Basket-& Handball
Basketball: Nürnberg Falcons – Artland Dragons 79:82
Krimi mit unglücklichem Ausgang für Ralph Junges Mannschaft
Das Heimspiel-Doppel der Kalenderwoche 3 des jungen Jahres 2021 blieb ohne Erfolgserlebnis für den Nürnberg Basketball-Club (NBC) Falcons: Der mit 72:90 (31:45) deutlich misslungenen Premiere im „EventPalast am Flughafen“ gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier folgte vier Tage später eine letztlich sogar noch viel ärgerlichere Niederlage gegen die Artland Dragons – beim 79:82 (41:42) führten die Gastgeber über weite Strecken (teils sogar mit bis zu 7 Punkten Vorsprung), gerieten zum Ende beider Halbzeiten aber ins Hintertreffen und Quakenbrück mit dem Ex-„Falken“ Robert Oehle entführte am Ende beide Zähler aus der Noris!
Dabei konnten die komplett in Schwarz angetretenen Norddeutschen laut Spielberichtsbogen auf gerade mal neun Akteure zurückgreifen, blieben aber anscheinend bewusst vorsichtig in Sachen Fouls und kamen so gut über die Runden. Mitte des dritten Viertels standen beim NBC 16 Fouls zu Buche, bei Artland weniger als die Hälfte (nämlich grade mal 7) – am Ende wies die Foul-Statistik 25:17 zu Ungunsten der Gastgeber aus, die mit Moritz Sanders auch den einzigen Spieler vorzeitig mit fünf Fouls verloren und dafür büßen mussten, weil ihnen der 22-Jährige zumindest in der Defensive arg fehlte.
Zwei Spieler mehr hatten die „Falken“ also auf dem Parkett, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Genaugenommen waren das die Neuzugänge Antonio Price – genannt „Tra“ – Holder (bei ihm lief es mit 6 Punkten weniger gut als bei seinem Debüt gegen Trier) und Mario Kegler, der gegen die RÖMERSTROM Gladiators wegen Fitneß-Defiziten noch komplett pausieren musste. Seine körperliche Verfassung war zwar auch vier Tage später keineswegs top, immerhin aber ließ der 23-jährige US-Amerikaner, der zuletzt beim Club Abejas de Leon in Mexiko tätig war, bei seiner Premiere interessante Ansätze erkennen. Eine echte Verstärkung indes konnte er noch keineswegs sein – die gemeinsame Herkunft Baylor University, wo auch Nürnbergs verhinderter Aufstiegsheld Ishmail Wainright (inzwischen beim französischen Champions-League-Klub SIG Strasbourg unter Vertrag) seine Ausbildung genoß, weckt allerdings entsprechende Hoffnungen beim NBC.
Ex-„Falke“ Oehle trumpfte vor allem zum Schluß auf
Eine weitaus entscheidendere Rolle spielte dafür an früherer Wirkungsstätte Robert Oehle. Der einstige Nürnberger, nunmehr in Quakenbrücker Diensten, musste Falcons-Kapitän und Topscorer Sebastian Schröder (20 Punkte) zwar den Vortritt lassen in der Scorer-Bestwertung der Begegnung – mit 17 Zählern erzielte er jedoch die meisten seines Teams und traf vor allem in ganz entscheidenden Augenblicken für die Dragons und damit gegen einen Teil seiner früheren „Falken“-Mitstreiter.
Dabei hatte es nach zehn Spielminuten (23:17) und trotz Pausen-Rückstands (41:42 nach 18:25 im zweiten Viertel) immer wieder gut ausgesehen für die Junge-Truppe. Nach drei Vierteln (64:60) stand eine Vier-Punkte-Führung auf der Anzeigetafel (dank eines 23:18 im Verlauf der dritten zehn Spielminuten). Der Vorsprung konnte jedoch nie höher als auf sieben Punkte ausgebaut werden.
Nach gespielten 27:47 Minuten sorgte NBC-Neuzugang Kegler mit allerdings nur einem verwandelten von zwei Freiwürfen fürs 62:55, vergab dabei die Chance auf eine Acht-Punkte-Führung und kurz danach verwechselte Martin Bogdanov einen der heller als die Gegenspieler aus Quakenbrück gekleideten Schiedsrichter mit einem seiner komplett in Weiß auflaufenden Mitspieler . . . – auch dieser Ballverlust verhinderte einen höheren Vorsprung und damit womöglich mindestens einen Punkt, die ersten Punkte im Jahr 2021. Zwar erhöhte Jonathan Maier die Führung zu Beginn des Schluß-Viertels nochmals auf 7 Zähler (72:65), doch danach ging’s aus Nürnberger Sicht in der hochspannenden Partie Schritt für Schritt bergab.
Als „sehr bitter, weil ich denke, dass wir die bessere Mannschaft waren“, bezeichnete Pfilipp Daubner das soeben Geschehene nach der Schluß-Sirene vor Kamera und Mikrofon des Franken Fernsehens, wo auch NBC-Geschäftsführer und -Trainer Junge kein Hehl aus seiner gleichlautenden Gemütsverfassung machte: „Das war bitter!“ Besonderes wohl deshalb, weil aus Sicht des Trainers „ein guter Schritt vorwärts gemacht“ worden war im Vergleich zur Niederlage gegen Trier. „Dass wir es am Ende so hergeben, ist absolut ärgerlich“, konstatierte Ralph Junge, ohne dabei zu verhehlen, dass seiner Mannschaft (zu) „viele leichte Fehler“ unterliefen.
NBC-Chefcoach Junge verkannte ebensowenig, dass der Gegner im Gegensatz zum eigenen Team immerhin die 80er-Punkte-Grenze knackte und meinte, angesprochen auf seinen Ex-Schützling Oehle, den gut gebauten 2,09m-Center: „Vor dem Match hab‘ ich mit ihm gesprochen – jetzt sprech ich nicht mehr mit ihm, nachdem er die entscheidenden Punkte gegen uns gemacht hat.“ Grinste und fügte an: „Nein, wir sind schließlich Freunde geworden!“
Zum dritten Heimspiel in Folge kommt PS Karlsruhe LIONS
Unabhängig davon, dass der 32jährige, in Gütersloh geborene Robert Oehle nach der Begegnung seine alten Kontakte zu den Falcons pflegte (was ihm naturgemäß leichter gefallen sein dürfte als seinen Ex-Kameraden vom NBC …) – es muss weitergehen und es wird weitergehen. Mit dem dritten Heimspiel in Folge im „EventPalast am Flughafen“ innerhalb von elf Tagen am 30. JANUAR 2021 (SAMSTAG, 19:30 UHR) gegen PS Karlsruhe LIONS soll im zehnten Punktspiel der laufenden Spielzeit der dritte Saisonsieg angepeilt und endlich auch geschafft werden– auf dass die Aufholjagd in der Tabelle dank der wenigstens ausgetragenen Punkte-Partien beginne . . .
Die nächsten Heimspiele für die Falcons:
18. SPIELTAG – 30. JANUAR 2021 (SAMSTAG, 19:30 UHR): NBC Falcons – PS Karlsruhe LIONS (Vorsaison 86:85 + 82:79) . . . im „EventPalast am Flughafen Nürnberg“
22. SPIELTAG – 19. FEBRUAR 2021 (FREITAG, 19:30 UHR): NBC Falcons – VfL Kirchheim Knights (Vorsaison 100:91 + 80:88 sowie bereits in der Hinrunde in Kirchheim 63:101) . im „EventPalast am Flughafen Nürnberg“
Die Statistik zum 17. Spieltag der Saison 2020/21 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA . . .
Nürnberg Falcons BC – Artland Dragons 79:82 (41:42 = 23:17, 18:25 – 23:18, 15:22)
Falcons: Trikotnummer 0 Holder (Einsatzzeit 17:43 Minuten / 6 Punkte), 1 Kegler (13:10 / 3), 3 Pongó (28:06 / 16), 4 Sanders (18:12 / 5), 6 Bogdanov (18:23 / 6), 7 Feneberg (3:00 / 0), 11 Daubner (12:12 / 5), 13 Maier (26:31 / 4), 14 Schröder (24:33 / 20), 15 Fischer (9:04 / 0), 34 Kent (29:06 / 14). – Coach: Ralph Junge.
Key-Stats Nürnberg Falcons: Offensiv-Rebounds 9 (+4), Defensiv-Rebounds 26 (-1), Assists 17 (+2), Steals 2 (-2), Turnover 6 (-2), Blocks 5 (+3), 25 (+8)
Artland: 0 Marberry (9:53 / 0), 1 Ensminger (25:47 / 10), 4 Döding (14:21 / 3), 5 Griffin (22:51 / 0), 11 Simmons (32:20 / 14), 12 Okpara (24:37 / 13), 15 Welton (17:41 / 12), 25 Knauf (30:11 / 13), 31 Oehle (22:19 / 17). – Coach: Tuna Isler.
Schiedsrichter: Sven Frischmuth (Referee) – Nikola Krajacic + Nicolas Rotter (Umpires). Verbandsbeauftragter: Peter Schuberth (Commissioner).
Zuschauer: 0 (zahlende) – wegen der nach wie vor geltenden „Corona“-Einschränkungen.
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: 34-Jackson Ross Kent (N) gegen 12-Leon Iduma Okpara
Fotos: ISPFD
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