Fußball
2. Liga: 1. FC Nürnberg – FC St. Pauli 0:1
Treffer eines Ex-„Glubberers“ reicht Hanseaten zum Sieg
Nachdem der (Fuß)Ball hierzulande zunächst auch in 3. Liga und Bundesliga wieder rollte, folgten nun die Mannschaften der 2. Bundesliga, die für hiesige Anhänger des runden Leders (das inzwischen ja längst nicht mehr aus Leder gefertigt wird) im Profi-Bereich weitaus interessanter ist!
Wiederbeginn: „Kleeblatt“ wie „Glubb“ verlieren
Fast drei Monate dauerte die WM-Zwangspause in Profi-Liga 2 des deutschen Fußballs, genau waren es elf Wochen (und zwar von Mitte November 2022 bis Ende Januar 2023). Sowohl für die Spielvereinigung (SpVgg) Greuther Fürth (damals 1:1 bei Tabellenführer SV Darmstadt 98) wie für den Ersten Fußball-Club (1. FC) Nürnberg (2:1 gegen den SC Paderborn) ging die Vorrunde der Saison 2022/23 mit dem 17. Spieltag deutlich erfreulicher zu Ende als die Rückrunde nach so langer Unterbrechung mit dem 18. Spieltag begann.
Die Nürnberger Nachbarn aus der „Westvorstadt“ unterlagen trotz Pausen-Führung von Dickson Abiama (30. Spielminute, nach allerdings kapitalem Torwart-Fehler) bei der Kieler Sport-Vereinigung (KSV) Holstein aufgrund eines Blitz-Ausgleichs zum Wiederbeginn (46.) und eines weiteren späten Treffers der „Störche“ (84.) am Ende mit 1:2 – das „Kleeblatt“ ging letztlich also ebenso leer aus an der schleswig-holsteinischen Ostsee wie der „Der CLUB“, der seinem Gast aus der norddeutschen Hansestadt Hamburg angesichts fehlenden eigenen erfolgreichen Abschlusses ebenfalls alle drei Punkte überlassen musste.
Der einzige Treffer im „Max-Morlock-Stadion“ gelang bereits in Spielminute 33, ausgerechnet auch noch einem Ex-Nürnberger: Jakov Medić, in Zagreb/Kroatien geborener, 24-jähriger zentraler Innenverteidiger der Dreier-Abwehrkette der Hamburger – in der Spielzeit 2018/19 für den 1. FCN II in der Regionalliga Bayern aktiv (26 Einsätze, immerhin 2 Tore) + danach bei Zweit- bzw. Drittligist SV Wehen Wiesbaden (2019–21, 49 Pflichtspiele, 5 Treffer) – erzielte in seinem 38. Einsatz für die „Millerntor“-Mannschaft seit Sommer 2021 per Kopf sein fünftes Tor. Vorausgegangen war ein kurz ausgeführter Eckball der Gäste und eine Flanke von Linksverteidiger (bzw. linkem Mittelfeldspieler) und Linksfuß Leart Paqarada (der 28-jährige in Aachen zur Welt gekommene kosovarische Nationalspieler hat zusätzlich die albanische + deutsche Staatsbürgerschaft) von der rechten FCSP-Angriffsseite.
Neuzugänge Jensen + Flick in der FCN-Startelf
Machtlos war dabei der neue FCN-Schlußmann Jensen, der Stamm-Keeper Christian Mathenia ersetz(en muss)te, nachdem sich dieser im letzten Punktspiel des Jahres 2022 massiv verletzt hatte. Bei eben jenem 2:1-Sieg Mitte November 2022 gegen Ex-Erstligist SC Paderborn hatte der FCN-Spielführer nach 30 gespielten Minuten beim Stand von 0:0 den fulminanten 20m-Schuß des späteren SCP-Torschützen Julian Justvan (64., zuvor legte FCN-Torjäger Kwadwo Duah mit seinen Treffern in der 36. + 55. Spielminute neben Mathenia den Grundstock zum Erfolg) mit den Fingerspitzen noch an die Latte gelenkt, war danach auch behandelt worden und kehrte schließlich ins Nürnberger Gehäuse zurück; und der Club-Kapitän spielte bis zum Ende durch, bevor spätere Untersuchungen im Klinikum Süd der Stadt Nürnberg die Diagnose Sehnenanriss in der Schulter und die Notwendigkeit einer inzwischen längst erfolgten Operation plus einer längeren Rekonvaleszenz ergab.
So teuer der 30-jährige gebürtige Mainzer seine Rettungstat damit bezahlen musste, so notwendig erschien den FCN-Verantwortlichen eine Reaktion darauf. Die Wahl fiel dabei auf den 24-jährigen, im dänischen Helsingør geborenen Peter Vindahl Jensen, der insgesamt acht Einsätze in Nachwuchs-Nationalteams Dänemarks in seiner Vita verzeichnet und bei der AZ Alkmaar aus der niederländischen „Eredivisie“ seit 2021 zu insgesamt 32 Pflichtspielen kam, nachdem er seine Feuertaufe bei den Männern bestanden hatte ab 2017 mit 52 Berufungen in vier Jahren beim dänischen Erstligisten FC Nordsjælland (= sinnigerweise ebenfalls „FCN“) aus Farum in der Kommune Furesø der Region Hovedstaden (gut 20 000 Einwohner, 20 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kopenhagen gelegen).
Ebenfalls gleich in der Startelf dabei sein durfte mit Florian Flick ein weiterer Winter-Neuzugang des 1. FCN, der – wie Jensen – auf „Leihbasis“ verpflichtet wurde, zumindest vorerst. Der 22-jährige gebürtige Mannheimer (von 2014–18 im Nachwuchs des SV Waldhof ausgebildet) bekam noch als 18-jähriger Jugendlicher von den „Waldhöfern“ einen Vertrag und hatte je 16 Einsätze in 1. und 2. Mannschaft (Profi-Debüt in Liga 3 mit 19 Lenzen), bevor er 2020 zum FC Schalke 04 wechselte. Bei den „Knappen“ kam der Innenverteidiger und defensive Mittelfeldspieler seitdem zu immerhin 34 Einsätzen (2 Tore) bei S04 II in der Regionalliga West und sogar 39 Berufungen (1 Treffer) bei den Profis; erst in der Bundesliga, nach Ab- und sofortigem Wiederaufstieg als Zweitliga-Meister mit dem 2:1-Sieg am letzten Spieltag der Vorsaison in der Noris erneut in der 1. Liga.
270. Franken-Derby LIVE auf „Sport1“ im Free-TV
Der Einstand im FCN-Team als defensiver linker Mittelfeldspieler verlief für den Ex-Schalker denn auch durchaus ansprechend. Das Ergebnis indes entsprach kaum den Vorstellungen des Neu-Nürnbergers, der sich (wie wohl alle Mitspieler) gewünscht hätte, dass FCN-Rechtsverteidiger (seit Sommer 2022) und Ex-HSVer Jan Gyamerah nur knapp fünf Minuten nach dem Rückstand sein erstes Tor für den „Club“ und damit der Ausgleich gelungen wäre – beim Schuß des 27-jährigen in Berlin geborenen Sohnes eines ghanaischen Vaters und einer deutschen Mutter aus Nahdistanz bewies mit Nikola Vasilj allerdings ein weiterer Ex-Nürnberger seine Klasse und parierte glänzend. In der Saison 2018/19 hielt der in Mostar geborene 27-jährige Bosnier als Stammtorwart der 2. Mannschaft der 1.FCN in 42 Regionalliga-Begegnungen für den „Glubb“ seinen Kasten elf Mal sauber und blieb ohne Gegentor – wie nun als FCSP-Schlußmann vor 30 871 zahlenden Zuschauern im „Max-Morlock-Stadion“!
Begleitet wurde der Wiederbeginn 2023 in Liga 2 im Rund des Nürnberger Stadions von der Erinnerung an den Internationalen Holocaust-Gedenktag vom 27. Januar: „!Nie wieder“, die Aktion der Deutschen Fußball-Liga (DFL), und „#remember“ soll(t)en das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ebenso wachhalten wie Sportdirektor Dieter Hecking die jüngste Aktion „Sportplatz-Etikette“ des 1. FC Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Sponsor „Sparkasse“ sowie Bayerischem Fußball-Verband (BFV) und dem Amateurfußball-Onlineportal „fussballn.de“ bewarb sowie Niels Rossow einen verdienten Mitarbeiter verabschiedete.
Sportlich allerdings geht der Blick auf den kommenden Samstag-Abend (Anstoß um 20:30 Uhr = LIVE im Free-TV bei „Sport1“), wenn im längst ausverkauften „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“ zu Fürth das Franken-Derby Nummer 270 zu absolvieren ist. Dabei steht für die gastgebende SpVgg Greuther, die am 2. Spieltag der laufenden Saison Ende Juli 2022 im „Max-Morlock-Stadion“ mit 0:2 unterlagen, wie für den 1. FC Nürnberg viel auf dem Spiel: Neben der Ehre werden in Runde 19 der 2. Bundesliga vor allem ganz wichtige Punkte vergeben, die beiden der alles andere als „Abstiegssorgen-freien“ Vereine für den Klassenerhalt gut zu Gesicht stehen würden.
Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: Nach der Niederlage stellen sich die Clubspieler den Fans und im Hintergrund zeigt die Anzeigetafel den aktuellen Tabellenplatz (13.)
Fotos: ISPFD
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