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Aktion „KünstlerNotgeld zum ARTerhalt“

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Künstlerinnen und Künstler sind dazu aufgerufen, sich zum Tag der Druckkunst am 15. März 2021 an der Aktion „KünstlerNotgeld zum ARTerhalt“ zu beteiligen.

Es gilt, individuell gestaltete Kunst-Geldscheine einzureichen, die eigens für die Aktion entworfen und in einer handwerklichen Drucktechnik hergestellt wurden. Die eingereichten KünstlerNotgeld-Scheine werden online auf www.kuenstlernotgeld.de sowie auf Instagram unter @kuenstlernotgeld angeboten und können von Interessierten zum Preis des jeweils abgebildeten Geldwerts erworben werden. Das Coburger Kunstlabel Verwertungsgesellschaft kooperiert bei seinem Projekt mit dem KunstKulturQuartier, der Kommunikationsagentur Die Zwei sowie dem Nürnberg.Art.Syndicate.

Die entstandenen Kunst-Scheine werden von Montag, 8. März, bis einschließlich Montag, 22. März, in einer Schaufensterausstellung im Glasbau des Künstlerhauses, Königstraße 93, präsentiert und in der dort ansässigen Kultur Information eins zu eins zum Tausch angeboten. Die Kunstschaffenden erhalten den kompletten Erlös ihrer in echtes Geld umgetauschten KünstlerNotgeld-Scheine.

Künstlernotgeld: Ausschreibungsfoto © Oliver Heß

Seit am 20. März 2020 der erste Lockdown der Kulturwelt eine Zwangspause auferlegte, sind nicht nur Bühnenkünstlerinnen und – künstler weitgehend ohne Einkommen. Bildende Künstlerinnen und Künstler sind in gleichem Maß betroffen: Galerien und Museen bleiben bis auf weiteres geschlossen, Atelierfeste sind untersagt. Ebenso Kreativ-Workshops und -Kurse, die eine weitere, nicht unerhebliche Einkommensquelle darstellen. Das Coburger Kunstlabel Verwertungsgesellschaft, das von Martin Droschke (Buchautor) und Oliver Hess (Designer) betrieben wird, hat sich daher auf die Tradition des Notgelds besonnen. „Notgeld“, so Wikipedia, „ist ein aus einer Mangelsituation entstandener Geldersatz, der fehlende gesetzliche Zahlungsmittel ersetzt“. Als am Ende des Ersten Weltkriegs der Hunger und die Spanische Grippe über Europa schwappten und in Folge die Wirtschaft zu kollabieren drohte, wurde es von Gemeinden und privaten Unternehmen im großen Stil herausgegeben.

Nach einem Jahr Pandemie stehen freischaffende Künstlerinnen und Künstler auf der „Roten Liste“ der bedrohten Mitbürgerinnen und Mitbürger ganz weit oben. Als Beitrag zum Arterhalt stellen ihnen die Verwertungsgesellschaft und ihre Partnerinnen und Partner sowie Unterstützerinnen und Unterstützer deshalb ein Instrumentarium zur Verfügung, mittels dessen Künstlerinnen und Künstler von ihnen gestaltete und gedruckte Notgeldscheine in echte Euros umtauschen können. Die Verwertungsgesellschaft tritt lediglich als Vermittler auf und verzichtet auf eine Provision.

Die Verwertungsgesellschaft ist ein Kunstlabel aus Coburg. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, spieltherapeutisch an Kulturbürgerinnen und -bürger sowie kulturferne Mitmenschen heranzutreten, um ihr persönliches Verhältnis zu Kunst und Literatur neu anzuordnen. Ihre Ausstellungen und Aktionen werden nach eigenen Angaben von der Mehrheit des Publikums meist anders verstanden als von den Kunstschaffenden ursprünglich intendiert. So scheitern sie „im Stil eines Don Quijote, denn auch die Verwertungsgesellschaft sucht sich nur solche Gegner, die gar keine sind“

Text: Stadt Nürnberg / alf
Titelfoto: „Künstlernotgeld by Jannina Hector © Jannina Hector“

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