Bitteres Ende nach 1:0-Pausenführung

Die Saison 2022/23 in der 2. Bundesliga läßt sich nach dem zweiten Aufstieg 2021 der Spielvereinigung (SpVgg) Greuther Fürth ins deutsche Fußball-Oberhaus und dem (wie 2013 auch neun Jahre später sofortigen) Abstieg ziemlich zäh an:

30-Armindo Sieb (FÜ) bereitet seine Torvorlage zur 1:o-Führung durch Tobias Raschl (FÜ) vor

Nach lediglich drei Unentschieden (drei Punkten) aus vier Begegnungen wurde es auch im dritten Auftritt vor eigenem Publikum nichts mit dem ersten Heim- und Saisonsieg: Nach vielversprechenden ersten 45 Minuten, aber trotz zahlreicher Chancen lediglich einer knappen 1:0-Pausenführung (Tobias Raschl bereits in der 13. Spielminute) drehte der zwischenzeitlich in die 3. Liga abgestiegene Ex-Bundesligist und Zweitliga-Rückkehrer 1. FC Kaiserslautern die Begegnung direkt nach Wiederbeginn (46. + 54.) und machte alle Kleeblatt-Hoffnungen auf zumindest einen Zähler gegen Spielende (79.) völlig zunichte.

Dem 2:2-Punktspiel-Auftakt zuhause gegen Holstein Kiel (nach Pausen-Rückstand und zwischenzeitlicher 2:1-Führung), einem 0:2 im „Derby“ beim 1. FC Nürnberg (früher Rückstand und späte Entscheidung), dem 1:1 im „Sportpark Ronhof“ gegen den Karlsruher SC (nach torlosen ersten 45 Minuten und eigener Führung) sowie einem 2:2 bei Fortuna Düsseldorf (wo Kapitän Branimir Hrgota kurz vor der Pause die Führung und nach folgendem 1:2-Rückstand in der Schlußphase wenigstens einen Punkt rettete!) folgte damit die zweite Niederlage. Und das Warten auf den ersten „Dreier“ hält an.

37-Erik Durm und 8-Jean Zimmer verfolgen den (nicht erfolgreichen) Torschuss von 30-Armindo Sieb (FÜ)

Dabei boten sich der Mannschaft von Marc Schneider bereits vor dem Pausentee reichlich Möglichkeiten, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Was sich dann jedoch gleich nach Wiederbeginn (den die „Roten Teufel“ aus der Pfalz eine ganze Weile vor den dann anscheinend überraschten Gastgebern auf dem Spielfeld herbeisehnten) abspielte, trieb manchem Fan im mit 12 475 gut besetzten „Ronhof“ die Verwunderung in die Augen.

Ein jubelnder 28-Mike Wunderlich nach seinem Tor zur 2:1-Führung für Kaiserslautern

Auch Neu-Trainer Marc Schneider war verwundert

Das ging dem neuen Trainer ähnlich: „Wir müssen das Spiel in der ersten Halbzeit entscheiden“, räumte der 42-jährige Schweizer ein, der in seinem Geburts- und Heimatort Thun beim Fußball-Club (FC) im Jugend-Bereich groß wurde, ehe er dort (zunächst in der Nationalliga B) maßgeblich am Aufstieg in die höchste Schweizer Fußball-Spielklasse wie später auch beim FC Zürich an Pokalsieg (2005) und zwei Meisterschaften (2006 + 2007) in der Nationalliga A beteiligt war.

2-Simon Asta (FÜ) gegen 11-Kenny Prince Redondo

Der Defensiv-Allrounder genoß damals (übrigens unter Trainer Lucien Favre) über den Status eines Stamm-Akteurs hinaus den eines Führungsspielers und war deshalb folgerichtig immer wieder Spielführer.

Kaiserslauterns 37-Erik Durm vor seinem Trainer Dirk Schuster

Nach dem (auch Verletzungs-bedingt relativ frühen) Ende seiner aktiven Karriere mit knapp 32 Jahren blieb der als äußerst umgänglich und offen avisierte Eidgenosse, der diese Vorzüge auch in Fürth lebt, dem FC Thun treu; zunächst als Nachwuchstrainer und von 2017 bis zu seinem Rücktritt im Dezember 2020 als Cheftrainer. Diese Funktion übernahm der Fußball-Lehrer im Juli 2021 auch beim belgischen Zweitligisten SK Beveren (offiziell „KV Red Star Waasland – Sportkring Beveren“), der sich Ende Februar 2022 allerdings schon wieder von ihm trennte.

39-Ragnar Prince Fridel Ache (FÜ) gegen 8-Jean Zimmer

Insofern bedeutet das Engagement beim „Kleeblatt“ für den jungen Coach ebenso einen Neuanfang wie das nach dem Abstieg der SpVgg aus der Bundesliga auf Mannschaft und Verein zutrifft.

Für die Fürther Verantwortlichen, die Schneider mit einem Zwei-Jahres-Vertrag bis Mitte 2024 ausstatteten, bedeutete der vorzeitige Abgang von Stefan Leitl zu Hannover 96 eine Zäsur und wenn dessen Nachfolger mit seinen Mannen ausgerechnet bei der anstehenden Reise in die niedersächsische Landeshauptstadt (Sonntag, 28.2.2022/13:30 Uhr) die Wende zum guten (zumindest ein Punkt oder gar der erste Zweitliga-Erfolg der laufenden Serie) gelänge, wäre das hilfreich und könnte etwaige aufmüpfige Gemüter natürlich beruhigen.

Text: Klaus Meßenzehl / „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: Torwart 26-Andreas Linde (FÜ) beobachtet die Abwehrversuche von 19-Oliver Fobassam Nawe und 5-Oussama Haddadi
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