (2 Tore + ein verworfener 7m), 21 Bissel (4), 27 Metzner (2), 28 Svensson, 33 Link, 42 Jeppsson (3), 44 Steinert (3, allesamt per Siebenmeter bei einem weiteren Fehl-Versuch), 67 Olsson, 95 Gömmel (3), 96 Zechel (5), 99 Bauer (2) / Trainer: Johannes Sellin.
TVB: 12 Heinevetter, 16 Vujović – 5 Serrano Villalobos, 6 Fernández Jiménez (5 Tore, davon 3 per Siebenmeter bei ebensovielen Versuchen), 7 Hanusz (4), 11 Adam Lönn (1), 14 Ivanković, 17 Röthlisberger, 19 Nicolaus, 23 Forstbauer, 25 Zieker (1), 30 Pfattheicher (4), 33 Marić (5), 34 Häfner (3), 49 Slaninka / Trainer: Michael Schweikardt.

Text: Klaus Meßenzehl (Pressedienst Nürnberg / PDN)
Titelfoto: Jubel der Erlanger Spieler nach dem Heimsieg und dem damit verbundenen Klassenerhalt?
Fotos: TGS/ISPFD

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