Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – Bergischer HC 28:27
Erster (Heim-)Sieg der HBL-Saison 2023/24!
Was war das für ein hartes Stück Arbeit: Nach zwei Niederlagen zum Auftakt der Saison 2023/24 in der Handball-Bundesliga der Männer gelang der Mannschaft des neuen Chef-Trainers Hartmut Mayerhoffer am 3. Spieltag gegen den Bergischen HC der erste Sieg – mit 28:27 (15:15) erst in der Schlußphase und nach einer beeindruckenden Energie-Leistung!
Dabei sah es vor diesmal – im Vergleich zum verlorenen Heim-Auftakt gegen Hannover-Burgdorf mit beeindruckenden 5136 Besucher*innen diesmal „nur“, allerdings dafür umso begeisterteren – 3526 zahlenden Zuschauenden in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ nur wenige Minuten vor dem Abpfiff nach einer Niederlage aus. Mit 23:26 lag der HCE in der 55. Spielminute zurück und es drohte die dritte Niederlage in Folge sowie ein absolut verkorkster Einstieg in die neue Spielzeit.
Doch die Erlanger Akteure, die in der nahezu kompletten ersten Halbzeit – zwischendurch ebenfalls sogar mit drei Toren Vorsprung (7:4 in Spielminute 11) – geführt hatten und niemals zurücklagen (erster Rückstand überhaupt in der 49. Minute zum 21:22), bäumten sich auf und schlugen zurück. Nach dem Anschlußtreffer zum 25:26 (57.) trafen zwar nochmal die Gäste aus Nordrhein-Westfalen, doch dann nur noch die Gastgeber = der 3:0-Lauf zum Spielende bedeutete die kaum mehr für möglich gehaltene (und zu haltende) Wende zugunsten der Hugenottenstädter, die dafür von ihren Fans gebührend gefeiert wurden.
Rote Karten neben Link auch für Persson und Stutzke
Die Intensität der Begegnung der beiden mit jeweils zwei Niederlagen gestarteten Mannschaften (HCE zuhause gegen TSV Hannover-Burgdorf 25:27 + bei TBV Lemgo Lippe 27:28 – BHC bei Aufsteiger ThSV Eisenach 30:31 + gegen HBW Balingen-Weilstetten nach 15:12-Führung zur Pause 27:28) verdeutlichen drei Disqualifikationen: Erst erwischte es den 33-jährigen HCE-„Oldie“ Nikolai Link (Spielzeit 52:07), der nach seiner dritten Zwei-Minuten-Zeitstrafe die Rote Karte zu sehen bekam und 3:49 Minuten später musste der 25-jährige deutsche BHC-Nationalspieler Lukas Stutzke das Spielfeld verlassen sowie vorzeitig den Gang in die Kabine antreten.
Was wiederum keineswegs als Beleg für brutalen Umgang der Akteure miteinander zu werten war, vielmehr handelten die beiden Schiedsrichter Lucas Hellbusch und Darnel Jansen von Beginn an konsequent – noch bevor Link (verwarnt nach 3:35 Minuten, erste Zeitstrafe nach 3:57 + die zweite nach 17:54) wie Stutzke (ohne Vorwarnung mit Zeitstrafen in Minute 16:44 + 20:42) ins Visier der Regelhüter gerieten, hatten diese bereits kurz nach Wiederbeginn Schwedens BHC-Nationalspieler Isaak Persson (32:46) ohne jede „Vorstrafe“ die allererste Disqualifikation verpasst. Darüber hinaus mussten die Unparteiischen jedoch insgesamt nur zwei weitere Zeitstrafen für Erlangens Tim Zechel (13:37) und Gäste-Nationalspieler Djibril M’Bengue (21:24) aussprechen; allerdings zudem eine Verwarnung für Gäste-Chefcoach Jamal Naji (36:52).
Weitaus bedeutsamer und entscheidend für die Rückkehr der Erlanger auf die Siegerstraße waren andere Voraussetzungen. Zuallererst der Wille jedes einzelnen HCE-Akteurs, nach dem 23:26-Rückstand in den verbleibenden weniger als sechs Spielminuten nochmals alle Reserven zu mobilisieren und zu glauben an das schier Unmögliche, für das Bertram Obling im HCE-Kasten mit seinen Paraden die Grundlage legte – ohne die teils fantastischen Paraden des (noch) 27-jährigen dänischen National-Torhüters wären wohl alle sonstigen Bemühungen erfolglos geblieben.
Rückhalt Obling dankte Fans ebenso wie Trainer Mayerhoffer
Den ersten Pflichtspielsieg für den und unter dem neuen Chef-Trainer Hartmut Mayerhoffer kommentierte HCE-Keeper Bertram Obling erleichtert: „Wir kämpfen immer bis zur Schluss-Sirene. Man hat heute gemerkt, dass in dieser Arena mit diesen Fans alles passieren kann. Die ersten zwei Punkte zu sammeln, tut unheimlich gut. Wir sind alle einfach mega glücklich heute!“
Derweil war das zuvor Geschehene für Jamal Naji“ schwierig zu fassen. Der gerade mal 37-jährige und seit bereits neun Jahren als Trainer tätige deutsche Ex-Handballer rang nach Fassung ob der Niederlage nach eigenem Drei-Tore-Vorsprung in der Schlußphase. Doch der mit einem Masterstudium in Politik- und Geisteswissenschaft dekorierte gebürtige Bad Honnefer hatte trotz der Enttäuschung über die bittere Niederlage neben Anerkennung und Gratulation zum Erlanger Erfolg sogar ein Lob für die Unparteiischen übrig – eine beachtliche sportliche Einstellung.
Absolut nachfühlen konnte (und wollte) selbst Hartmut Mayerhoffer die Gemütslage seines Kollegen: „Wenn du gegen Spielende mit drei Toren hinten liegst, gewinnst du normalerweise nicht mehr“. Neben der kritischen Anmerkung für „weniger gute Chancen-Verwertung“ attestierte der HCE-Chefcoach seiner Mannschaft „überragenden Kampfgeist“ und dankte dem Publikum für dessen Unterstützung trotz schier aussichtsloser Lage gegen Spielende: „Unsere Zuschauer haben nicht gepfiffen und uns weiter unterstützt!“
Erst nach Balingen und Mannheim, dann gegen Eisenach
Nach dem Schrei der Erleichterung um 20:37 Uhr an diesem denkwürdigen Mittwoch-Abend gilt die Aufmerksamkeit nun den beiden direkt aufeinander folgenden Auswärts-Fahrten: Lediglich drei Tage nach dem ersten Punktspiel-Sieg gegen den Bergischen HC steht am 9. September 2023 bereits die nächste Aufgabe bei der Spielgemeinschaft HBW Balingen-Weilstetten im südlichen Baden-Württemberg auf dem Programm, bevor die Reise am 18. September 2023 zu den Rhein-Neckar Löwen nach Mannheim ins nördliche Baden-Württemberg führt.
Das nächste Heimspiel der Mayerhoffer-Truppe ist terminiert für 23. September 2023 (Samstag, 19 Uhr). Dann gibt der Aufsteiger Thüringischer Sportverein (ThSV) Eisenach seine Visitenkarte in der Noris ab. Dieser Gegner, der nach der Wende aus der Handball-Sektion der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Motor Eisenach hervorging und nach einigen Jahren in der Handball-Bundesliga 2018 sogar aus der 2. Bundesliga abstieg, bringt allerlei Mut mit aus Thüringen ins deutsche Handball-Oberhaus!
HCE: 16 Obling, 22 Ferlin – 2 Heiny, 3 Lønborg (2), 4 Seitz (2), 7 Bialowas (1), 10 Mävers, 18 Firnhaber (1), 20 Büdel (7), 21 Bissel (4), 30 Guardiola Villaplana, 33 Link (1), 42 Jeppsson (3), 44 Steinert (3, allesamt per 7m bei einem Fehlwurf), 67 Olsson (4), Zechel / Offizieller A: Thomas „Tom“ Hankel (= Co-/Torwart-Trainer) – OB: Hartmut Mayerhoffer (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Ricco Wolf (= Team-Manager)
Text: Klaus Meßenzehl / „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: 42-Simon Jeppsson (ER) gegen 39-Lukas Stutzke
Fotos: WFS / ISPFD
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