Fußball
2. Liga: 1. FC Nürnberg – SV 07 Elversberg 3:0
Nach Hecking-Abgang endlich wieder drei Punkte und Klassenerhalt
ES IST VOLLBRACHT: Die Fußball-Männer des 1. FC Nürnberg haben am 33. + vorletzten Spieltag der Saison 2023/24 mit einem 3:0 (1:0)-Sieg gegen Aufsteiger Sportvereinigung 07 Elversberg im letzten Heimspiel der Punkterunde den Klassenerhalt sichergestellt!
Das sorgte zwar allenfalls begrenzt für Begeisterung, aber immerhin erkennbar für Erleichterung beim Großteil der diesmal wieder immerhin 34 031 zahlenden Zuschauer*innen im „Max-Morlock-Stadion“. Nach dem eher bescheidenen Zuspruch gegen den SC Paderborn 07 (beim ernüchternden 0:2 wurden nur 27 939 Zutritte registriert) und den 35 162 Besucher*innen, die ihren Obolus gegen den mit großer Schlachtenbummler-Schar angereisten Karlsruher SC (0:1) entrichteten, war das weite Rund der „CLUB“-Heimspielstätte dann doch erneut zu immerhin gut zwei Drittel der Kapazität gefüllt.
Und das, obwohl die Gäste aus dem kleinsten Zweitliga-Standort auch mit etwas kleinerer – für den Zweitliga-Neuling aus dem Landkreis Neunkirchen wiederum durchaus beachtlicher – Unterstützung angereist waren. Bei den auf einer Erfolgswelle schwimmenden Fußballern aus der gerade mal zwei Ortsteile (mit zusammen weniger als 13 000 Einwohnern) umfassenden Gemeinde Spiesen-Elversberg im Saarland hatte der 1. FC Nürnberg im Übrigen bereits in der Hinrunde gewonnen.
Nach der 0:5-Heimpleite gegen Fortuna Düsseldorf sorgte am 16. Spieltag Anfang Dezember 2023 das späte Tor des Japaners Daichi Hayashi (83. Spielminute) in der mit 8150 ausverkauften „Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde“ in Elversberg für Aufatmen – mit Blick auf die Abstiegsränge; während der Aufsteiger nach dem vorherigen 1:5 bei Hertha BSC Berlin durch diese neuerliche Niederlage damals sogar den Kontakt zu den Aufstiegsrängern verlor.
SVE nie in Abstiegsgefahr = im Gegensatz zum 1.FCN
Den fand „Die ELV“ von Horst Steffen zwar auch nicht wieder, doch mit dem Abstieg hatte der Neuling auch fortan nie etwas zu tun – dies nicht zuletzt dank seines Trainers. Der 55-jährige gebürtige Krefelder stieg bei den „Meiderichern“ ins Trainer-Geschäft ein, ehe er über die Gladbacher Borussen (ebenfalls U19), Stuttgarter Kickers, SC Preußen Münster und Chemnitzer FC bei der „SVE“ landete; deren beachtlicher Höhenflug bis in Liga 2 weithin bekannt ist!
Davon konnten die Profis des 1.FCN auch in der zu Ende gehenden Spielzeit nur träumen. Statt Rückkehr in die Bundsliga hieß es erneut Kampf um den Klassenerhalt. Den vermochten die Mannen von Cristian Ramon Fiél Casanova immerhin noch vor dem „show-down“ beim Hamburger SV erfolgreich zu gestalten. Dabei zahlte sich die zuletzt mehrmalige Rotation des 44-jährigen Fußballlehrers aus und die (doch etwas überraschende wie von Nebengeräuschen begleitete) Abberufung des 59-jährigen Sportvorstands Dieter Hecking durch den FCN-Aufsichtsrat nach der (eher erwartbaren + bezogen auf die Leistung auch weniger enttäuschenden) 1:3-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf beraubte den „Glubb“-Cheftrainer zwar einer wichtigen persönlichen Unterstützung, jedoch keineswegs des Erfolgs.
Die erhoffte Überraschung am Spieltag zuvor bei Aufstiegsaspirant Fortuna Düsseldorf war ausgeblieben – obwohl nach 0:2-Rückstand zur Pause der früh (31.) für den verletzten FCN-Innenverteidiger Florian Hübner eingewechselte Spanier Iván Márquez Álvarez (56., per Kopf nach Eckball von Nathaniel Brown) mit dem 1:2-Anschlußtreffer für einen Hoffnungsschimmer sorgte. Doch es fehlte die nötige Durchschlagskraft für weitere erfolgreiche Abschlüsse und als Fortunas isländischer „Joker“ Johannesson quasi aus dem Nichts heraus das 3:1 (72.) gelang, waren alle Hoffnungen der „Glubberer“ auf zumindest einen Punkt am Rhein zunichte gemacht.
Uzun-Abschied vom 1.FCN mit Vorlage 2 + Tor 16!
Nach der Fanchoreographie der „ULTRAS Nürnberg“ (UN94) zum Bekenntnis „Die Legende lebt!“ (selbst „Nicht“-„Glubb“-Fans kann dieses inbrünstige Lied „packen“ – zumindest wenn es eine Verbindung gibt zu anderen Menschen, die einem nahestehen + für die der 1. FC Nürnberg ein „Herzensverein“ ist) nahm „Der CLUB“ im Gegensatz zum enttäuschenden Heimspiel zuvor das Heft in die Hand. Und da Torhüter Carl Klaus erneut gut parierte und viel Ruhe auf seine Vorderleute ausstrahlte sowie das Elversberger Tor durch SVE-Spielführer Luca Schnellbacher (31.) wegen Abseits auch nach „VAR“-Prüfung keine Anerkennung fand, vermochten die Gastgeber eine Phase des „Dahinplätscherns“ (fast wie aus heiterem Himmel) zur Führung zu nutzen:
Nach Zuspiel von Jannes-Kilian Horn und Doppelpaß mit Florian Flick schaltete Can Yilmaz Uzun – der zuvor bereits am starken SVE-Keeper Kristof gescheitert war (16.) + Mitspieler Lukas Schleimer hervorragend in Szene gesetzt hatte (35.) – schnell um, schickte Felix Lohkemper mit einem Traumpaß per rechtem Außenrist in die Schnittstelle auf die Reise und der machte Anhänger wie Mitspieler und Offizielle mit seinem Abschluß zum 1:0 (43.) glücklich.
Was sich bald nach Wiederbeginn steigerte:
Zunächst traf erneut FCN-Mittelstürmer Lohkemper zwar nur das Außennetz (50.), doch nur eine Minute später zeigte Schiedsrichter Dr. Max Burda (Berlin) nach dem zweiten FCN-Eckball (von insgesamt 4, davon drei nach Seitenwechsel = wie Elversberg, nur genau umgekehrt) von Benjamin Goller plus folgendem (ziemlich ungeschicktem, aber zweifelsfreiem) Handspiel von Robin Fellhauer auf den Elfmeterpunkt und der „Video Assistant Referee“ (VAR) stimmte zu – FCN-„Kapitän“ Jan Gyamerah (52.) verwandelte den fälligen Strafstoß sicher.
Nur zwölf Minuten später machte „Abwanderer“ Uzun (der 18-Jährige, noch U19-Akteur wechselt wohl zu Eintracht Frankfurt) mit einem unwiderstehlichen Solo vom linken Flügel und Schuß ins kurze, aus seiner Sicht linke Eck schließlich den „Deckel drauf“ (64.) mit seinem 16. Saisontreffer im 30. Zweitligaeinsatz (plus 3 Tore + 2 Vorlagen in 2 DFB-Pokal-Begegnungen!) auf den in der Folge letztlich ungefährdeten 3:0-Erfolg, der den vorzeitigen Klassenerhalt bedeutete.
Nach dem Abpfiff überwog Erleichterung aller dem 1. FC Nürnberg Wohlgesonnener etwaiger Begeisterung – obwohl die Leistung gegen Elversberg absolut okay war (immer so aufgetreten + es wäre vermutlich deutlich mehr drin gewesen in einer Saison des Rückschritts). Verabschiedungen gab es angesichts der kritischen Situation vor der Partie ohnehin keine. Und für den in Regensburg geborenen Can Yilmaz Uzun war es gar der allerletzte (Punktspiel-)Auftritt für seinen künftigen Ex-Verein – bitter für den Youngster der türkischen Nationalmannschaft; zumal die 5. Gelbe Karte, die er sich in der 58. Minute „abholte“, schon sehr (= zu hart!) war. Die daraus resultierende Sperre verhindert nämlich (s)einen Einsatz beim „show-down“ von Spieltag 34, wenn auch „Bundesliga-Dino“ Hamburger SV am 19. Mai (Pfingstsonntag, 15:30 Uhr) im „Volksparkstadion“ keine Chance mehr hat auf die Rückkehr ins deutsche „Fußball-Oberhaus“.
Text: Klaus Meßenzehl (Pressedienst Nürnberg / PDN)
Titelfoto: 38-Jannes-Kilian Horn (FCN) nach dem Schlusspfiff und dem damit verbundenen Klassenerhalt.
Fotos: ISPFD
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