Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – TVB 1898 Stuttgart 25:26
Bittere Niederlage in der Schlußminute
Die Wiedergutmachung ist mißglückt: Den Niederlagen des HC Erlangen bei der SG Flensburg-Handewitt (28:42) und gegen den ThSV Eisenach (24:28) folgte im zweiten Heimspiel der laufenden Saison gegen den TVB 1898 Stuttgart eine weitere Niederlage.
Mit 25:26 auch deshalb noch bitterer als die Pleiten zuvor, weil sich in den letzten 58 Sekunden die Ereignisse überschlugen von scheinbar abgewendeter drohender Niederlage über ein vermeintlich sicheres Unentschieden bis zum möglichen Sieg und dann doch einem Sieg-Treffer der Gäste, den kaum jemand der 4687 zahlenden Zuschauer*innen nachvollziehen konnte.
Dabei dürfte sich „Unglücksrabe“ Antonio „Toni“ Metzner am meisten geärgert haben (wenn nicht gar noch ärgern) darüber, dass er den Ball, den sein Torhüter Klemen Ferlin nach dem Wurf von Nico Schöttle pariert hatte, wieder verlor. Dabei verdient Metzner keinerlei Kritik für seine Aktion, denn zunächst „erhechtete“ der 28-jährige gebürtige Ludwigshafener Linkshänder bravoröus den Abpraller aus dem Kreis und hatte das Spielgerät in der Hand – allerdings bedrängt von Lenny Rubin und als zweitem TVB-Akteur Kai Häfner, der bei Schöttles gescheitertem Abschluß noch als „Ablenker“ agierte.
Und dann nahm das Schicksal seinen Lauf:
Rubin „klaute“ dem am Boden „festgenagelten“ Metzner (Spielzeit 59:20 = dessen rechter, wie kurz darauf auch linker Fuß dabei allerdings auch im Kreis aufkam – was streng genommen zu einem Freiwurf für die Gäste hätte führen müssen, wenn kein Treffer gefallen wäre) das Spielgerät aus der Hand (durchaus Regelkonform!) und vollstreckte zum 25:26 (Spielzeit 59:22). Nach dem Anwurf durch Erlangens Stefan Bauer (Spielzeit 59:26) waren zwar noch gut 30 Sekunden auf der Uhr, doch das Anspiel des vom dänischen Spitzenklub KIF Kolding gekommenen 28-jährigen in Oslo geborenen Norwegers Sander Andreassen Øverjordet auf Bauer schnappte sich erneut Stuttgarts Rubin und die Gastgeber brauchten (mit Ausnahme von Nikolai Link) viel zu lange, um in den verbleibenden 12 Sekunden den/die Ball-führenden Gegenspieler zu attackieren!
Wende + 4-Tore-Führung reichte HCE nicht
Diesem aus Erlanger Sicht fatalen „show-down“ ging allerdings ein Verlauf voraus, der ein solches Ende zwischenzeitlich kaum vermuten ließ. Nach ausgeglichenem Verlauf beantworteten die Schützlinge von Johannes Sellin (bis zum 6:7 ohne Führung und immer wieder mit einem Tor im Rückstand) den 3:0-Lauf der Gäste zum 6:9 gleichermaßen zum 9:9. Und wenn es auch erneut mit einem Rückstand in die Pause ging, weil der TVB 1898 kurz vor Ende nochmal auf 11:13 und 12:14 erhöhen konnte – es war diesmal nur ein Treffer Rückstand (13:14) nach 30 Spielminuten.
Dank eigenem Anwurf nach Wiederbeginn gelang dem HCE zunächst der Ausgleich und anschließend sogar die erstmalige Führung (15:14) in diesem „Keller-Duell“, in dem ja auch die Schwaben nach zwei Niederlagen zum Auftakt ihrem ersten Punktgewinn hinterher rannten. Noch weitere drei Mal zwei Treffer in Folge sorgten über ein 17:15, 19:16, 22:18 bis zum 24:20 sogar für eine Vier-Tore-Führung der Gastgeber.
Dann aber schlugen die Stuttarter zurück:
Mit ihrem zweiten 3:0-Lauf kam die Mannschaft von Michael Schweikardt wieder auf 24:23 heran und drehte die Begegnung nach dem letzten Erlanger Einschlag zum 25:23 mit einem weiteren, ihrem dritten 3:0-Lauf zu einem letztendlich höchst glücklichen, aber keineswegs völlig unverdienten Sieg in der Noris; wiewohl ein Unentschieden am Ende vielleicht gerechter gewesen wäre.
Kai Häfner traf + zauberte für den TVB 1898!
Verantwortlich dafür zeichnete auf Seiten der Gäste vor allem Kai Häfner mit fünf Toren und noch mehr ausgezeichneten Anspielen auf seine Nebenleute. Ein Treffer mehr für den TVB 1898 als dem 35-jährigen in Schwäbisch Gmünd geborenen deutschen Nationalspieler gelang gar dem 24-jährigen Kroaten Gianfranco Pribetić und mit dem spanischen Internationalen Daniel Fernández Jiménez (23) sowie dem deutschen Ex-Nationalspieler Patrick Zieker (30) trugen sich zwei Akteure vier Mal in die Torschützenliste ein. Nicht zu vergessen der Rückhalt im Stuttgarter Tor: Neben zwei gehaltenen (von vier) Siebenmetern parierte der slowenisch-montenegrinische Keeper Miljan Vujović ein ums andere Mal schier unhaltbare Abschlüsse; wie auf der Gegenseite nach zunächst dem Algerier Khalifa Ghedbane auch der Slowene Klemen Ferlin.
Erfolgreichster Schütze beim HCE war am Ende Christopher Bissel (5 Tore), zum Teil auch dank schneller Gegenstöße Mitte der zweiten Halbzeit aus dem eigenen Kreis heraus nach Ballgewinnen durch hervorragende Paraden von Klemen Ferlin und ins leere gegnerische Gehäuse. Sander Andreassen Øverjordet konnte ebenso wie Antonio Metzner viermal einnetzen und Hampus Olsson kam auf drei Treffer. Je zweimal und beide vor der Pause trafen „Oldie“ Christoph Steinert (34) und „Youngster“ Tim Gömmel (19), der (wie bereits gegen den ThSV Eisenach) nach Olssons gescheitertem erstem Siebenmeter-Antritt einsprang und ebenso mutig wie gekonnt zwei Strafwürfe verwandelte, ehe er (erneut) beim dritten Versuch scheiterte; einen vierten Versuch gab es diesmal jedoch nicht für das Riesen-Talent der Erlanger.
Für einigen Unmut unter den Anhängern des HCE sorgte ein ausgebliebener Pfiff der in Hessen geborenen Unparteiischen Marcus Hurst und Mirko Krag. Das anerkannte Schiedsrichter-Gespann sah beim Tempogegenstoß der Gastgeber in der 57. Spielminute kein Foul an Christopher Bissel und statt des möglichen 26:24 für die Sellin-Truppe oder zumindest weiterem Ballbesitz fiel im Gegenzug der 25:25-Ausgleich, worauf das Unheil seinen Lauf nahm und die bis dahin ebenfalls Punktlosen Stuttgarter ihren ersten Sieg einfahren konnten – ob es dabei bleiben wird, muss sich erweisen, wenn die Erlanger Verantwortlichen entschieden haben, ob sie einen erwägten Protest tatsächlich einlegen und dann gegebenenfalls das Sportgericht des Deutschen Handball-Bundes (DHB) entsprechend entscheidet.
Nächster Heimgegner ist Aufsteiger Potsdam!
Sein nächstes Heimspiel trägt der HC Erlangen gegen Aufsteiger VfL Potsdam am 6. OKTOBER 2024 (SONNTAG, Anwurf um 15 UHR) aus!
Text: Klaus Meßenzehl („Meßi/MZ-Media“)
Titelfoto: HCE-Trainer Johannes SELLIN.
Fotos: TGS/ISPFD
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