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Basket-& Handball

Handball: HC Erlangen – Eulen Ludwigshafen 19:24

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Der zusätzliche Ausfall von Øverby wog (zu) schwer . . .

Das hatten sich Anhänger wie Verantwortliche des Handball-Clubs (HC) Erlangen dann doch etwas anders vorgestellt (respektive gewünscht …): Nach einmonatiger „Corona“-bedingter Zwangspause und dem ebenso erfreulichen wie unerwarteten 30:28-Erfolg Ende April zuhause gegen den SC Magdeburg musste die Niederlage gegen den Meister wie neuerlichen Titel-Anwärter THW Kiel (25:31) Anfang Mai zwar einkalkuliert werden – dass im dritten Heimspiel in Folge am 29. Spieltag der Saison 2020/21 der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gegen die vom Abstieg bedrohten „Eulen“ der Turn- und Sportgemeinde (TSG) 1881 Friesenheim aus Ludwigshafen eine 19:24 (8:12)-Niederlage folgte, war indes so keinesfalls eingeplant und kam insofern einigermaßen ernüchternd.

18-Sebastian Firnhaber (ER) scheitert an 12-Martin Tomovski

Zumal angesichts der Tatsache, dass der Mannschaft von Michael Haaß am Hinrunden-Spieltag 8 noch ein 30:26-Sieg in Rheinland-Pfalz gelungen war. Dies wiederum hätte auch Warnung sein können, denn in der Vorsaison 2019/20 hatte es zwischen beiden Klubs ebenfalls jeweils Auswärtssiege gegeben: Im September 2019 entführten die Erlanger mit 23:19 beide Punkte aus Gegners Halle – Ende Februar 2020 hatte der HCE in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ mit 23:27 das Nachsehen und die Eulen revanchierten sich wie in der laufenden Saison für den Vorrunden-Verlust der Heimpunkte!

Aus Gastgeber-Sicht hatte dies im zweiten Heimspiel innerhalb von vier Tagen jedoch durchaus triftige Gründe, die in der zusätzlichen Verschärfung der Verletzten-Lage zu sehen sind. Nach den bereits länger zu kompensierenden Ausfällen der Stamm-Feldspieler Šime Ivić, Nikolai Link und Antonio Metzner sowie zuletzt auch noch von Ausnahme-Torhüter Klemen Ferlin fiel vor dem Gastspiel von Ludwigshafen auch noch Abwehr-Organisator Petter Øverby aus. Zwar zog sich der 29jährige Norweger gegen Kiel wenigstens keinen Kreuzbandriss zu (wie zunächst befürchtet), doch wurde sein Knie so stark geschädigt, dass er für den Rest der Saison ausfällt; somit steht auch der Traum des Nationalspielers aus dem hohen Norden Europas von Olympia in den Sternen – sofern die verschobenen Spiele von 2020 in Japan denn 2021 überhaupt stattfinden (können/werden) . . .

21-Christopher Bissel (ER) gegen 69-Christian Klimek

„Eulen“-Keeper Tomovski für HCE oft schier unüberwindbar

Die Erlanger Probleme allerdings lagen weniger in der Abwehr (wiewohl ein gesunder Øverby vor allem dort sicher eine Verstärkung gewesen wäre) als im Angriff. Lediglich acht eigene Tore in Halbzeit 1 sind eine im Grunde indiskutable Ausbeute. Und die Steigerung um gerade mal drei Treffer in den zweiten 30 Spielminuten, die mit 11:12 ebenso verloren gingen wie die ersten (8:12), war letztlich auch unwesentlich und hatte keinen Einfluß mehr aufs Endergebnis.

Am Bemühen fehlte es den Mannen von Michael Haaß und Thomas Hankel gewiss nicht, neben Pech mit Latten- und/oder Pfostentreffern aber stand vielen erfolgversprechenden Aktionen beim Abschluss ein überragender Martin Tomovski im Eulen-Gehäuse im Wege. Der junge Mazedonier (gerade mal 23 Jahre alt) erhielt diesmal den Vorzug vor dem früheren HCE-Keeper Gorazd Škof (43), der Ludwigshafen zum Saisonende allerdings ebenso verlassen wird und nach dem Ende seiner aktiven Sportler-Laufbahn nach Slowenien zurückkehrt, wie es National-Torhüter Tomovski offensichtlich gleichfalls zurückzieht in die Heimat, wo er dann beim Hauptstadt-Topklub RK Vardar Skopje seinen Traum von der Nummer 1 verwirklichen möchte.

19-Jan Remmlinger scheitert an Torwart 1-Martin Ziemer (ER)

In der zur Halbzeit fast schon entschiedenen Begegnung in Nürnberg musste Martin Tomovski dann allerdings auch nach Seitenwechsel noch mehrmals seine Klasse zeigen, weil der HCE trotz vieler Defizite unermüdlich kämpfte und den zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand (10:16 + 14:20) knapp sechs Minuten vor Spielende mit einem 3:0-Lauf halbieren konnte zum 17:20. Zweimal zwei Treffer in Folge der Eulen sorgten schließlich jedoch dafür, dass die Gastgeber am Ende mit leeren Händen dastanden.

25-Jan Schäffer (ER) gegen 28-Hendrik Wagner vor 18-Sebastian Firnhaber (ER), 14-Maximilian Haider und 42-Simon Jeppsson (ER)

Erfreulich viel gegenseitiger Respekt der beiden Chef-Trainer

Für Benjamin Matschke, den einstigen Bundesliga-Spieler (2007–12) und seit 2015 Chef-Trainer der TSG Friesenheim, gab ein „klares Torwart-Plus“ den Ausschlag zum Auswärts-Sieg seiner Mannschaft – was „nicht oft bis nie“ zuvor in dieser Spielzeit der Fall war. „Wir haben es geschafft, Erlangen immer wieder vor neue Aufgaben zu stellen“, freute sich der 39-Jährige über den eigenen Auftritt, räumte indes auch ein, dass seine Eulen wegen vieler (Nachhol-)Partien und Abstellungen der Erlanger in der Länderspiel-Pause ein „Vorbereitungsplus“ hatten. Abschließend wünschte Ludwigshafens Coach dem „HCE, die eine tolle Entwicklung haben, dass die verletzten Spieler bald wieder gesund werden“!

8-Gunnar Dietrich gegen 18-Sebastian Firnhaber (ER) und 5-Johannes Sellin (ER)

„Ganz kurz“ machen konnte und wollte es Matschke’s Erlanger Pendant Michael Haaß bei der Medien-/Presse-Konferenz und stellte fest: „19 Tore reichen einfach nicht!“ Seinen Glückwunsch an die Eulen zu deren Sieg verband der HCE-Chefcoach mit der Feststellung eines „Zweikampf-Problems“ und zollte den Gästen großen Respekt für deren Einsatz: „Ludwigshafen hat ums Überleben gekämpft!“. Kein Hinweis auf die Verletzten-Misere, sondern selbstkritische Analyse kennzeichnete Haaß‘ Aussagen, der seinen Schützlingen damit auch attestierte, mehr zu können als sie gegen die „Eulen“ auf die Platte brachten: „Wir waren mutlos, hatten zu wenig Zug zum Tor – Verunsicherung zog sich durchs ganze Spiel!“

28-Hendrik Wagner gegen 18-Sebastian Firnhaber (ER)

Angesichts der wohl auch eigenen Erwartung, gegen Ludwigshafen zwei weitere (Heim-) Punkte zu holen, gestand der HCE-Cheftrainer freimütig, „das tut doppelt weh“ und erinnerte an das eigene Auftreten an selber Stelle beim 30:28-Sieg gegen den SC Magdeburg: „So wie wir das gegen den SCM gelöst haben, haben die Eulen gegen uns gespielt.“ Die besondere Belastung durch Ausfälle und Nachholspiele wollte Michael Haaß jedoch keineswegs gelten lassen („Diese beschissene Lage haben alle . . .!“) – also liegt es nun an den Erlanger Spielern, eine entsprechende Reaktion zu zeigen beim anstehenden Mammut-Programm von drei Auswärts-Begegnungen innerhalb fünf Tagen plus zweier Heim-Partien innerhalb rund 74 Stunden, also nur etwas mehr als drei Tagen. Das sind dann insgesamt also fünf Spielen in elf Tagen (= 264 Stunden) . . .

8-Gunnar Dietrich gegen 18-Sebastian Firnhaber (ER) und 23-Daniel Mosindi (ER)

Und so geht’s weiter für den HCE . . .

30. SPIELTAG: 15. MAI 2021 (SAMSTAG, 20:30 UHR): Rhein Neckar Löwen – HC ERLANGEN (Hinrunde 26:20 – Vorsaison 29:29 + *-:-*)
26. SPIELTAG: 18. MAI 2021 (DIENSTAG, 20:30 UHR): TSV GWD Minden – HC ERLANGEN (Hinrunde 21:21 – Vorsaison 26:29 + *-:-*)
24. SPIELTAG: 20. MAI 2021 (DONNERSTAG, 19 UHR): SC DHfK Leipzig – HC ERLANGEN (Hinrunde 22:30 – Vorsaison 26:21 + 22:25)
25. SPIELTAG: 23. MAI 2021 (SONNTAG, 18:30 UHR): HC ERLANGEN – FRISCH AUF! Göppingen (Hinrunde 27:27 – Vorsaison 23:26 + *-:-*) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“
31. SPIELTAG: 26. MAI 2021 (MITTWOCH, 19 UHR): HC ERLANGEN – HSG Wetzlar (Hinrunde 28:28 – Vorsaison 25:31 + *-:-*) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“

*-:-* = wegen der „Corona-Pandemie“ abgesagte Begegnungen der Vorsaison 2019/20.

23-Pascal Durak zwischen 5-Johannes Sellin (ER) und 13-Steffen Fäth (ER)

HCE-Begegnung des 29. Spieltags der Saison 2020/21 der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“ in der Übersicht

HC Erlangen – TSG 1881 Friesenheim = Eulen Ludwigshafen 19:24 (8:12)

HCE: 1 Ziemer (52:19 Spielminuten), 32 Boieck (0:13) – 5 Sellin (5 Tore, davon 4 bei 4 Siebenmeter-Versuchen), 6 Jaeger (2), 11 Marschall, 13 Fäth (2), 17 Kellner, 18 Firnhaber (3), 20 Büdel (3), 21 Bissel (1), 23 Mosindi (1), 25 Schäffer (1), 36 von Gruchalla, 42 Jeppsson (1), 67 Olsson / Offizieller A: Thomas Hankel (= Co-/Torwart-Trainer) – OB: Michael Haaß (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Ricco Wolf (= Team-Manager)..
Eulen: 12 Tomovski (58:57), 16 Skof (0:46), 54 Hoblaj (ohne Einsatz) – 8 Dietrich (3), 11 Scholz (2), 14 Haider (2), 19 Remmlinger, 20 Falk (2), 23 Durak (6, davon 4 bei 4 Siebenmeter-Versuchen), 24 Bührer (1), 28 Wagner (7), 35 Meddeb, 37 Neuhaus (1), 55 Valiullin, 69 Klimek, 77 Klein. / Offizieller A: Frank Müller (= Co-Trainer) – OB: Benjamin Matschke (= Chef-Trainer) – OC: Günter Thomas (= Betreuer) – OC: Carsten Zotz (= Physiotherapeut).
Torfolge: nach Anwurf HCE 1:0, 1:2, 2:2, 2:3, 4:3, 4:5, 5:5, 5:6, 6:6 nach mehr als fünf??? Minuten ohne Treffer mit je zwei Toren davor und danach ein 4:0-Lauf der Eulen zum 6:10 sowie beiderseits jeweils zwei Einschläge in Folge zum 8:10 sowie 8:12, was dann bereits den Halbzeitstand bedeutete – nach Anwurf der Eulen zum Wiederbeginn 8:13, 9:13, 9:14, 10:14, dann jeweils zwei Einschläge im selben Gehäuse zum 10:16 + 12:16, 12:17, 13:17, 13:18, 14:18, 14:20, 3:0-Lauf des HCE zum 17:20, 17:22, 18:22, 18:24, 19:24.
Siebenmeter: HCE 4 von 4 = alle verwandelt (in Abwesenheit von Standard-Schütze Šime Ivić traf 5 Johannes Sellin erneut absolut sicher) – Eulen 4/4 = ebenfalls alle verwandelt (23 Pascal Durak versenkte alle Gelegenheiten nahezu ebenso sicher wie sein Erlanger Pendant).
Auszeiten: HCE 1 = Spielzeit 16:31 (nach zwei Ludwigshafener Toren in Folge, dem die Eulen noch zwei weitere folgen ließen zu einem 4:0-Lauf und dem Spielstand von 6:10 …) – Eulen 2 = 21:17 (Spielstand ebenfalls 6:8 zwischen den Gäste-Treffern zwischen einem 4:0-Lauf zum 6:10) + 47:01 (nach dem HCE-Tor zum 14:18, dem die Eulen zwei Treffer hintereinander folgen ließen).
Schiedsrichter: Tanja Kuttler + Maike Merz.
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 2 = 18 Firnhaber (3:35), 20 Büdel (5:03) – Eulen 1 = 11 Scholz (10:00).
Zeitstrafen: HCE 5 x 2 Minuten = 18 Firnhaber (12:42 + 49:43), 20 Büdel (21:41), 13 Fäth (37:28), 6 Jaeger (47:37), 23 Mosindi (54:52) – Eulen 1 x 2 Minuten = 19 Remmlinger (52:20).
Disqualifikation/Rote Karte: keine.
Zeitnehmer: Michael Pernet (TSV Roßtal) – Sekretär: Matthias Pernet (TV Altdorf) – Technischer Delegierter: Jürgen Rieber.
Zuschauer: keine (zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Einschränkungen; wie längst gewohnt/üblich sorgte die (diesmal allerdings personell stark „ausgedünnte“) „HC CREW“ auch diesmal mit Klatsch-Rhythmen (Hände + Papier), Trommeln sowie sonstiger verbaler Begleitung für (teilweise allerdings wiederum übertriebene) Stimmung.

Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: 20-Nico Büdel (ER) hat 28-Hendrik Wagner am Kragen
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
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