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Bayerns höchstes Baudenkmal steht in Franken

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Der Nürnberger Fernsehturm ist in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen worden

Mit 292,8 Metern ist er nicht nur das höchste Gebäude, sondern nun auch das höchste Baudenkmal des Freistaats.

Das Nürnberger Ei ist in die Denkmalliste aufgenommen worden.

Auf der dritten Antennenplattform des Fernmeldeturms fand in 211 Metern Höhe die Übergabe der Urkunde des Landesamts für Denkmalpflege an den Geschäftsführer der DFMG Deutsche Funkturm GmbH, Bruno Jacobfeuerborn, mit Oberbürgermeister Marcus König, Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler statt.

Auch im Lastenaufzug sieht man wo sich der Aufzug gerade befindet

Oberbürgermeister Marcus König sagte: „lch freue mich, dass unser „Nürnberger Ei“ kurz nach seinem 40. Jubiläum diese besondere Auszeichnung erhält und damit die Besonderheit der einzigartigen Architektur gewürdigt wird. Das beliebte Wahrzeichen wird damit in die Reihe großer denkmalgeschützter Türme aufgenommen. Darauf bin ich stolz.“

Zwischen Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (links), sowie Bernd Sibler (Staatsminister für Wissenschaft und Kunst) und Bruno Jacobfeuerborn (rechts – Geschäftsführer Deutsche Funkturm GmbH) hält Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Denkmalurkunde in Händen

Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident, erklärte: „Das heimliche Wahrzeichen Nürnbergs ist das höchste Gebäude Bayerns. Der Nürnberger Fernsehturm hat für viele Nürnbergerinnen und Nürnberger eine besondere und emotionale Bedeutung. Mich fasziniert unser „Nürnberger Ei“ seit meiner Jugend. Der Fernsehturm ist seit über 40 Jahren ein weithin sichtbares Symbol des Technikstandortes Bayern und ein echtes Stück Heimat. Zunächst nur Fernmeldeturm, steht er auch für den Aufbruch in das moderne Medienzeitalter. Mit der Aufnahme in die Bayerische Denkmalliste ist unser „Nürnberger Ei“ nicht mehr nur das höchste Gebäude, sondern auch das höchste Baudenkmal im Freistaat. Und ein weiteres echtes Highlight für die Stadt Nürnberg und das Denkmal-Land Bayern.“

Kunstminister Bemd Sibler betonte: „Die Stahlbeton-Konstruktion der Fernsehtürme Erwin Heinles und Fritz Leonhardts – zweier Granden der Architektur – war eine Pionierleistung der damaligen Zeit. Mit der Aufnahme des Nürnberger Fernsehturms in die bayerische Denkmalliste bewahren wir dieses innovative, noch recht junge, aber mittlerweile auch historische Zeitzeugnis für die kommenden Generationen. Gleichzeitig krönen wir das „Nürnberger Ei“ zum höchsten Denkmal Bayerns. Das freut mich als Kunstminister besonders.“

Neben Ministerpräsident Dr. Markus Söder hält Bruno Jacobfeuerborn (Geschäftsführer Deutsche Funkturm GmbH) die Denkmalurkunde in Händen

Bruno Jacobfeuerborn, DFMG Deutsche Funkturm GmbH, sagte: „Der Fernsehturm gehört fest zum Stadtbild und zur Medieninfrastruktur Nürnbergs – jetzt und in Zukunft. Die Auszeichnung als schützenswertes Kulturgut unterstreicht die besondere Bedeutung für die Stadt und verbindet den Turm noch stärker mit ihren Bürgerinnen und Bürgern. Der Status als Baudenkmal eröffnet im Rahmen der Denkmalschutzförderung neue Perspektiven für eine mögliche Wiedereröffnung der seit 1992 geschlossenen Besucherbereiche. “

Das „Nürnberger Ei“ begeht dieses Jahr sein 41-jähriges Bestehen. Der Turm wurde ab 1972 von dem Stuttgarter Architekten Erwin Heinle geplant. Die Bauausführung von 1977 bis 1980 lag in den Händen des Ingenieurbüros Fritz Leonhardt, ebenfalls aus Stuttgart. Als Spezialist für Fernsehtürme entwarf Heinle auch die Anlagen in Stuttgart, Mannheim, Frankfurt und Köln. Innovativ und eine „Pionierleistung höchsten Ranges“, wie das Landesamt für Denkmalpflege betont, war die Konstruktion der Fernsehtürme Heinles und Leonhardts aus Stahlbeton. Bisher waren diese Türme dieser Art aus Stahlprofilen zusammengesetzt. Der erste Stahlbeton-Fernsehturm der Welt wurde 1954/55 in Stuttgart errichtet. Wie dieser dient der Nürnberger Turm nicht nur der Fernmeldetechnik, sondern er erhielt ebenfalls eine touristische Aussichtsplattform mit Restaurant.

Neben Ministerpräsident Dr. Markus Söder hält Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König die Denkmalurkunde in Händen

Das Besondere an der Gestaltung des Kanzelkorbs ist das Zitat des sogenannten „Nürnberger Eis“, welches sich auf die Herstellung von kleinen Tisch- und Taschenuhren bezieht. Nürnberg war im 15. und 16. Jahrhundert handwerkliches und künstlerisches Zentrum der Feinmechanik in Europa und überregional berühmt für das Uhrmacherhandwerk. Mit dieser Form, die sich auch im Inneren des Foyers mit weit auskragendem Flugdach aus Beton wiederholt, sollte ein stark identitätsstiftendes Motiv aus reichsstädtischer Vergangenheit für jedermann weit sichtbar „wie ein Ausrufezeichen“ über die Stadt gesetzt werden.

Der Nürnberger Fernsehturm ist nach Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, München und Stuttgart deutschlandweit bislang der achte seiner Art, der als Industriedenkmal unter Schutz gestellt wurde.

Text: Stadt Nürnberg / alf
Titelfoto: Das Nürnberger Ei in der abendlichen Spiegelung im Main-Donau-Kanal
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
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