Fußball
1. FC Nürnberg: Jahreshauptversammlung mit Verschmelzung und drei Neuwahlen
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2 Jahren agoon
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ISPFD-WSEhrungen, Verschmelzung mit den Clubdamen und Neuwahlen
Nach zwei Jahren als digitale Veranstaltung fand die Mitgliederversammlung des 1. FC Nürnberg in diesem Jahr wieder in Präsenz statt. Insgesamt waren 860 Mitglieder sowie das Team der Clubfrauen und die Profi-Mannschaft der Einladung des FCN gefolgt und nahmen an der mehrstündigen Veranstaltung in der Frankenhalle der Messe Nürnberg teil und wurden zu Beginn vom Aufsichtsratsvorsitzenden des Club, Dr. Thomas Grethlein, begrüßt.
Nach den Eingangsworten, dem Gedenken der verstorbenen FCN-Mitglieder, der Verleihung des Ehrenamtspreises an Günther Koch folgte die Berufung von Prof. Dr. Axel Adrian zum Versammlungsleiter.
Nach der Genehmigung der Tagesordnung folgte unter Punkt 4 gleich ein bedeutender Moment: Die Mitglieder stimmten einstimmig dem Verschmelzungsvertrag mit dem 1. FCN Frauen- und Mädchenfußball e.V. zu.
Hecking: „Ihr könnt eine geile Rückrunde spielen“
Nach dieser zukunftsträchtigen Entscheidung traten die beiden FCN-Vorstände ans Rednerpult, um über das zurückliegende Geschäftsjahr zu berichten. Den Anfang machte Dieter Hecking. „Es war ein turbulentes Jahr. Darauf hätte ich gerne verzichtet“, so der Sportvorstand, stellte aber klar: „Mit der letzten Saison, in der wir in der Zielvorgabe Platz 5 bis 8 gelandet sind, bin ich sehr zufrieden. Für mich war eine klare Entwicklung erkennbar. Trotzdem verstehe ich natürlich die Enttäuschung, dass es am Ende nicht für den ganz großen Wurf gereicht hat.“
Hecking blickte auch auf die laufende Saison: „Wir haben in manchen Spielen die Haltung vermissen lassen. Jegliche Kritik ist deshalb momentan berechtigt. Aber die Mannschaft hat auch gezeigt, dass sie es kann. Daran muss sie sich messen lassen.“ Und weiter: „Die Mannschaft wirkt wieder geschlossen, aber ich sage auch: sie ist noch nicht über den Berg.“
Dennoch machte der FCN-Vorstand deutlich und sprach in Richtung von Trainer Markus Weinzierl und Kapitän Christopher Schindler: „Nehmt die Mannschaft an die Hand, ihr könnt eine geile Rückrunde spielen.“
Rossow blickt auf Zahlen & Ziele
Anschließend sprach Niels Rossow und gab einen Einblick in die wirtschaftlichen Zahlen. Demnach verzeichnete der Club in der Saison 2021/22 zum Bilanzstichtag 30.06.2022 einen operativen Jahresfehlbetrag in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Daraus resultiert ein nicht durch Vereinskapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 1,4 Millionen Euro.
„Die abgelaufene Saison war in wirtschaftlicher Hinsicht die erwartet schwere. Trotz einer signifikanten Weiterentwicklung unserer Strukturen und erzielten Erfolgen über den Sport hinaus, konnten wir die auch in 21/22 noch immer einschränkenden Pandemiebedingungen nicht vollständig kompensieren. Wir werden mit unserem motivierten Team weiter an einer konsequenten Umsetzung unserer Strategie arbeiten – mit einem Fokus auf gesteigerten Einnahmen und einer effizienten Kostenstruktur“, so der Kaufmännische Vorstand.
Rossow blickte zudem auf die vielen Aktivitäten und Engagements abseits des Platzes. „Wir haben auch in diesem Jahr mit unserem nachhaltigen Engagement wieder den Menschen in den Vordergrund gestellt und unsere Werte verkörpert. Unser Bekenntnis zu Nachhaltigkeit inspiriert auch andere Vereine. Darauf bin ich stolz.“
Eigenvermarktung und Stadionfrage
Abschließend gewährte Rossow noch einen Einblick in die Eigenvermarktung, für die sich der Club im vergangenen Jahr vom langjährigen Partner Sportfive getrennt hatte. „Unser neuer Ansatz zeigt Wirkung, wir wollen wirtschaftliche Solidität zeigen. Wir haben die Zahl unserer Partner in den letzten fünf Monaten von 35 auf 58 erhöht und dabei renommierte, regional bekannte Player, die uns vorher nicht angeschaut haben, für uns gewonnen.“
Zum Ende seiner Rede stellte Rossow den Mitgliedern noch den aktuellen Stand und die Visionen zum Thema Zukunft des Max-Morlock-Stadions vor. „Unser Anspruch muss sein, Gesellschafter in einer Stadionbetriebsgesellschaft zu sein. Unser Ziel ist, einen Standort für Sport, Forschung und Gesundheit mit kompetenten Playern der Metropolregion Nürnberg zu schaffen.“
Neuwahlen mit erster Frau im Aufsichtsrat
Nach den Berichten von Vorstand und Aufsichtsrat folgte die Aussprache, zu der sich zahlreiche Mitglieder zu Wort meldeten, kritische Anmerkungen einbrachten oder sich zu Themen des abgelaufenen Jahres äußerten. Nach diesem Austausch folgte die Entlastung der Vorstände und Aufsichtsräte, die von den Mitgliedern jeweils mit deutlicher Mehrheit erfolgte.
Bei den Neuwahlen stand in diesem Jahr die Wahl von drei Mitgliedern des Aufsichtsrats des 1. FC Nürnberg statt. Unter Tagesordnungspunkt 8 schritten die anwesenden Vereinsmitglieder an die Wahlurnen und hatten die Möglichkeit, sich für drei von insgesamt acht Bewerbern zu entscheiden.
Nach Auszählung aller Stimmen stand das Ergebnis fest: Norbert Gunkler und Johannes Bisping gehören dem Aufsichtsrat auch in den kommenden drei Jahren an. Zudem wurde Sandra Hummel neu ins Gremium gewählt und ist damit die erste Frau im Aufsichtsrat in der Geschichte des FCN. Max Müller, seit 2016 im Aufsichtsrat, hatte nicht für eine weitere Amtszeit kandidiert.
Dr. Thomas Grethlein, Vorsitzender des Aufsichtsrats, beglückwünschte die Gewinner zur Wiederwahl und überreichte jeweils einen Blumenstrauß. Alle Kandidaten hatten im Vorfeld der Wahl die Möglichkeit, sich den Mitgliedern auf der Versammlung in einer dreiminütigen Rede vorzustellen.
Gewählt wurden auch die Delegierten zum 1. FCN Dachverein e.V. Dabei entschieden sich die Mitglieder für Norbert Gunkler und Andreas Exner und Sandra Hummel, Katharina Fritsch, Marcus Rößler und Harald Sauer als Ersatzdelegierte.
Satzungsänderungen beschlossen
Zum Abschluss der Veranstaltung diskutierte die Versammlung noch eine Reihe von Satzungsänderungsanträgen und brachte davon auch einige zur Abstimmung. Demnach stimmten die Mitglieder mit der notwendigen Mehrheit dafür, dass der Verein künftig auch „Gesellschaften gründen und Gesellschaften sowie Beteiligungen erwerben, verwalten und verwerten“ kann. Die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung ist davon allerdings ausdrücklich ausgenommen.
Text: 1.FCN (ISPFD)
Titelfoto: Drei Aufsichtsratsmitglieder mussten neu gewählt werden: Johannes Bisping (links) und Norbert Gunkler wurden wiedergewählt und Sandra Hummel wurde als erste Frau neu hineingewählt.
Fotos: ISPFD
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