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Basket-& Handball

Handball: HC Erlangen – SC Magdeburg 30:28

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Eindrucksvolle Wende nach vierwöchiger Zwangspause

Alle Achtung HCE! Was die personell arg gebeutelten Erlanger (ohne die verletzten Linkshänder Sime Ivic und Antonio Metzner wie auch ohne Kapitän Nikolai Link) nach mehrwöchiger „Corona“-Zwangspause und lediglich kurzer Trainingszeit sowie einem 12:16-Halbzeit-Rückstand am 27. Spieltag der Saison 2020/21 der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga beim 30:28-Sieg gegen den Sport-Club (SC) Magdeburg auf die Spielfläche der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ brachten, nötigt allergrößten Respekt ab!

22-Lukas Mertens gegen 22-Klemen Ferlin (ER)

Nach allem, was die ersten 30 Minuten gegen den Tabellen-Vierten aus Sachsen-Anhalt vermittelten, konnte die 24. Begegnung (von insgesamt 38) der laufenden Spielzeit wie das vorherige Heimspiel gut vier Wochen zuvor gegen den Bergischen HC (nach 11:15 zur Pause am Ende 20:25) nur mit einer weiteren Niederlage enden. Dass es anders kam, war unbändigem Willen der Mannen von Chef-Trainer Haaß zuzuschreiben, die kämpften wie die sprichwörtlichen Löwen und trotz mancher Unebenheit im eigenen Getriebe nie aufgaben.

Selbst die Knie-Verletzung, die sich der bis dahin ein Mal mehr glänzend haltende Torhüter Klemen Ferlin bereits nach nur 13:34 Spielminuten bei seiner hervorragenden Parade gegen den Wurf von Lukas Mertens zuzog, und der folgende Ausfall des Slowenen hatte keinen Erlanger Einbruch zur Folge. Wie alle anderen HCE-Akteure warf sich Ferlin-Stellvertreter Martin Ziemer mit großem Mut den phasenweise schier übermächtig erscheinenden Gästen entgegen und wurde zu einem ebenso großen Rückhalt im HCE-Gehäuse wie sonst meist sein diesmal für den Rest der Partie nicht mehr spielfähiger Kollege im Kasten. Der fällt zwar, wie die entsprechende MRT-Untersuchung von Klemen Ferlin ergab, auf Grund einer Innenband-Blessur vorerst aus, doch bestätigten sich – Glück im Unglück – schlimmere Befürchtungen letztendlich nicht.

20-Nico Büdel (ER) wird von 2-Zeljko Musa gestoppt

Gute Starts des HCE zu Beginn beider Halbzeiten

Die ausnehmend guten Leistungen beider Erlanger Schlußmänner erklärten insoweit auch den durchaus guten Start mit 2:0- und 3-1-Führung trotz erstem Ballbesitz von Magdeburg. Dann aber ging’s auch schon das erste Mal dahin. Vier SCM-Tore hintereinander sorgten für die Wende (3:5), die der HCE im ersten Duchgang zwar noch zweimal ausgleichen konnte (zum 6:6 und 7:7), mit einem 3:0-Lauf aber bauten die Gäste ihre Führung bis zum Seitenwechsel sogar auf vier Treffer aus (12:16).

Wie zu Anfang der Begegnung zeigten sich die Erlanger auch nach Wiederbeginn zunächst wacher und halbierten den Rückstand nach eigenem Anwurf auf 14:16, um wenig später mit einem 3:0-Lauf innerhalb 100 Sekunden (Spielzeit 37:10–38:50) erstmals nach langer Zeit (beinahe 33 Spielminuten!) auszugleichen zum 19:19 (39. Spielminute). Nach zweimaligem neuerlichem Rückstand und Ausgleich folgte Mitte der zweiten Halbzeit mit 22:21 (Spielzeit 45:43) die erste Führung nach sage und schreibe annähernd 40 Spielminuten (oder anders gerechnet gar 41:40 Minuten seit dem 3:1!) und sogar ein 3:0-Lauf zum Zwei-Tore-Vorsprung von 23:21 nach 47:09 Spielminuten.

9-Petter Overby (ER) gegen 12-Tobias Thulin

Als den Erlangern schließlich mit 25:22 erstmals in der Partie ein Drei-Tore-Vorsprung gelang (auf der Hallenuhr standen da 49:25 Spielminuten), keimte immer mehr Hoffnung auf einen zwischenzeitlich unmöglich scheinenden Heimsieg auf. Und in der Folge kamen die Magdeburger mit dem 27:26 erst spät nochmal auf einen Treffer heran (da wies der Anzeigewürfel der Halle als Spielzeit 55:13 aus) – mehr jedoch ging nicht mehr für die Mannschaft von Bennet Wiegert. Der HCE behielt das Heft in der Hand und ließ dem SCM nicht mal annähernd ernsthaft am Ausgleich schnuppern, weil die Gastgeber nun ständig mit einem eigenen Tor auf SCM-Treffer antworteten. So stand unter dem Strich sogar eine relativ entspannte Schlußphase (insbesondere angesichts des Pausen-Rückstandes von 12:16 …) und ein letztlich ebenso überraschender wie beeindruckender 30:28-Sieg mit einer zweiten Halbzeit, die mit 18:12 gewonnen wurde!

18-Sebastian Firnhaber (ER) gegen 2-Zeljko Musa

Zwei weitere Heimspiele gegen Kiel und Ludwigshafen

Das anstehende Programm für die Mannschaft von Michael Haaß weist zwei weitere Heimspiele aus: Innerhalb von lediglich vier Tagen gibt mit dem THW Kiel (aktuell 45:5 Punkte aus 22 Begegnungen) erst der Titelverteidiger aus 2020 und Haupt-Verfolger von Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt (46:4), dem Meister von 2018 und 2019, seine Visitenkarte ab, ehe mit den Eulen Ludwigshafen (17. mit 13:39 Zähler aus bereits 26 Partien) eine stark vom Abstieg bedrohte Mannschaft vom anderen Ende der Tabelle in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ gastiert.

18-Sebastian Firnhaber (ER) gegen 16-Jannick Green Krejberg

Ob gegen das Spitzenteam von der Ostsee ein ähnliches Husarenstück möglich ist wie gegen Magdeburg, steht eher in den Sternen – gegen die um den Klassenerhalt kämpfenden Kollegen vom Rhein allerdings sind erneut zwei Punkte eigentlich Pflicht. Das würde dann den derzeitigen Rang 12 in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga absichern und ein zumindest weiterhin ausgeglichenes Punktekonto (24:24), wofür bislang 655:644 Tore dank zehn Siegen und vier Unentschieden bei ebenfalls zehn Niederlagen sorgten. Wenn dann Nico Büdel aus dem Rückraum und vom Kreis Sebastian Firnhaber (je 5 Tore) ähnlich erfolgreich aufspielen, sind ja vielleicht sogar mehr als zwei von vier möglichen Punkten aus den nächsten beiden Begegnungen möglich . . .

Zuvor allerdings stehen für zwei HCE-Akteure noch internationale Auswahl-Aufgaben an: Für die Qualifikation zur Europameisterschaft (27.4.–2.5.2021) erhielten mit Sebastian Firnhaber und Petter Øverby zwei Kreisläufer der Haaß-Truppe Einladungen zu ihren Nationalteams. Firnhaber darf auf DHB-Einsätze in Bosnien-Herzogowina (29.4./16:10 Uhr, LIVE in den „ARD“) und gegen Estland (2.5./18 Uhr, LIVE bei „SPORT1“) hoffen, Øverby bieten sich mit Norwegen sogar drei Spielmöglichkeiten in Lettland (28.4./18:40 Uhr + 29.4./18:15 Uhr, jeweils LIVE bei „ehftv“) und gegen Italien (2.5./18 Uhr, LIVE ebenfalls bei „ehftv“).

6-Maximilian Jaeger (ER) gegen 16-Jannick Green Krejberg

Und so geht’s weiter für den HCE . . .

28. SPIELTAG: 5. MAI 2021 (MITTWOCH, 18:30 UHR): HC ERLANGEN – THW Kiel (Hinrunde 30:36 – Vorsaison 27:31 + 15:29) in der ARENA NÜRNBERGer Versicherung
29. SPIELTAG: 9. MAI 2021 (SONNTAG, 16 UHR): HC ERLANGEN – Eulen Ludwigshafen (Hinrunde 30:26 – Vorsaison 23:27 + 23:19) in der ARENA NÜRNBERGer Versicherung

Hinter dem enttäuschten 22-lukas Mertens feiert Erlangen den Heimsieg

HCE-Begegnung des 27. Spieltags der Saison 2020/21 der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“ in der Übersicht

HC Erlangen – SC Magdeburg 30:28 (12:16)

HCE: 1 Ziemer (45:57 Spielminuten), 22 Ferlin (13:08) – 5 Sellin (1 Tore), 6 Jaeger (3), 9 Øverby (1), 11 Marschall, 13 Fäth (4), 17 Kellner (2), 18 Firnhaber (5), 20 Büdel (5), 21 Bissel (3), 23 Mosindi (1), 25 Schäffer, 36 von Gruchalla (ein vergebener 7m), 42 Jeppsson (4), 67 Olsson (1) / Offizieller A: Thomas Hankel (= Co-/Torwart-Trainer) – OB: Michael Haaß (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Ricco Wolf (= Team-Manager)..
SGM: 12 Thulin (15:19), 16 Green Krejberg (41:05) – 2 Musa, 3 Chrapkowski (1), 7 Kluge, 8 Steinert (1), 11 Pettersson (3), 14 Magnusson (5, davon 2 per Siebenmeter von drei Versuchen), 17 Hornke, 21 Gullerud (1), 22 Mertens (2), 24 O’Sullivan (12), 25 Bezjak (1), 34 Damgaard (1), 95 Preuss (1). / Offizieller A: Yves Grafenhorst (= Co-Trainer) – OB: Bennet Wiegert (= Chef-Trainer) – OC: Felix Eckert (= Betreuer) – OD: Matthias Fehse (= Physiotherapeut).
Torfolge: nach Anwurf SCM 2:0, 2:1, 3:1, Magdeburger 4:0-Lauf zum 3:5, 4:5, 4:6, 6:6, 6:7, 7:7, 7:9, 8:9, 8:10, 9:10, 9:11, 10:11, 10:12, 11:12, 11:15, 12:15, 12:16 – nach Anwurf HCE zum Wiederbeginn zwei Erlanger Treffer hintereinander zum 14:16, 14:17, 15:17, 15:18, 16:18, 16:19, Erlanger 3:0-Lauf zum 19:19, 19:20, 20:20, 20:21,erneuter 3:0-Lauf des HCE zum 23:21, 23:22, zwei Erlanger Tore in Folge zum 25:22, 25:23, 26:23, 26:24, 27:24, zwei SCM-Treffer hintereinander zum 27:26, 28:26, 28:27, 29:27, 29:28, 30:28.
Siebenmeter: HCE: 0/1 (= in Abwesenheit von Standard-Schütze 19 Ivic scheiterte 36 von Gruchalla an 16 Green Krejberg) – SCM 2/3 (= den ersten 7m von 14 Magnusson in der 12. Spielminute parierte HCE-Keeper 22 Ferlin, nach dessen Verletzung wenig später verwandelte der Magdeburger die beiden folgenden Strafwürfe gegen HCE-Schlußmann 1 Ziemer).
Auszeiten: HCE 2 = nach 14:36 Spielminuten (nach eigenem 5:6-Anschlußtor kurz vor einem drohenden Ballverlust – es folgte der Ausgleich zum 6:6 mit erneut zwei Treffern hintereinander) + 51:44 (beim Stand von 25:23 + vor dem folgenden 26:23 mit einer Sirene, die in einen Erlanger Ballverlust platzte, was die Magdeburger Bank erzürnte – jedoch wohl Regel-konform war, weil HCE-Chefcoach Michael Haaß die grüne Karte offenscihtlich nicht nur rechtzeitig gezückt, sondern auch auf dem Spielleitungstisch platziert hatte) – SCM 3 = 24:56 (beim Stand von 11:12, dem die Magdeburger einen 3:0-Lauf zum 11:15 folgen ließen) + 38:39 (Spielstand 19:19 nach drei Erlanger Toren in Folge + erneuter Führung zum 20:21) + 50:00 (beim Stand von 25:22 mit einem folgenden Treffer zum 25:23).
Schiedsrichter: Christian vom Dorff + Fabian vom Dorff (beide Kaarst). Zeitnehmer: Reinhold Cesinger – Sekretär: Richard Cesinger – Technischer Delegierter: Bernd Andler.
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 2 = 9 Øverby (1:00), 20 Büdel (9:01) – SCM 1 = 2 Musa (7:46).
Zeitstrafen: HCE 2 x 2 Minuten = 20 Büdel (11:29), 9 Øverby (31:04) – SCM 3 x 2 Minuten = 11 Pettersson (10:26), 14 Magnusson (41:35), 21 Gullerud (47:46).
Disqualifikation/Rote Karte: keine.
Zuschauer: keine (zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Einschränkungen; wie längst gewohnt/üblich allerdings die „HC CREW“ mit Klatsch-Rhythmen (Hände + Papier), Trommeln + sonstiger verbaler Begleitung.

Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: 6-Maximilian Jaeger (ER) gegen 16-Jannick Green Krejberg
Fotos: Werner F. Schönberger/ISPFD
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