Basket-& Handball
Handball: HC Erlangen – HBW Balingen-Weilstetten 32:27
HCE machte es sich phasenweise selbst unnötig schwer!
Das erste Heimspiel des Jahres 2020 überhaupt in der Saison 2019/20 der Handball-Bundes-liga, zudem mehr als sechs Wochen nach vorherigem Heimrecht (am 29.12.2019 gegen MT Melsungen 25:30 verloren) bescherte dem HC Erlangen den ersten Sieg nach vier Niederlagen in Folge und einem überraschenden Trainerwechsel (Rolf Brack für Aðalsteinn Eyjólfsson). Und die Heim-Premiere 2020 ließ an Spannung wenig zu wünschen übrig – trotz eines Be-ginns, wie ihn sich niemand besser wünschen kann: Nach 5:55 Spielminuten führte die Mann-schaft des 66-jährigen Eyjólfsson-Nachfolgers Brack (2004–13 ausgerechnet bei dessen Ex-Klub HBW Balingen-Weilstetten überaus erfolgreich tätig …) mit 5:1 und baute diesen Vor-sprung 3:08 Minuten später dank eines 5:0-Laufs gar auf 6:1 aus!
Zwischen der Führung (durch Christopher Bissel sowie Doppelschläge von Sime Ivic respek-tive Johannes Sellin) zum 5:1 und den 188 torlosen Sekunden Spielzeit bis zum 6:1 (erneut durch den überragenden 27-jährigen Kroaten aus Split, der fünf seiner sieben Treffer in Halbzeit 1 erzielte und da den größten Unterschied ausmachte zu den Gästen aus Baden-Württemberg) tat sich einiges: Eine knappe halbe Minute nach der ersten Auszeit Balingen-Weilstettens (Spielzeit 5:56) traf Erlangen die allererste Zeitstrafe der Begegnung für Nikolai Link, in Unterzahl bot HCE-Torhüter Nikolas Katsigiannis eine seiner zahlreichen umjubelten Glanzparaden und nach Einwechslung eines sechsten Feldspielers auf Grund der Unterzahl mit dem Risiko des leeren eigenen Gehäuses zeigte „Katse“ gegen Balingens Gregor Thomann eine weitere überragende Parade, bis für den Rest der zweiminütigen Strafzeit von Link noch-mals ein „empty goal“ angesagt war – und eine gute halbe Minute nach der Vollzähligkeit traf Sime Ivic zum dritten Mal (9:03), kam damit zu diesem Zeitpunkt auf 50 Prozent der Treffer seines Teams.
Danach gelang es den Gästen, den Rückstand vorübergehend zu verringern (siehe auch „Tor-folge“ weiter unten), doch der HCE baute seine Führung im weiteren Verlauf der ersten 30 Spielminuten auch wieder aus – sogar auf sieben Treffer (20. Spielminute nach einem weiteren Doppelschlag von Sime Ivic).
Bis zur Pause konnte die Mannschaft des jungen, gerade mal 39jährigen HBW-Chefcoachs Jens Bürkle den Rückstand wieder verringern und kam auch besser aus der Halbzeitunterbrechung.
Bis auf ein Tor rückten die „Gallier“ den Einheimischen innerhalb drei Minuten nah (17:16 nach 32:59 Spielminuten) und es ging nicht nur, aber besonders in dieser Phase turbulent zu; der HCE wirkte dabei regelrecht von der Rolle, in der Abwehr wie im Angriff – konnte selbst eine weitere Überzahl nicht nutzen. Dabei bewies der zwischenzeitlich für Vladimir Bozic eingewechselte HBW-Torhüter Mario Ruminsky ebenso seine Klasse wie auf der Gegenseite Carsten Lichtlein, der den nach Seitenwechsel glücklosen Katsigiannis vorübergehend ablöste und mit Geschick wie Glück agierte.
Fast vier Minuten dauerte es bis zum nächsten HCE-Tor, mit dem Petter Överby vom Kreis ebenso wie in der Folge Linksaußen Chris Bissel den jeweiligen Anschlusstreffer der Gäste konterten, ehe Sime Ivic und Nikolai Link (43:03 – nach Zuspiel von Sellin per improvisiertem Kempa-Trick mit Wurf knapp über dem Boden …) mit den ersten beiden Toren der zweiten Spielhälfte hintereinander den Erlangern wieder etwas Luft verschafften (21:18). Schließlich sorgte Daniel Mosindi kurz nach seiner Einwechslung (zusammen mit dem reaktivierten Michael Haaß für Ivic und Link!) mit seinem mutigen Wurf zum 22:19 (45.) für Jubelstürme in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung.
So ging’s dann weiter bis zum 25:23, ehe nach der zweiten Erlanger Auszeit Link auf Haaß-Zuspiel und Sellin per Tempogegenstoß innerhalb von 18 Sekunden auf 27:23 erhöhten und damit knapp sechs Minuten vor Spielende für eine Vorentscheidung sorgten. Abwechselnden Treffern beider Mannschaften fügten die Gastgeber nach dem 31:27 von Petter Överby (schnappte sich den fast schon verlorenen Ball doch wieder und vollstreckte erneut vom Kreis) noch den Endstand von 32:27 durch Johannes Sellin hinzu, der damit seine Torausbeute an diesem Tag mit dem siebten Tor aus dem Spiel heraus auf acht Treffer schraubte!
Fünf Tage zuvor hatte übrigens die 2. Mannschaft der Spielgemeinschaft HBW Balingen-Weilstetten, Tabellen-Dritter in der 3. Liga Süd, beim Abstiegsbedrohten HC Erlangen 2 (13. von 16 Teams = ein Platz vorm Abstiegsrang …) gastiert und nach einer umkämpften Partie 27:23 (13:12) gewonnen bei der Mannschaft, die deren zwischenzeitlicher Trainer Michael Haaß wieder abgegeben hatte, um sich ganz auf seine Aufgabe als Erstliga-Spieler des HCE zu konzentrieren. In der Bundesliga allerdings gab’s für den HBW nichts Zählbares mitzunehmen nach Baden-Württemberg . . .
Die jüngste (vorgezogene) Begegnung des 23. Spieltags der Saison 2019/20 der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“ in der Statistik:
HC Erlangen – HBW Balingen-Weilstetten 32:27 (17:13)
HCE: 29 Katsigiannis (37:25), 1 Lichtlein (20:52) – 5 Sellin (8 Tore, davon 1 verwandelter von 2 Siebenmetern), 9 Överby (2), 13 Haaß, 18 Firnhaber (2), 19 Ivic (7), 20 Büdel (3), 21 Bissel (6), 23 Mosindi (1), 24 Murawski, 25 Schäffer, 27 Metzner, 33 N. Link (2), 34 Minel, 36 von Gru-challa (1 = 1 verwandelter von 2 Siebenmetern). / Offizieller A = Co-/Torwart-Trainer: Thomas Hankel – OB = Chef-Trainer: Rolf Brack – OC = Sportlicher Leiter: Kevin Schmidt – OD = Phy-siotherapeutin: Ulrike Rienecker.
HBW Balingen-Weilstetten: 21 Bozic (40:06), 1 Ruminsky (15:38) – 2 Zobel, 3 Niemeyer (3), 4 Lipovina (3), 5 Kirveliavicius, 6 Taleski (1), 7 Hausmann, 8 Thomann (2), 11 Nothdurft, 13 Meschke (1), 14 Gretarsson (9, davon 3 verwandelte Siebenmeter ohne Fehlwurf), 15 M. Strobel (3), 22 Schoch (5), 26 Saueressig, 29 Strosack. / Offizieller A = Co-Trainer: Matthias Flohr – OB = Chef-Trainer: Jens Bürkle – OC = Physiotherapeut: David Jann – OD = Betreuer: Ernst Bauser.
Torfolge: nach Anwurf Balingen-Weilstetten und mehreren Ballwechseln 1:0 (gespielt 2:08 Minuten), 1:1, 4:0-Lauf des HCE zum 5:1 (5:56) + erste Auszeit HBW + danach kein Erlanger Gegentor in Unterzahl, stattdessen folgte das 6:1 und damit sogar 5 HCE-Treffer in Folge (!), 6:2, 7:2, zwei HBW-Einschläge hintereinander zum 7:4, 8:4, 8:5, 9:5, 9:6, zwei Erlanger Tore nacheinander zum 11:6, 11:7, 3:0-Lauf des HCE zum 14:7 (= Zwischenführung +7!), 14:8, 15:8, 15:9, 16:9, 3:0-Lauf des HBW zum 16:12, 17:12, 17:13 – trotz Anwurf des HCE nach Wiederbe-ginn 3:0-Lauf des HBW zum 17:16, 18:16, 18:17, 19:17, 19:18, zwei Erlanger Tore in Folge zum 21:18, 21:19, 22:19, 22:20, 23:20, 23:21, 24:21, 24:22, 25:22, 25:23, erneut zwei HCE-Treffer hintereinander zum 27:23, 27:24, nochmal zwei Erlanger Tore in Folge zum 29:24, dann zwei HBW-Treffer nacheinander zum 29:26, 30:26, 30:27 + zu guter Letzt zwei weitere HCE-Tore zum Endstand von 32:27 (und damit exakt das umgekehrte Ergebnis als bei der 27:32-Heim-niederlage gegen den SC Magdeburg, in der der HCE zwischenzeitlich mit 10 Treffern im Rückstand lag + der Gästesieg trotzdem nochmal wackelte, nicht zuletzt auch wegen der 10 Tore von Antonio Metzner, der gegen Balingen-Weilstetten gar nicht///nur ?? Minuten zum Einsatz kam …).
Schiedsrichter: Sebastian Grobe + Adrian Kinzel.
Gelbe Karten/Verwarnungen: HCE 3 = 33 N. Link (3:05), 19 Ivic (9:49), 20 Büdel (14:23) – HBW 3 = 3 Niemeyer (0:50), 8 Thomann (2:09), 13 Meschke (10:10).
Zeitstrafen: HCE 3 x 2 Minuten = 33 N. Link (6:26 + 48:32), 20 Büdel (48:42) – HBW 6 x 2 Minuten = 5 Kirveliavicius (24:30), 3 Niemeyer (31:48 + 58:21), 4 Lipovina (39:14), 22 Schoch (41:37), 13 Meschke (55:13).
Disqualifikation/Rote Karte: HCE = 20 Büdel (48:42 – nachdem er, offensichtlich ungewollt, HBW-Nationalspieler 15 Strobel verletzt hatte; ob seine Hand tatsächlich im Gesicht des Gegenspielers landete, blieb unklar).
Auszeiten: HCE 2 = nach 25:43 Spielminuten (beim Stand von 16:11 nach zwei von dann ins-gesamt drei Gäste- Treffern in Folge) + 53:07 (nach erfolgreichem 7m für Balingen-Weilstetten zum 25:23 und mit der Folge von zwei Treffern durch 33 Link nach Haaß-Vorarbeit + 5 Sellin nach Tempogegenstoß auf 1 Lichtlein-Zuspiel) – HBW 3 = bereits nach 5:56 (Spielstand 5:1, dem auch noch das 6:1 folgte) + 54:13 (nach zwei Toren des HCE in Folge zum 27:23) + 57:26 (beim Spielstand von 29:25 nach einer vergebenen Erlanger Torchance von 18 Firnhaber vom Kreis zwischen zwei Treffern in Folge des HBW, dessen makelloser 7m-Schütze 14 Gretarsson seinen dritten Strafwurf erfolgreich versenkte und damit als bester Schütze der Begegnung auf insgesamt 9 Tore kam).
Zuschauer: 4753 (zahlende in der ARENA NÜRNBERGer Versicherung – laut offizieller Mit-teilung des HCE während der Begegnung + wie vermerkt im ausgedruckten offiziellen Spiel-bericht der „LIQUI MOLY Handball-Bundesliga“).
Und so geht’s weiter für den HCE
20. FEBRUAR 2020 (DONNERSTAG, 19 UHR): Turnverein Bittenfeld (TVB) 1898 Stuttgart – HC Erlangen
27. FEBRUAR 2020 (DONNERSTAG, 19 UHR): HC Erlangen – Die Eulen Ludwigshafen (in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung)
3. MÄRZ 2020 (DIENSTAG, 19 UHR): SC Magdeburg – HC Erlangen
5. MÄRZ 2020 (DONNERSTAG, 19 UHR): HC Erlangen – Bergischer HC (in der ARENA NÜRNBERGer Versicherung)
19. MÄRZ 2020 (DONNERSTAG, 19 UHR): Rhein Neckar Löwen Mannheim – HC Erlangen
26. MÄRZ 2020 (DONNERSTAG, 19 UHR): HC Erlangen – TSV Grün-Weiß Dankersen Minden (in der ARENA NÜRNBERGer Versicherung)
29. MÄRZ 2020 (SONNTAG, 16 UHR): Frisch Auf! Göppingen – HC Erlangen
Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
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