Fußball
2. Liga: 1. FC Nürnberg – Hamburger SV 2:1
Appell gegen Krieg + FCN-Sieg über „Top5“-Team!
Der 1. FC Nürnberg setzte beim Verfolger-Duell am 25. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den Hamburger SV Zeichen – außerhalb des sportlichen Geschehens wie auf dem Platz: Im Wissen, dass es in diesen besonderen Zeiten weitaus wichtigere Dinge gibt als Fußball, hatten die FCN-Verantwortlichen rund um diese Begegnung verschiedene Aktionen zum Krieg in der Ukraine vorbereiten und durchführen lassen, bevor die Mannschaft von Chef-Trainer Robert Klauß mit dem 2:1 (1:1)-Sieg in der Schlußphase der umkämpften Partie vor erneut ausverkauftem Haus (diesmal waren wiederum „nur“ 25 000 Zuschauer zugelassen) das „i“-Tüpfelchen setzte!
So liefen beide Teams mit T-Shirts in den Farben der ukrainischen Landesflagge ein (der FCN in Blau, der HSV in Gelb) und präsentierten ein blau-gelbes Banner mit Friedenstaube sowie der Aufschrift „GEMEINSAM FÜR FRIEDEN – STOPPT DEN KRIEG!“. Viele Fans erklärten sich ebenso solidarisch mit den vom Überfall der russischen Streitkräfte gebeutelten Menschen in der Ukraine, trugen Kleidungsstücke in Blau und/oder Gelb, zeigten zudem mit Fahnen in den Landesfarben oder anderen Botschaften ihre Solidarität mit den Betroffenen des Krieges in der Ukraine.
Darüber hinaus sammelten Ehrenamtliche, Auszubildende von Hauptsponsor „NÜRNBERGER Versicherung“ und vor dem aktuellen Krieg oder anderen Auseinandersetzungen Geflüchtete, die in der FCN-Integrationsmannschaft „Willkommen im Fußball“ kicken, im gesamten „Max-Morlock-Stadion“ Spenden für medizinische und soziale Projekte für Kriegsopfer insbesondere in Nürnbergs Partnerschaft Charkiw. In den Spendentopf kamen zudem die Erlöse aus den Flaschenspenden, auf die FCN-Partner „Viva con Agua de St. Pauli e.V.“ (= die 2006 gegründete entwicklungspolitische Non-Profit-Organisation mit Zentralsitz in Hamburg) diesmal zugunsten der Menschen in Charkiw verzichtete. Unabhängig davon konnte auch im „ClubHaus“ in der Nürnberger Innenstadt den ganzen Samstag gespendet werden; wobei die Resonanz überwältigend war dank der Großzügigkeit der „Glubb“-Fans.
Appell von Aktiven: „Hass und Krieg sind keine Lösung!“
Vor Beginn des Abend-Spiels gab es dann noch eine Botschaft von drei aktiven Fußballern, die dem 1. FC Nürnberg nahestehen respektive den „Verein für Leibesübungen“ repräsentieren: „Der CLUB“ präsentierte auf den Video-Tafeln Mykhailo „Mischa“ (= ukrainisch „Misha“) Lysokon, Kapitän des derzeitigen Kreis- und früheren Bezirksoberligisten SGV Nürnberg-Fürth 1883 (= eine Fusion aus ESV West + FSV Gostenhof 1883 sowie zuletzt des SC Viktoria 1925) und Mitglied der FCN-Integrationsmannschaft, Profi Christian Mathenia und Ion Ciobanu, 16-jähriges Talent der U17 des 1. FCN aus Moldawien, die in ukrainischer, deutscher und russischer Sprache appellierten:
„Der Krieg auf europäischem Boden, in Nürnbergs Partnerstadt Charkiw und der gesamten Ukraine macht uns fassungslos und berührt uns sehr. Wir sind in Gedanken bei allen Opfern und Betroffenen. Hass und Krieg sind keine Lösung!“
Dass die folgende sportliche Auseinandersetzung zwar intensiv ausfallen würde, war angesichts der Bedeutung der Partie klar. Dass sie trotz neun Gelber Karten (eine davon für FCN-Coach Klauß) im Rahmen blieb, spricht für die sportliche Fairneß, die „(M)man(n)/(F)frau“ sich statt kriegerischer Kämpfe auch andernorts auf unserem Planeten wünschte bei unterschiedlichen Sichtweisen von Ländern respektive deren politischer Führung.
Gemessen an den Spielanteilen (rund doppelt so viel Ballbesitz für den HSV) fiel der Nürnberger Heimsieg dann allerdings etwas überraschend aus. Denn nach der Führung durch Pascal Köpke (15. Spielminute), der wie schon beim 2:0 (1:0)-Erfolg am Spieltag zuvor beim FC Hansa Rostock traf (33., Nachschuss in Folge eines verschossenen Elfmeters von Duman, der dafür dann für die Vorentscheidung sorgte = 63.) und damit seit seiner Genesung in jedem Spiel als Torschütze auftrat, verzeichneten die Hanseaten in der Folge durchaus Vorteile.
Das letzte Ausrufezeichen indes setzte der 1. FCN mit Tim Handwerkers mutigem Schuß zum 2:1 (88.), das den Pokal-K.o. von Ende Oktober 2021 in Runde 2 an gleicher Stätte (1:1 nach Verlängerung, 2:4 im 11m-Schießen) vergessen machte und im Rennen um die Aufstiegsplätze nach den Heim-Patzern der Mitkonkurrenten SV Darmstadt 98 (1:1 gegen den SV Sandhausen) sowie FC Schalke 04 (3:4 gegen Rostock) neue Hoffnung auf eine Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus weckt!
Nächstes Heimspiel für den 1. FC Nürnberg:
27. SPIELTAG – 20. MÄRZ 2022 (SONNTAG, 13:30 UHR): 1. FC NÜRNBERG – Sportgemeinschaft (SG) Dynamo Dresden im „Max-Morlock-Stadion“ (in der Hinrunde der Saison 2021/22 am 17.10.2021 in Dresden 1:0 = für den FCN – kein Aufeinandertreffen in der Vorsaison, da die Sachsen nach ihrem Abstieg 2019 erst im Vorjahr wieder von der 3. Liga aufgestiegen sind in die 2. Bundesliga – davor gab es 2019, kurz vor dem „Corona“-Ausbruch, zwei Club-Siege mit 1:0 im Juli in Dresden sowie 2:0 im Dezember in Nürnberg; der letzte SGD-Punktgewinn datiert vom 31.3.2018 mit 1:1 in Dresden und der letzte Dynamo-Sieg vom 29.1.2017 mit 2:1 in Nürnberg)
Statistik zum FCN-Heimspiel am 25. Spieltag der Saison 2021/22 der 2. Fußball-Bundesliga
1. FC Nürnberg – Hamburger SV 2:1 (1:1)
1. FCN: 26 Mathenia (C = Spielführer) – 2 Fischer, 4 Sørensen, 6 Tempelmann, 8 Duman, 15 Nürnberger (85. 14 Krauß), 16 Schindler, 20 Köpke (85. 10 Dovedan), 24 Møller Dæhli (90+1. 33 Šuver), 29 Handwerker, 36 Schleimer (90+1. 5 Geis) / ohne Einsatz auf der Bank: 31 C. Klaus – 9 Schäffler, 11 Shuranov, 17 Castrop), 34 Rausch. / Chef-Trainer: Robert Klauß.
HSV: 1 Heuer Fernandes – 4 Schonlau (C), 7 Chakvetadze, 9 Glatzel, 10 Kittel (82. 6 Kinsombi), 14 Reis, 18 Jatta (82. 19 Wintzheimer), 23 Meffert (90+2. 11 Kaufmann), 27 Vagnoman (90+2. 36 Suhonen), 28 Muheim, 44 Vušković / ohne Einsatz auf der Bank: 16 Johansson – 2 Gyamerah, 41 Rohr, 34 David(. 48 Alidou), / Chef-Trainer: Tim Walter.
Tore: 1:0 20 Köpke (15. Spielminute – vollstreckte nahezu unbedrängt mit dem rechten Fuß zwei Meter vor der Linie des HSV-Gehäuses; nach Spielaufbau aus der eigenen Hälfte über die linke Nürnberger Angriffsseite mit doppeltem Doppelpaß zwischen 24 Møller Dæhli und 15 Nürnberger, dessen Schuß Hamburgs 44 Vušković in hohem Bogen über seinen Torhüter 1 Heuer Fernandes befördert hatte), 1:1 14 Reis (25. – Schuß mit dem rechten Fuß aus halbrechter Position und rund zehn Metern Entfernung auf Höhe des kurzen Pfostens unhaltbar ins lange Eck des Nürnberger Kastens; eingeleitet vom Torschützen selbst aus der eigenen Hälfte mit einem Paß an die rechte Seitenauslinie zu 10 Kittel, der schräg nach innen zog und den rechts hinterlaufenden 18 Jatta bediente, der wiederum mit flachem Quer-/Rückpaß den Ausgleich vorbereitete), 2:1 29 Handwerker (88. – Schuß des Nürnberger Linksverteidigers mit dem eigentlich schwächeren rechten Fuß nach kurzen Zuspielen über 6Tempelmann, 24 Møller Dæhli, 10 Dovedan und 14 Krauß aus halblinker Position und rund 20 Metern Tor-Entfernung auf Höhe des 16er-Ecks von der linken Seitenlinie kommend als halbhoher Aufsetzer mit viel Effet; bei der keineswegs unhaltbare erscheinenden Bogenlampe ins lange Eck des Gäste-Gehäuses sah Hamburgs Schlußmann 1 Heuer Fernandes zwar unglücklich aus, wurde aber offensichtlich doppelt irritiert sowohl von Nürnbergs 8 Duman wie vom halbherzig agierenden Mitspieler 14 Reis, der die Sicht verdeckte und womöglich auch gar keine Chance hatte, den Ball zu erreichen).
Ecken: 1. FCN 4 (1 vor + 3 nach der Pause) – HSV 9 (4 vor, 5 nach Seitenwechsel).
Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (SV Weilertal = DFB-Landesverband Südbaden) – SR-Assistenten: Lukas Benen (SV Vorwärts Nordhorn / DFB-LV Niedersachsen) + Daniel Riehl (TuS Schwachhausen / DFB-LV Bremen) – 4. Offizieller: Steffen Greif (FSV Wacker 03 Gotha / DFB-LV Thüringen) – Video-Assistent: Guido Winkmann (SV 1927 Nütterden, Nordrhein-Westfalen / DFB-LV Niederrhein).
Gelbe Karten: 1. FCN 4 = 9 Köpke (33., wegen Foulspiels), Trainer Robert Klauß (45., wegen Reklamierens), 26 Mathenia (80., vermutlich ebenfalls wegen Reklamierens), 6 Tempelmann (72., wegen Foulspiels) – HSV 5 = 23 Meffert (35., wegen Foulspiels), 18 Jatta (66., wegen Foulspiels), 28 Muheim (67., wegen Foulspiels), 14 Reis (73., wegen Foulspiels), 11 Kaufmann (90+2. = im Zuge bzw. gleich nach seiner Einwechslung, der Grund war nicht zu erkennen).
Gelb-Rote Karten: keine.
Rote Karten: keine.
Zuschauer: 25 000 (zahlende = ausverkauft) im „Max-Morlock-Stadion“ – gemäß der aktuellen „Corona“-Auflockerungen nach der „15. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung“, die tags zuvor in Kraft getreten war und den Zutritt unter „2G“-Voraussetzungen (geimpft oder genesen) zuläßt inklusive der FFP2-Maskenpflicht. Die Anhebung der Kapazitäts-Beschränkungen für Veranstaltungen und Einrichtungen einheitlich 75 Prozent half dem 1. FCN und seinen Anhängern allerdings nicht, weil die absolute Zugangs-Obergrenze von 25 000 Personen unverändert blieb.
Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: Auch vor diesem Spiel zeigten alle Spieler und Schiedsrichter ein Plakat gegen den Krieg in der Ukraine
Fotos: WFS / ISPFD
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