Fußball
1. Liga: SpVgg. Greuther Fürth – Arminia Bielefeld 1:1
Zum Heimauftakt der Saison 2021/22 ein Punkt fürs „Kleeblatt“
Den Start in die Saison 2021/22 hatten sich Aktive, Funktionsteam und Offizielle der Spielvereinigung (SpVgg) Greuther Fürth ebenso wie ihre Anhänger gewiss anders vorgestellt: Erst das Ausscheiden in der 1. Runde des DFB-Pokalwettbewerbs beim Nordost-Regional- und damit Viertligisten SV Babelsberg 03 (2:2 nach Verlängerung mit Führung durch Branimir Hrgota, zwischenzeitlichem Rückstand und Ausgleich durch Julian Green, der beim 4:5 im Elfmeter-Schießen ebenso traf wie Seguin, Barry und Sarpei – im Gegensatz zu zunächst Hrgota und schließlich Bauer …), dann der mit 1:5 (0:2) zumindest vom Ergebnis her ernüchternde Punktspiel-Auftakt im süddeutschen Bundesliga-Derby beim VfB Stuttgart.
Dass bei der Heimspiel-Premiere im Ronhof gegen den Vorjahres-Aufsteiger DSC Arminia Bielefeld der erhoffte erste Pflichtspiel-Sieg ebenso wenig gelang, trübte die große Vorfreude zwar etwas – die Segel streicht indes niemand beim „Kleeblatt“. Allen war klar, dass die zweite Spielzeit im deutschen Fußball-Oberhaus seit Gründung der Bundesliga 1963 nach 2012/13 kein Honigschlecken werden würde.
Außerdem durften endlich wieder Zuschauer ins Stadion am Laubenweg und immerhin gelang nach dem Pausen-Rückstand diesmal ein Punktgewinn. Branimir Hrgota, der Kapitän, ging voran und verwandelte den nach einem Handspiel fälligen Strafstoß nahezu perfekt. Nach dem Treffer von Jamie Leweling auf Vorarbeit Dickson Abiamas in der Nachspielzeit der Begegnung in der Schwaben-Metropole, der das allererste Punktspieltor der Greuther bedeutete, sorgte Fürths schwedischer Ex-Nationalspieler damit für das erste Heim-Tor in der aktuellen Bundesliga-Saison.
Hoogma musste kurzfristig für Jung einspringen
Auch zum Auftakt im altehrwürdigen Ronhof gelang den Mannen von Stefan Leitl also zwar nur ein eigener Treffer, obwohl es genug Chancen für mehr Einschläge im gegnerischen Gehäuse gab. Bleibt zu hoffen, dass etwa Dickson Abiama, der eine außergewöhnlich gute Entwicklung genommen hat, in Zukunft wieder besser zielt (43. Spielminute, frei vorm Arminia-Kasten vorbei) oder Håvard Nielsen auch einen so überragenden Torhüter wie Bielefelds Stefan Ortega Morena überwindet (45+2.).
Wie die Gastgeber bereits vor dem Anpfiff personell darauf reagierten, dass sich der 26jährige gebürtige Düsseldorfer Gideon Jung beim Warmmachen verletzte, zeigte einerseits die für Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse nötige Professionalität und andererseits das breite Angebot: Für den Neuen vom Hamburger SV rutschte mit dem Niederländer Justin Hoogma (23 Lenze jung) ein anderer Zugang in die Startelf, der von Liga-Konkurrent TSG 1899 Hoffenheim zuerst an den FC St. Pauli und danach an den FC Utrecht ausgeliehen war, bevor er nun in Mittelfranken seine Zelte aufschlug – und der Innenverteidiger erfüllte die ihm kurzfristig übertragene Aufgabe ziemlich gut.
Dagegen eröffnete sich die Möglichkeit der Präsentation für einen weiteren neuen Akteur der Greuther nicht. Zwar stand der vorherige Bielefelder Nils Seufert (bei der Arminia von 2018–21 unter Vertrag mit 48 Einsätzen, dabei zu Zweitliga-Zeiten auch schon als Einwechsler im Fürther Ronhof) im 20er-Aufgebot, doch ein Einsatz blieb dem gebürtigen Mannheimer (zumindest noch) verwehrt; in der Jugend lief der 24jährige Mittelfeldspieler auf für SC Käfertal, SV Wafdhof und 1. FC Kaiserslautern in 2. (2015–17) wie 1. Mannschaft (2017/18). Der einstige „Rote Teufel“ vom Betzenberg, der nach seinem Wechsel auf die „Bielefelder Alm“ und dem Aufstieg mit Arminia 13 Bundesliga-Einsätze verzeichnete, soll den 14. möglichst bald folgen lassen im grün-weißen SpVgg-Trikot.
12 (!) Neue müssen 4 „Hammer“-Abgänge ersetzen
Gesichtet wurde im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“ mit Dieter Hecking auch ein Verantwortlicher aus der Nachbarstadt. Mag sein, dass der Sportvorstand des 1. FC Nürnberg mal wieder Erstliga-Fußball sehen wollte, was beim „CLUB“ (erstmals in seiner Geschichte eine Spielklasse tiefer angesiedelt als der vermeintlich „kleine“ Nachbar …) das erklärte Ziel mindestens der eigenen Anhänger ist. Nach dem Abpfiff jedenfalls unterhielt sich der gebürtige Nordrhein-Westfale an den sportlichen Schalthebeln des FCN auf seinem Weg zum Parkplatz mit einem Akteur aus dem Arminia-Troß und pflegte so vermutlich Kontakte.
Derweil leckten Fürther Fans wie Vereins-Verantwortliche die Wunden des durchwachsenen Starts in die aktuelle Spielzeit. Wobei es – mal abgesehen davon, dass jeder einzelne Punkt zum Saisonbeginn gut tut auf dem harten Weg zum angestrebten Klassenerhalt – letztendlich vielleicht sogar besser ist, aus einem mühsamen Anfang die Wende zu schaffen und das Geschehen ins Positive zu drehen als traumhaft zu starten und dann abzubrechen.
Wiewohl allein die Tatsache, dass neben Marijan Ćavar (23, zu Široki Brijeg in dessen Heimat Bosnien-Herzegowina) mit Sebastian Ernst (Hannover 96), Paul Jaeckel (1. FC Union Berlin) sowie den U21-Europameistern David Raum (TSG 1899 Hoffenheim) und Anton Stach (1. FSV Mainz 05) vier Stammspieler aus der Aufstiegsmannschaft den Verein verließen, die Schwere der Aufgabe deutlich macht. Für das Trainer-Team um Stefan Leitl gilt es, die zum Teil kurzfristigen zwölf (!) Neuzugänge weiter zu integrieren und Schritt für Schritt so heranzuführen, dass sie der Mannschaft (gegebenenfalls abwechselnd) zu mehr Klasse und Stabilität verhelfen. Angesichts der ohnehin eher schwierigen wirtschaftlichen Situation beim „Kleeblatt“ plus allgemeiner „Corona“-Folgen bedarf es dabei wohl viel Geduld (plus Zittern bis zuletzt …)!
So geht’s weiter für die SpVgg Greuther Fürth:
3. SPIELTAG – 28. AUGUST 2021 (SAMSTAG, 15:30 UHR): 1. FSV Mainz 05 – SpVgg GREUTHER FÜRTH (kein Pflichtspiel in der Vorsaison – letztes Aufeinandertreffen zuvor in der 2. Runde des DFB-Pokals 2016/17 in Fürth mit einem 2:1-Sieg für das „Kleeblatt“)
Dazwischen pausiert die Bundesliga wegen der Qualifikationsspiele der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Qatar.
4. SPIELTAG – 11. SEPTEMBER 2021 (SAMSTAG, 15:30 UHR): SpVgg GREUTHER FÜRTH – VfL Wolfsburg im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“ (kein Pflichtspiel in der Vorsaison – letzte Duelle zuvor in der Rückrunde der Bundesliga-Saison 2012/13 in Fürth 0:1 + davor in der Hinrunde 1:1 in Wolfsburg)
Statistik zum Punktspiel des 2. Spieltags der Saison 2020/21 in der Fußball-Bundesliga
SpVgg Greuther Fürth – DSC Arminia Bielefeld 1:1 (0:1)
SpVgg: 30 Burchert – 4 Bauer, 5 Hoogma, 10 Hrgota (C), 11 Abiama (86. 40 Leweling), 14 Sarpei (71. 13 Christiansen), 16 Nielsen (78. 28 Dudziak), 18 Meyerhöfer, 27 Itter, 33 Seguin, 37 Green / ohne Einsatz auf der Bank: 1 Funk – 6 Fein, 8 Seufert, 21 Tillman, 32 Barry / Chef-Trainer: Stefan Leitl.
Arminia: 1 Ortega Morena – 2 Pieper, 4 Nilsson, 5 Laursen, 8 Schöpf, 9 Klos (75. 18 Krüger), 10 Lasme (75. 23 Serra), 11 Okugawa (90+2. 21 Hack), 16 Kunze, 19 Prietl (C), 27 Brunner (67. 15 de Medina) / ohne Einsatz auf der Bank: 13 Kapino – 3 Ramos, 7 Gebauer, 20 Wimmer, 37 Cherny / Trainer: Frank Kramer.
Tore: 0:1 9 Klos (45. Spielminute – unangenehmer Flugkopfball-Aufsetzer aus sieben Metern und zentraler Position nach Flanke von 27 Brunner fast von der Außenlinie Mitte der rechten Bielefelder Angriffsseite), 1:1 10 Hrgota (50. – äußerst platziert ins linke Eck verwandelter Elfmeter, den Arminia-Keeper 1 Ortega Morena trotzdem fast erreicht hätte; vorausgegangen war eine VAR-Intervention und In-Augenschein-Nahme des Unparteiischen wegen eines Handspiels von 19 Prietl, dem der Querpaß von 11 Abiama zu 10 Hrgota an den Arm gesprungen war, nachdem der Pfosten den ersten Bundesliga-Treffer der SpVgg und von 11 Abiama nach Zuspiel von 37 Green von der linken Fürther Angriffsseite verhindert hatte …).
Ecken: SpVgg 5 (davon 1 vor der Pause) – Aminia 0.
Schiedsrichter: Daniel Schlager (FC Rastatt 04) – Sven Waschitzki (TGD Essen-West) + Arno Blos (SC Altbach) / 4. Offizieller: Guido Kleve (SV Vorwärts Nordhorn) / Video-Assistent: Robert Hartmann (SV Krugzell/Allgäu).
Gelbe Karten: SpVgg 4 = 33 Seguin (5., wegen Foulspiels), 16 Nielsen (14., wegen Foulspiels), 14 Sarpei (59., Grund unbekannt), 4 Bauer (62., wegen Foulspiels) – Arminia 1 = 8 Schöpf (54., wegen Ballwegschlagens).
Gelb-Rote Karten: SpVgg 0 – Arminia 1 = 8 Schöpf (68., wegen Foulspiels).
Rote Karten: keine.
Zuschauer: 5890 (zahlende) im „SPORTPARK RONHOF / THOMAS SOMMER“ – gemäß “Corona-Maßgaben”.
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Gedenkminute vor Spielbeginn zu Ehren Gerd Müllers.
Fotos: Thorsten G. Schönberger / ISPFD
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