Fußball
FCN-Pokalaus gegen RB Leipzig, Fürth braucht Verlängerung + Türkgücü erzwingt Absetzung!
1. Hauptrunde im DFB-Pokal mit Licht und Schatten
Zweitligist 1. FC Nürnberg mühte sich eher erwartungsgemäß vergeblich im Duell zweier Profi-Klubs beim 0:3 (0:1) gegen Bundesligist RasenBallsport (RB) Leipzig um den Einzug in die 2. Hauptrunde des DFB-Pokals 2020/21 und die SpVgg Greuther Fürth schaffte es gegen den westfälischen Oberligisten RSV Meinerzhagen erst am Ende mit einem deutlichen 6:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung trotz drei Spielklassen Unterschied und zwischenzeitlich großen Problemen.
Türkgücü München der Aufsteiger von der Regionalliga Bayern in die 3. Liga sorgte für ein Novum:
Die aus „Corona-Gründen“ gedrehte Begegnung des 1. FC Schweinfurt 05 beim FC Schalke 04 musste zwei Tage vorm Ansetzungstermin gecancelt werden!
Die „bayerischen Türken“, deren Kader bei 28 Akteuren elf (!) verschiedene Nationalitäten ausweist (überwiegend deutsch und türkisch, aber eben keineswegs nur das), hatten beim Landgericht München eine entsprechende einstweilige Verfügung erwirkt. Nach Ansicht der Oberbayern hätte Türkgücü an Stelle der Unterfranken vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) als zweiter (Amateur-)Teilnehmer neben Landes-Pokalsieger TSV München 1860 (4:1 im Elfmeterschießen nach 1:1 in 90 Spielminuten gegen Zweitliga-Aufsteiger FC Würzburger Kickers) an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gemeldet werden müssen!?!
Ob dieses Ansinnen tatsächlich berechtigt ist und rechtlich Bestand haben wird, kann sich allerdings erst im Hauptsache-Verfahren vor dem Oberlandesgericht herausstellen. Dabei geht es dann letztlich auch (wenn nicht gar vor allem …) um eine Prämie in Höhe von 137 000 Euro (wegen der „Corona-Krise“ ursprünglich avisierte 175 500 Euro abzüglich etwas mehr als 20 Prozent) für die Teilnahme an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals; inklusive natürlich der Chance, diese Einnahmen durch einen sportlichen Erfolg gegen angeschlagene Schalker „Knappen“ in der 2. Hauptrunde noch zu erhöhen um weitere 351 000 Euro . . . (sofern nicht auch da dann ein „Corona-Abzug“ erfolgt).
Kein Club-Geschenk zu Heckings 56. Geburtstag
Eine Prämie für die weitere Teilnahme im DFB-Pokal hätte gewiss auch der 1. FC Nürnberg gern verbucht, doch davon war die Mannschaft des neuen Trainers Robert Krauß meilenweit entfernt. Das Wiedersehen des vorherigen Co-Trainers von Julian Nagelsmann mit seinem Ex-Chef und -Verein drohte nach dem frühen Rückstand (3. Spielminute) in Folge des Faux-pas‘ von Club-Keeper Christian Mathenia sogar zum Desaster auszuarten.
Eine personelle Änderung bei Halbzeit und zwei weitere nach gut einer Stunde Spielzeit ließen den 1. FCN zunehmend etwas besser aussehen – allerdings ohne dass die Klauß-Truppe gegen technisch wie spielerisch deutlich bessere Leipziger, bei denen allenfalls die Chancenverwertung Anlaß zu Kritik böte, je ernsthaft eine Chance zum Weiterkommen hätten erspielen (oder auch nur erkämpfen) können.
Die Mannen um den neuen Club-Kapitän Enrico Valentini, dessen Vorgänger Hanno Behrens erst kurz vor Schluß eingewechselt wurde, konnten auch ihrem Sportvorstand kein Zusatzgeschenk zu seinem Geburtstag machen. Dieter Hecking, der exakt 56 Jahre vor dem Spieltag das Licht der Welt erblickt hatte, verbrachte diesen Nachmittag zusammen mit seiner Gattin auf der Tribüne des „Max-Morlock-Stadion“ und musste ebenfalls erkennen, dass die neuformierte FCN-Truppe gegen Gegner des Kalibers eines Halbfinalisten der Champions League ohne Chance ist.
Bleibt abzuwarten, wie es aussieht in der 2. Bundesliga. Dort steht der Auftakt am kommenden Freitagabend beim SSV Jahn in Regensburg an – das bedeutet die kürzeste Reise in Liga 2 abgesehen vom Nachbar-Derby bei der SpVgg Greuther Fürth . . .
„Kleeblatt“ benötigt Verlängerung gegen Oberligisten
Jener Konkurrenz-Verein westlich von Nürnberg hat die 2. Hauptrunde im DFB-Pokal erreicht, wenngleich unter größeren Mühen – die da lauteten Verlängerung: Nach torlosen ersten 45 Minuten ging der Rasensportverein (RSV) 1921 aus Meinerzhagen sogar in Führung (50.), als Kapitän Sven Wurm ebenso Köpfchen bewies wie 21 Minuten später der Fürther Sebastian Ernst. Dessen Ausgleich zum 1:1 bedeutet nach regulären 90 Spielminuten statt dem Pokal-K.o. wie vor einem Jahr – beim 0:2 in Duisburg hatte der inzwischen in Liga 3 abgestiegene Ex-Bundesligist Meidericher SV (MSV) den höherklassigen Zweitligisten in die Knie gezwungen – immerhin weitere 30 Minuten, um doch noch alles zu richten.
Und das gelang gegen die wackeren Amateur-Fußballer des RSV Meinerzhagen, die auf ihr Heimrecht aus bekannten „Corona-Gründen“ hatten verzichten müssen. Julian Green, der einstige Profi des FC Bayern München, der schon den Eckball vor dem 1:1 geschlagen hatte, stellte die Weichen nach seinem Pfostenschuß (95.) beim nächsten Versuch dank Unterstützung des Innenpfostens mit dem 2:1 (99.) auf Wende. Marco Meyerhöfer (103./105.) sowie Dickson Abiama (113./118.) schraubten das Endergebnis jeweils im „Doppelpack“ auf ein für die Westfalen am Ende dann doch etwas bitteres 6:1.
So zog der Zweitligist am Ende wenigstens vom Resultat her doch noch souverän in die 2. Hauptrunde ein. In Erwartung eines attraktiven und/oder interessanten Gegners freut sich das „Kleeblatt“ nun aber erst mal auf den Start in der 2. Bundesliga – mit dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück, der in der Vorsaison im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“ 2:0 gewann und damit nach dem torlosen Heim-0:0 drei (weitere) Punkte entführte.
Die Statistik zur Begegnung des 1. FC Nürnberg in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2020/21 gegen RB Leipzig:
1. FC Nürnberg – RasenBallsport Leipzig 0:3 (0:1)
1. FCN: 26 Mathenia – 4 Sörensen, 6 Handwerker, 8 Singh (63. 17 Hack), 10 Dovedan (63. 7 Lohkemper), 14 Krauß, 15 Nürnberger, 20 Köpke (46. 5 Geis), 22 Valentini (C), 23 Schleusener (83. 18 H. Behrens), 28 Mühl / ohne Einsatz auf der Bank: 29 Früchtl – 11 Zrel’ák, 25 Sorg, 33 Margreitter / Chef-Trainer: Robert Krauß.
RBL: 1 Gulacsi (C ab 46.) – 3 Angelino, 5 Upamecano (83. 39 Henrichs), 7 Sabitzer (C – 46. 10 Forsberg), 8 Haidara, 11 Hwang, 14 Adams, 16 Klostermann, 18 Nkunku (59. 9 Paulsen), 23 Halstenberg (72. 4 Orban), 25 Olmo Carvajal (83. 44 Kampl) / ohne Einsatz auf der Bank: 13 Tschauner – 17 Lookman, 20 Samardzic, 22 Mukiele / Trainer: Julian Nagelsmann.
Tore: 0:1 8 Haidara (3. Spielminute – Schuß mit dem rechten Fuß aus 18 Metern zentral ins vom Schützen aus gesehene lange linke Eck nach leichtsinnigem Ballverlust von 26 Mathenia, dessen Querpaß 18 Nkunku blockt; danach kann der FCN-Keeper zwar gegen 11 Hwang retten, über 7 Sabitzer kommt der Ball jedoch zum erfolgreichen Torschützen), 0:2 9 Paulsen (67. – zentraler Rechtsschuß aus zehn Metern nach Rückpaß 11 Hwang nahe der Torauslinie, dem ein punktgenaues Zuspiel in den freien Raum von 10 Forsberg auf den Vorlagengeber vorausging), 0:3 11 Hwang (90. – Linksschuß von halbrechts aus acht Metern nach Balleroberung 44 Kampl am Anstoßkreis, Schuß von 10 Forsberg aus zwölf Metern, Abwehr von 26 Mathenia und Rückpaß im Liegen von 9 Paulsen).
Schiedsrichter: Marco Fritz – SR-Assistenten: Dominik Schaal + Marcel Pelgrim / 4. Offizieller: Lars Erbst / Video-Assistent: – (im DFB-Pokal gibt es eerst ab dem Achtelfinale eine Video-Begleitung/Überprüfung).
Gelbe Karten: FCN 2 = 22 Valentini (43., wegen Foulspiels), 5 Geis (56., wegen Foulspiels) – RBL 1 = 23 Halstenberg (58., wegen Foulspiels).
Gelb-Rote Karten: keine – weder FCN noch RBL.
Rote Karten: keine – weder FCN noch RBL.
Zuschauer: 0 (zahlende) im „Max-Morlock-Stadion“ respektive gut 300 (inklusive aller Offiziellen – wegen der nach wie vor geltenden „Corona“-Einschränkungen durfte laut DFL-Vorgaben jeweils nur je rund 100 Personen im Innenraum, auf der Tribüne und in etwa ebenso viele im Außenbereich des Stadions Einlaß gewährt werden + dies unter zusätzlichen Sicherheits-Vorkehrungen wie dem Ausfüllen eines Gesundheits-Fragebogens inklusive Angabe der Kontaktdaten).
Und so geht’s weiter für „CLUB“ + „Kleeblatt“ mit den Heimspielen
2. Bundesliga, Saison 2020/21
20. SEPTEMBER 2020 (SONNTAG, 13:30 UHR): SPVGG GREUTHER FÜRTH – VfL Osnabrück (Vorsaison 0:2 + 0:0) . . . im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“
27. SEPTEMBER 2020 (SONNTAG, 13:30 UHR): 1. FC NÜRNBERG – SV Sandhausen (Vorsaison 2:0 + 2:3) . . . im Max-Morlock-Stadion
5. OKTOBER 2020 (MONTAG, 20:30 UHR): 1. FC NÜRNBERG – SV Darmstadt 98 (Vorsaison 1:2 + 3:3) . . . im Max-Morlock-Stadion!
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Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto:22-Enrico Valentini gegen 18-Christopher Nkunku (L)
Fotos: Thorsten Schönberger / ISPFD
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