Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – HSG Nordhorn-Lingen 35:29
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3 Jahren agoon
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ISPFD-WSDeutlicher Heimsieg nach Niederlage in Coburg + Punkt in Wetzlar!
Der HC Erlangen sorgte im Zuge eines Wechselbads der Gefühle für einen ziemlich versöhnlichen Vorrundenabschluß der Saison 2020/21 in der LIQUI MOLY-Handball-Bundesliga: Nach dem grandiosen 30:27-Heimsieg gegen den damaligen Tabellen-Zweiten Füchse Berlin setzte es trotz 18:15-Halbzeitführung zwar eine eher unverhoffte 26:27-Niederlage im fränkischen Derby bei Aufsteiger und Tabellen-Schlußlicht HSC 2000 Coburg, doch das 28:28-Unentschieden (nach allerdings noch deutlicherem 17:12-Pausenvorsprung …) bei der HSG Wetzlar und schließlich der 35:29 (15:15)-Erfolg über die HSG Nordhorn-Lingen sorgten unterm Strich für immerhin drei von sechs möglichen Punkten aus drei Begegnungen innerhalb zehn Tagen!
Statt zumindest eines Punktes (insgeheim wohl eher angestrebter, von manchem/r sogar erwarteter zwei Punkte) beim Kurz-Tripp nach Oberfranken bewiesen die Mannen von Chef-Trainer Haaß in Wetzlar gute Einstellung und Moral. Ärgerlich nur, dass jeweils deutliche Führungen zur Hälfte der Spielzeit beide Male verloren gingen – und damit auch eine noch bessere Bilanz nach 19 absolvierten von 38 auszutragenden Partien der laufenden „Corona“-Saison.
Denn die im Grunde fest eingeplanten Punkte aus dem Heim-Auftritt gegen die zwar mutige, am Ende aber dann doch deutlich unterlegene Handball-Spielgemeinschaft (HSG) Nordhorn-Lingen schraubten die Ausbeute auf 18 Punkte und – so die stolze Lesart des HCE – auf einen Vereinsrekord in der Saison 2020/21. „(…) Gemessen anhand der Quotientenregel schlossen die Erlanger Bundesligahandballer diese sogar mit dem besten Ergebnis ihrer Vereinsgeschichte ab. Mit 18:20 Punkten und einer Tordifferenz von +6 ist der HC Erlangen punkt- und torgleich mit dem TSV Hannover-Burgdorf und teilt sich mit den Niedersachsen nach 19 Spieltagen den 10. Platz der LIQUI-MOLY Handball-Bundesliga. (…)“ heißt es in der jüngsten Mitteilung an die Medien.
HCE-Außen Bissel + Sellin in Torlaune: je 8 Treffer!
Diese Bilanz hätte noch besser aussehen können, wären die deutlichen Halbzeit-Vorsprünge von Coburg (+3) und Wetzlar (sogar +5) nicht wieder verloren gegangen. Und dann mussten die Erlanger trotz Anwurfs der Begegnung und damit erstem Ballbesitz, der auch zu einer 2:0-Führung genutzt werden konnte, nach 30 Spielminuten froh sein, gegen die wie ihre bayrisch-fränkischen Landsleute aus Oberfranken Abstiegs-bedrohten Gäste aus dem Emsland wenigstens mit einem 15:15 in die Pause zu gehen.
Den neuerlichen Rückstand nach Wiederbeginn allerdings drehten die Mannen um die diesmal extrem Abschluss-starken Außenspieler Johannes Sellin und Christopfer Bissel, der erst kurz zuvor seinen Vertrag beim HCE verlängert hatte. Mit jeweils acht Toren schossen Linksaußen Bissel (25 Lenze jung) und der von seiner Verletzung genesene Rechtsaußen Sellin (30 Jahre) den Vogel ab, natürlich unter Mithilfe ihrer Nebenleute und zum Teil auch aus anderen Wurfpositionen als nur von außen.
Eine wichtige Stütze der Mannschaft war dabei neben beiden Torhütern – Martin Ziemer parierte nach nicht mal einer Minute Spielzeit den allerersten Siebenmeter vom HSG-Spezialist Robert Weber – vor allem Simon Jeppsson, der immer wieder das Heft in die Hand nahm, zahlreiche gute Anspiele fabrizierte und bei seinen vier Treffern dazu noch die erste deutliche Führung nach dem Seitenwechsel manifestierte (21:17 in der 43. Spielminute). Darüber hinaus sorgten die vier Dreifach-Torschützen Sebastian Firnhaber, Sime Ivic, Nico Büdel und Antonio Metzner auch in der Erlanger Defensive für die nötige Gegenwehr.
Frühe Disqualifikation für HSG-Akteur Possehl
Zumindest aus Gästesicht mit Spiel-entscheidend war die Rote Karte für HSG-Akteur Julian Possehl bereits zu Beginn von Spielminute 35. Ohnehin personell geschwächt, wie Cheftrainer Daniel Kubes bei der anschließenden Pressekonferenz berichtete, tat dieser zusätzliche Ausfall doppelt weh. Für die NIederlage verantwortlich machen wollte der 43jährige ehemalige Bundesliga-Akteur aus dem tschechischen Prag die Unparteiischen indes keineswegs.
Umso erleichterter war Michael Haaß über den am Ende dann doch deutlichen und verdienten 35:29-Sieg gegen die Mannschaft aus der Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim im äußersten Südwesten Niedersachsens an der Vechte. Die Kubes-Truppe bewies große Nehmer-Qualitäten und gab bis zum Schluß nie auf. Insbesondere auch insoweit lobte der HCE-Chefcoach die Geduld seiner Schützlinge.
Nach der „Corona“- und Handball-WM-bedingten Pause vom 22. Dezember 2020 bis 13. Februar 2021 und zuletzt drei Begegnungen innerhalb zehn (bzw. vier in 15) Tagen müssen die Erlanger nun erneut ran nach nur drei Tagen Spielpause bei der Melsunger Turngemeinde, die in der Hinrunde in Nürnberg mit 31:21 (13:9) bezwungen worden war. Danach ist dann allerdings Erholung angesagt: Erst knapp zwei Wochen später sieht der Spielplan das Heimspiel gegen Aufsteiger TuSEM Essen vor, gegen den es in der Vorrunde einen 26:20 (14:11)-Sieg gegeben hatte.
Und so geht’s weiter für den HC Erlangen
20. SPIELTAG: 4. MÄRZ 2021 (DONNERSTAG, 19 UHR): MT Melsungen – HC ERLANGEN (Vorsaison 28:27 + 30:25)
21. SPIELTAG: 17. MÄRZ 2021 (MITTWOCH, 18 UHR): HC ERLANGEN – TuSEM Essen (Hinrunde 26:20 – in der Vorsaison gab es keine Pflichtspiele; als Tabellen-Zweiter zum Zeitpunkt des Saison-Abbruchs wegen der „Corona“-Pandemie wurde TuSEM Essen neben dem damaligen Tabellenführer HSC 2000 Coburg als Aufsteiger bestätigt) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“
Nachhol-Begegnung vom 16. Spieltag der Saison 2020/21 der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“ in der Statistik
HC Erlangen – HSG Nordhorn-Lingen 35:29 (15:15)
HCE: 1 Ziemer (20:01 Spielminuten), 22 Ferlin (36:51) – 5 Sellin (8 Tore), 9 Øverby (2), 13 Fäth, 17 Kellner, 18 Firnhaber (3), 19 Ivic (3, davon kein verwandelter Siebenmeter – seinen einzigen Versuch setzte er per Aufsetzer übers Gäste-Gehäuse), 20 Büdel (3), 21 Bissel (8), 25 Schäffer, 27 Metzner (3), 33 Link, 36 von Gruchalla (1 = ein verwandelter Siebenmeter), 42 Jeppsson (4), 67 Olsson. / Offizieller A: Thomas Hankel (= Co-/Torwart-Trainer) – OB: Michael Haaß (= Chef-Trainer) – OC: Ulrike Rienecker (= Physiotherapeutin) – OD: Ricco Wolf (= Team-Manager).
Nordhorn-Lingen: 1 Ravensbergen (25:54), 12 Buhrmester (24:51) – 3 Torbrügge, 7 Leenders, 8 Weber (4, davon 3 Siebenmeter – nachdem er in der allerersten Spielminute mit seinem ersten Versuch an 1 Ziemer im HCE-Kasten gescheitert war), 9 Mickal (7, davon 2 verwandlete von 2 Siebenmetern – als 8 Weber eine, wenngleich zweifelhafte Zeitstrafe absitzen musste …), 10 Miedema (4), 14 Stegefelt (4), 18 Terwolbeck (1), 19 de Boer (4), 22 Vorlicek (2), 23 Visser, 48 Possehl, 95 Kalafut (3). / Offizieller A: Heiner Bültmann (= Sportlicher Leiter) – OB: Daniel Kubes (= Chef-Trainer) – OC: Saskia Lankhorst (= Physiotherapeutin) – OD: Ralf Lucas (= Co-Trainer).
Torfolge: nach Anwurf HCE 2:0, 2:1, 3:1, 3:2, 4:2, zwei HSG-Tore hintereinander zum ersten Ausgleich von 4:4, 5:4, zwei Gäste-Treffer in Folge zur ersten HSG-Führung von 5:6, gefolgt von beiderseits jeweils Doppelschlägen zum 7:6 + 7:8, 8:8, 8:9, erneut beiderseits jeweils zwei Tore in Folge zum 10:9 + 10:11, 11:11, 11:12. ein weiterer Doppelschlag des HCE zum 13:12. 13:13, 14:13, schließlich zwei HSG-Tore nacheinander zum 14:15 und das Erlanger 15:15 zur Pause – den Anwurf zum Wiederbeginn nutzt Nordhorn-Lingen und geht erneut in Führung = 15:16, nach Doppelschlag zum 17:16 + 17:17-Ausgleich folgt ein 4:0-Lauf des HCE zum 21:17, danach im Wechsel eine Drei- bzw- Vier-Tore-Abstands jeweils ein Treffer der Gäste und der Gastgeber bis zum 29:26, gefolgt von zwei Erlanger Treffern in Folge zum 31:26, 31:27, dann noch ein 3:0-Lauf des HCE zum 34:27, zwei Gäste-Tore hinterneinander zum 34:29 und der Schlusspunkt der gastgebenden Mittelfranken zum 35:29.
Siebenmeter: HCE 2 (= der erste von 19 Ivic in Spielminute 8 unglücklich als Aufsetzer übers Tor + der zweite verwandelt von 36 von Gruchalla nach gut 19. Minuten zur 10:9-Führung) – Nordhorn-Lingen 6 (= 3 davon verwandelt von 8 Weber, der beim Stand von 1:0 für den HCE nach nicht mal einer gespielten MInute an 1 Ziemer gescheitert war + die übrigen beiden Strafwürfe genutzt von 9 Mickal, der beim erten Mal ran musste, weil 8 Weber eine Strafzeit absaß …).
Schiedsrichter: Julian Fedtke + Niels Wienrich. Zeitnehmer: Reinhold Cesinger + Sekretär: Richard Cesinger. Technischer Delegierter: Peter Behrens.
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 3 = 5 Sellin (0:42), 9 Øverby (3:12), 33 Link (25:35) – Nordhorn-Lingen 4 = 19 de Boer (3:49), 22 Vorlicek (6:00), 48 Possehl (19:35) + OD Ralf Lucas (55:16).
Zeitstrafen: HCE 4 x 2 Minuten = 9 Øverby (9:41), 18 Firnhaber (14:33), 27 Metzner (46:13), 33 Link (56:30) – Nordhorn-Lingen 5 x 2 Minuten = 14 Stegefelt (17:55), 95 Kalafut (21:43), 48 Possehl (34:18), 8 Weber (43:53), 3 Torbrügge (50:09).
Disqualifikation/Rote Karte: HCE keine – Nordhorn-Lingen 1 = 48 Possehl (34:18, wegen groben Foulspiels).
Auszeiten: HCE 2 = nach 24:44 Spielminuten (nach Rückstand + Ausgleich zum 12:12 sowie erneutem Ballbesitz, der mit dem zweiten Treffer hintereinander zur neuerlichen 13:12-Führung führte) + 54:45 (Spielstand 30:26) – Nordhorn-Lingen 3 = 20:06 (nach zwei HCE-Treffern hintereinander zum Stand von 10:9) + 39:02 (nach zwei HCE-Toren in Folge zum 19:17, den die Erlanger nach/trotz der Gäste-Auszeit zu einem 4:0-Lauf auf 21:17 ausbauten) + 51:06 (beim Stand von 27:23, nachdem der HCE zum wiederholten Mal die Verkürzung des Gäste-Rückstandes auf drei Treffer mit der Wiederherstellung des Vier-Tore-Vorsprungs beantwortet hatte; was den Erlangern auch danach noch dreimal gelang, ehe zwei Einschläge der Mittelfranken hintereinander zum 31:26 für einen Fünf-Tore-Vorsprung und die Vorentscheidung sorgte …).
Zuschauer: KEINE (zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Beschränkungen; für Atmosphäre war dennoch gesorgt, weil die „HC CREW“ mit Sprechchören und Trommeln für jede Menge und nahezu durchgehend Stimmung sorgte.
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Zwischen 14-Markus Stegefelt und 3-Nils Torbrügge kommt 42-Simon Jeppsson (ER) zum Torwurf
Fotos: ISPFD
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