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Basket-& Handball

Handball: HC Erlangen – HSG Wetzlar 28:36

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Starker Leistung gegen Göppingen folgte wenig überraschender Einbruch

Das war bitter für die so heftig von Verletzungspech gebeutelte Mannschaft des Handball-Clubs (HC) Erlangen: Nur gut drei Tage nach dem phänomenalen 31:28-Auftritt gegen den Tabellen-Fünften FrischAuf! Göppingen (38:24 Punkte) setzte es gegen den nur zwei Plätze dahinter rangierenden Siebten, die HandballSpielGemeinschaft (HSG) Wetzlar (nach nunmehr ebenfalls 31 Begegnungen 34:28 Zähler), an gleicher Stätte eine 28:36-Niederlage, die bei Halbzeit mit 15:22 ein noch weitaus bedrohlicheres Endergebnis in den Bereich des Möglichen rückte . . .

66-Anton Lindskog hat sich gegen 25-Jan Schäffer (ER) und 23-Daniel Mosindi (ER) durchgesetzt

Die Mannschaft der Trainer Michael Haaß und Thomas Hankel, die weiter die Ausfälle von sieben Stammspielern verkraften mussten, wehrte sich zwar nach besten Kräften – der Kräfte- und Leistungseinbruch indes darf kaum überraschen. Das neuerliche Fehlen einer nahezu kompletten (ersten) Garnitur war diesmal offensichtlich nicht zu kompensieren. Klemen Ferlin (im Normalfall klare Nummer 1 im HCE-Gehäuse), Šime Ivić, Nikolai Link, Antonio Metzner, Petter Øverby, Steffen Fäth und Nico Büdel können die jungen Talente der Erlanger (durchaus verständlicherweise) bei weitem noch nicht „eins zu eins“ ersetzen, schon gar nicht auf Dauer; auch wenn sie sich noch so sehr bemühten, was gegen die seit 1998 ununterbrochen der „stärksten Handball-Liga der Welt“ angehörenden Wetzlarer niemand bestreiten konnte.

Und da die Gäste aus der ehemaligen Reichsstadt in Mittelhessen (1689 bis 1806 letzter Sitz des Reichskammergerichtes) derart gnadenlos agierten und immer weiter feuerten, was das Zeug hielt, standen trotz auch diesmal guter Paraden von Martin Ziemer im Kasten der Gastgeber nach 10:34 Spielminuten 10 und zur Halbzeit bereits 22 Treffer der Gäste auf der Anzeigetafel der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“. Trotz besserer Erlanger Gegenwehr nach Seitenwechsel nahm das Unheil seinen Lauf, obwohl der HCE den Rückstand immer wieder (wenngleich nie entscheidend) verkürzen konnte – zumal kaum ein Torhüter zweimal hintereinander derart überragend halten kann wie Martin Ziemer das drei Tage zuvor gegen Göppingen gezeigt hatte!

44-Lenny Rubin gegen 25-Jan Schäffer (ER) und 99-Stefan Bauer (ER)

Bialowas und Meschke trugen sich in Torschützenliste ein

Nach der 25:31-Niederlage der Vorsaison 2019/20 ebenfalls zuhause (die Rückrunden-Partie in Wetzlar musste wegen „Corona“ abgesagt werden) und dem 28:28-Unentschieden aus der Hinrunde der laufenden Spielzeit warten die Erlanger seit mehr als zwei Jahren auf einen Sieg (zuletzt Mitte Dezember 2018 in Nürnberg 27:20) gegen die Handballer aus der Kreisstadt des Lahn-Dill-Kreises. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es in der kommenden Saison, denn – und dies trägt zur Beruhigung der aktuell kritischen Erlanger Personalsituation dann doch zumindest ein wenig bei: Der Klassenerhalt erscheint bei derzeit 28:34-Punkten aus 31 von insgesamt 38 Punktspielen der wegen der vor einem Jahr abgebrochenen Spielzeit 2019/20 auf 20 Vereine aufgestockten Handball-Bundesliga ungefährdet; als Tabellen-Zwölfter hat der HCE neun Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang 17, den die „Eulen“ Ludwigshafen (19:41 Punkte aus 30 Partien) belegen.

Um erst gar nicht auf den womöglich letzten Drücker in Gefahr zu geraten, hatten die Erlanger Verantwortlichen im Hintergrund ja ohnehin gehandelt und neue Spieler geholt (wir berichteten). Mit Matthias Ritschel durfte der reaktivierte einstige Hüttenberger Torhüter Matthias Ritschel diesmal dann auch ran, zumal auf die Nominierung des noch immer leicht angeschlagenen Nachwuchs-Schlußmanns Janis Boiek gegen Wetzlar vorsichtshalber verzichtet wurde und dessen Name folglich auf dem Spielberichtsbogen fehlte.

31-Patrick Gempp gegen 99-Stefan Bauer (ER) und 23-Daniel Mosindi (ER)

Außerdem kam Benjamin Meschke zum fünften Mal seit seiner Verpflichtung für den Rest dieser Saison zum Einsatz. Und der 30-jährige Kreisläufer konnte sich ebenso erstmals in die Torschützenliste eintragen (zum 26:33) wie kurz zuvor das junge Erlanger Nachwuchs-Talent Yannik Bialowas. Der erst 19-jährige gebürtige Nürnberger, der ein Zweitspielrecht für den nordbayerischen Zweitligisten ASV Rimpar besitzt, setzte seine Länge von 190 Zentimetern im Rückraum geschickt ein, kam so zu seinem ersten Bundesliga-Treffer für den HCE (beim VfL Gummersbach hatte das damalige Mitglied der dortigen Jugend-Akademie in dessen Bundesliga-Abstiegsjahr 2019 bereits mit 17 Jahren getroffen!) und holte kurz darauf sogar noch einen Siebenmeter heraus.

Erfolgreicher 7m-Wurf von 36-Florian von Gruchalla (ER) gegen 16-Tibor Ivanisevic

Sechs seiner sieben Tore gelangen Jeppsson vor der Pause

Mit Stefan Bauer (24) durfte und konnte ein weiterer möglicher (mehr oder weniger einheimischer) Zukunfts-Akteur der Erlanger beweisen, was er drauf hat. Und das tat der „kleine Hulk“ mit seiner Körperlichkeit durchaus, wenngleich ausnahmslos in der Defensive – kein Wunder also, dass der Ex-Forchheimer neben dem im Abschluß diesmal unglücklichen Christopher Bissel als einziger Feldspieler ohne Treffer blieb. Beim HCE-Linksaußen überraschte das dann doch eher, wiewohl dessen Durchhänger Maximilian Jaeger mit immerhin vier erfolgreichen Abschlüssen zu nutzen verstand.

23-Magnus Fredriksen gegen 1-Martin Ziemer (ER)

Damit war der 24-jährige Linksaußen zusammen mit Abwehrchef und Kreisläufer Sebastian Firnhaber erfolgreichster Schütze der Gastgeber nach Simon Jeppsson. Der 2,03 Meter lange und 105 Kilogramm wuchtige Schwede im Rückraum des HCE, der ja in Kürze auch erst 26 Jahre alt wird, ließ von Anbeginn an erkennen, dass er seine Tormaschine nach der Flaute gegen Kiel (nur drei Treffer) und Ludwigshafen (gar nur einer …) weiter auf Touren zu bringen gedachte. Gegen Göppingen (5), davor in Leipzig (inklusive zweier Siebenmeter sogar 10!) und in Minden (4/1) sowie bei den Rhein Neckar Löwen (5) war das ja ebenfalls schon wieder recht gut gelungen.

Vor Torwart 16-Tibor Ivanisevic und 18-Sebastian Firnhaber (ER) versuchts 5-Johannes Sellin (ER) gegen 44-Lenny Rubin

Einer allein – wie der im Vorjahr nach drei Jahren vom Top-Team SG Flensburg-Handewitt gekommene skandinavische Neuzugang, der allein sechs seiner insgesamt sieben Tore vor der Pause erzielte (nach Seitenwechsel wurde er von den Gästen weitaus besser abgeschirmt) – aber ist zu wenig. Erst wenn die ja durchaus erfreuliche Verteilung der akzeptablen 28 eigenen erfolgreichen Abschlüsse auf zwölf von 14 Feld-Aktiven mehr „Ausreißer nach oben“ zeitigt (vier Spieler mit 2 Toren, gar fünf mit lediglich einem Treffer), besteht gegen ein Team wie die HSG Wetzlar eine Sieg-Chance. Zumal wenn in der Defensive solche Löcher klaffen wie in der Anfangsphase beim jüngsten 28:36 . . .

66-Anton Lindskog hat sich gegen 18-Sebastian Firnhaber (ER) und 17-Benedikt Kellner (ER) durchgesetzt

Und so geht’s weiter für den HC Erlangen . . .

32. SPIELTAG: 30. MAI 2021 (SONNTAG, 16 UHR): Füchse Berlin – HC ERLANGEN (Hinrunde 27:30 – Vorsaison 30:23 + 29:34)
33. SPIELTAG: 2. JUNI 2021 (MITTWOCH, 19 UHR): HC ERLANGEN – HSC 2000 Coburg (Hinrunde 27:26 – Vorsaison kein Spiel) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“

8-Yannik Bialowas (ER) gegen 6-Philip Henningsson

HCE-Begegnung des 29. Spieltags der Saison 2020/21 der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“ in der Übersicht

HC Erlangen – HSG Wetzlar 28:36 (15:22)

HCE: 1 Ziemer (51:03 Spielminuten), 22 Ritschel (ohne Einsatz) – 5 Sellin (2 Tore, davon 1 Siebenmeter bei einem Versuch), 6 Jaeger (4), 8 Bialowas (1), 11 Marschall (1), 17 Kellner (2), 18 Firnhaber (4), 21 Bissel, 23 Mosindi (2), 25 Schäffer (1), 31 Meschke (1), 36 von Gruchalla (2, beide per Siebenmeter bei vier Versuchen), 42 Jeppsson (7), 67 Olsson (1), 99 Bauer / Offizieller A: Thomas Hankel (= Co-/Torwart-Trainer) – OB: Michael Haaß (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Ricco Wolf (= Team-Manager).
HSG Wetzlar: 11 T. Klimpke (ohne Einsatz), 12 Suljakovic (ohne Einsatz), 16 Ivanišević (50:46) – 3 Srsen (6), 6 Henningsson, 7 Bjørnsen (4), 9 O. Klimpke, 13 Mirkulovski (3), 19 Weissgerber (2), 22 Holst (2, beide per Siebenmeter bei zwei Versuchen), 23 Fredriksen (4), 31 Gempp (1), 33 Mellegard (2), 44 Rubin (8), 66 Lindskog (4) / Offizieller A: Stefan Rühl (= Betreuer) – OB: Kai Wandschneider (= Chef-Trainer) – OC: Malte Kraft (= Physiotherapeut) – OD: keiner.
Torfolge: nach Anwurf Wetzlar 0:1, 1:1, erster Wetzlarer 3:0-Lauf zum 1:4, 2:4, zweiter 3:0-Lauf der HSG zum 2:7, 3:7, dritter Wetzlarer 3:0-Lauf zum 3:10 (nach 10:34 Spielminuten!), 4:10, zwei HSG-Treffer hintereinander zum 4:12, 5:12, 5:13, 6:13, 6:14, die ersten zwei HCE-Tore in Folge zum 8:14, 8:15, 9:15, zwei Wetzlarer Treffer nacheinander zum 9:17, 10:17, 10:18, erster + einziger Erlanger 3:0-Lauf der Partie zum 13:18, 13:19, 14:19, zwei HSG-Tore hintereinander zum 14:21, 15:21, 15:22 – nach Anwurf HCE zum Wiederbeginn 16:22, 16:23, zwei Erlanger Treffer in Folge zum 18:23, vierter Wetzlarer 3:0-Lauf (= erster nach Seitenwechsel) zum 18:26, erneut zwei HCE-Tore nacheinander zum 20:26, 20:27, nochmal zwei Treffer der Gastgeber in Folge zum 22:27, die Wetzlarer mit ebenfalls zwei Toren hintereinander beantwortet zum 22:29 + schließlich immerhin das fünfte Mal zwei Erlanger Treffer in Folge (davon viermal in Spielhälfte 2) zum 24:29, fünfter Wetzlarer 3:0-Lauf (davon drei in den ersten elf Spielminuten!) zum 24:32, 25:32, 25:33, 26:33, das fünfte und letzte Mal zwei Gäste-Tore hintereinander (davon dreimal vor der Pause) zum 26:35, 27:35, 27:36, 28:36.
Siebenmeter: HCE 5 = viermal trat Erlangens 36 Florian von Gruchalla an + verwandelte zweimal sicher, scheiterte jedoch ebenso oft am überragenden HSG-Keeper 16 Ivanišević; beim fünften dem HCE zugesprochenen Siebenmeter trat 5 Sellin an und verwandelte zum 27:35 – Wetzlar 2 = beide verwandelt von 22 Holst, der seine beiden Gelegenheiten in den ersten 2:48 Spielminuten sicher gegen HCE-Keeper 1 Ziemer versenkte.
Auszeiten: HCE 3 = Spielzeit 9:34 (beim Spielstand von 3:8, dem zwei weitere Wetzlarer Tore und der dritte 3:0-Lauf der HSG folgten …) + 49:03 (Spielstand 24:30, mit der Folge von erneut zwei weiteren HSG-Treffern und damit dem fünften sowie letzten 3:0-Lauf der Gäste zum 24:32 …) + 53:56 (nach zwei eigenen Toren zum 26:33 und erneutem Ballbesitz, dem dann allerdings wieder zwei Wetzlarer Treffer hintereinander zum 26:35 folgten …).
Schiedsrichter: Julian Köppl (DJK GW Büdesheim) + Denis Regner ((TV Nieder-Olm).
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 3 = 5 Sellin (4:20), 25 Schäffer (6:25), 99 Bauer (27:01) – Wetzlar 2 = 66 Lindskog (12:39), 19 Weissgerber (20:15).
Zeitstrafen: HCE 2 x 2 Minuten = 17 Kellner (51:57), 31 Meschke (58:01) – Wetzlar 5 x 2 Minuten = 66 Lindskog (13:56 + 31:40), 3 Srsen (29:01), 6 Henningsson (53:28), 9 O. Klimpke (58:01).
Disqualifikation/Rote Karte: keine.
Zeitnehmer: Reinhold Cesinger – Sekretär: Richard Cesinger – Technischer Delegierter: Holger Fleisch.
Zuschauer: keine (zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Einschränkungen; wie längst gewohnt/üblich sorgte die „HC CREW“ auch diesmal für Stimmung – was indirekt sogar zum Thema bei der anschließenden Medien-/Presse-Konferenz wurde, nachdem die Frage der Wiederzulassung von „Zuschauern“ in die Runde geworfen worden war . . .

Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: 8-Yannik Bialowas (ER) gegen 31-Patrick Gempp und 3-Ivan Srsen
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
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