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2. Liga: 1. FC Nürnberg – Holstein Kiel 0:4

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Auch gegen Holstein Kiel hat der Club keine Chance

Das konnte niemand vorhersehen: Platzverweis nach 12 Minuten – der Anfang vom Ende.

Schiedsrichter Richard Hempel zeigt dem ungläubigen 23-Joseph Hungbo (FCN) nach der zweiten gelben die rote Karte

Bereits zwölf Minuten nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Richard Hempel waren die Weichen bei der Begegnung zwischen dem 1.FC Nürnberg und der Kieler Sportvereinigung Holstein gestellt im mit 31 961 zahlenden Zuschauer*innen erneut ziemlich gut gefüllten „Max-Morlock-Stadion“. Zwei Fouls von Joseph Oluwagbemiga Mayowa Hungbo, beide sah der Unparteiische als „Gelb-würdig“ und zückte folglich zusätzlich auch noch die Rote Karte für den 24-jährigen Engländer mit nigerianischen und togoischen Wurzeln!

Damit war ein, wenn nicht gar „der“ (in diesem Fall unrühmliche) Hauptdarsteller der Partie früh gefunden – zumal auch „Video-Assistent“ Dr. Felix Brych aus München im „Kölner Keller“ keine Veranlassung sah, diese Entscheidung dem Spielleiter nochmal zur Überprüfung ans Herz zu legen. Und was danach kam, war insbesondere angesichts der hohen Temperaturen absehbar.

6-Marko Ivezic hat gegen 44-Finn Jeltsch (FCN) das Kopfballduell gewonnen und den Ball zur 1:0-Führung für Kiel auf den Weg geschickt

„Der CLUB“, am 11. Spieltag der Hinrunde Ende Oktober 2023 an der Ostsee dank zweier später Tore von Tim Handwerker (68.) und Can Uzun (77.) noch 2:0-Sieger beim geographisch nördlichst beheimateten Zweitligisten, konnte nur noch reagieren. Letztlich auch deshalb, weil der norddeutsche Tabellen-Zweite von der Kieler Förde all seine unbestrittenen Qualitäten auf den Platz brachte und bereits in den restlichen 32 (mit Nachspielzeit 35) Minuten der ersten Halbzeit alles klar machte.

Der 22-jährige Serbe Marko Ivezic (20.) per Kopf nach Kapitän Philipp Sanders erstem Eckball für Holstein (von am Ende 9, davon 5 in Halbzeit 1 gegenüber keinem für den 1.FCN vor Seitenwechsel, nach dem immerhin ebenfalls 4 folgten wie bei den Kielern), der zwei Jahre ältere Japaner Shuto Machino (34., nach kapitalem Einwurffehler von Gyamerah auf Vorlage von Steven Skrzybski) und der 25 Lenze zählende Schwede Alexander Olof Bernhardsson (43., per platziertem Schuß von rechts unhaltbar ins lange Eck) stellten die Weichen.

Gegen 38-Jannes-Kilian Horn (FCN) schickt 13-Shuto Machino den Ball zur 2:0-Führung auf den Weg

Nach der Pause ließen es die Gäste etwas ruhiger angehen – „Ex-Glubberer“ Patrick Erras (aus Amberg in der Oberpfalz) durfte bereits nach einer Stunde seine Fehlerlos bewältigte Aufgabe im Abwehrzentrum abgeben und Kiel kontrollierte weiter das Geschehen. Der in Rheine geborene 25-jährige Nicolai Remberg (79.) legte schließlich nach zum unter den gegebenen Umständen letztendlich auch verdienten 4:0-Auswärtssieg der diesmal komplett in Rot aufgelaufenen „Störche“ (gemeinhin so bezeichnet wegen der roten Stutzen unter traditionell weißen Hosen und blauen Trikots = die Farben des Bundeslandes Schleswig-Holstein).

Bei Hertha BSC machte „Der CLUB“ noch Eindruck.

Demgegenüber sah sich „Glubb“-Trainer Cristian Ramon Fiél Casanova genötigt, das gegen den Bundesligaaspiranten ohnehin bereits auf Vorsicht ausgerichtete Spielsystem nach und angesichts der frühen Unterzahl noch defensiver zu gestalten. Dass der inzwischen 44-jährige nach dem durchaus beeindruckenden Auftritt bei Hertha BSC acht Tage zuvor eine Änderung in der Start-Elf vorgenommen hatte, mag er später bereut haben – denn ausgerechnet der für Benjamin Goller auf dem rechten Flügel aufgebotene Hungbo stellte die Weichen auf Niederlage.

16-Philipp Sander gegen 6-Florian Flick (FCN)

Allerdings waren die Franken auch in Folge des 3:3 (2:1)-Unentschiedens in der Bundeshauptstadt vor 51 981 ihren Obolus entrichtenden Besucher*innen alles andere als überglücklich. Nach der 3:1-Führung durch Can Uzun (14. + 46.) sowie Lukas Schleimer (33.) sorgte ein Doppelschlag der Berliner (54. + 56.) am Ende angesichts nur eines Punktes (zumindest zunächst) ebenfalls eher für Enttäuschung. Immerhin jedoch machten die Profis des (in den Augen ihrer Fans nach wie vor) „Ruhmreichen“ da wenigstens Werbung für den Fußball – was im Gegensatz zu diesem spektakulären Schlagabtausch im Olympiastadion zuletzt weder beim Gastspiel von Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli (0:2 zwei Wochen zuvor) noch nun beim 0:4 gegen den Tabellen-Zweiten KSV Holstein der Fall war.

36-Lukas Schleimer (FCN) gegen 2-Mikkel Kirkeskov Andersen

Insofern mag das folgende Auswärtsspiel bei, dem 1. FC Nürnberg wohlgesonnenen Fußball-Freund*innen neue Hoffnung wecken: Die anstehende Reise zum FC Schalke 04 nach Gelsenkirchen am 13. April 2024 wird als „Topspiel“ – auch wenn es wohl allenfalls für die „Knappen“ wirklich noch um etwas geht, nämlich den Klassenerhalt und die Vermeidung des Absturzes in die Drittklassigkeit. Wenn der Auftritt dann ähnlich dem zuvor in Berlin gelingt, sollte das einige von den Heimspielen enttäuschte FCN-Anhänger*innen vielleicht wieder versöhnen.

28-Jan Gyamerah (FCN) bringt den Ball nicht an Torwart 1-Timon Weiner vorbei

„Auf Schalke“ ist nun doppelte Wiedergutmachung angesagt!

Angesichts aktuell (erst?!?) 37 Punkten und einer dürftigen Torausbeute von 38:52 (= „minus 14“), die lediglich noch vom FC Hansa Rostock (-17) und Aufsteiger wie „Schlußlicht“ VfL Osnabrück (-26) „übertroffen“ wird, rangiert „Der CLUB“ zwar auf Platz 10 im scheinbar sicheren Mittelfeld der Liga. Eine Niederlagenserie in den ausstehenden sechs Partien der Saison 2023/24 könnte allerdings durchaus doch nochmal zu Abstiegssorgen führen.

22-Enrico Valentini (FCN) gegen 13-Shuto Machino

Folglich heißt es, noch – und das so bald als irgendwie auch wo immer möglich – zu punkten. Zumal es „auf Schalke“, wie jetzt nach dem 0:4 gegen Holstein Kiel, ohnehin noch etwas gutzumachen gibt – beim 1:2 (0:1) am 12. Spieltag der Hinrunde Anfang November 2023 „verhalfen“ die Nürnberger den „Freunden“ aus Gelsenkirchen in der Nachspielzeit vor mit 50 000 Fans ausverkauftem eigenem Haus zum Sprung von Relegations-Rang 16 auf den am Saisonende rettenden Tabellenplatz 15.

14-Benjamin Goller (FCN) gegen 6-Marko Ivezic

Danach geht es für den 1. FCN ganz regulär weiter mit einem Heim-Auftritt, dem dann allerdings gleich ein weiterer folgt: Lediglich sechs Tage nach der Gelsenkirchen-Fahrt wird bereits am 19. APRIL 2024 der Sport-Club (SC) Paderborn 07 seine Visitenkarte im „Max-Morlock-Stadion“ abgeben, bevor neun Tage später mit dem Karlsruher Sport-Club (SC) am 28. APRIL 2024 schon der nächste Gast in der Noris erwartet wird – die Ausbeute aus den beiden damaligen Hinrunden-Reisen war unterschiedlich für die Mittelfranken = 3:1-Sieg in Ostwestfalen, aber 1:4-Niederlage im Badischen.

Text: Klaus Meßenzehl (Pressedienst Nürnberg / PDN)
Titelfoto: Nachdem weder 17-Timo Becker noch 6-Florian Flick (FCN) und 6-Marko Ivezic den Ball erreichen schlägt ihn Torwart 1-Carl Klaus (FCN) gegen 5-Carl Anders Lorentz Johansson weg.
Fotos: ISPFD
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