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Fußball

2. Liga: SpVgg. Greuther Fürth – 1. FC Nürnberg 2:2

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Auch das 268. Franken-Derby entschädigte für manches!

Das war doch – zumindest über weite Strecken und aus Sicht der Gäste vor allem nach dem Seitenwechsel – wirklich mal ein Derby nach dem Geschmack der Anhänger beider Mannschaften, die das 268. fränkische Traditions-Treffen im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“ (wie bereits das 267. Duell in der Vorrunde beim Fürther 3:2-Auswärtssieg im „Max-Morlock-Stadion“) zu einer, gemessen an vielen der Auseinandersetzungen früherer Jahre, außergewöhnlich interessanten Begegnung machten!

5-Johannes Geis gegen 37-Julian Green (FÜ)

Obwohl das 2:2 (1:0) im, nach der Zweitliga-Hinrunde der Saison 2020/21, zweiten „Geister-Derby“ der langen Geschichte beider Vereine (kein Duell bundesweit kann da ernsthaft zum fränkischen in Konkurrenz treten) am Ende für beide Klubs weder Fisch noch Fleisch war. Die SpVgg Greuther Fürth verlor nach vorheriger vorzüglicher Position im Kampf um die Aufstiegsplätze zwar zunächst noch nicht mal Tabellenplatz 3, aber Punkte-mäßig an Boden gegenüber der (insbesondere in Kiel) lauernden Konkurrenz und dem 1. FC Nürnberg half der eine Zähler im Kampf um den Klassenerhalt weit weniger als es der greifbar nahe Auswärtssieg getan hätte (von der Stimmungslage nach einem Derby-Erfolg mal ganz abgesehen …)!

Was jedoch vor allem den „CLUB“-Fans gefiel, war die Art und Weise, wie ihre Lieblinge im „Ronhof“ zu Werke gingen – und das dokumentierten sie ebenso wie zuvor die SpVgg-Anhänger: Im „Ronhof“ war auf einem Banner, gegenüber der Haupttribüne angebracht, zu lesen „MACHT EUCH ZU HELDEN! ALLES FÜR’S KLEEBLATT – AUF ZUM DERBYSIEG!“ und am FCN-Trainingsgelände reagierte die „Nordkurve Nürnberg“ auf das 2:2 ihrer Mannschaft: „WIEDER KEIN DERBYSIEG, ABER ENDLICH EIN MATCH MIT MUT UND EINSTELLUNG. WENIGER ALS DIESER NEUE MAßSTAB DARF ES NICHT MEHR SEIN!“

7-Robin Luca Kehr (FÜ) gegen 5-Johannes Geis

4 von 6 möglichen Punkten an Fürth, einer geht verloren . . .

Verglichen mit dem 2:3 (1:2) vom 9. Spieltag am 29.11.2020 im 267. Derby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth, das ich leider nur am Bildschirm verfolgen konnte und als „(…) eins der besten der vergangenen Jahre, wenn nicht gar das beste seit langem! (…)“ empfand, erfuhr die Derby-Geschichte mit dem jüngsten Aufeinandertreffen nochmal eine Steigerung. Nach dem letzten Club-Sieg (3:1 am 8. Spieltag der Saison 2017/18 in der 2. Bundesliga im November 2017 im „Ronhof“) hatte Fürth in den folgenden drei Partien kein Gegentor zugelassen und mit drei eigenen Treffern zwei Erfolge einfahren können, während Nürnberg nur einen Punkt beim 0:0 erneut in der Nachbarstadt verbuchte und davor (0:2) wie danach (0:1) zuhause völlig leer ausging . . .

16-Havard Nielsen (FÜ) schickt gegen 22-Enrico Valentini den Ball per Kopfball zur 1:o-Führung auf den Weg

Immerhin vier Mal trafen die Schützlinge von Robert Klauß in den beiden Begegnungen der aktuellen Saison gegen den Nachbarn aus der „Westvorstadt“ (wie die Wortwahl bei den eigenen Fans üblicherweise lautet, wenn über die Spielvereinigung aus Fürth gesprochen wird) und holten mit dem jüngsten 2:2 wenigstens einen Zähler. Der Verlust der 2:1-Führung indes schmerzte die diesmal ganz in Schwarz angetretenen Gäste mindestens ebenso wie die Grün-Weißen vom (wenngleich „nur“ dreiblättrigen) „Kleeblatt“ nach einem Wechselbad der Gefühle in der berechtigterweise mehr als allerletzten Minute der Nachspielzeit ihr Glück kaum fassen konnten und entsprechend jubelten nach dem Verlust der eigenen, allenfalls bis zum Seitenwechsel sicher scheinenden 1:0-Führung.

18-Marco Meyerhöfer (FÜ) gegen 6-Tim Handwerker

Wiewohl die fünf Greuther Treffer in den beiden Auseinandersetzungen der „Corona“-Spielzeit 2020/21 unterm Strich halt doch bedeuten, dass die Mannen von Stefan Leitl vier von möglichen sechs Punkten auf der Habenseite verbuchen. Dass angesichts der (für mich weniger denn je nachvollziehbaren) Drei-Punkte-Regelung für einen Sieg ein Zähler verloren geht, obwohl beide Mannschaften offensiv agierten (zumindest soweit es der Gegner zuließ), steht auf einem anderen Blatt und ändert nichts an der Bilanz von nunmehr 79 SpVgg-Siegen bei 49 Unentschieden gegenüber (immer noch deutlich mehr) 140 FCN-Erfolgen und einem Torverhältnis von 580:349 zugunsten der „Rot-Schwarzen“.

Vor dem heraneilenden 22-David Raum (FÜ) holt 22-Enrico Valentini zu seinem erfolgreichen Torschuss zum 1:1-Ausgleich aus

Kein Verheizen der Hoffnungsträger Borkowski + Shuranov

Zur positiven Reaktion der „Glubb“-Anhänger nach dem Hoffnung machenden Auftritt von Fürth passt die Aussage meines Sohnes Tobias, eingefleischter „Glubb“-Fan seit Kindesbeinen – weder konnte noch wollte ich es verhindern + hab‘ es wohl sogar befördert durch die Mitnahme zu eigenen Fußballspielen wie immer öfter auch zu Begegnungen im (Städtischen, Franken- oder wie es heute heißt) „Max-Morlock-Stadion“ – und seit Ende seiner aktiven Zeit lizenzierter Trainer: „Wenn ich seh‘, wie mutig Eric Shuranov schon beim ersten Angriff den Weg nach vorne sucht, am Mittelkreis mehrere Gegenspieler auf sich zieht und dann mit einem Pass auf den linken Flügel den freien Raum nutzt und öffnet, ist mir um die Zukunft beim Club alles andere als bange!“

Nach seinem Tor zum 1:1-Ausgleich eilt 22-Enrico Valentini auf die jubelnde Nürnberger Bank zu mit Trainer Robert Klauß (rechts).

Gemeint ist damit der in dieser Spielzeit allerdings bislang noch eher seltene Mut zu eigenen Aktionen, die Bereitschaft offensiv(er) zu agieren als das in der jüngeren Vergangenheit des 1. FCN allzu häufig der Fall war. Natürlich bedarf es dazu der entsprechenden Spieler(typen) wie etwa eines Dennis Borkowski oder Eric Shuranov. Dass Chef-Trainer Klauß nach der 19-jährigen Leipziger Leihgabe nun auch dem gleichaltrigen Ukrainer (der gebürtige Bamberger ist gerade mal 27 Tage jünger) nach zuvor weniger als einer halben Stunde Einsatzzeit bei den Profis einem Talent aus dem eigenen Nachwuchsbereich eine Chance in der Startelf gab und das ausgerechnet im Traditions-reichsten Derby Deutschlands, könnte zum Zukunfts-trächtigen Erfolgsmodell am Valznerweiher werden.

Neben dem geschlagenen Fürther Torwart 30-Sascha Burchert jubelt 44-Eric Shuranov über sein Tor zur 2:1-Führung

Dort hat der Torschütze zur 2:1-Führung (76.) des 1. FCN im Fürther „Ronhof“ nach seinem Wechsel von der F-Jugend des FC Bayern Kickers aus dem fruchtbaren Knoblauchsland (auch wenn der nahe Flughafen diesbezüglich verwundert …) in den Nürnberger Osten alle Amateur-Stationen durchlaufen und über Bundesliga-A-Jugend sowie Regionalliga-„Zweite“ des Vereins den Kometen-haft anmutenden Sprung zu den Profis geschafft. Das dabei Robert Klauß seinem „guten Gefühl“ folgte und Shuranov den Vorzug gab vor Dennis Borkowski ,darf in diesem Zusammenhang ebenso als Fügung des Schicksals gesehen werden wie zu erwarten steht, dass das ursprüngliche Ziel eines behutsamen Aufbaus und Heranführens junger Talente auch im Fall Shuranov zusätzlich von „Relegations-Retter“ Michael Wiesinger entsprechend begleitet wird – der als Leiter des Nachwuchs-Leistungs-Zentrums (NLZ) ebenso ein Auge darauf haben wird wie Chefcoach Klauß, dass da niemand „verheizt“ wird.

44-Eric Shuranov (N) nach seinem Tor zur 2:1-Führung

So geht’s weiter für die SpVgg Greuther Fürth:

27. SPIELTAG – 4. APRIL 2021 (SONNTAG, 13:30 UHR): 1. FC Heidenheim 1846 – SpVgg GREUTHER FÜRTH (Hinrunde 1:0 – Vorsaison 0:0 + 1:0)
28. SPIELTAG – 9. APRIL 2021 (FREITAG, 18:30 UHR): SpVgg GREUTHER FÜRTH – SV 1916 Sandhausen (Hinrunde 3:0 – Vorsaison 1:2 + 2:3) im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“

. . . so für den 1. FC Nürnberg:

27. SPIELTAG – 4. APRIL 2021 (SONNTAG, 13:30 UHR): 1. FC NÜRNBERG – SC Paderborn 07 (Hinrunde 2:0 – kein Pflichtspiel in der Vorsaison gegen den Bundesliga-Absteiger, davor zuletzt 2:1 + 1:0 = 2. Bundesliga 2015/16 plus DFB-Pokal 2006/07, 2. Runde n.V. 2:1 in Paderborn) im “Max-Morlock-Stadion”

Statistik zum SpVgg-Heimspiel vom 26. Spieltag der Saison 2020/21 in der 2. Fußball-Bundesliga

SpVgg Greuther Fürth – 1. FC Nürnberg 2:2 (1:0)

SpVgg: 30 Burchert – 4 Bauer, 5 Mavraj, 10 Hrgota (C), 15 Ernst (83. 7 Kehr), 16 Nielsen, 18 Meyerhöfer, 22 Raum (81. 27 Itter), 24 Stach, 33 Seguin (81. 19 Abiama), 37 Green (69. 21 Tillman) / ohne Einsatz auf der Bank: 1 Funk – 2 Asta, 14 Sarpei, 23 Jaeckel, 40 Leweling / Chef-Trainer: Stefan Leitl.
1. FCN: 26 Mathenia – 4 Sörensen, 5 Geis, 6 Handwerker, 9 Schäffler (69. 19 Borkowski), 14 Krauß (81. 25 Sorg), 15 Nürnberger, 22 Valentini (C), 24 Møller Dæhli, 28 Mühl, 44 Shuranov (77. 23 Schleusener) / ohne Einsatz auf der Bank: 29 Früchtl – 10 Dovedan, 13 Krätschmer, 33 Margreitter, 40 Rosenlöcher, 43 Latteier. / Chef-Trainer: Robert Klauß.
Tore: 0:1 16 Nielsen (8. Spielminute – nach Zuspiel von 15 Ernst auf der rechten Fürther Angriffsseite legte 33 Seguin auf für 18 Meyerhöfer, dessen Flanke der Norweger am Fünf-Meter-Raum unhaltbar für FCN-Keeper 26 Matheniaper Kopf an die Unterseite der Latte schweißte, von wo der Ball zur frühen Führung der Gastgeber im Netz landete), 1:1 22 Valentini (57. – nachdem 24 Møller Dæhli den Ball am SpVgg-Strafraum von links kommend quer gelegt hatte auf seinen Kapitän, fälschte der attackierende Fürther 22 Raum mit dem verlängerten Rücken so unglücklich ab, dass der unabhängig davon fulminante Direktschuß aus halbrechter Distanz + gut 20 Metern halbhoch ins lange Eck flog, so dass Greuther-Torwart 30 Burchert ohne Reaktion wie ohne Chance blieb), 1:2 44 Shuranov (76. – platzierter Schuss des deutsch-ukrainischen Bambergers aus acht Metern von halbrechts ins kurze Eck nach paßgenauem Zuspiel von 15 Nürnberger), 2:2 19 Abiama (90+4.. – so gut wie unhaltbarer Kopfball-„Streichler“ des Nigerianers von der Fünf-Meter-Grenze ins lange Eck nach Flanke von 27 Itter, dem neben dem Torschützen zweiten von insgesamt vier Fürther Jokern).
Ecken: Fürth 9 (davon 5 nach der Pause) – FCN 4 (1 vor, 3 nach Seitenwechsel).
Schiedsrichter: Felix Zwayer – SR-Assistenten: Marco Achmüller + Jochen Gschwendtner / 4. Offizieller: Lars Erbst / Video-Assistent: Günter Perl.
Gelbe Karten: Fürth 4 = 5 Mavraj (17., wegen Foulspiels), 18 Meyerhöfer (33., wegen Foulspiels), 4 Bauer (55., wegen Foulspiels), 19 Abiama (86., wegen Foulspiels) – FCN 4 = 28 Mühl (19., wegen Foulspiels), 6 Handwerker (51., wegen Foulspiels), 19 Borkowski (90+3., wegen Unsportlichkeit), 15 Nürnberger (90+5., wegen Unsportlichkeit).
Gelb-Rote Karten: keine.
Rote Karten: keine.
Zuschauer: 0 (zahlende) im „SPORTPARK RONHOF / THOMAS SOMMER“ – gemäß “Corona-Maßgaben”.

Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
Titelfoto: 4-Asger Sörensen kommt gegen 24-Anton Stach (FÜ) und 5-Mergim Mavraj (FÜ) zum Torschuss
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