Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – TuSEM Essen 29:24
Wichtiger Heimsieg nach durchwachsenem Auftritt
Am ersten Rückrunden-Spieltag der Saison 2020/21 in der LIQUI MOLY-Handball-Bundesliga (HBL) immerhin 29 Tore bei der Melsunger Turngemeinde 1861 und damit auch gegen den deutschen National-Torhüter Silvio Heinevetter – trotzdem setzte es eine 29:31-Niederlage, die nach Halbzeit-Gleichstand (16:16) knapp ausfiel und ärgerlich war, weil ein Auswärtspunkt drin und greifbar nah schien nach dem 31:21 (13:9)-Erfolg im Heimspiel der Hinrunde (in der Vorsaison hatte es mit 27:28 in Melsungen + 25:30 zuhause noch zwei Niederlagen gegeben). Dank des 29:24 (13:9)-Sieges gegen den stark Abstiegs-bedrohten Aufsteiger TuSEM Essen, dem bereits in der Hinrunde beim 26:20 (14:11) beide Punkte abgenommen werden konnten, bog die Mannschaft von Chef-Trainer Michael Haaß und Co-Coach Thomas Hankel allerdings gleich wieder ein auf die Erfolgsspur.
Während sich in Melsungen, dem Luftkurort des nordhessischen Schwalm-Eder-Kreises, bereits neun Erlanger Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten – wobei Ivic (6 Treffer, davon 4 Siebenmeter), Jeppsson (5), Metzner und Sellin (je 4) am besten trafen, verteilten sich die erneut 29 Einschläge im Essener Gehäuse sogar auf elf HCE-Akteure. Dabei stach diesmal besonders Antonio Metzner mit sechs Toren (ohne Siebenmeter!) heraus, gefolgt von Steffen Fäth und Sebastian Firnhaber (je 4) sowie Nico Büdel und Simon Jeppsson (je 3). Auf sage und schreibe weitere sechs Spieler verteilten sich die restlichen neun Treffer (siehe auch weiter unten in der Statistik).
Dabei fiel Johannes Sellin (2) am Anfang der 60 Spielminuten besonders auf, während Christopher Bissel und Florian von Gruchalla (beide ebenfalls 2 Tore) erst spät(er) erfolgreich waren. Letzterer verpasste mit dem einzigen, weil vergebenen Erlanger Siebenmeter in Vertretung des verletzten Sime Ivic eine höhere Ausbeute. Daniel Mosindi verdiente sich seinen Treffer mit großem Einsatz ebenso redlich wie Jan Schäffer den seinen mit einer gleichermaßen mutigen Tempo-Aktion, ehe Petter Øverby vier Sekunden vor der Schluss-Sirene in der zu diesem Zeitpunkt bereits entschiedenen Partie mit seinem Tor zum abschließenden 3:0-Lauf des HC Erlangen den Schlusspunkt setzen durfte zum insgesamt verdienten 29:24-Sieg, dem damit dritten Erfolg im dritten Heimspiel des Jahres 2021.
HCE musste hart arbeiten gegen kampfstarke + mutige Essener
Allerdings ging dem ein hartes Stück Arbeit voraus. Ein Fehler-Festival im ersten Durchgang von beiden Seiten dokumentierte sich in lediglich 22 Toren, wobei bereits in diesem Vergleich das entscheidende Erlanger Plus deutlich wird – in der umkämpften Begegnung bewiesen die Gastgeber nämlich vor allem in den engen Phasen mehr Übersicht und sicherten sich so im 21. Saisonspiel trotz beiderseits vieler (teiils unnötiger) Ballverluste vor allem in den ersten 30 Minuten die Punkte 19 und 20 (davon 14:6 zuhause = Platz 7 in der Heim-Tabelle mit 283:250 Toren bei 6 Siegen und je 2 Unentschieden und Niederlagen in 10 Partien).
Ohne Max Jäger (Oberschenkel-Blessur) und Hampus Olsson (Magen-Darm-Infekt) sowie kurzfristig auch Sime Ivic, den mit 96 Treffern in bislang 20 HBL-Einsätzen erfolgreichsten HCE-Torschützen, der sich bei Kroatiens Nationalmannschaft eine Bauchmuskel-Verletzung zuzog und seine Mannschaft nur von der Bank aus unterstützen konnte, lief es zunächst extrem schlecht. Trotz Anwurfs der Gastgeber trafen die Essener zuerst (Spielzeit 2:02) – und zwar ausgerechnet durch Sebastian Firnhabers fast auf den Tag genau drei Jahre jüngeren, bei exakt zwei Metern um zwei Zentimeter längeren Bruder Lucas, der ebenso wie sein älteres Familien-Mitglied am Ende insgesamt vier Tore verzeichnen durfte) – sowie danach noch zweimal (6:16 + 8:02), bevor Nico Büdel dem 0:3 nur sieben Sekunden später nach bis dahin allerdings mehr als acht (!) Minuten das erste Tor der Gastgeber folgen ließ.
noch ein Mal kam TuSEM zum Ausgleich (19:48 zum 7:7) – und zwar erneut durch Lucas Firnhaber aus dem rechten Essener Rückraum. Über drei erfolgreiche Zweifach-Abschlüsse bei jeweils nur einem Gäste-Treffer dazwischen baute der HCE seinen Vorsprung bis zur Pause auf nach dem verkorksten Beginn beachtliche vier Tore (13:9) aus.
Besserer Wiederbeginn + dann doch nochmal Probleme . . .
Der Wiederbeginn gelang Erlangen dann zunächst wesentlich besser. Einem der beiderseits vielen technischen Fehler, diesmal zunächst seitens der anwerfenden Essener, ließ Klemen Ferlin im HCE-Kasten eine weitere seiner zahlreichen glänzenden Abwehr-Aktionen folgen und Metzner nach fast zwei Spielminuten des zweiten Durchgangs das 14:9. Als Jeppsson und von Gruchalla nach Noah Beyers Siebenmeter zum 14:10 (33.) auf 16:10 (34. + 36.) erhöht hatten, schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch weit gefehlt – die nimmermüden Gäste verkürzten auf 16:12 (37.) und pirschten sich nach neuerlicher Sechs-Tore-Führung der Gastgeber (18:12, 39.) über einen 4:0-Lauf zunächst auf 18:16 (45.) und schließlich sogar auf 21:20 (50.) heran.
Erst ein 3:0-Lauf des HCE durch Steffen Fäth (51. + 53.) sowie Antonio Metzner (52.) zum neuerlichen Vier-Tore-Vorsprung von 24:20 stellte die Weichen auf Heimsieg; wobei dazwischen erneut Keeper Klemen Ferlin seine Klasse bewies. Danach wurde es nur noch einmal etwas enger, als wiederum Lucas Firnhaber (55.) und Tim Zechel (57.) per Doppelschlag auf 25:23 verkürzen konnten. Erlangens Metzner erzielte mit Tor Nummer 6 an diesem Abend das 26:23 (58.) und der diesbezügliche TuSEM-Spezialist Noah Beyer, der damit sein achtes (!) Tor in Nürnberg erzielte, verkürzte mit dem sechsten verwandelten (von acht) Siebenmeter(n) auf 26:24 (58.), ehe mit einem weiteren 3:0-Lauf Christopher Bissel (58.) sowie nach erneut erfolgreicher Abwehr von Ferlin dessen Vorderleute Steffen Fäth (59.) und in Folge eines technisches Fehlers auf Essener Seite Petter Øverby (vier Sekunden vor Ende der Begegnung) gegen ihre letzte Chance suchende Gäste alles klar machten!
Zufrieden zeigte sich ein durchaus erleichterter Michael Haaß: „Es war das erwartet schwere Spiel. Ich bin in erster Linie natürlich sehr glücklich über diesen Heimsieg, den sich mein Team meiner Meinung nach auch verdient hat.“ Sein Kompliment für die Gäste („Essen hat ein gutes Spiel gemacht und kam uns Mitte der zweiten Halbzeit auch nochmal gefährlich nah.“) verband der HCE-Cheftrainer mit einem Lob auch für seine Jungs: „Meine Mannschaft hat jedoch einen kühlen Kopf bewahrt und in den entscheidenden Momenten die richtigen Entscheidungen getroffen!“
Nach Abschluß der 21. Spielrunde der Saison 2020/21 in der LIQUI MOLY-HBL rangieren die Schützlinge von Michael Haaß und Thomas Hankel weiter auf Rang 13 – wie zuvor schon. Der 29:24-Erfolg über den Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe e.V. 1926 hatte den HCE vorübergehend auf den 11. Tabellenplatz klettern lassen. Allerdings zogen TBV Lemgo-Lippe dank des 28:23 (13:12) gegen SC DHfK Leipzig und TVB Stuttgart mit einem 27:23 (14:13) im baden-württembergischen Derby über den nächsten HCE-Gegner HBW Balingen-Weilstetten tags darauf wieder an den Mittelfranken vorbei.
Wenn es nun nach Balingen-Weilstetten geht, dürfte klar sein, was die Gäste erwartet. Die Spielgemeinschaft HBW (20 Spiele, 11:29 Punkte, 523:575 Toren) kämpft als Tabellen-Sechzehnter (ein Rang über den Abstiegsplätzen!) bei derzeit zwei Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz aus Ludwigshafen und Essen sowie mit vier Zählern mehr als Essen und Coburg um den Klassenerhalt. Ein Blick zurück könnte darüber hinaus das Ziel weisen für die Erlanger, die ihren Nimbus, im Jahr 2021 ungeschlagen zu bleiben in heimischer Halle, wahren konnten – die 32:34-Niederlage der Hinrunde vom 19.11.2020 nach 16:12-Pausenführung in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ könnte sehr gut eine Korrektur vertragen; zumal in der Vorsaison zwei Siege (32:27 + 32:30) gegen die Truppe aus Baden-Württemberg gelangen . . .
Und so geht’s weiter für den HC Erlangen
22. SPIELTAG: 20. MÄRZ 2021 (SAMSTAG, Anwurf 18:15 UHR): HBW Balingen-Weilstetten – HC ERLANGEN (Hinrunde 34:32 – Vorsaison 30:32 + 27:32)
23. SPIELTAG: 27. MÄRZ 2021 (SAMSTAG, Anwurf 20:30 UHR): HC ERLANGEN – Bergischer HC (Hinrunde 25:29 – Vorsaison 28:26 + 24:25) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“
Die Begegnung vom 21. Spieltag der Saison 2020/21 der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“ in der Statistik
HC Erlangen – TuSEM Essen 29:24 (13:9)
HCE: 1 Ziemer (0:26 Spielminuten), 22 Ferlin (54:42) – 5 Sellin (2 Tore), 9 Øverby (1), 11 Marschall, 13 Fäth (4), 17 Kellner, 18 S. Firnhaber (4), 20 Büdel (3), 21 Bissel (2), 23 Mosindi (1), 25 Schäffer (1), 27 Metzner (6), 33 Link, 36 von Gruchalla (2 = kein verwandelter Siebenmeter bei seinem einzigen Versuch), 42 Jeppsson (3). / Offizieller A: Thomas Hankel (= Co-/Torwart-Trainer) – OB: Michael Haaß (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Ricco Wolf (= Team-Manager).
TuSEM: 12 Bliß (36:59), 16 Diedrich (19:45) – 2 Beyer (8, davon 6 Siebenmeter – bei acht Versuchen, wobei er zweimal an 22 Ferlin im HCE-Kasten scheiterte), 8 Rozman (1), 10 Durmaz, 15 Homscheid, 18 Becher (1), 19 Ignatow (2), 25 Müller (2), 26 L. Firnhaber (4), 28 Seidel, 33 Morante Maldonado (3), 34 Klingler, 55 Ingenpass, 96 Zechel (3). / Offizieller A: Dennis Szczesny (= verletzter Vize-Kapitän) – OB: Jamal Naji (= Chef-Trainer) – OC: Michael Hegemann (= Co-Trainer) – OD: Björn Heißenberg (= Physiotherapeut).
Torfolge: nach Anwurf HCE (!) + drei Essener Treffern hintereinander 0:3, 2:3, 2:4, Erlanger 4:0-Lauf zum 6:4, 6:5, jeweils Doppel-Einschläge zum 7:5, 7:7 + 9:7, zwischen den Gäste-Toren zum 9:8 + 11:9 erneut beiderseits jeweils zwei Tore der Gastgeber in Folge zum 11:8 + 13:9-Pausenstand – trotz Anwurf von TuSEM beim Wiederbeginn erzielt der HCE das erste Tor in Durchgang 2 zum 14:9, 14:10, danach dreimal hintereinander jeweils zwei Treffer zum 16:10, 16:12 + 18:12, bevor Essen mit einem 4:0-Lauf auf 18:16 verkürzen kann, bis zum 21:18 treffen beide Mannschaften abwechselnd, danach TuSEM zweimal in Folge zum 21:20 + der HCE mit einem 3:0-Lauf zum 24:20, 24:21, 25:21, 25:23, 26:23, 26:24 + schließlich noch ein Erlanger 3:0-Lauf zum 29:24-Endergebnis!
Siebenmeter: HCE 1 = Fehlversuch beim einzigen (!) Strafwurf für Erlangen durch 36 von Gruchalla, der in der 39. Minute beim Stand von 18:13 an TuSEM-Torhüter 16 Diedrich scheiterte + den Essenern so weitere drei Treffer in Folge zu einem 4:0-Lauf ermöglichte – TuSEM 8 = 6 davon verwandelt von 2 Beyer, der beim Stand von 10:8/27. + 18:15/45. während eines 4:0-Laufs der Essener zum 18:16 zweimal seinen Meister fand in HCE-Torwart 22 Ferlin).
Schiedsrichter: Fabian Baumgart (Neuried) + Sascha Wild (Offenburg). Zeitnehmer: Michael Pernet + Sekretär: Matthias Pernet. Technischer Delegierter: Holger Fleisch.
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 2 = 42 Jeppsson (5:55) + 20 Büdel (7:25) – TuSEM 1 = 33 Morante Maldonado (29:01).
Zeitstrafen: HCE 6 x 2 Minuten = 20 Büdel (9:52 + 45:52 + 53:39 = Disqualifikation/Rote Karte), 9 Øverby (19:48), 5 Sellin (22:39), 13 Fäth (40:37) – TuSEM 3 x 2 Minuten = 96 Zechel (10:53), 33 Morante Maldonado (39:31 + 44:45 = wegen groben Foulspiels Disqualifikation/Rote Karte).
Disqualifikation/Rote Karte: HCE 1 = 20 Büdel (53:39 mit seiner dritten Zeitstrafe) – TuSEM 1 = 33 Morante Maldonado (44:45, wegen groben Foulspiels bei seiner zweiten Zeitstrafe).
Auszeiten: HCE 2 = nach 14:15 Spielminuten (nach 0:3-Rückstand + 5:4-Führung wegen von den Schiedsrichtern angezeigtem „Zeitspiel“; 27 Metzner ließ danach mit seinem zweiten von insgesamt sechs Toren das 6:4 folgen) + 50:26 (eine knappe halbe Minute nach dem Essener 21:20-Anschluß durch 2 Beyer per Siebenmeter, auf den überraschend statt eines Stürmerfouls entschieden worden war …) – TuSEM 3 = 27:57 (nach zwei HCE-Treffern in Folge zum Stand von 11:8 sowie dazwischen verworfenem Siebenmeter von 2 Beyer) + 35:20 (nach erneut zwei HCE-Toren hintereinander zum 16:10, denen die Essener ebenfalls zwei Treffer hintereinander zum 16:12 folgen ließen) + 52:34 (beim Stand von 24:20, nach einem 3:0-Lauf des HCE).
Zuschauer: KEINE (zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Beschränkungen; für Atmosphäre war dennoch erneut gesorgt, weil die „HC CREW“ mit Sprechchören und Trommeln lautstark für jede Menge und nahezu durchgehend Stimmung sorgte.
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Bruderduell zwischen Erlangens 18-Sebastian Firnhaber (links) und Essens 26-Lucas Firnhaber.
Fotos: Thorsten Schönberger/ISPFD
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