Basket-& Handball
Handball-Bundesliga: HC Erlangen – TBV Lemgo Lippe 28:25
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6 Jahren agoon
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ISPFD-WSIn der Folge des Klasse-Heimspiels beim trotz der Niederlage hochachtbaren 26:27 (14:15) gegen den Deutschen Meister 2018 und nach wie vor Verlustpunkt-freien Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt sowie vor dem Heimspiel gegen Lemgo gastierte der HCE in der DKB-Handball-Bundesliga zweimal auswärts und musste ein drittes Mal reisen im DHB-Pokal, wo mit dem 26:21 (14:10)-Sieg von Würzburg bei den DJK Rimpar Wölfen der Einzug ins Viertelfinale gelang.
Auch in den Punktspielen waren die Erlanger nah dran, wenigstens einen Punkt von den beiden Reisen mitzubring-en, doch es sollte nicht sein:
Beim TSV Hannover-Burgdorf lieferten Christopher Stei-nert, Jonas Link, Nico Büdel und Co. Eine ausgesprochen gute erste Halbzeit ab und führten bei den NIedersachsen mit 15:12, um am Ende doch mit 24:26 den Kürzeren zu ziehen – beim SC Magdeburg sah’s anfangs weniger gut aus für die Franken, die in Sachsen-Anhalt erst in der zweiten Spielhälfte, als schon kaum mehr etwas zu holen war, eine bessere Leistung ablieferten, beim 25:31 (9:14) letztlich jedoch ohne echte Chance auf Zählbares blieben.
Ganz anders gegen die Nordrhein-Westfalen vom TBV Lem-go, die den Namenszusatz „Lippe“ zur laufenden Saison hin-zugefügt haben, um ihre Verbundenheit zur Region deutlich zu machen. Mit dem hart erkämpften, letztlich aber verdien-ten 28:25-Sieg vor begeistertem heimischem Publikum ge-lang im elften Punktspiel endlich der dritte Erfolg – extrem wichtig in der momentanen Situation und für den weiteren Saisonverlauf.
Dabei stachen mit Nikolai Link (6 Tore) und Christoph Stei-ner (ebenfalls 6 Treffer, davon zwei Siebenmeter) oder dem wiedererstarkten Johannes Sellin (5) altbekannte Protago-nisten heraus – mit Gorazd Škof außerdem einer, der meist im Schatten des Stamm-Torhüters des HCE steht. Als die Begegnung auf der Kippe stand, wuchs der Ersatz-mann von Nikolas Katsigiannis über sich hinaus, parierte in der entscheidenden Endphase immer wieder Würfe der Lemgoer (darunter einen Siebenmeter von Tim Hornke, der sage und schreibe zwölf Mal einnetzte, dabei neun von zehn Siebenmeter verwandelte) und der 41-jährige Slowene, der seine Karriere beim HCE zum Saisonende auslaufen lassen will, zeichnete sich sogar mehrmals als direkter Vorlagengeber für Erlanger Konter-Tore aus.
Beeindruckend auch die Defensivarbeit (Överby im Zentrum souverän plus mal wieder mit einem, zudem wichtigen Tor) und dabei besonders, mit wel-chem (teils körperlichem, teils verbalem) Einsatz Christopher Bissel abgese-hen von seinen drei Treffern agierte: Aggressiv und zunehmend bissiger in der Abwehrarbeit. Dass es gut dreieinhalb Minuten vor dem Abpfiff deshalb eine Zeitstrafe setzte, fiel weniger negativ ins Gewicht als seine Bemühung-en zuvor um die nötige Gegenwehr gegen robuste Gäste, die mitunter sehr bewusst auf Siebenmeter spekulierten (und zehn bekamen …)..
Dabei fand manch Beobachter, dass da statt einer Bestrafung des Abwehr-spielers auf Stürmerfoul zu entscheiden gewesen wäre. Den Vorwurf, Heim-schiedsrichter gewesen zu sein, mussten sich die Unparteiischen jedenfalls gewiss nicht machen lassen – allerdings haderten die TBV-Verantwortlichen, denen (wie dem HCE) neben dem Ex-Erlanger Guardiola mehrere weitere Stammkräfte fehlten, ebenfalls mit zumindest einer Enscheidung des Duos Geipel/Helbig: „Die Disqualifikation von Ebner war nie im Leben rot“, meinte Trainer Kehrmann und hinterfragte die Aktion seines Spielers gegen den durchgebrochenen Johannes Sellin trotzdem mit den selbstkritischen Wor-ten, „wir müssen uns fragen, warum wir da so hingehen!“. Zudem räumte Florian Kehrmeann ein, dass wo-möglich nicht jeder Siebenmeter für sein Team auch einer war . . . – wiewohl sich die Spieler eben jeweils einstellen müssten auf die Auslegungen der Schiedsrichter!
Ein Kompliment dabei den Aktiven beider Teams, die bei aller Aggressivität und Einsatzbereitschaft immer wieder großen gegenseitigen Respekt bewiesen im Umgang mit-einander – da dürften und sollten sich manche Akteure anderer Sportarten ein Beispiel nehmen bei den Hand-ballern . . .
„Sehr zufrieden und sehr glücklich“ reagierte HCE-Geschäftsführer Selke bei der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Wir wussten, wie wichitg das heute war – die guten Leistungen zuletzt gegen Spitzenteams mussten wir gegen eine ebenfalls starke Mannschaft aus Lemgo wiederholen und ich bin froh, dass wir Ruhe bewahrt haben! Wir wuss-ten, dass unsere Chance kommt und wir haben sie genutzt. Mein Dank geht an jeden der mehr als 5000 Besucher!“
Die gute Zuschauerzahl darf im Übrigen zu einem keines-wegs unerheblichen Teil gesehen werden als Ergebnis des diesjährigen „CLUB DAY“, an dem zahlreiche Handball-Ver-eine der Metropolregion in Mannschaftsstärke und mehr ihre Delegationen entsandten und speziell begrüßt wurden.
Das meinten die Trainer:
Florian Kehrmann (TBV Lemgo Lippe): „Glückwunsch an Erlangen zum Sieg – sie hatten am Ende den längeren Atem! Wir wussten, dass es eng werden würde, hatten aber leider Phasen mit technischen Fehlern und haben es nach der An-fangsphase nie mehr geschafft, auf Gleichstand zu stellen oder gar wegzuziehen. Ich bin trotzdem nicht unzufrieden mit der Leistung nach einer schweren Trainingswoche, es ärgert mich aber – mit der Leist8ng von Nürnberg hätten wir gegen Friesenheim locker gewonnen.“
Adalsteinn Eyjolfsson (HC Erlangen): „Wir freuen uns über mehr als 5000 ZUschauer und dass wir ihnen etwas bieten konnten – zumal die Unterstützung unserer Fans sensat-ionell war. Meinem Kollegen Kehrmann kann ich nur zu-stimmen. Insgesamt war es ein verdienter Sieg, ich bin heute sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben uns heute endlich mit Punkten belohnt und schafften es, kühlen Kopf zu bewahren.“
Und so geht’s weiter:
Erneut muss der HCE, bevor er wieder zuhause ran darf in der DKB Handball-Bundesliga, zweimal reisen:
Am 11. November 2018 (Sonntag, 16 Uhr) geht’s nach Ba-den-Württemberg, genauer nach Nordbaden, in die Quadrate-Stadt Mannheim zu den Rhein-Neckar Löwen in die SAP-Arena und elf Tage später am 22. November 2018 (Donnerstag, 19 Uhr) nach Nordhessen zur MT Melsungen – eine weitere Woche später (also erst exakt vier Wochen nach dem vorherigen Heimspiel gegen TBV Lemgo Lippe) steht am 29. November 2018 (Donnerstag, 19 Uhr) gegen den SC DHfK Leipzig der nächste Heimauftritt in der ARENA Nürnberger Versicherung auf dem Programm.
Das jüngste Spiel in der Statistik:
HC Erlangen – TBV Lemgo Lippe 28:25 (13:12)
HCE: 12 Skof (Spielzeit 18:41 Minuten), 29 Katsigiannis (41:19) – 5 Sellin (5 Tore), 9 Överby (1), 15 Gorpishin, 17 Kellner, 20 Büdel (2), 21 Bissel (3), 22 Mappes (2), 24 Muraw-ski, 25 Schäffer (3), 33 N. Link (6), 36 von Gruchalla, 44 Stei-nert (6, davon 2 Siebenmeter – beide verwandelt), 46 Thüm-mler, 71 Schröder. / Trainer: Adalsteinn Eyjolfsson.
Lemgo Lippe: 25 Johannesson (Spielzeit 53:23 Minuten), 30 Zecher (6:37) – 5 Kogut, 9 Ebner (1), 10 van Olphen (1), 13 Theuerkauf (2), 17 Hornke (12, davon 9 Siebenmeter von 10), 19 Hübscher, 20 Carlsbogard (1), 23 Suton (5), 37 Bartók (2), 40 Schalles, 69 Klimek, 76 Zieker (1). / Trainer: Florian Kehrmann.
Torfolge: 0:1, 1:1 (Spielzeit 2:25 Minuten), bis 5:6 stets Führung der Gäste und Ausgleich des HCE, dann 5:7, 6:7, 6:8, 7:8, 7:9, 11:9, 11:10, 12:10, 12:11 13:11, 13:12 – 13:13, bis 18:17 jeweils Ein-Tore-Führung der Heim-mannschaft und Ausgleich des TBV, dann 19:17, 19:19, 20:19, 20:20, 23:20, 23:22, 24:22, 24:23, 27:23, 27:24, 28:24, 28:25.
Schiedsrichter: Lars Geipel + Marcus Helbig.
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 3 = 33 N. Link (8:45), 44 Steinert (22:52), Trainer Eyjolfsson (49:45) – Lemgo 2 = 10 van Olphen (0:45), Trainer Kehrmann (23:45).
Zeitstrafen: HCE 4 x 2 Minuten = 46 Thümmler (25:19), 44 Steinert (34:05), 21 Bissel (56:21), 71 Schröder (59:06) – Lemgo 1 x 2 Minuten = 9 Ebner (20:22).
Disqualifikation/Rote Karte: HCE keine – Lemgo 1 = 9 Ebner (40:14).
Zuschauer: 5127 (in der ARENA Nürnberger Versicherung).
Autor: Klaus Meßenzehl
Fotos: ISPFD
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