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Fußball

2. Liga: SpVgg. Greuther Fürth – Holstein Kiel 2:1

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Das „Kleeblatt“ siegt im Verfolgerduell und springt auf Platz 2!

Was für eine Konstellation an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga: Nach dem 22. Spieltag der Saison 2020/21 stehen vier Mannschaften punktgleich vorne und kämpfen um die zwei Direkt-Aufstiegsplätze in die Bundesliga sowie den zur Relegation gegen den Tabellen-Sechzehnten der höchsten deutschen Fußball-Liga berechtigenden 3. Rang – und die SpVgg Greuther Fürth ist, dank des jüngsten 2:1 (1:1)-Sieges im Verfolgerduell gegen Holstein Kiel, mehr denn je dabei; mittlerweile (wieder – wie schon mal an den Spieltagen 8, 10 + 11) sogar als Zweiter!

40-Jamie Leweling (FÜ) gegen 29-Joshua Mees

Das zwar lediglich dank der besseren Tordifferenz (+18) gegenüber dem VfL Bochum 1848 (neuer Dritter mit +17 Treffern) und dem Gegner aus Schleswig-Holstein, der zur ersten Montagabend-Begegnung des „Kleeblatts“ in dieser Saison im „Ronhof“ gastierte. Dafür könnte die Punktgleichheit der aktuell ersten Vier (42 Zähler) umgekehrt sogar Begehrlichkeiten wecken auf Rang 1, den die Spielvereinigung ebenfalls schon mal innehatte in dieser Spielzeit – nämlich am 9. Spieltag. Zumal der Hamburger SV als derzeitiger Spitzenreiter ja auch nur eine um zwei Treffer bessere Tordifferenz (+20) hat als die Mannen von Stefan Leitl.

Der Greuther Cheftrainer kann sich angesichts der jüngsten positiven Entwicklung mit dem 0:0 bei Tabellenführer Hamburger SV (trotz mehr als halbstündiger Unterzahl nach der selbst laut „kicker-sportmagazin“ unberechtigten Gelb-Roten Karte für Sebastian Ernst innerhalb weniger als zehn Minuten …) und dem Sieg gegen die Kieler „Störche“ (nach allzu frühem, fast schockierendem Rückstand) übrigens auch bei seinem fränkischen Nachbarn bedanken für deren Schützenhilfe: Der 1. FC Nürnberg gewann am 22. Spieltag in der Schlussphase mit 1:0 beim Karlsruher SC, der bis zu diesem Zeitpunkt noch als Fürther Mit-Verfolger des vorherigen Führungs-Trios gelten konnte, und Schlusslicht FC Würzburger Kickers, zuvor bereits beim „Kleeblatt“ (1:4) wie anschließend bei den „Störchen“ (0:1) unter Wert unterlegen, bezwang den HSV mit 3:2!

14-Hans Nunoo Sarpei (FÜ) gegen 26-Jonas Meffert

Nach Jaeckel, Mavraj, Ernst und Segiun fiel auch noch Green aus . . .

Die Grundlage zum Erfolg über die KSV Holstein aber legten Leitls Schützlinge selbst und dürfen so auch den Hauptverdienst für die gute aktuelle Platzierung bei sich selbst verankern. Seit sieben Begegnungen ist der fränkische Zweitligist ungeschlagen, holte dabei 15 von 21 möglichen Punkten (bei 14:6 Toren). Und hätte es nach dem 2:1-Sieg zum Jahresauftakt gegen den FC St. Pauli Hamburg (weitaus sicherer als es das Ergebnis vermuten läßt) bei der bislang einzigen Niederlage 2021 in Karlsruhe (2:3) keine derartigen individuellen Aussetzer gegeben, sähe die Bilanz noch besser aus – die Spielvereinigung stünde womöglich sogar statt des HSV auf dem Platz an der Sonne . . .

16-Havard Nielsen (FÜ) gegen 5-Stefan Thesker

Von derlei Träumereien sind die Verantwortlichen der Spielvereinigung indes weit entfernt. Zumal sich die personelle Lage zuletzt immer wieder als bedrohlich darstellte. So wie der Ausfall der kompletten Innenverteidigung im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Bundesligist SV Werder Bremen (trotz des Fehlens von Paul Jaeckel und Mergim Mavraj gelang ein achtbares 0:2) ein Weiterkommen in diesem Wettbewerb verhinderte, droht(e)n auch im weiteren Saisonverlauf das Fehlen wertvoller Kräfte den (sonst möglichen) Erfolg zu gefährden.

4-Maximilian Bauer (FÜ) gegen 11-Fabian Reese

Neben den weiter Verletzungs-bedingt fehlenden Innenverteidigern Jaeckel und Mavraj mussten auch gegen Kiel drei von vier Mittelfeld-Stammspielern passen: Neben den Gelb-Rot- bzw. Gelb-Sündern Sebastian Ernst (wegen seines Platzverweises von Hamburg) und Paul Seguin (5. Gelbe Karte) zusätzlich und vor allem kurzfristig auch noch Julian Green, der sich mit einem positiven „Corona“-Test konfrontiert sah. Allerdings hatten die „Störche“ ebenfalls Ausfälle zu beklagen – Routinier Fin Bartels ebenfalls wegen der 5. Gelben Karte und Janni Serra wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade.

16-Havard Nielsen (FÜ) hat per wuchtigem Kopfball den Ball zum 1:1-Ausgleich auf den Weg geschickt

Mit Mannschafts-Geist und Moral zum glücklichen Sieg

Ganz offensichtlich führte die Mehrzahl der Ausfälle auf Fürther Seite auch zu den größeren Problemen. Wiewohl das, was die Ersatz-geschwächte Mannschaft von Stefan Leitl gegen starke Kieler, die auch nach der frühen Führung (4. Spielminute) nach schulmäßigem Angriff eine ganze Reihe weiterer Torchancen erspielte, auf den Rasen brachte, dann doch Respekt abnötigte. Trotz individueller Probleme (insbesondere Abdourahmane Barry neben dem starken Maximilian Bauer in der neuformierten Innenverteidigung) und des schnellen 0:1-Rückstandes kam nie Hektik auf beim „Kleeblatt“. Über unbändigen Einsatz mit großem Kampfgeist sowie viel Laufbereitschaft gab’s auch immer wieder spielerische Highlights; wie etwa Nielsens zweites, nicht anerkanntes Tor zum vermeintlichen 2:1 in der 67. Spielminute, das nach Video-Begutachtung keine Anerkennung fand. Möglicherweise kam dabei Dickson Abiama aus dem Abseits (was dann jedoch extrem knapp war) und sein großer Einsatz blieb ebenso unbelohnt wie die glänzende Vorarbeit von Kapitän Branimir Hrgota, der gelegentlich allerdings Ungenauigkeiten in seinem Abspiel hatte.

Nach seinem Eigentor zur 2:1-Führung für Fürth möchte 8-Alexander Mühling am liebsten vor seinem Torwart 1-Ioannis Gelios im Boden versinken

Dass mit dem Nachspielzeit-Treffer (90+2.) von Geburtstagskind Robin Luca Kehr (der Fürther aus Pinneberg wurde am Spieltag wie Mario Subaric aus Nasice/Kroatien, der ebenfalls auf der Ersatzbank saß, 21 Jahre jung!) ein zweites SpVgg-Tor, im Übrigen wegen Abseits völlig zu Recht, keine Anerkennung fand, war spätestens nach dem Abpfiff leicht zu verschmerzen. Zumal es insgesamt dann doch ein eher glücklicher als verdienter Sieg der Gastgeber war. Zum einen wegen der zahlreichen Möglichkeiten, die sich auch die Gäste von der Ostsee erarbeiteten – zum anderen auf Grund des Zustandekommens des dann anerkannten Siegtreffers zum 2:1. Da half nämlich Alexander Mühling mit (s)einem Rettungsversuch, der im eigenen Netz einschlug (83.). Keineswegs zu unterschlagen ist dabei, dass SpVgg-Linksverteidiger David Raum mit einem nahezu perfekt und gefährlich in den Kieler Strafraum geschlagenen Eckball sowie der ebenfalls um den Ball springende Innenverteidiger Maximilian Bauer ihre Anteile am Greuther Siegtreffer verbuchen durften.

14-Hans Nunoo Sarpei (FÜ) gegen 33-Benjamin Girth und 7-Jae Sung Lee

Unterm Strich blieb nach 95 gespielten Minuten im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“ festzuhalten, dass Holstein Kiel in diesem Spitzenspiel, das trotz zahlreicher Ausfälle viel von dem hielt, was es versprach, unglücklich unterlag und seine erste Auswärts-Niederlage dieser Saison hinnehmen musste. Was zu einem gewissen Teil dem guten Geist innerhalb der Mannschaft des bereits in der Hinrunde an der Ostsee mit 3:1 erfolgreichen und damals klar besseren Gegners zuzuschreiben war: Wie sich die „Kleeblatt“-Akteure gegenseitig aufbauten und mit großer Moral erst dem Blitz-Rückstand und dann den guten Aktionen der „Störche“ Paroli boten, war beeindruckend.

Mit dieser Moral ist im Rest der Saison alles möglich . . .

So geht’s weiter für die SpVgg Greuther Fürth in der Saison 2020/21 der 2. Fußball-Bundesliga

23. SPIELTAG – 27. FEBRUAR 2021 (SAMSTAG, 13 UHR): Hannover 96 – SpVgg GREUTHER FÜRTH (Hinrunde 1:4)
24. SPIELTAG – 6. MÄRZ (SAMSTAG, 13 UHR): SpVgg GREUTHER FÜRTH – VfL Bochum 1848 (Hinrunde 2:0) im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“

5-Stefan Thesker gegen 19-Dickson Abiama (FÜ)

Statistik zum SpVgg-Heimspiel vom 22. Spieltag

SpVgg Greuther Fürth – Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 2:1 (1:1)

Fürth: 30 Burchert – 4 Bauer, 10 Hrgota (C – 88. 7 Kehr)) 14 Sarpei, 16 Nielsen (C ab 88.), 18 Meyerhöfer, 19 Abiama (90. 2 Asta), 22 Raum, 24 Stach, 32 Barry, 40 Leweling (46. 21 Tillman) / ohne Einsatz auf der Bank: 1 Funk – 8 Cavar, 27 Itter, 29 Kratzer, 31 Subaric / Chef-Trainer: Stefan Leitl.
Kiel: 1 Gelios – 2 Kirkeskov, 5 Thesker (65. 19 Lorenz + 86. 6 Arslan), 7 Lee, 8 Mühling, 11 Reese, 20 Dehm, 24 Wahl (C), 26 Meffert, 29 Mees (78. 27 Porath), 36 Hauptmann (86. 33 Girth) / ohne Einsatz auf der Bank: 21 Dähne – 3 Komenda, 22 Ignjovski, 25 Neumann, 32 Sterner / Trainer: Ole Werner.
Tore: 0:1 29 Mees (4. Spielminute – aus knapp zehn Metern Torentfernung per Direktabnahme knapp neben den rechten Innenpfosten, nach One-Touch-Querpaß von 11 Reese vom linken Flügel und vorherigem Zuspiel von 36 Hauptmann aus dem Mittelfeld; alles flach und jeweils mit dem linken Fuß), 1:1 16 Nielsen (27. – perfekter Kopfball aus 14 Metern nach Flanke von 22 Raum von der linken Angriffsseite hoch und unhaltbar an den aus seiner Sicht linken Innenpfosten des Kieler Kastens; zuvor hatte 24 Wahl den langen Einwurf ebenfalls von 22 Raum noch per Kopf aus der Gefahrenzone befördern können), 2:1 8 Mühling (83. – Kopfball-Eigentor beim Rettungsversuch an der eigenen 5m-Raum-Linie gegen 4 Bauer nach Eckball von 22 Raum).
Ecken: Fürth 5 (davon 4 nach der Pause) – Kiel 6 (2 vor, 4 nach Seitenwechsel).
Schiedsrichter: Manuel Gräfe – SR-Assistenten: Markus Sinn + Marcel Schütz / 4. Offizieller: Tom Bauer / Video-Assistent: Johann Pfeifer.
Gelbe Karten: Fürth 0 – Kiel 1 = 24 Wahl (60., wegen Foulspiels).
Gelb-Rote Karten: keine
Rote Karten: keine
Zuschauer: 0 (zahlende) im „SPORTPARK RONHOF / THOMAS SOMMER“ – gemäß “Corona-Maßgaben”.

Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
Titelfoto: Trainer Stefan Leitl feiert mit seinen Spielern (18-Marco Meyerhöfer, 30-Sascha Burchert und 4-Maximilian Bauer) den Heimsieg
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