Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – SG Flensburg-Handewitt 22:27
Mehr als 6000 Handball-Fans erlebten Favoriten-Sieg
Das sah doch schon mal ziemlich gut aus vor dem Anpfiff des Gastspiels der SG Flensburg-Handewitt:
Keine abgehängten Vorhänge in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ hinter den Toren, sondern eine nach allen Richtungen offene Halle, die sich mit letztlich 6256 zahlenden Zuschauer*innen (darunter auf dem Gäste-Block immerhin 34 Fans mit Trommel-Unterstützung) dann auch gut füllte = nochmal mehr als zuletzt!
Ganz offensichtlich entsprach dies neben dem attraktiveren Samstagabend-Termin (ein Mal mehr) auch dem größeren Interesse des hiesigen Publikums an einem der erfolgreichsten deutschen Handball-Vereine. Die schleswig-holsteinische Spielgemeinschaft feierte ihre größten sportlichen Erfolge nach dem Aufstieg 1992 in die Bundesliga (dank sage + schreibe 52:0 Punkten in der 2. Bundesliga!) mit dem Gewinn der Champions League 2014, des Europapokals der Pokalsieger (2001 + 2012), des EHF- (1997) wie des City-Cups (1999), des DHB-Supercups (2000, 2013 + 2019), dreier Deutscher Meisterschaften (= 2004, 2018 + 2019) plus vier DHB-Pokalsiegen (2003, 2004, 2005 + 2015).
In die aktuelle Saison allerdings ist die Truppe von der Grenze zu Dänemark, woher die Norddeutschen regelmäßig Aktive (wie zuletzt Trainer) holen, alles andere als reibungslos gestartet. Vor der Reise in den Süden hatte die Mannschaft des erst 36-jährigen Nicolej Møldrup Krickau in neun Begegnungen nämlich bereits drei Niederlagen kassiert – der dänische Nachwuchs-Nationalspieler, der seine aktive Karriere Verletzungsbedingt bereits mit 20 (!) Jahren allzu früh beenden musste, kam im Sommer mit der Auszeichnung als „Dänemarks Handball-Trainer des Jahres 2023“ in die nördlichste Stadt der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem am Ende ebenso deutlichen wie insgesamt sicheren Auswärts-Sieg in der Noris (insgesamt dem siebten = nun 14:6 Punkte + Platz 4 der Tabelle) kehrten die Flensburger jedoch zurück in den Kreis der Verfolger der „Füchse“ Berlin, die mit zehn Siegen in zehn Partien (= 20:0 Punkte!) unangefochten die Tabelle anführen.
Drei Siebenmeter-Schützen des HCE Erfolglos
Bei der 22:27-Niederlage des HC Erlangen gerieten die Gäste aus dem hohen Norden nur zu Beginn der temporeichen, aber doch von (beiderseits) vielen Fehlern begleiteten Auseinandersetzung kurzfristig in ernstere Verlegenheit. Nach Anwurf der Gäste und 0:1- sowie 1:2-Rückstand drehten die Gastgeber das Ergebnis nämlich mit zwei Toren hintereinander zum 3:2 und konterten auch den dreimaligen Flensburger Ausgleich mit zwei Treffern in Folge zum 7:5. Danach allerdings verpasste die Mannschaft von Hartmut Mayerhoffer eine noch höhere Führung und sah sich nach dem 8:6 einem 4:0-Lauf der Schleswig-Holsteiner ausgesetzt, die dem 9:10 nach erster HCE-Auszeit einen weiteren 4:0-Lauf zum zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Vorsprung (9:14) folgen ließen und bis zur Pause nur noch einen Treffer der Gastgeber zuließen (12:16).
Das Minus von vier Toren verkürzten die Erlanger zwar nach eigenem Anwurf zum Wiederbeginn auf 13:16, dank eines 3:0-Laufs zog die SGF-H jedoch erneut schnell wieder davon. Über 14:19 erhöhten die Flensburger ihre Führung vorübergehend sogar auf sieben Treffer (14:21). Erst ein 3:0-Lauf der Gastgeber mit zwei Toren des HCE-Strafwurf-Spezialisten Christoph Steinert (der bei seinem einzigen Wurf von der Siebenmeter-Linie allerdings ebenso ohne Erfolg blieb wie Simon Seppsson und Hampous Olsson) ließ nochmal so etwas wie die Hoffnung auf ein kleines Wunder aufkommen. Die Gäste beantworteten das Aufbäumen ihrer Gastgeber jedoch mit einem nochmaligen 3:0-Lauf und ließen nach dem vorentscheidenden 20:27 nur noch zwei Treffer der Mayerhoffer-Truppe zum Endstand von 22:27 zu.
Nach diesen 60 Spielminuten, mit denen sich Gäste-Chefcoach Krickau, der den Gegner angesichts dessen „harten Kampfes“ durchaus lobte und sich „natürlich sehr zufrieden“ zeigte „mit dem häßlichen Sieg“, steht für den HCE die Rückkehr in die Erfolgsspur auf dem Zettel. Vier Niederlagen in Folge – darunter vor dem jüngsten Heim-Auftritt die 32:25-Niederlage beim Spitzenteam der Melsunger Turn-Gemeinde – erfordern eine Reaktion. „Wir haben einen großen Kampf geliefert in der Abwehr“, attestierte Hartmut Mayerhoffer seinen Spielern zwar einen engagierten Auftritt gegen Flensburg, machte jedoch das „Problem Chancenverwertung“ aus und monierte neben drei vergebenen Siebenmetern „schlechtes Rückzugsverhalten“ gegen die SGF-H!
Vor der Länderspiel-Pause muss in Wetzlar Zählbares her
Das dürfte bei der anstehenden Auswärts-Aufgabe anders werden müssen. Denn wenn die Erlanger (10 Spiele, 261:291 Tore + 6:14 Punkte) nach vier Auftritten in Folge ohne einen einzigen Punktgewinn (wenngleich allesamt gegen Mannschaften der Liga-Spitze) und dem Abrutschen auf Tabellenplatz 16 am 26. Oktober 2023 in der „Buderus Arena“ auch beim Tabellen-Nachbarn HSG Wetzlar (9, 236:270 + 6:12 = 15.) verlieren, droht einer der beiden Abstiegsplätze; die belegen derzeit (zumindest noch) TBV Lemgo Lippe (10, 271:299 + 5:15 = 17.) und HBW Balingen-Weilstetten (10, 268:304 + 5:15 = 18.).
Nach der Reise nach Hessen verschafft eine Länderspiel-Pause (30.10.–5.11.2023) Luft für „Nacharbeiten“, wiewohl dem HCE-Trainerteam dabei vier Akteure wegen Berufungen ihrer Nationalteams fehlen werden: Christoph Steinert genießt trotz eines (von ihm selbst eingeräumten) Formtiefs weiter das Vertrauen von Alfred Gislason, dem Chef-Coach der Männer-Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB), die in München zum ersten Lehrgang der Saison 2023/24 zusammenkommt und zwei Tests bestreitet gegen Afrika-Meister Ägypten (Freitag, 3. November 2023 in Neu-Ulm + Sonntag, 5. November 2023/17 in München beim „Tag des Handballs“), Torhüter Klemen Ferlin soll für Sloweniens Nationalmannschaft zwischen den Pfosten stehen und Rückraum-Spieler Jonathan Svensson für Schwedens B-Team auflaufen.
Ebenso bemerkenswert wie erfreulich ist zudem die erneute Berufung von Tim Gömmel in den Kader der deutschen U21-Auswahl. Der erste Lehrgang dieser neuformierten Nachwuchs-Nationalmannschaft ab 30. Oktober 2023 in der Sportschule Hennef folgen zwei Länderspiele gegen und in Portugal = am Freitag, 3. + Samstag, 4. November 2023, beide in Serpa.
Und wer weiß, womöglich schafft es der erst 18-jährige HCE-Außenspieler dann ja sogar in den Kader für das folgende Auswärtsspiel am 17. November 2023 beim Handball Sport Verein (HSV) Hamburg (10 Spiele, 302:322 Tore, 10:10 Zähler = Tabellen-8.). Erst am 24. NOVEMBER 2023 (also wiederum FREITAG, 20 Uhr) folgt für die „Hugenottenstädter“ im 13. Punktspiel am (nominell) 14. Spieltag der Saison 2023/24 der nächste Auftritt vor eigenem Publikum in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ = exakt eine Woche nach der Reise in die Hansestadt Hamburg wird in einem weiteren „Keller-Duell“ angepfiffen gegen „FRISCH AUF!“ Göppingen (10, 270:287 + 7:13 = Rang 12)!
HCE: 16 Obling, 22 Ferlin – 2 Heiny (1), 3 Lønborg, 10 Mävers, 18 Firnhaber (2), 20 Büdel (3), 21 Bissel (5), 27 Metzner (2), 28 Svensson (1), 30 Guardiola Villaplana, 33 Link, 42 Jeppsson (1), 44 Steinert (3 + ein Fehlversuch beim 7m), 67 Olsson (3 + ein Fehlversuch beim 7m), Zechel (1) / Offizieller A: Thomas „Tom“ Hankel (= Co-Trainer) – OB: Hartmut Mayerhoffer (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Mariusz Dudek (= Torwart-Trainer).
Text: Klaus Meßenzehl / „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: Nach der Niederlage beruhigt Torwart 16-Bertram Obling (ER) den enttäuschten 30-Gedeón Guardiola (ER)
Fotos: ISPFD
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