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Volleyball: Eltmann Volleys kündigen Spielerverträge auf

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Am Ende war es nicht CORONA, sondern die ständig kritische Liquiditätslage

Trotz aller Bemühungen des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Hubert Ampferl und Eltmann Volleys-CEO Manohar Faupel ist das Bundesliga-Projekt in Eltmann endgültig gescheitert.
Am vergangenen Freitag versandte der Insolvenzverwalter an Spieler, Trainer und weitere Mitarbeiter die Kündigungen mit sofortiger Freistellung zum 01.04.2020. Damit sind die restlichen zwei bzw. drei Monatsgehälter nur noch eine symbolische Forderung gegen die insolvente Spielbetriebsgesellschaft des VC Eltmann.

Überrascht war Manohar Faupel, dass es zuvor keine interne Absprache oder Kommunikation gab. „Ich hätte mir schon gewünscht, dass ich vorher mit einbezogen werde. Und nicht von Trainer und Spieler am Samstag angerufen werde, weil sie das Schreiben im Briefkasten vorgefunden haben. Ich habe meine Kündigung erst heute in Bühl aus dem Briefkasten gezogen, da ich bis Montagabend noch in Eltmann gearbeitet habe.“

Unprofessionell und wenig förderlich für die Kommunikation mit den Spielern sei das Vorgehen, wenngleich es auch aus der Sicht von Manohar Faupel keine Alternativen mehr gab. Bis zuletzt habe man daran gearbeitet, die April-Gehälter abzudecken und für Mai und Juni Abfindungslösungen zu finden.

Großsponsor und Gesellschafter will seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen.

Zu den Gründen der erneuten Insolvenz hält sich der im Januar in die Bresche gesprungene CEO bedeckt – damals war der bisherige Eltmann-Macher Rolf Werner wegen der Insolvenz von allen seinen Funktionen innerhalb der GmbH zurückgetreten. „Wir haben wiederholte Zusagen, dass trotz der verständlichen Enttäuschung unserer Partner alle Sponsorengelder bezahlt werden. Es fehlt nun aber eine erhebliche Summe, weil ein Großsponsor auch in Hinblick auf die CORONA-Krise nicht mehr seinen Leistungen in voller Höhe nachkommen möchte.“ Natürlich sei das wirtschaftlich nachvollziehbar und zu respektieren, aber die große Enttäuschung sei nicht zu verleugnen.

Erschwerend käme noch hinzu, dass trotz nachdrücklicher Bitten seitens des Insolvenzverwalters ein Gesellschafter seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkomme. Auch hier gehe es um eine größere Summe, die zur Finanzierung der restlichen Gehälter erforderlich gewesen sei. Welche Schritte hier noch möglich seien, das sei Aufgabe des Insolvenzverwalters, so Faupel.

Mit Aufkündigung seines Arbeitsvertrages durch die Spielbetriebsgesellschaft legt Manohar Faupel auch sein Mandat als CEO nieder. „Es ist ein leider Desaster, was hier in Eltmann passiert ist.

Neben dem wirtschaftlichen Schaden wurde in der Bundesliga und in der Region sportlich viel Erde verbrannt. Wie sich der Verein für die Zukunft aufstellen wird, dazu müssen sich die Vorstände äußern. Aber definitiv hat die Mannschaft 2019/20 eine solche Saison nicht verdient. Respekt für das Team, das sich niemals aufgegeben hat und gegen Giesen, Bühl, Friedrichshafen, Haching und Königs-Wusterhausen eine grandiose Stimmung und tolle Spiele aufs Parkett gezaubert hat. Ich wünsche den Spielern, dass sie trotz der allgemeinen Krise wieder in der Bundesliga spielen werden – dann wahrscheinlich in einem anderen Verein, aber verdient haben sie es allemal.“

Text: Manohar Faupel (Manager Spielbetrieb und Unternehmensorganisation | CEO) (ISPFD)
Titelfoto: Conny Kurth / www.kurth-media.de

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