Fußball
2. Liga: FCN mit 0:6-Pleite gegen den VfB Stuttgart
Blutleere Nürnberger Vorstellung gegen die Schwaben
Da fehlen beinahe die Worte: NULL zu SECHS (in Zahlen 0:6 …), exakt aufgeteilt auf beide Halbzeiten – wobei es nur beim VfB Stuttgart etwas aufzuteilen gab/gibt; denn NICHTS von NICHTS bleibt NICHTS!
Und es war zum Leidwesen der „Corona“-bedingt im Stadion fehlenden Anhänger (die zuhause oder wo auch immer fassungslos verdauen mussten, was sich da im für Zuschauer gesperrten Rund abspielte …) nix bis wenig, was die Schützlinge von Jens Keller dem VfB Stuttgart, wo der FCN-Trainer einst selbst kickte, entgegenzustellen vermochten. Das (wie „Der CLUB“) einstige Gründungsmitglied der Bundesliga steht nun kurz vor der Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Fußballs.
Ohne den Gelb-gesperrten Patrick Erras (25 Jahre, geboren in Amberg – Oberpfalz – also mehr oder weniger vor den Toren Nürnbergs) gab es nur wenige Lichtblicke beim FCN: Torhüter Christian Mathenia (28jähriger gebürtiger Mainzer) etwa verhinderte in der einen oder anderen Situation weitere Gegentore, Fabian Nürnberger (noch 20 Jahre jung, in Hamburg geboren) mühte sich redlich und Robin Hack (in Pforzheim auf die Welt gekommener noch 21-Jähriger) war nach seinen drei Toren beim 6:0 (3:0)-Sieg unter der Woche im „Schicksals-Kellerduell“ beim SV Wehen Wiesbaden voller Tatendrang, den er sogar nach hinten bis zur Eckfahne am eigenen Strafraum auslebte – da immerhin erfolgreich, bis er mit einem Foul gebremst wurde.
Konkurrenz umwirbt fleißigen FCN-Torjäger Robin Hack
Da nach vorne trotz erkennbarer technischer Fähigkeiten auch beim besten FCN-Torschützen der laufenden Saison (10 Treffer), der von mehreren Bundesligisten umworben wird, außer einem 18m-Schuß, der relativ knapp übers VfB-Tor strich, eher wenig klappte (was angesichts extrem wenig Unterstützung von Mitspielerseite erklärbar war), und insbesondere die vermeintlichen Routiniers im roten FCN-Trikot erschreckende Schwächen offenbarten, kam, was kommen musste. Und das begann mit einem wegweisenden Faux-Pas des Österreichers Georg Margreitter, der den Ball nach gerade mal zehn gespielten Minuten an Silas Wamangituka verlor und das folgende Unheil damit heraufbeschwor. Dem 0:1 (Club-Schlußmann Mathenia war ohne jede Chance) folgten in viertelstündlichem Abstand weitere Stuttgarter Tore nach Eckbällen.
Dass die Mannschaft des 1. FCN die zweite Halbzeit in unveränderter Aufstellung begann (war das als Strafe gedacht für die elf Akteure der Startelf?), verwunderte dann doch etwas – zumal in diesen „Corona-Zeiten“ das Wechselkontingent ja von drei auf fünf Spieler erhöht wurde. Schließlich musste Lukas Mühl als erster Einwechsler geraume Weile an der Mittellinie darauf warten, das Spielfeld betreten zu dürfen. Erst, weil der Ball partout im Spiel blieb und es keine Unterbrechung gab und dann, als das Spielgerät endlich ins Aus geflogen war, weil die Verletzung von Georg Margreiter nach dessen Zusammenprall mit Stuttgarts Spielführer Marc-Oliver Kempf eine mehrminütige Behandlung erforderte; der VfB-Kapitän betrat im Gegensatz zu Margreitter zwar nochmal den Rasen, schied aber rund fünf Minuten später nach einem zusätzlichen Sturz auf die Schulter dann doch ebenfalls aus.
Warum „Der CLUB“ am Ende dann doch alle fünf Wechselmöglichkeiten nutzte (im Gegensatz zu Stuttgart, das nur vier frische Aktive einwechselte – dafür früher …), verwunderte, denn es spricht eher weniger für durchdachte Überlegungen, die Wechselkontingent-Erweiterung auf fünf Akteure bewusst einzusetzen. Nach dem Doppel-Tausch in Spielminute 64 (Adam Zrel’ák und Fabian Schleusener für FCN-Kapitän Hanno Behrens und Nikola Dovedan) beim Stand von 0:5 gab’s 22 Minuten später, da stand dann bereits das spätere Endergebnis von 0:6 fest, zwar eine entsprechende Wiederholung (mit Felix Lohkemper und Philip Heise für Michael Frey und Robin Hack) – doch was konnte/sollte das noch bewirken?!?
„Der CLUB“ in Kiel: Sieg oder abhängig von Fürth vs. KSC . . .
Die Frage, die sich vor dem letzten Spieltag der Saison 2019/20 und der Reise zu Holstein Kiel stellt, dürfte für das Nürnberger Trainer-Team nun lauten, welche Konsequenzen die enttäuschenden bis erschreckenden Vorstellungen vermeintlich erfahrener Leistungsträger beim 0:6 gegen den VfB Stuttgart für den Anpfiff am Sonntag, den 28. Juni 2020, um 15:30 Uhr an der Nordsee haben können, ja müssen. Ob Asger Sörensen, fünf Tage zuvor in Wiesbaden als Abwehrspieler noch zweimaliger Torschütze beim SV Wehen, Johannes Geis, Nikola Dovedan, Michael Frey, Hanno Behrens, Enrico Valentini oder Georg Margreitter – überzeugen konnte keiner von ihnen; bisweilen blieb gar bestenfalls noch Kopfschütteln.
Doch es hilft ja eh nichts, es geht weiter – es muss weitergehen und es wird weitergehen. Zumal sich die Lage ja sogar eher etwas verbessert hat trotz des prompten Verlustes der mit dem 6:0-Erfolg beim SV Wehen Wiesbaden gerade erst erworbenen besseren Tordifferenz gegenüber dem Relegationsplatz-Konkurrenten Karlsruher SC (am 33. Spieltag 3:3 nach 0:3-Rückstand gegen Aufsteiger und Meister DSC Arminia Bielefeld):
Dank des SV Darmstadt 98 (drehte einen 0:1-Rückstand gegen den SV Wehen Wiesbaden in einen 3:1-Sieg) kann es keinen Direktabstieg des 1. FCN mehr geben, sondern allenfalls ein Abrutschen auf den Relegations-Rang 16 . . .
Allerdings reicht ein Unentschieden an der Kieler Förde auch nur dann zum Klassenerhalt, wenn der Karlsruher SC zeitgleich beim FCN-Nachbarn SpVgg. Greuther Fürth keine drei Punkte holt – die wiederum sind Voraussetzung für die Badener, um die Relegation doch noch zu vermeiden; ein Unentschieden wäre dafür zu wenig (dann könnte „Der CLUB“ ebenso wie im Falle einer KSC-Niederlage im „Ronhof“ in Kiel sogar verlieren …) und eine Niederlage birgt für die Karlsruher im allerungünstigsten, indes nahezu undenkbaren Fall (= etwa 0:5 in Fürth bei gleichzeitigem 5:0 des SV Wehen gegen den FC St. Pauli oder 10:0 von Dynamo Dresden gegen den VfL Osnabrück …) die Gefahr des Direktabstiegs.
SpVgg. 2:2 in Bochum + gegen KSC das „Zünglein an der Waage“?
Das Gastspiel des Aufsteigers und Zweitliga-Rückkehrers Karlsruher SC (zudem, wie „Der CLUB“, Gründungsmitglied der Bundesliga 1963) beschert der SpVgg. Greuther Fürth zum Saisonabschluß erneut Aufmerksamkeit über den lokalen Rahmen hinaus. Während die Badener noch auf den direkten Klassenerhalt hoffen (ein eigener Sieg ist dazu Grundvoraussetzung – der genügt aber auch, wenn Holstein Kiel eine Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg vermeidet …), möchte Stefan Leitl die Wende zum Positiven nach dem Heim-1:2 Anfang Juni gegen den SV Sandhausen bestätigen. In den jüngsten vier Begegnungen ohne Spielverlust hinterließen seine Mannen mit einem Sieg und drei Unentschieden (= 6 Punkte bei 4:3 Toren) einen passablen bis guten Eindruck. Den jüngsten Auftritten soll nun ein würdiger Abschluß der „Corona-Saison 2019/20“ folgen (wogegen der 1.FCN und seine Fans in diesem speziellen Fall kaum etwas einzuwenden haben dürften …)!
Am 33. Spieltag schien beim neuerlichen Punktgewinn dank des 2:2 (1:1) in Bochum sogar mehr drin. Die Gäste-Führung durch Branimir Hrgota (7. Spielminute = Linksschuß aus zentraler 18m-Position nach Drehung um die eigene Körperachse) konnte der VfL erst kurz vor dem Pausenpfiff durch Tesche (43.) ausgleichen.
Nach der Wende zur 2:1-Führung des Ruhrpott-Klubs durch Osei-Tutu (52.) glich Sebastian Ernst (79. = aus zentraler 12m-Entfernung) bei seinem 25. Einsatz dieser Spielzeit mit seinem dritten Treffer aus und sicherte den Franken so einen Punkt, der die Heimreise verschönte.
Statistik des süddeutschen Derbys zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfB Stuttgart vom 33. Spieltag der 2. BL in der Saison 2019/20
1. FC Nürnberg – VfB Stuttgart 0:6 (0:3)
1. FCN: 26 Mathenia – 4 Sörensen, 5 Geis, 6 Handwerker, 8 Dovedan (64. 23 Schleusener), 14 Frey (86. 7 Lohkemper), 15 Nürnberger, 17 Hack (86. 19 Heise), 18 Behrens (C / 64. 11 Zrel’ák), 22 Valentini, 33 Margreitter (56. 28 Mühl) / ohne Einsatz auf der Bank: 21 Dornebusch – 9 Ishak, 16 Gnezda Cerin, 25 Sorg / Trainer: Jens Keller.
VfB: 1 Kobel – 3 Endo, 4 Kempf (C / 61. 35 Kaminski), 9 Kalajdžić (57. 18 Al Ghaddioui), 14 Wamangituka (57. 6 Mola), 15 Stenzel, 16 Karazor, 20 Förster, 21 Klement (73. 31 Klimowicz), 22 Gonzaléz, 23 Mangala / ohne Einsatz auf der Bank: 33 Bredlow – 19 Churlinov, 27 Gomez, 28 Badstuber, 36 Mack / Chef-Trainer: Pellegrino Matarazzo.
Tore: 0:1 14 Wamangituka (11. Spielminute – nach Balleroberung beim Forecheking gegen 33 Marggreitter allein vor Torhüter 26 Mathenia aus 14 Metern flach ins aus Sicht des Schützen rechte Eck), 0:2 16 Karazor (26. – aus Nahdistanz im 5,50m-Raum nach Ecke von rechts und 22 Gonzalez-Hereingabe von links sowie Verlängerung von 4 Kempf), 0:3 9 Kalajdžić (41. – aus drei Metern nach Querpaß von 14 Wamangituka, der Nürnbergs 15 Nürnberger bei dessen Spielaufbau den Ball abgenommen hatte), 0:4 22 Gonzaléz (52. – wuchtiger 5m-Kopfball aus vollem Lauf nach Flanke von 9 Kalajdžić, der an der Torauslinie außerhalb des Strafraums kaum attackiert wurde), 0:5 16 Karazor (63. – erneut aus Nahdistanz im 5,50m-Raum diesmal nach Ecke von links + Kopfball-Verlängerung von 35 Kaminski), 0:6 22 Gonzaléz (76. – 14m-Flachschuß nach Vorlage von 18 Al Ghaddioui aus halbrechter Position mit dem linken Fuß als Schlenzer mit Effet platziert und unhaltbar direkt neben den Pfosten ins lange Eck).
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck – SR-Assistenten: Dr. Justus Zorn + Tim Skorczyk / 4. Offizieller: Tobias Endriß / Video-Assistentin: Bibiana Steinhaus.
Gelbe Karten: FCN 2 = 26 Mathenia (50., wegen Ballblockierens/-wegschlagens), 5 Geis (89., wegen Foulspiels) – VfB 1 = 20 Förster (27., wegen Foulspiels).
Gelb-Rote Karten: keine – weder FCN noch VfB.
Rote Karten: keine – weder FCN noch VfB.
Eckbälle: FCN 1 (erst nach Seitenwechsel …) – VfB 7 (= 3 vor, 4 nach der Pause).
Zuschauer: 0 (zahlende) im “ Max-Morlock-Stadion“ respektive gut 300 (inklusive aller Offiziellen – wegen der „Corona“-Einschränkungen durfte laut DFL-Vorgaben jeweils nur maximal 103 Personen im Innenraum, 110 auf der Tribüne und in etwa ebenso viele im Außenbereich des Stadions Einlaß gewährt werden + dies unter zusätzlichen Sicherheits-Vorkehrungen wie Ausfüllen eines Fragebogens und Fiebermessen).
Nur noch ein Spieltag in der Saison 2019/20:
So geht’s weiter für den 1. FC Nürnberg . . .
34. SPIELTAG: 28. JUNI 2020 (SONNTAG, 15:30 UHR) Holstein Kiel – 1. FC Nürnberg (Hinrunde 2:2)
. . . und so für die SpVgg. Greuther Fürth:
34. SPIELTAG: 28. JUNI 2020 (SONNTAG, 15:30 UHR) SpVgg. Greuther Fürth – Karlsruher SC (Hinrunde 5:1)
Text: Klaus Meßenzehl
Fotomontage: ISPFD
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