Sonstiges
Tunnelanstich in Kleinreuth mit OB-Gattin Anke König als Tunnelpatin
Die U3 Richtung Gebersdorf nimmt weitere Fahrt auf
Nürnbergs neue „First Lady“ gab sich – für viele erstmals – die Ehre. Dabei hält die Gattin von Marcus König (CSU), dem im Frühjahr gewählten Oberbürgermeister und Nachfolger von Dr. Ulrich Maly (SPD), wenig von dieser Bezeichnung – genaugenommen sträubt sie sich sogar dagegen: „Damit kann ich gar nichts anfangen“, äußerte die 39jährige jedenfalls anläßlich des auch auf „nordbayern.de“ veröffentlichten Pressegesprächs mit den „Nürnberger Nachrichten“.
Was die freundliche, zugleich zurückhaltende Fränkin indes keineswegs daran hindert, die Tunnel-Patenschaft für den Ausbau der U3 Richtung Gebersdorf zu übernehmen. Und auch bei dieser Gelegenheit kommt die 39-Jährige gut an – bei den Gästen der Veranstaltung ebenso wie bei Arbeitern und deren Auftraggebern; zu attestieren war ein höchst freundlicher bis herzlicher Umgang.
Bei der feierlichen Zeremonie zur Tunnelanschlagsfeier in der Baugrube, in der im Zuge der Tunnelgrabungen für den U3-Ausbau derzeit der künftige Bahnhof Kleinreuth entsteht, war neben Nürnbergs OB Marcus König auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann vor Ort und machte sich ein Bild vom Fortgang der Arbeiten, die Bund und Land stark bezuschußen. Bis 2025 sollen die unterirdischen Arbeiten für die U-Bahnlinie 3 zwischen den künftigen Bahnhöfen Kleinreuth bei Schweinau und dem Endbahnhof in Gebersdorf abgeschlossen sein; möglichst noch für das selbe Jahr, spätestens aber 2026 ist die Inbetriebnahme vorgesehen.
Der U3 fehlen nur noch drei von insgesamt 16 Bahnhöfen
Den Beginn der Arbeiten am letzten Stück der Strecke markierte nun ein symbolischer Akt: Anke König war es vorbehalten, als Tunnelpatin den Knopf zu drücken, mit dem die Bohrarbeiten gestartet wurden. Und in der Folge fraß sich die Fräse ins Gestein Richtung Westen.
In seiner Funktion als Oberbürgermeister hatte Marcus König (CSU), der Ehemann der Tunnelpatin, den öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg bei seiner Ansprache als „Export-Schlager“ gepriesen. Neben anderen Höhepunkten in der Geschichte des Nürnberger U-Bahn-Baus verwies das neue Stadtoberhaupt insbesondere auf die Einführung der ersten vollautomatischen U-Bahn in Deutschland bereits vor zwölf Jahren. Exakt am 14.6.2008 fuhr auf eben dieser, damals neuen Linie 3 – weltweit einmalig im Mischbetrieb mit konventionell durch Fahrer gesteuerte U-Bahnen – die erste vollautomatische Untergrund-Bahn der Bundesrepublik!
Bis zur Fertigstellung der Linie U3 nach Gebersdorf stehen noch (mindestens) fünf Jahre an Baumaßnahmen an. 13 Bahnhöfe gibt es bereits auf dieser Strecke – von der Endstation „Nordwestring“ (nahe dem Klinikum Nord im Stadtteil Sankt Johannis) per 180-Grad-Schwenk in einer „U-Form mit geöffnetem Buchstaben nach Westen“ über „Rathenauplatz“ und „Hauptbahnhof“ wieder Richtung Westen bis zum derzeitigen Endbahnhof „Gustav-Adolf-Straße“ (im südwestlichen Nürnberger Stadtteil St. Leonhard).
Dazu kommen nun noch drei weitere: Vor der Fertigstellung steht bereits der Bahnhof „Großreuth bei Schweinau“ (er soll noch 2020 eröffent werden), eben begonnen haben die Arbeiten an der künftigen Station „Kleinreuth“ und schließlich folgt noch der Endbahnhof „Gebersdorf“ im Westen Nürnbergs nahe der Stadtgrenze zu Fürth(-Süd) und den angrenzenden Gemeinden Altenberg, Oberasbach und Zirndorf.
Beschwerde-Managememt für gestreßte Bürger*innen
Bis die dann insgesamt 16 Bahnhöfe der U-Bahn-Linie 3 genutzt werden können, stehen noch mindestens fünf Jahre an Baumaßnahmen an. Für manche Anwohner der Strecke ist das ganz offensichtlich ein hartes Brot – diesen Eindruck vermitteln jedenfalls verschiedene Veröffentlichungen, insbesondere im Internet.
Im Bewusstein dafür, dass die Baumaßnahmen für manche Bürger*innen in der Tat heftig sind, hat die Stadt Nürnberg ein Beschwerde-Büro eingerichtet, das Hinweise annimmt und sich schnellstmöglich um Klärung und Abhilfe bemüht. Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich (parteilos) versichert immer wieder, dass es der Stadt wichtig sei, diesbezügliche Anliegen von Anwohner*innen ernst zu nehmen.
Die Daten für den jüngst eröffneten Bauabschnitt vermitteln zumindest ansatzweise, was insofern auch an Belastungen für dort lebende Menschen anfallen: Der Aushub von 163 000 Kubikmeter für den Bau der Bahnhöfe liegt an, weitere 62 500 Kubikmeter an Material kommen für die Tunnelbauten zusätzlich dazu. Um die Bauwerke zu erstellen, müssen rund 54 000 Kubikmeter Beton und 6410 Tonnen Baustahl verbaut werden. Daniel F. Ulrichs Vergleich zum besseren Verständnis für diese Dimensionen: „Damit könnte man mehrere große Schulhäuser bauen!“
OB-Gattin Anke König legt Auftritt mit Bravour hin
Nach Berlin, Hamburg und München war Nürnberg am 1. März 1972 übrigens erst die vierte Stadt in Deutschland mit Personenbeförderung unter der Oberfläche. Vom Freistaat Bayern gab’s auch für die weiteren Baumaßnahmen einen Zuschuß in Höhe von 20 Prozent der förderfähigen Kosten, der Bund steuert mit 60 Prozent gar das Dreifache bei. Bei Gesamtkosten von 138 Millionen Euro kommen Bund und Land laut offizieller Mitteilungen auf einen Anteil von 93 Millionen Euro.
Den letzten Abschnitt setzte nun die für den Abschnitt von Kleinreuth nach Gebersdorf erkorene Tunnelpatin Anke König in Gang, für die Selbstdarstellung allerdings ganz offensichtlich kein Ding ist. „Ich bin so, wie ich bin. Wenn ich mir selbst treu bleibe, kann nicht viel falsch laufen“, verriet sie Journalisten in entwaffnender Offenheit. Und da sie sich selbst ohnehin eh keineswegs im Fokus sehe, verwies die „First Lady“ auf ihren Mann: „Es ist sein Job.“
Nichtsdestotrotz bereitete sich Anke König wohl doch (und das gut) vor auf Ihre Aufgabe(n) – und nahm sich dabei ein Beispiel an Vorgängerin Petra Maly, die das aus ihrer Sicht gut gehandhabt habe: „Sie war unterstützend dabei, aber nie im Vordergrund.“
Ganz in diesem Sinne trat auch die Frau des neuen Oberbürgermeisters beim Tunnelanstich auf und absolvierte ihren Auftritt mit Bravour!
Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
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