Fußball
2. Liga: Robert Palikuća muss gehen, folgt nun Dieter Hecking als Sportvorstand beim 1. FCN?
Erste Konsequenz der durchwachsenen Saison 2019/20
Als Sensation kann es kaum bezeichnet werden und doch überraschte zumindest die Art und Weise der Trennung zwischen Sportvorstand Palikuća und dem 1. Nürnberg: Nachdem sich „Der CLUB“ dank Fabian Schleuseners einzigem Saisontor zum 1:3 im Relegations-Rückspiel beim FC Ingolstadt 04 drei Tage zuvor nach dem 2:0-Heimsieg erst in allerletzter Minute (96. …) auf Grund der Auswärtstore-Regelung vor dem Abstieg in die 3. Liga, der einem Absturz gleichgekommen wäre, hatte retten können, traten die Protagonisten zumindest virtuell vor die Öffentlichkeit und standen nach der Verkündung der vorzeitigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum 31. Juli 2020 in einer Video-Konferenz sogar den Medien/Presse-Vertretern Rede und Antwort!
Damit beschränkt sich die Amtszeit des Deutsch-Kroaten auf ziemlich genau 15 Monate. Mitte April 2019 war der äußerlich imposante, in seiner Art aber eher zurückhaltende 196 Zentimeter lange Funktionär mit großen Vorschußlorbeeren von Fortuna Düsseldorf 1895 und damit vom Rhein an die Pegnitz gekommen. Die in ihn gesetzten Erwartungen jedoch konnte der Deutsch-Kroate kaum erfüllen und zog im Schulterschluß mit seinem Arbeitgeber eine einvernehmliche Trennung – insofern also auch seine persönliche Konsequenz.
Inwieweit Robert Palikuća, dem im niedersächsischen Bückeburg geborenen 42-Jährigen, diese (zumindest freundschaftlichere) Form des vorzeitigen Auseinandergehens finanziell schmackhaft gemacht wurde, bleibt offen. Ebenso, wie sich die Mehrheitsverhältnisse darstellten zu dieser Personalie im Aufsichtsrat – Dr. Thomas Grethlein als dessen Vorsitzender verkaufte die getroffene Maßnahme als eine gemeinsame Entscheidung.
Palikuća: Zumindest anfangs kein glückliches Trainer-Händchen
Der ehemalige aktive Fußballer von VfL Bückeburg (Jugend), VfL Trier (bis 2000), der nach drei Jahren beim FSV Salmrohr (116 Pflichtspiele/13 Tore + Rheinland-Pokalsieger 2002) ab 2004 beim FC St. Pauli in Hamburg (62/6) anheuerte, wechselte zwei Spielzeiten später zu Fortuna Düsseldorf, wo er 2008 mit der Regionalliga-Mannschaft zwar am Ziel Zweitliga-Aufstieg scheiterte, aber immerhin die Qualifikation für die neu geschaffene 3. Liga schaffte. Und am Ende der Folgesaison stand dann die lang ersehnte Rückkehr des einstigen Deutschen Meisters von 1933 wenigstens in die 2. Bundesliga, wo am Ende der Spielzeit 2009/10 statt des Klassenerhalts bis zur vorletzten Runde sogar die Aufstiegs-Relegation zur Bundesliga möglich war.
Für die 1. Mannschaft von Fortuna 1895 bestritt Robert Palikuća laut WIKIPEDIA immerhin 62 Einsätze und erzielte dabei sechs Treffer; außerdem verstärkte der Profi 16 Mal die 2. Mannschaft. 2010 heuerte der Innenverteidiger bei TuS 1964 Bösinghoven an, fiel wegen Verletzung bis Frühjahr 2011 länger aus und wurde schließlich zum Stürmer umfunktioniert. Als Landesliga-Meister stieg er im selben Jahr in die Niederrhein-Liga auf und wurde 2014 Trainer, ehe er im Dezember 2016 zurücktrat. Da war er bereits am Flingerbroich für die Marketing-Abteilung der Düsseldorfer Fortuna tätig und wurde schließlich “ Manager Lizenzmannschaft“ in der „Abteilung Scouting & Kaderplanung“.
Die zwischenzeitliche Erfolgswelle des Rhein-Klubs, der wieder in die Bundesliga zurückkehrte, wertete auch die Arbeit des nunmehr in Nürnberg gescheiterten Sportvorstands auf. Nach dem Bundesliga-Abstieg, den Michael Köllner als Trainer schon nicht mehr miterlebte, verspekulierte sich Palikuća allerdings mit der Verpflichtung von Damir Canadi als Nachfolger von Interimscoach Boris Schommers ebenso wie später bei Jens Keller; der in Wien geborene, inzwischen 50jährige Österreicher ohne jedwede deutsche Erfahrungen wurde Anfang November 2019 beurlaubt (da hatte der FCN 14 Punkte + war Tabellen-Elfter …). Immerhin trug die nochmalige Veränderung für dei beiden Relegations-Begegnungen zu Michael Wiesinger, dem Leiter des Nachwuchs-Leistungs-Zentrums (NLZ) und Marek Mintal, dem Coach der Regionalliga-U21 des 1. FCN, letztendlich Früchte – wenngleich auch nur mit viel Glück und auf den allerletzten Drücker . . .
Kehrt Dieter Hecking als Sportvorstand zurück zum 1. FCN?
Bis Ende Juli soll der scheidende Sportvorstand, dem Michael Wiesinger auf Wunsch des FCN-Aufsichtsrats vorerst zur Seite stehen wird, noch am Valznerweiher anzutreffen sein; in erster Linie, um bereits vollzugsfähige Maßnahmen zum Abschluss zu bringen. Die Verantwortung für die Verpflichtung des künftigen Trainers der Profi-Truppe (Marek Mintal?) liegt laut Dr. Thomas Grethlein bei dessen Nachfolger.
Der neue Sportvorstand könnte ein Altbekannter beim Club sein: Ob Dieter Hecking ein realistischer Kandidat ist oder nur Spekulation, wird sich indes schnell herausstellen (müssen) – denn viel Zeit bleibt dem Palikuća-Erben auf dem Posten des Sportvorstands nicht, um die vakante Position des Trainers so zu besetzen, dass die Saison 2020/21 vernünftig vorbereitet werden kann.
Erst Mitte September erfolgt der Start im Profi-Fußball in die Saison 2020/21!
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) plant den Beginn der Folge-Spielzeit 2020/21 der Profis in Bundesliga, 2. Bundesliga + 3. Liga für den 18. Septemberg 2020.
Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: ISPFD
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