Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – TBV Lemgo Lippe 24:28
1:6-Auftakt war am Ende eine zu große Hypothek
Das war dann doch etwas (zu) viel des Guten: Im dritten Aufeinandertreffen innerhalb von nur etwas mehr als sechs Tagen fehlte den Mannen von Chef-Trainer Michael Haaß zumindest zu Beginn die nötige Konzentration – das nutzte der aktuelle Pokalsieger Turn- und Ballspielverein (TBV) Lemgo 1911 zu einem 6:1-Blitzstart innerhalb weniger als neun Spielminuten und legte so den Grundstock zur 24:28 (11:15)-Niederlage des Handball-Clubs (HC) Erlangen am 6. Spieltag der Saison 2021/22 der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga (HBL)!
Welche Bedeutung diese Begegnung für die Gäste aus Nordrhein-Westfalen im Vorfeld hatte, war im Übrigen abzulesen von der Tabelle. Während der HCE nach seinem erfreulichen 5:1-Punktestart sowie zwei Niederlagen gegen THW Kiel (20:30) und bei den Füchsen Berlin (30:35) mit seinem Gleichstand immerhin (noch) nicht im Minus war, konnte die Mannschaft von Ex-Nationalspieler Florian Kehrmann den eigenen Saisonauftakt kaum als gelungen bezeichnen.
Mit den beiden Punkten aus der Noris glichen die Lipper ihre Bilanz von zuvor 3:5-Punkten aus erst vier Punktspielen aus und können nun nach oben blicken. Dagegen verläuft es für die Erlanger genau umgekehrt – nach zunächst 5:1-Punkten und drei Niederlagen in Folge ist zwar noch kein Alarm nötig, das erste Polster aber ist aufgebraucht.
Beeindruckende Aufholjagd am Ende nicht belohnt
Im Gegensatz zur Niederlage in Berlin wie dem insgesamt ja doch sensationellen Pokalsieg gegen die SG Flensburg-Handewitt (29:26), als der HCE beide Male vom Anpfiff an voll bei der Sache war, ging dieses Unterfangen gegen Lemgo gründlich daneben. Umso beachtlicher, wie sich die phasenweise sichtlich geschockten Gastgeber Angriff um Angriff wieder heranrobbten und gegen Ende von Halbzeit 1 sogar einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand wieder verkürzte auf vier Treffer.
Als die Mittelfranken wieder aus der Kabine kamen und gleich zweimal in Folge trafen, waren es plötzlich nur noch zwei Tore Rückstand. Und es wurde sogar noch knapper: Vier Mal kamen die Haaß-Schützlinge nach Seitenwechsel bis auf einen Treffer an Lemgo heran – den Ausgleich aber gestattete der Pokalsieger den Gastgebern nie und nutzte die sich bietenden Räume in den Schlußminuten mit seiner Antwort auf das letzte Erlanger Aufbäumen in Form eines neuerlichen 3:0-Laufs mit ebenfalls drei Toren hintereinander.
Für den HC Erlangen heißt es nun, baldigst wieder Punkte zu sammeln, um nicht weiter abzurutschen in Richtung Gefahrenzone. Am besten gleich bei der TuS Nettelstedt-Lübbecke und dann möglichst auch anschließend zuhause in der ARENA NÜRNBERGer Versicherung” gegen den TSV Hannover-Burgdorf.
Zum Glück ist ja auch nicht jede Bilanz so unerfreulich wie die gegen den TBV Lemgo Lippe – zuletzt gab’s vier Niederlagen in Folge bei insgesamt doppelter Anzahl von acht (in der Vorsaison zuhause 31:35 + auswärts 23:24). Lediglich zwei Unentschieden (26:26 im September 2019 + 24:24 im Februar 2018) sowie drei Siege (11/2018 = 28:25, 3/2017 = 32:25 + beim allerersten Aufeinandertreffen 10/2014 = 31:25 – ausschließlich in Heimspielen) bedeuten gerade mal acht Punkte von möglichen 26 in 13 Begegnungen.
So geht es weiter für den HC Erlangen:
14. OKTOBER 2021 (DONNERSTAG, 19:05 UHR): TuS Nettelstetd-Lübbecke – HC ERLANGEN (in der Vorsaison kein Aufeinandertreffen – zuletzt in der Spielzeit 2017/18 = 27:27 + 22:22)
21. OKTOBER 2021 (DONNERSTAG, 19:05 UHR): HC ERLANGEN – TSV Hannover-Burgdorf (Vorsaison-Ergebnisse 21:21 + 26:27) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“
Statistik der HCE-Begegnung des 6. Spieltags in der Saison 2021/22 der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“
HC Erlangen – TBV Lemgo Lippe 24:28 (11:15)
HCE: 1 Ziemer (40:49 Spielminuten), 22 Ferlin (15:50) – 5 Sellin (4 Tore), 6 Jaeger (2), 7 Bialowas, 11 Marschall, 18 Firnhaber (2), 20 Büdel (1), 21 Bissel, 27 Metzner (4), 33 Link, 42 Jeppsson (3), 44 Steinert (6, davon 5 per Siebenmeter bei 6 Versuchen), 57 Leban (1), 67 Olsson, 96 Zechel (1) / Offizieller A: Thomas Hankel (= Co-/Torwart-Trainer) – OB: Michael Haaß (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Ricco Wolf (= Team-Manager).
TBV: 20 Zecher (5:37 + parierte nach 1 Tor in der Vorsaison diesmal 42 Steinerts dritten Siebenmeter!), 25 Johannesson (47:51) – 2 Hutecek, 4 Már Elísson (8 Treffer, davon 7 per Siebenmeter bei 7 Versuchen), 5 Kogut (1), 7 I. Guradiola Villaplana (2), 8 Simak (2), 9 Carlsbogard (7), 14 Schagen, 16 Timm, 22 Schwarzer, 23 Suton (3), 24 Zerbe (3), 30 G. Guardiola (1), 39 Reitemann (1) / Offizieller A: Andre David (= Betreuer) – OB: Florian Kehrmann (= Chef-Trainer) – OC: Katharina Weking (= Physiotherapeutin) – OD: Volker Broy (Mannschaftsarzt).
Torfolge: nach Anwurf TBV 0:1, 1:1, Lemgoer 5:0-Lauf zum 1:6, jeweils abwechselnd ein Treffer bis zum 8:12 sowie je ein 3:0-Lauf der Gäste bis zum zwischenzeitlichen 7-Tore-Vorsprung von 8:15 wie der Gastgeber zum Halbzeitstand von 11:15 und nur noch vier Treffern Rückstand – nach HCE-Anwurf zum Wiederbeginn zwei Tore der Erlanger hintereinander zum 13:15, über 13:16 und 14:17 abwechselnd je ein Treffer bis zum 17:19, dann zwei TBV-Tore in Folge zum 17:21 und ein 3:0-Lauf des HCE zum 20:21, 20:22, 21:22, erneut zwei Lemgoer Treffer nacheinander zum 21:24 + auch zwei Erlanger in Folge zum 23:24, 23:25, 24:25 sowie (als die Gastgeber alles riskierten und immer offener wurden, werden mussten) schließlich ein 3:0-Lauf der Gäste zum Endstand von 24:28.
Siebenmeter: HCE 6 = 44 Christoph Steinert verwandelte zweimal + scheiterte beim Stand von 8:14 mit seinem dritten Versuch an 20 Finn Zecher, der Nummer 2 im Gäste-Gehäuse, ehe Erlangens 7m-Experte nach Seitenwechsel noch dreimal erfolgreich war – Lemgo 7 = allesamt verwandelt von 4 Bjarki Már Elísson (egal ob gegen 1 Martin Ziemer oder 22 Klemen Ferlin).
Schiedsrichter: Nils Blümel + Jörg Loppaschweski (beide Berlin).
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 2 = 33 Link (10:05) + OA Thomas Hankel (48:58) – TBV 2 = 5 Kogut (4:50) + OB Florian Kehrmann (52:11).
Zeitstrafen: HCE 4 x 2 Minuten = 14 Metzner (14:09 + 48:58), 5 Sellin (23:50), 96 Zechel (23:52) – TBV 5 x 2 Minuten = 30 G. Guardiola (6:15 + 9:36), 8 Simak (18:06), 7 I. Guradiola Villaplana (37:24), 5 Kogut (46:44).
Disqualifikation/Rote Karte: keine.
Zeitnehmer: Reinhold Cesinger (Neustadt/Aisch) – Sekretär: Richard Cesinger (Neustadt/Aisch) – Technischer Delegierter: Jürgen Rieber (Nürtingen).
Auszeiten: HCE 3 = Spielzeit 8:47 (nach dem Lemgoer 5:0-Lauf zum 1:6, dem die Erlanger zumindest das 2:6 folgen ließen …) + 54:20 (beim Spielstand von 21:24 nach zwei TBV-Treffern in Folge, die der HCE ebenfalls mit zwei Toren hintereinander zum 23:24 beantwortete) + 57:58 (beim Stand von 23:25 + vor dem letzten Treffer der Erlanger zum 24:25) – TBV 3 = Spielzeit 23:26 (nach dem eigenen 8:13, das die Gäste per 3:0-Lauf zum Pausenstand von 8:15 ausbauten) + 39:48 (beim Spielstand von 16:19, das der HCE auf 17:19 verkürzen konnte, ehe Lemgo mit zwei Toren nacheinander wieder auf 17:21 davonzogen) + 59:28 (beim Spielstand von 24:26 nach einem eigenen Treffer, dem zwei weitere per abschließenden 3:0-Lauf folgten zum Endstand von 24:28).
Zuschauer: 3246 (zahlende) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „3G plus-Regel“ (Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete = PCR-Test) + damit ohne weitere sonstige vorherige „Corona“-Einschränkung.
Text: Klaus Meßenzehl / Pressedienst Nürnberg
Titelfoto: 27-Antonio Metzner (ER) gegen 8-Frederik Simak vor 9-Jonathan Carlsbogard, 18-Sebastian Firnhaber (ER) und 5-Andrej Kogut
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
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