Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – ThSV Eisenach 24:28
Bittere Pleite zur Heim-Premiere 2024/25
Ein gelungener Saison-Auftakt sieht anders aus: Nach der doch recht happigen 28:42-Niederlage mit nahezu desaströsen ersten 30 Spielminuten bei Titel-Aspirant SG Flensburg-Handewitt zum Start in die Saison 2024/25 des (nach Sponsoren-Wechsel statt „LIQUI MOLY“ nun) „DAIKIN Handball-Bundesliga“ benannten deutschen Oberhauses der Männer ging auch die Heim-Premiere für den Handball-Club Erlangen daneben – gegen den Thüringer Sportverein Eisenach setzte es zuhause eine 24:28-Pleite!
Damit entführte die Mannschaft des 40-jährigen Schweizers Misha Kaufmann nach dem eigenen, mit 27:41 verlorenen (Heim-)Auftakt gegen den ebenfalls favorisierten Vize-Meister „Füchse“ Berlin keineswegs völlig unverdient beide Punkte aus der Noris. Diese ersten beiden Zähler der jungen Saison feierte die eigene, alles andere als kleine Schar an Schlachtenbummlern aus Thüringen dann frenetisch mit dem Team.
Derweil der Großteil der laut offiziellem Spielberichtsbogen 5372 zahlenden Zuschauer*innen (erneut eine beachtliche Zahl), die dem HCE zugetan war und hoffentlich weiter ist, die „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ dann doch einigermaßen enttäuscht verließ. Und so dürfte auf Johannes Sellin wie sein Trainer-Team jede Menge Arbeit warten, nachdem sich der HCE-Chefcoach in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ nach der einzukalkulierenden (wenn auch in der Höhe eher weniger erwarteten) Niederlage an der Flensburger Förde noch ziemlich relaxt geäußert hatte.
Erst 1:0, dann 1:6 + 4:10 – Aufbäumen ohne Belohnung
Denn was der ThSV nach Erlanger Führung (trotz eigenen ersten Anwurfs + vielen beiderseits individuellen Fehlern) dem HCE als Aufgabe stellte, hatte es in sich. Sechs Tore in Folge kassierten die Gastgeber (zum 1:6) und bei einem Sechs-Tore-Rückstand (4:10) sah sich Chefcoach Sellin bereits Mitte der ersten Halbzeit (nach 15:57 Spielminuten) früh gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Mit leichter Verzögerung schlug diese auch an und ein 5:0-Lauf zum 10:11 weckte neue Hoffnungen bei den einheimischen Anhänger*innen; denen zog das Gäste-Team mit einem 3:0-Lauf zum 10:14 allerdings schnell wieder den Zahn.
Dank erneuten Aufbäumens und einem „Youngster“ sowie „Oldie“ kam Erlangen erneut heran: Erst gelang dem 23-jährigem Neuzugang Marek Nissen – er kam von Zweitligist TuS Nettelstedt-Lübbecke, wohin er 2020 aus der Jugend der SG Flensburg-Handewitt gewechselt war – nach Vorarbeit von Christoph Steinert, des mit 34 Jahren ältesten HCE-Feldspielers, sein zweites von am Ende drei Toren und der Silbermedaillen-Gewinner von Olympia 2024 Paris höchstselbst (letztlich ebenfalls mit 3 erfolgreichen Abschlüssen) verkürzte mit seinem allerersten Treffer auf den Pausenstand von 12:14.
Auch direkt nach Seitenwechsel spielte der in Flensburg geborene Marek Nissen eine Hauptrolle: Nach 25 Sekunden lag der lauffreudige HCE-Akteur am Boden, es folgte eine „Rudel-Bildung“ plus Zeitstrafe für Eisenachs Malte Donker und Nissens dritter (aus HCE-Sicht leider letzter) Tor-Abschluß zum 13:14, bevor der quirlige linke Rückraum-Akteur der Erlanger in Manndeckung und damit weitgehend aus dem Spiel genommen wurde von Eisenach. Danach musste der ThSV zwar den 15:15-Ausgleich hinnehmen und dann ging Erlangen nach dem anfänglichen 1:0 sogar ein zweites Mal in Führung (17:16), doch schließlich übernahmen wieder die Gäste die Regie.
Je sieben Zeitstrafen + die eine oder andere Frage dazu
In der immer emotionaleren Begegnung verteilte das pfälzische Schiedsrichter-Gespann Thomas Kern und Thorsten Kuschel insgesamt 14 Zeitstrafen (je sieben für HCE + ThSV) sowie drei „Gelbe Karten“ – zwei Verwarnungen gingen an die jeweiligen Cheftrainer, die dritte als erste und einzige an einen Spieler (= Eisenachs Jan Snajder nach 3:59 Minuten). Schwer nachvollziehbar war dabei allerdings die Hinausstellung für den davon regelrecht geplätteten Sander Andreassen Øverjordet = der 28-jährige in Oslo geborene Norweger, im Sommer von KIF Kolding aus Dänemark zum HCE gekommen, war auf dem Boden gelandet und rechnete nach neuerlicher Video-Überprüfung der Unparteiischen offensichtlich mit allem, nur nicht mit einer Strafe gegen sich.
Und in der Folge ging es dann dahin für die Gastgeber:
Hampus Olsson, der gerade erst 30 Jahre alt gewordene Rechtsaußen des HCE, fügte seinen drei Toren der ersten Halbzeit (das 1:0 plus 3:7 + 6:11, dann aber folgte ein vergebener Siebenmeter) zwar noch ein weiteres zum 23:24 hinzu und der 25-jährige Schwede Jonathan Svensson verkürzte danach auf 24:25, doch das war’s dann = Eisenach jedoch sorgte nach der letzten Erlanger Zeitstrafe für Nikolai Link (Spielzeit 57:24) mit einem weiteren 3:0-Lauf für klare Verhältnisse und den Endstand von 24:28!
Hoffnung Tim Gömmel + gleich wieder ein Heimspiel!
Was Hoffnung macht: Die Schützlinge von Johannes Sellin gaben nie auf und mit Tim Gömmel sprang nach Olssons Siebenmeter-Fehlwurf ein weiterer „Youngster“ in die Bresche. Das 19-jährige Eigengewächs, das seinen Vertrag erst kürzlich bis 2027 verlängerte, trat in Vertretung anderer, teils verhinderter Kandidaten (etwa des verletzten Rückraum-Spielmachers Nico Büdel) selbstbewusst an und verwandelte die weiteren Strafwürfe vor wie nach Seitenwechsel souverän, ehe er am Pfosten scheiterte und dann mutig seinen vierten Versuch wagte sowie erneut traf!
Die Möglichkeit zur Wiedergutmachung für den misslungenen Heim-Auftakt gibt’s für die Mannen des HC Erlangen bereits nach Wochenfrist: Der Spielplan sieht für den 3. Spieltag der Saison 2024/25 eine weitere Partie vor eigenem Publikum vor – und zwar am 20. SEPTEMBER 2024 (erneut FREITAG, Anpfiff um 19:00 UHR) gegen den Turnverein Bittenfeld 1898 Stuttgart aus dem gleichnamigen Waiblinger Stadtteil.
Text: Klaus Meßenzehl (Meßenzehl Media)
Titelfoto: 28-Jonathan Svensson (ER) kann 15-Simone Mengon nicht aufhalten
Fotos: ISPFD
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