Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – SC Magdeburg 23:38
HCE bleibt unter seinen Möglichkeiten und verliert
Mit diesem Gästesieg – weil es in Stuttgart genau andersherum lief und die Füchse Berlin dem TVB sensationell unterlagen – rückt der SC Magdeburg wieder auf Platz zwei der Tabelle hinter Spitzenreiter THW Kiel.
„Ein großes Ziel ist, dass wir gegen die ganz großen nicht nur bis zum Ende mithalten“, hatte Raul Alonso vor der Partie mit Blick auf so viele knappe Niederlagen gegen Topteams in dieser Saison gesagt, „sondern, dass wir auch mal einen schlagen.“ Hochkonzentriert wollte Erlangen daher die Heimbegegnung gegen den großen Favoriten aus Magdeburg angehen, „wir brauchen 60 Minuten lang hohen Fokus in allen Aktionen“, hatte der Erlanger Trainer gewarnt. Doch an diesem Tag konnte seine Mannschaft die Marschroute nicht umsetzen.
Gleich mit drei Fehlwürfen und zwei technischen Fehlern startete Erlangen hochnervös in die Begegnung, Magdeburg führte – ehe es sich versah – mit 4:0. Weil die erste von fünf Paraden von Bertram Obling die Deckung endlich aufweckte, gelang es zunehmend, den Beton so anzurühren, wie es sich der Trainer eigentlich gewünscht hatte.
Als Christoph Steinert gegen seinen Ex-Klub insgesamt zum 75. Mal in dieser Saison vom Siebenmeterstrich traf, stand es nur noch 5:7 (15.). Obling zog hinten weiter vor allem dem wendigen isländischen Spielmacher Gisli Kristjansson zweimal in Folge den Zahn – hatte aber das Pech, dass seine Vorderleute zu viele technische Fehler produzierten und die Ballgewinne nicht in Tore ummünzten.
Das blieb ohnehin das Hauptproblem an diesem Tag bei den Gastgebern, die sich zunehmend am Magdeburger Schlussmann die Zähne ausbissen: die Chancenverwertung. SCM-Torwart Mike Jensen indessen kam immer besser ins Spiel, wuchs – so schien es – von Parade zu Parade um wenige Zentimeter, so dass er bei Spielschluss schon beinahe nicht mehr durch die Ausgangstüren passte:
18 Mal bekam der Däne an einem für ihn unglaublichen Tag den Körper an den Ball, über 48 Prozent gehaltene Bälle machten allein schon den Klassenunterschied an diesem für Erlangen traurigen Abend deutlich.
Denn während Jensen immer besser wurde, verlor der HCE zunehmend den Mut und den Glauben daran, gegen eine der besten Mannschaften der Welt irgendwie noch ein Wunder zu schaffen. Von 7:9 (19.) ging es rasend schnell auf 7:13 davon (23.), in einer Auszeit musste sich der Gastgeber erst wieder sammeln und die glühenden Wangen von den vielen Magdeburger Ohrfeigen kühlen. Die Gäste kamen mit immer höherer Führung immer mehr in Spiellaune, zur Pause schon waren sie auf acht Tore Differenz enteilt (10:18).
Was Raul Alonso auch probierte, welches Deckungssystem er Magdeburg zur Aufgabe machte, wen er aufs Feld schickte – der SCM wackelte nicht einmal den Hauch einer Sekunde.
Im Gegenteil:
Wie von Geisterhand fand der Gast immer wieder den passenden Schlüssel fürs Defensivschloss der Gastgeber – und das Unheil nahm immer mehr seinen Lauf. Hinten wuchs Mike Jensen nicht nur bis in den Himmel, nein, er traf auch noch zweimal ins verwaiste Erlanger Tor – denn auch das Überzahlspiel klappte an diesem verflixten Mittwoch einfach nicht. Es klappte sowieso überhaupt nichts mehr – außer der Unterstützung, die die Fans in ihrem Trotz dennoch weiter Richtung Spielfeld schickten.
Beim 11:21 (33.) betrug der Spielstand bereits zehn Tore Differenz. Mit einem Zwischensprint verkürzte der HCE von 14:23 immerhin auf 17:23 (40.) – doch wie in einem feinen italienischen Sportwagen, schaltete Bennet Wiegert, der Gästecoach, einen Gang nach oben und trat kurz mit seiner Mannschaft aufs Gaspedal. Röhrend sauste der SCM daraufhin auf der Überholspur Richtung Horizont, ließ einen 7:0-Lauf folgen und stoppte erst wieder beim 17:30 (49.), um kurz zu tanken. Die Begegnung plätscherte nun langsam aus, Mike Jensen wusste teils selbst nicht, wie er an all die Würfe kam. Schon weit vor dem 23:38-Endstand aber war auf der Gegenseite jeglicher Spaß vorbei.
„Wir sind unfassbar enttäuscht“, sagte Raul Alonso bitter und stellte sich vor seine Mannschaft, von der der Sportdirektor, wie er meinte, „weiß, dass sie das deutlich besser kann“. Beweisen kann der HC Erlangen das bereits am Sonntag beim VfL Gummersbach.
HC Erlangen:
Obling (5 Paraden, 16 Gegentore), Ferlin (9, 22); Heiny 1, Sellin 2, Bialowas, Zehnder 4, Fäth 1, Firnhaber 1, Büdel 1, Bissel 2, Metzner, Link, Jeppsson 5, Steinert 2/2, Olsson 2, Zechel 2.
SC Magdeburg:
Jensen (18, 21), Portner (0, 2); Meister 5, Chrapkowski, Musche 7, Kristjansson 6, Pettersson, Hertzfeld, Hornke 7/3, Weber 1, Mertens, O’Sullivan 2, Bezjak, Smits 4/2, Damgaard 4, Bergendahl.
Text: HCE (ISPFD)
Titelfoto: Stimmungsvolle Einlaufzeremonie
Fotos: WFS / ISPFD
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