Fußball
„Glubb“-Präsentation: nach „eigener“ „Schdraßaboh“ mit Corendon Airlines nun auch ein „Flieger“ im FCN-Design
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4 Jahren agoon
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ISPFD-WSCLUB-Emblem + 1. FCN in Rot auf weißer Boeing 737-800
Ende Februar präsentierte der 1. FC Nürnberg zusammen mit der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) (s)eine „eigene Schdraßaboh“ – da war bereits bekannt, dass neben dem Schienenfahrzeug noch ein weiteres Verkehrstransportmittel im CLUB-Design folgen würde. Aus bekannten Gründen wurde es nichts mit dem geplanten Wonnemonat Mai, doch nun konnte es endlich vorgestellt werden auf dem „Albrecht Dürer Airport“ (ADA) der Franken-Metropole: eine BOEING 737-800 der Corendon Airlines (CA) in den offiziellen Vereinsfarben „Rot“ und „Weiß“ plus großem Schriftzug 1. FC Nürnberg in „Rot“!
Die türkische Fluggesellschaft, die seit September 2019 am Flughafen Nürnberg zwei Maschinen stationiert hat(te) und (zumindest bis zur „Corona-Krise“) Urlaubsziele rund um das Mittelmeer, in Ägypten und auf den Kanaren ansteuert(e), hat im Zuge der Partnerschaft mit dem 1. FCN eine ihrer insgesamt 30 Maschinen mit den Farben und dem Logo des Vereins sowie mit dem Kopf und dem Namen von „Glubb“-Legende Max Morlock (in Verbindung mit dem Zusatz „Stadion“) versehen. Den (vor allem finanziell) einschneidenden Entwicklungen der „COVID-19-Pandemie“ zum Trotz . . .
Marketing-Chef Rossow dankbar, demütig und hoffnungsvoll
Damit bewies die Marketing-Abteilung des 1. FC Nürnberg ein weiteres Mal, dass der Klub auf diesem Feld anscheinend bereits so weit ist, wie er sportlich noch (respektive wieder) kommen will – nämlich so gut wie erstklassig. Und es bleibt für den CLUB wie für seine Anhänger zu hoffen, dass die Schaffung wirtschaftlicher Grundlagen in absehbarer Zeit dazu führen wird, dass der „FCN-Straßenbahn“ und dem „FCN-Flugzeug“ jeweils im CLUB-Design die angestrebten Erfolge auf dem Fußball-Feld folgen nach dem Motto „Kampf um den Aufstieg statt gegen den Abstieg“.
Niels Rossow, seit 1. Oktober 2018 Kaufmännischer Vorstand mit Hauptaugenmerk auf den Bereichen Verwaltung und Finanzen, zuständig außerdem für Sicherheit, Marketing sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, war die Freude über die Umsetzung des jüngsten Coups, die er auch schon mal als „Schnapsidee“ bezeichnet hatte, deutlich anzumerken. Der 43jährige gebürtige Nürnberger und seit jeher bekennende FCN-Anhänger gab sich bei der Vorstellung der BOEING-Maschine im CLUB-Design einerseits dankbar und demütig, andererseits aber auch hoffnungsvoll: „Wir freuen uns sehr, dass unser Club-Partner Corendon Airlines uns dieses Highlight ermöglicht hat. Somit können unsere Fans und Menschen aus unserer Region künftig ab Nürnberg ihre Reise im Club-Flieger antreten. Es ist ein weiteres Bekenntnis des FCN zu unserer wunderschönen Stadt und unserem Flughafen, der unsere Region mit der Welt verbindet.“
Und ein wenig Stolz schwang schon auch mit in der Aussage, „wir freuen uns, der einzige Zweitligist zu sein, der ein eigens für den Verein gestaltetes Flugzeug seines Partners erhalten hat“. Der Kaufmännische Vorstand des 1. FC Nürnberg wollte damit zudem die enge Partnerschaft zwischen Fluggesellschaft und Verein unterstreichen.
Positive Aktion und Zeichensetzung in besonderen „Corona-Zeiten“
Die ursprünglich für Anfang Mai dieses Jahres geplante Präsentation, die aus bekannten „Sars-CoV-2“-Gründen verschoben werden musste, ist eine Premiere sowohl für den 1. FC Nürnberg wie für die türkische Fluggesellschaft. Laut deren Produktmanager ging Corendon Airlines damit erstmals eine Partnerschaft mit einem Fußball-Verein ein und läßt folglich auch das erste eigene Flugzeug in Vereinsfarben in die Lüfte steigen.
Bei der morgendlichen Ankunft (noch bevor Vertreter von Corendon Airlines und 1. FC Nürnberg sowie Medien-Abordnungen das Rollfeld vor der Maschine betreten durften) durften die Passagiere des entsprechenden Fluges eine besondere Begrüßung erleben: Die Flughafen-Feuerwehr sorgte mit Wasserfontänen für die obligatorische Willkommenszeremonie, bevor die BOEING 737-800 ihre Parkposition einnahm, wo schließlich die offizielle Vorstellung stattfand inklusive der Möglichkeit für Fotografen und Kamera-Teams, Aufnahmen von außen wie von innerhalb des Flugzeugs im CLUB-Design zu machen.
Die in den Vereinsfarben des 1. FCN (eigentlich Rot und Weiß, die Fußballer aber spielen seit jeher meist in schwarzen Hosen …) gestaltete Maschine präsentiert auf Rumpf und Leitwerk der BOEING 737-800 das Club-Logo sowie an den Rumpfseiten den Schriftzug 1. FC Nürnberg. Darüber hinaus wird der Verein im Innenbereich des Flugzeugs gebührend gewürdigt – auf den Kopflehnen finden sich ebenfalls Abdeckungen mit dem FCN-Logo. Und der gebürtige Nürnbeger Max Morlock, CLUB-Legende keineswegs nur als Fußball-Weltmeister 1954, erfährt mit Kopf wie Namen plus dem Zusatz „Stadion“ nahe den Cockpit-Fenstern weitere hochberechtigte Würdigung für seine Leistungen.
ADA, CA + FCN: Partnerschaft als „Win-Win-Win-Situation“
Dass die Partnerschaft zwischen Corendon Airlines und dem 1. FC Nürnberg auf Gegenseitigkeit ausgelegt ist, manifestiert sich im Bestreben weiterer gemeinsamer Aktionen, die Eigentümer, Mitarbeiter und Gäste der Fluggesellschaft ebenso stolz machen sollen wie eingefleischte „Glubberer“ – wozu Offizielle und Spieler des 1. FCN ebenso zählen (mögen …) wie die Anhänger des (einstmals?) „Ruhmreichen“. Über die Gemeinsamkeit des individuell gestalteten Flugzeugs hinaus plant Corendon Airlines, den eigenen Markenauftritt mit aufmerksamkeitsstarken Präsenzen im Rahmen von Club-Heimspielen zu erweitern.
Bei seiner Ansprache auf dem Flugfeld des Flughafens Nürnberg hob Yıldıray Karaer, der Vorstandsvorsitzende von Corendon Airlines, im Rahmen der improvisierten Pressekonferenz die große Bedeutung des „Albrecht Dürer Airports“ für seine Fluggesellschaft hervor: „Wir wollen ab Oktober von Nürnberg aus zirka 50 Flüge zu Urlaubszielen in Griechenland, Spanien, der Türkei, Ägypten, Italien und Israel durchführen“ und machte damit deutlich, dass „wir auf diese Weise die Ferienfluggesellschaft mit den meisten Flügen am Flughafen Nürnberg sein werden“. Dies Ziel von Corendon Airlines, „den Bekanntheitsgrad unserer Marke in Deutschland zu erhöhen“, wird damit deutlich und das Sponsoring „nun auch dieses wichtigen Traditionsvereins im Fußball“ ist ein Teil des Weges dorthin.
So wie der CA-Vorstandsvorsitzende Karaer („Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Zusammenarbeit beiden Seiten zugutekommen wird.“) sehen auch die Verantwortlichen beim „Albrecht Dürer Airport“ eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten – genaugenommen also eine „Win-Win-Win-Situation“. Flughafen-Geschäftsführer Dr. Michael Hupe: „Wir sind ein wichtiger Katalysator der Region. Meist bringen wir Menschen zusammen, ob dienstlich oder privat. In diesem Fall haben wir den Club und Corendon Airlines zusammengebracht. Der FCN ist, wie auch der Flughafen, eine etablierte Marke in der Region. Durch die neue Kooperation wird es der Airline sicherlich gelingen, sich in der Metropolregion Nürnberg zu etablieren, da sie für die Umsetzung ihrer Unternehmensziele bei uns beste Voraussetzungen vorfindet!“
Positiver Blick in die Zukunft soll „Corona“ vergessen machen
Diese Sicht der Verantwortlichen aller Beteiligten untermauert die Hoffnung und positive Sicht der Dinge, die da im vergangenen halben Jahr doch arg getrübt worden waren durch die „Corona-Pandemie“. Die daraus folgenden Einschnitte waren erheblich (für Unternehmen wie für deren Arbeitnehmer, also mehr oder weniger heftig für uns alle), können aber ja kaum dazu führen, alles hinzuschmeißen. Und so ist es wohl auch legitim, wenn nicht gar notwendig, dass/wenn selbst in weniger existenziellen Bereichen wie dem der Freizeit – und dazu gehören zweifelsfrei der Sport (dabei in erster Linie der Fußball) ebenso wie Urlaube – nach Möglichkeiten der Rückkehr zur Normalität gesucht wird.
Dass dies – auch im Internet – begleitet wird von Kommentaren, ist ein Zeichen der Zeit. Wobei das Stehen zur eigenen Meinung mit Klarnamen statt dem Verstecken hinter Pseudonymen dazu beitragen könnte, verantwortlich (für sich selbst) zu einer besseren Entwicklung unseres Planeten beizutragen anstatt für (teils völlig unnötige) Reibereien und Unruhe zu sorgen.
Dass dabei der 1. FC Nürnberg jede Menge an Reaktionen auslöst (etwa bei „nordbayern.de“ …) macht genaugenommen nur das große Interesse am Traditionsverein deutlich. Und da gibt es nahezu alle Formen – vom glühenden Anhänger, der alles gut findet, über den sachlich reflektierenden Beobachter, der abwägt, bis zum kritischen Begleiter, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Und Fans anderer Vereine finden sich ebenfalls – wobei Aussagen insbesondere von Unterstützern des Nachbarn SpVgg Greuther Fürth im Fall 1. FCN dann halt mal etwas pikanter ausfallen, allerdings auch (wie viele andere) durchaus amüsant.
Sport-Führung mit Hecking und/oder + wer wird neuer Trainer?
Klar zu sein scheint dabei wohl allen, dass die BOEING 737-800 der Corendon Airlines im FCN-Design mit dem Namen „Max Morlock Stadion“ kein Flugzeug ist, das in erster Linie von den Fußball-Profis und ihrem Funktions-Team sowie Offiziellen des Vereins genutzt wird. Die Frage ist sogar eher, ob die Mannschaft jemals mit dieser Maschine fliegen wird. Außer vielleicht zu einem Winter-Trainingslager im Süden – denn die Ziele von Corendon Airlines gehen ja exakt in die Richtung, wo sich zahlreiche Klubs in der kalten Jahreszeit hierzulande bei besseren (= wärmeren und trockeneren) Bedingungen gerne auf die Rückrunde vorbereiten.
Abzuwarten bleibt diesbezüglich jedoch ohnehin erst mal, wie sich die Saison 2020/21 entwickelt. Denn der spätere Beginn (statt wie früher Ende Juli nach derzeitigem Stand frühestens Anfang September) könnte dazu führen, dass es gar keine oder zumindest keine längere Winterpause gibt und in der Folge eine zusätzliche Vorbereitung zu Beginn des Jahres überflüssig wird respektive keinen größeren Sinn macht.
Und dann gibt es da ja aktuell noch viel Bedeutsameres für den 1. FC Nürnberg: Die Fragen, wer die Nachfolge von Robert Palikuća (er scheidet, wie bereits gemeldet, Vereinbarungs-gemäß zum 31. Juli 2020 aus) als Sportvorstand antritt und wer neuer Trainer der Zweitliga-Mannschaft wird, bedürfen zeitnaher Klärung. Ob Dieter Hecking, der frühere Coach (2009–12), die sportliche Leitung in anderer Funktion übernehmen wird und/oder ? bekäme, sind an anderer Stelle auf unserer Website nachzulesen!
Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: Thorsten G. Schönberger / ISPFD
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