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Fußball

BFV beendet Saison 2019/20 vorerst nur bei den Junioren

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Männer, Frauen + Juniorinnen setzen die Spielzeit, sofern möglich, ab 9/2020 fort!

„Corona-Zwangspause“ entzweit Bayerns Fußball-Familie

Das „Corona-Virus“ brachte den organisierten Fußball im Frühjahr 2020 weltweit zum Erliegen. Wo auch immer der Erreger entstand und auf welchem Weg er gekommen sein mag, die „Pandemie“ hatte das berufliche wie gesellschaftliche Leben im Griff – und in großen Teilen des Sports bleibt das vorerst weiter so!

Während es im professionellen Bereich dank entsprechender Lobby-Arbeit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und vor allem der Klub-Vertretung Deutsche Fußball-Liga (DFL) im Zusammenwirken mit den politisch Verantwortlichen Deutschlands unter Ausschluß von zahlenden Zuschauern in den Stadien einen „Re-Start“ gab, um die Saison 2019/20 halbwegs ordnungsgemäß zu Ende zu bringen, liegt vor allem der Amateur-Fußball nach wie vor brach. Konsequenterweise auch hierzulande, im Südosten der Bundesrepublik, wiewohl die Führung des Fußball-Verbands im Freistaat Bayern sehr früh einen etwas anderen Weg vorgab als die meisten anderen DFB-Landesverbände = den Abbruch der laufenden Spielzeit lediglich als allerletztes Mittel zu sehen und stattdessen auf Zeit zu setzen.

Dr. Rainer Koch – der Mann, an dem sich Geister scheiden

Auch deshalb mag mancher Mann und/oder manche Frau zum Präsidium des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und insbesondere zu dessen Vorsitzendem stehen wie (M)man(n)/(F)frau es im Gegensatz zur Mehrheit der BFV-Mitglieder auch immer tun mag (also vielleicht etwas weniger positiv …) – allerdings: was der BFV seit Beginn der „Corona-Krise“ in Sachen Beteiligung seiner Vereine auf die Beine stellt, verdient Respekt. Und selbst wenn dies hauptsächlich Verdienst all der fleißigen angestellten wie ehrenamtlichen Mitarbeiter des Fußball-Verbandes in bayerischen Landen sein sollte, geschah es unter der Führung von Dr. Rainer Koch, der in der Vergangenheit zwar gelegentlich selbstherrlich auftrat (oder zumindest diesen Anschein erweckte) und mitunter auch Druck ausübte (respektive einen entsprechenden Eindruck hervorrief – zumindest aus Sicht Betroffener …).

Insoweit also gebührt (zumindest auch) dem obersten BFV-Vertreter neben möglicherweise berechtigter (Negativ-)Kritik an anderer Stelle diesbezüglich ein Kompliment. Diese Anerkennung betrifft sowohl viele informative und kommunikative, manchmal auch dürftig besuchte oder mit konträren Diskussionen bestückte Runden mit Vereins-Vertretern in vergangenen Jahr(zehnt)en wie die aktuellen Bemühungen um Lösungen im Zusammenhang mit den „Corona-Einschränkungen“.

Der jüngste Beschluß lautet nun, „(…) die laufende und aktuell ausgesetzte Saison 2019/20 bei den Junioren abzubrechen und bei den Juniorinnen ab dem 1. September – wenn durch staatliche Vorgaben möglich – analog des Spielbetriebs bei den Herren und Frauen fortzusetzen.“ Insoweit folgt der BFV-Vorstand dem Vorschlag der „Lösungs-Arbeitsgruppe (LAG) Spielbetrieb Liga und Pokal Junioren und Juniorinnen“, die sich „(…) aufgrund der Komplexität in die separaten Untergruppe Junioren und Juniorinnen unterteilt (…)“ hatte.

Nachwuchs: Aufstiegs-Regelung großzügig + nur wenige Abstiege

Die Frage, wie in der nunmehr abgebrochenen Spielzeit 2019/20 der männlichen Jugend hinsichtlich Auf- und Abstieg verfahren wird, ist ebenfalls entschieden:

„(…) Bei den Junioren werden die Abschlusstabellen auf Basis einer Quotientenregelung gebildet: Die bestplatzierte aufstiegsberechtigte Mannschaft und das auf einem Aufstiegsrelegationsplatz stehende Team steigen auf. Absteiger soll es nur dann geben, wenn Teams in der laufenden Saison bis dato punktlos geblieben sind. (…)“

Diese alles andere als salomonische, sondern vielmehr höchst Vereins-freundliche Regelung dürfte gut ankommen bei den Klubs – insbesondere bei denen, die Erfolg-versprechend im Kampf um einen Aufstieg standen oder umgekehrt um den Klassenerhalt bangen mussten; also gegen den Abstieg kämpften. Dieser Kampf ist kampflos gewonnen!

Von Kiel nach München + dann Karriere in Justiz wie beim BFV

Dr. Rainer Koch, seit 2004 starker (stärkster?!?) Mann im weiß-blauen Fußball-Freistaat, ist darüber hinaus seit 2011 Präsident des DFB-Regionalverbandes Süddeutscher Fußball-Verband (SFV), dem neben dem BFV der Hessische Fußball-Verband (HFV) und aus dem Bundesland Baden-Württemberg die drei Landesverbände Baden (BFV), Südbaden (SBFV) und Württemberg (WFV) angehören. Über das Sportgericht (ab 1996 Beisitzer, 1998–2007 Vorsitzender) kam Koch zum Dachverband Deutscher Fußball-Bund (DFB), wo er seitdem für verschiedene Tätigkeitsbereichen zuständig war. Unter anderem hatte Rainer Koch 2006 zu tun mit der Aufarbeitung des Schiedsrichter-Skandals im „Fall Hoyzer“ und als Vize-Präsident für „Recht und Satzungsfragen“ (seit Oktober 2007) im Jahr 2010 mit der „Affäre Amerell“, in deren Folge er die Zuständigkeit für das Schiedrichterwesen mangels ausreichender Informationen an ihn als zuständigen Funktionär enttäuscht abgab.

Seit Oktober 2013 wirkt der BFV-Präsident auch als 1. Vize-Präsident des DFB – inzwischen für die Bereiche „Amateurfußball und Angelegenheiten der Regional- und Landesverbände“. Darüber hinaus wurden ihm über die Jahre (pekuniär durchaus gut bis üppig ausgestattete) Aufgaben in der Europäischen Fußball-Union (UEFA = Beisitzer/Mitglied in der Kontroll- und Disziplinarkammer 2002–2011, Beisitzer im Appeals Body seit Juli 2015, Exekutivkomitee seit 3. März 2020) und im Welt-Fußballverband FIFA (= Governance-Kommission seit 11. Mai 2017) übertragen.

Dr. Rainer Koch

WIKIPEDIA etwa beschreibt den BFV-Präsidenten einleitend wie folgt:

„(…) Rainer Koch ist ein deutscher Jurist und Fußballfunktionär. Von 9. November 2015 bis 15. April 2016 war er zusammen mit Reinhard Rauball kommissarischer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Seit dem 2. April 2019 fungiert er mit Rauball erneut als Interimspräsident des DFB. (…)“

Das ist inzwischen zwar überholt, denn seit dem 27. September 2019 steht dem DFB dank einer „Findungs-Kommission“ innerhalb des Mitglieder-stärksten Verbandes der Welt der deutsche Winzer, Weinhändler, Gastronom, Hotelier und Fußball-Funktionär Friedrich Walter „Fritz“ Keller (63 Jahre) vor; der gebürtige Freiburger und vorherige Präsident des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg geht als 13. Präsident und Nachfolger des höchst umstrittenen, schließlich wegen Vorteilsnahme zurückgetretenen Reinhard Grindel (58) in die DFB-Geschichte ein. Doch macht der WIKIPEDIA-Eintrag deutlich, welch bedeutende Rolle der im schleswig-holsteinischen Kiel geborene, mittlerweile 61jährige starke Mann in Bayern respektive dem Süden der Fußball-Republik auch auf Bundesebene spielt.

Nach dem Jura-Studium in München und der Promotion startete Dr. Rainer Koch (sein Doktor-Titel erscheint seit geraumer Zeit weit seltener als dies insbesondere auf BFV-Ebene früher der Fall war) seine berufliche Laufbahn im bayerischen Justizdienst. Über verschiedene Amtsgerichte, die Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung in Meißen („Gründungsfachbereichsleiter“ für den Fachbereich Rechtspflege) und als stellvertretender Leiter „Gemeinsame IT-Stelle der bayerischen Justiz“ (seine Überzeugung von der Bedeutung der elektronischen Datenverarbeitung brachte er später auch beim BFV ein) führte ihn sein Berufsweg ab 2008 als Richter zum Oberlandesgericht München, wo er seit 1. Dezember 2017 sogar Vorsitzender Richter ist – in Teilzeit (laut Internet „halbtags“, was indes angesichts seiner vielen Termine und Reisen für den Fußball so schwer vorstellbar ist).

Rainer Koch + Sport: Fußball als Spieler/Trainer/Schiri/Funktionär

Dem Fußball verfiel Koch (wie so viele andere) als jugendlicher Aktiver ab 1974 (= das Jahr der ersten Weltmeisterschaft im eigenen Land mit dem zweiten von mittlerweile vier WM-Titeln), bis 1980 kickte er für die Münchner Vorort-Klubs Kirchheimer SC (2200 Mitglieder in 11 Abteilungen plus Förderverein) und den nur wenige Kilometer entfernt beheimateten TSV Poing. Dessen Geschäftsstelle n-Leiter Andreas Haase verweist in seiner Antwort auf unsere Nachfrage „stolz auf eine stetig wachsende Mitgliederanzahl“ von derzeit 1467 in 9 Abteilungen (auf der Website sind noch 12 inklusive Förderverein aufgeführt), bestätigt darüber hinaus die nach wie vor bestehende Zugehörigkeit des BFV-Präsidenten seit 1995 zum Verein, wo er demnach „auch heute noch als passives Mitglied in der Abteilung Fußball“ geführt wird.

Im Wohnort Poing, wohin es Rainer Koch mit seinen Eltern bereits 1964 als Fünfjähriger verschlagen hatte, engagierte sich der verheiratete Familienvater einer Tochter von 1990 bis März 2020 im Übrigen zudem als SPD-Gemeinderat für die einheimischen Bürgerinnen und Bürger. 2009 wurde er von seiner Partei gar zur Bundesversammlung entsandt.

Zuvor brachte er sich in Kirchheim, beim KSC im Münchner Osten, anfangs mit gerade mal 18 Lenzen, als D- und C-Juniorentrainer (1977–80) sowie mit 30 Jahren als Jugendleiter (1989–90) ein. In die Zeit als Nachwuchs-Fußballer fiel auch der Anfang seiner Karriere beim BFV: 16jährig begann Rainer Koch als Schiedsrichter (1975–86) und leitete schließlich insgesamt knapp 1000 Verbandsspiele bis zur Bayernliga (damals dritthöchste Liga in Deutschland!); anschließend (1987–89) war er als Schiri-Beobachter tätig. Zeitweise zeitgleich trainierte Koch mit der bereits 1982 erworbenen B-Lizenz verantwortlich die A-Jugend des FC Falke Markt Schwaben.

Ins selbe Jahr 1982 fiel der Beginn der Funktionärs-Laufbahn des heutigen BFV-Präsidenten (seit 2004). Gerade mal 23 Jahre jung, wurde Koch Beisitzer im Kreis-Schiedsrichterausschuss München. Nach vier Jahren folgte eine ebenso lange berufsbedingte Auszeit und 1990 die Wiederaufnahme seiner Verbandsarbeit im BFV-Bezirk Oberbayern als Vorsitzender des Jugend-Sportgerichts (= ideale Verbindung zwischen Broterwerb und Hobby). Beisitzer im Verbands-Sportgericht, dem obersten BFV-Sportgericht (ab 1996) und der Vorsitz dort (1998–2004) waren weitere Stationen, ehe der dann knapp 46-Jährige im November 2004 beim ersten außerordentlichen Verbandstag des BFV in Nürnberg einstimmig zum Nachfolger des als Schatzmeister zum DFB gewechselten Präsidenten Heinrich Schmidhuber an die Spitze der bayerischen Fußballer gewählt wurde.

Bei den folgenden Kreis- und Bezirkstagen präsentierte sich der durchaus Karriere-bewusste frischgewählte BFV-Präsident auch in neuer Funktion als „Macher“, kam dabei aber bisweilen weniger gut an als er sich das wohl erhofft oder gar gewünscht/vorgestellt haben mag. Allerdings schlugen die Anstrengungen der veränderten Führung und deren Mitstreiter im Landesverband gegen Wettmanipulationen und in Bereichen wie der Stärkung von Ligen, die als weniger prestigeträchtig galten/gelten, durchaus positiv zu Buche.

Dass die folgenden BFV-Verbandstage 2006, 2010, 2014 und 2018 Kochs allesamt einstimmige Wiederwahlen zeitigten, bietet indes unterschiedliche Möglichkeiten der Schlussfolgerung: Einerseits darf es als Bestätigung seiner Arbeit gewertet werden – andererseits ist es wohl auch geschuldet der Tatsache, dass bei den Zusammenkünften des höchsten Gremiums der bayerischen Fußballer*innen kaum bis gar kein Gegenwind zu verzeichnen war, den es in kleinerem Rahmen und regional durchaus immer mal wieder gab. Mangelnder Mut von Opponenten oder fehlende Unterstützung für Meinungs-Gegner und deren Anliegen im Vorfeld spricht dafür, dass auf Verbandstagen selten bis nie offen gegenteilige Positionen bezogen oder bei der Stimmabgabe dokumentiert wurden.

Allen Recht getan ist ein unmöglich‘ Ding . . .

Was auf der Hand liegt: Unterschiedliche Interessen von Vereinen innerhalb der „bayerischen Fußball-Familie“ machen es Verantwortlichen an der Spitze von Verbands-Gremien (keineswegs nur des Fußballs) mitunter alles andere als leicht, die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen. Was manchen Klubs sinnvoll erscheint, sehen andere konträr (aus welchen, teils egoistischen Gründen auch immer …) und ein dritter Teil ist im konkreten Fall oft hin- und hergerissen oder hat die breite Palette der Möglichkeiten in der eigenen Mitgliedschaft zu bewältigen (= klären).

Da ist „allen Recht getan“ schnell „ein unmöglich‘ Ding“ – siehe die aktuelle „Corona-Krise“ mit der Frage, wie geht der BFV damit um!?!

Aus Beobachtersicht (sowohl als Journalist wie als Vereins-Mitarbeiter …) bewiesen die Verbands-Strukturen, die der amtierende BFV-Präsident zugegebenermaßen durchaus in seinem Sinne zu lenken versteht (der/die eine oder andere fühlte sich etwa ausgegrenzt bei der Zusammenstellung der jüngsten Arbeitsgruppen …), dass vieles ganz gut funktioniert bei den Funktionären im bayerischen Fußball. Der ursprüngliche Verzicht auf einen Abbruch der Saison 2019/20 für alle Bereiche ließ immerhin zunächst alle Möglichkeiten offen und eröffnet weiterhin die Möglichkeit, mit einer Fortsetzung der 2019 begonnenen Spielzeit (sei es im September 2020 oder im Frühjahr 2021) gegebenenfalls in einem Zeitraum von zwei Jahren wenigstens eine komplette Saison (wegen meiner dann auch 2019–21 zu nennen …) durchzuführen.

Dass jetzt bei den Junioren (also jungen Männern bis 18, 19 Jahren) die gegenteilige Entscheidung getroffen wurde, nämlich doch die Beendigung der laufenden Spielzeit, erscheint seitens des BFV „Überraschend nur auf den ersten Blick“, denn – so erklärt es Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann, der seine Expertise in die LAG-Untergruppe Junioren einbrachte, durchaus plausibel:

„Wer sich (…) intensiver mit dem Junioren-Spielbetrieb in Bayern auseinandersetzt, stellt ganz schnell fest, dass wir bei den Junioren über vollkommen andere Rahmenbedingungen sprechen als beispielsweise bei den Herren. Das fängt damit an, dass bei den Junioren über die Hälfte der 14 100 Mannschaften im C- bis F-Juniorenbereich im nicht-aufstiegsberechtigten Spielbetrieb und damit im reinen Breitensport aktiv ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gezielte und jahrgangsübergreifend verzahnte Talentförderung. Zugleich müssen die uneinheitlichen Spielklassen- sowie die unterschiedlichen Ligen-Strukturen auf Kreis-, Bezirks- und Verbandsebene Berücksichtigung finden.“

FCN-U19 + 1860-U17 steigen in jeweilige Bundesliga auf

In zwei bayerischen Fußball-Hochburgen läßt der Saison-Abbruch die Verantwortlichen für den Nachwuchsbereich zudem jubeln: Gemäß dem Beschluß des kürzlichen „Außerordentlichen DFB-Bundestags“ vom 25. Mai 2020 steigen die U19-Talente des 1. FC Nürnberg als aktuell Erstplatzierte aus der U19-Bayernliga ebenso in die U19-Bundesliga auf wie der U17-Nachwuchs des TSV München 1860 in die Bundesliga ihrer Altersklasse.

Diese Hoffnung könnte sich auch noch für die U17-Juniorinnen des TSV Schwaben Augsburg erfüllen. Für die „Fuggerstädterinnen“ ist der Bundesliga-Aufstieg allerdings abhängig von einer geplanten Vereinsfusion in Frankfurt: Wenn sich die SG Eintracht und der 1. Frauen-Fußball-Club (FFC) – 1998 hervorgegangen aus der SG Praunheim – rechtzeitig einig werden, dann klappt’s auch noch für die „Schwäbinnen“ . . .

BFV zu Juniorinnen: Soziale Komponente ausschlaggebend

Auch die Hinweise der BFV-Arbeitsgruppen zu den Juniorinnen „unterhalb des überregionalen Bereichs“ (dort gibt es ähnlich zwangsläufig wie bei den männlichen Junioren Aufstiege) können überzeugen (zumindest mich …). Die Gefahr, dass weibliche Jugendliche bis 17 (der Wechsel zu den Frauen erfolgt ja bereits in diesem Alter = also früher als bei den Jungs!) eher ihre Fußball-Stiefel an den Nagel hängen als ihre männlichen Altersgenossen (die sich, zumindest ein großer Teil, gerade dann durchbeißen, um den Sprung zu den Männern zu schaffen), ist kaum von der Hand zu weisen. Die gesellschaftliche Bedeutung innerhalb des Fußballs hat für (auch junge) Frauen ja vielerorts ganz offensichtlich doch noch einen anderen (größeren) Stellenwert als bei Jungs und Männern – wovon im Übrigen gerade jene Vereine profitieren können, die im Rahmen ihres Mitgliedschaft-Angebots neben Mannschaften für Jungs und Männern auch Teams für Mädchen und Frauen im Portfolio haben!

Sandra Hofmann, die als Vorsitzende des Verbands-Frauen- und Mädchenausschusses in der Untergruppe Juniorinnen mitarbeitete, begründet die Entscheidung des BFV gegen einen Abbruch in diesem Bereich wie folgt:

„Das Thema ‚Bindung der Spielerinnen‘ hat bei den Juniorinnen für die Vereine ein viel größeres Gewicht als bei Erwachsenen oder Junioren. Das liegt nicht nur daran, dass wir viel weniger Juniorinnen im Spielbetrieb haben als bei den Junioren. Für das Gros der Mädchen spielt trotz allem sportlichen Ehrgeiz die soziale Komponente eine immense Rolle. Das gemeinsame Spiel in einer gewachsenen Mannschaft steht oft über dem Leistungsgedanken. Von Beginn an war für die Vereinsvertreter eine der größten Sorgen, bei einem Saisonabbruch und dem darauf folgenden Umbruch vor dem Saisonneustart massiv Spielerinnen zu verlieren und womöglich gar keine Mannschaft mehr stellen zu können.“

Service des BFV für seine Vereins-Vertreter

Wer noch mehr wissen möchte im Zusammenhang mit dem Abrruch der Saison 2019/20 bei den Junioren und der Fortsetzung bei Juniorinnen, Frauen und Männer, kann sich auf der Website des BFV informieren. In den nach Juniorinnen und Junioren aufgegliederten Frage-Antwort-Katalogen (FAQ) zum LAG-Vorschlag sind diese Fragestellungen und Gründe auf www.bfv.de noch einmal detailliert dargestellt. Gleiches gilt für mögliche Szenarien der Junioren-Saison 2020/21.

Darüber hinaus ist die „LAG Spielbetrieb Liga und Pokal Junioren/Juniorinnen“ entsprechend der Aufgliederung unter zwei Mail-Adressen für Rückfragen erreichbar: lag-junioren@bfv.de für den Themenkomplex Junioren und lag-juniorinnen@bfv.de für den der Juniorinnen.

Interessierten Vereins-Vertretern will der BFV außerdem in nächster Zeit eine Vielzahl an Info-Webinaren anbieten – jüngste Webinare jedenfalls fanden selbst bei ausgewiesenen Kritikern des BFV ebenso ausdrückliche Anerkennung wie die „Online-Pressekonferenz/Video-Mediengespräch: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den bayerischen Amateurfußball“ unter (Sport-)Journalisten.

Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: BFV und Wikipedia

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