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Fußball / 1. FCN: Aufstieg sorgt für Ruhe – Vorsitzender bringt Unruhe
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5 Jahren agoon
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ISPFD-WSBeim Club, für eingefleischte Anhänger „der Club“ schlechthin, markiert das Jahr 2018 eine positive Trendwende – mal wieder:
neuerlicher (achter!) Aufstieg des nunmehrigen „Rekord-Aufsteigers“ und damit Rückkehr nach vier Jahren Zweitklassigkeit in die Bundesliga sowie eine Mitgliederversammlung, die sich (mit einer kleinen Einschränkung) doch um einiges positiver abhob gegenüber früheren Zusammenkünften.
Der sportliche Erfolg war dafür sicher ein Garant – der andere die wirt-schaftliche Entwicklung, die wesentlich geprägt wurde von dem Mann, der den 1. FCN in Kürze verlassen wird: Michael Meeske hatte ja nicht zuletzt aus privaten Gründen gebeten um vorzeitige Vertragsauflösung, der einer-seits wegen seiner Verdienste um den Verein stattgegeben wurde und an-dererseits, weil er seinen Vertrag ohnehin auf keinen Fall verlängert hätte. Meeske tauscht seinen derzeitigen Arbeitsplatz ein gegen einen neuen, Hei-mat- und der Familie näheren in Norddeutschland, wechselt bekanntlich als neuer Geschäftsführer zum VfL Wolfsburg.
Anerkennung für Meeske’s Arbeit
Michael Meeske gilt trotz dieser, seiner Entscheidung jedoch keineswegs als „Fahnenflüchtiger“ (noch nicht mal unter den hartgesottenen FCN-Fans), was seinen Grund in der anerkannt guten Arbeit hat, die der 46-Jährige (in Kürze wird er 47) in den dreieinviertel Jahren seiner Beschäftigung am Valz-nerweiher ablieferte. Dies wurde bei der Mitgliederversammlung im Gros-sen Saal der Meistersingerhalle von vielen bisherigen Mitstreitern, zum Teil mehrmals, deutlich gemacht und dem scheidenden Kaufmännischen Vor-stand immer wieder bestätigt – auch von nahezu allen anwesenden fast 1200 Mitgliedern. Was bei der Entlastung der Kaufmännischen und Sport-lichen Vorstände Meeske und Bornemann ebenso deutlich zum Ausdruck kam wie bei der Erteilung derselben für die Aufsichtsräte.
Dass der einstige Rekord-Fußballmeister trotzdem (zumindest erst mal) wei-ter kleine Brötchen backen muss (jedenfalls kleinere als die Konkur-renz), verhehlte indes selbst Michael Meeske so wenig wie Andreas Bornemann. Der als Sportlicher Vorstand kurz nach Meeske im September 2015 einge-stellte 47-jährige Mitstreiter des scheidenden Finanz-Bosses machte deut-lich, wie weit zum Teil selbst frühere „Konkurrenten auf Augenhöhe“ wie FC Augsburg, SC Freiburg oder 1. FSV Mainz 05 vor allem in den vergangenen vier Jahren der FCN-Zweitklassigkeit, in denen insbesondere die Fernseh-Gelder exorbitant stiegen (im Oberhaus naturgemäß noch deutlicher als im Unterbau …), dem fußballerischen Aushängeschild Frankens auf finanzieller Ebene enteilt sind. Das aufzuholen brauche mindestens weitere vier Jahre eigener Erstklassigkeit – wovon die Optimisten rund um den 1. FCN natür-lich ausgehen inklusive Betonung auf „mindestens“ . . .
Dazu beitragen soll und will mit Niels Rossow der Nachfolger von Michael Meeske als Kaufmännischer Vorstand. Zuvor zehn Jahre im Ausland und für die Sportartikelfirma adidas tätig, will der eingefleischte Franke aus Nürn-berg (der nun seinen Dialekt nicht mehr vertuschen muss …) und vor allem seit jeher Club-Fan (noch) brachliegende Ressourcen anzapfen, um aus den kleineren dann doch wieder größere Brötchen werden zu lassen und Nürn-bergs Nummer 1 im Fußball möglichst auch über die Grenzen der Stadt und Frankens, wenn nicht gar Bayerns hinaus noch mehr Zulauf an Besuchern im Stadion wie in anderen Bereichen (und damit natürlich Einnahmen) zu verschaffen.
Stadion-Neubau dabei keineswegs ausgeschlossen – die Freunde einer reinen Fußball-Arena dürften die teils emotionale und kämpferische „Jungfern-Rede“ des 42jährigen mit Freude(n) zur Kenntnis genommen haben . .
Die FCN-Realität „Streit-Kultur“ . . . Die Realität indes warf und wirft erst mal andere Fragen und Themen auf.
Und zur Realität des Abends, der die Mitglieder, die bis zum (immerhin alles andere als bitteren) Ende blieben, dann doch nicht ausschließlich mit Freu-de erfüllte, gehörte in den mehr als fünfeinhalb Stunden der Versammlung bis kurz nach Mitternacht auch ein, wenngleich dann doch eher kurzzeitiger Rückfall in überwunden geglaubte (Streit-)Zeiten:
Nachdem Aufsichtsrats-Vositzender Dr. Thomas Grethlein eine nächtliche e-Mail des in der Folge neben Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Christian Ehrenberg turnusgemäß ausscheidenden und zur Wie-derwahl stehenden Kollegen Hanns-Thomas Schamel gemäß dessen Auf-forderung zur Kenntnis brachte, entbrannte (unter Beteiligung des in die-sem Jahr nicht zur Wiederwahl stehenden Aufsichtsrats-Mitglieds Günter Koch, dem ein Teil der Mitglieder deutlich ihr Mißfallen ausdrückte – was den früheren Lehrer und Sportreporter wiederum keineswegs an klarer Meinungsäußerung hinderte …) ein durchaus heftigerer Streit über Um-gangsformen, dem Hanns-Thomas Schamel bei den Wahlen schließlich zum Opfer fiel (wobei ungewiß bleibt, ob er bei anderem Ablauf erfolgreicher gewesen wäre).
Jedenfalls setzten sich Dr. Ulrich Maly (899 Stimmen) und Christian Ehrenberg (780) mit ihrer Wiederwahl sicher durch, während Peter Meier dank 597 Stimmen erstmals in den FCN-Aufsichtsrat einzog. Neben dem damit aus diesem Gremium ausscheidenden Mitglied Hanns-Thomas Schamel scheiterte auch Christian Silberhorn als fünfter Bewerber für die drei neu zu besetzenden (der insgesamt neun) Positionen im Auf-sichtsrat mit seinem Ziel des Einzugs in denselben.
Frenetischer Beifall für Team + Trainer
Mittlerweile traditionsgemäß erschienen zur Mitgliederver-sammlung als Gäste auch die Profis des FCN, an der Spitze Spielführer Hanno Behrens (wenngleich ohne den eben erst Vater gewordenen Enrico Valentini – das kann wohl jeder nachvollziehen – und den im Nachmittag-Training verletzten Robert Bauer, der den gesperrten Linksverteidiger Tim Lei-bold gegen die TSG 1899 Hoffenheim ersetzen soll) sowie das Trainer- und Betreuer-Team um Chefcoach Michael Köllner. Frenetischer Beifall war ihnen gewiss und erfolgte erwartungsgemäß!
Vorteil dieser „Gäste“ (denn Mitglieder dürfen angestellte Profis gemäß DFB-/DFL-Statuten nicht sein bei dem Klub, für den sie spielen – müssen ihre Mitgliedschaft gegebenenfalls sogar ruhen lassen): Trainerstab und Spieler durften zwecks besserer/möglichst bester Vorbereitung auf das nach der Länderspiel-Pause folgende Bundesliga-Heimspiel gegen den baden-würt-tembergischen Nachbarn und Champions-League-Teilnehmer TSG 1899 Hoffenheim die Mitgliederversamm-lung früher verlassen.
Das stand genaugenommen auch jedem Mitglied frei. Erfreulicherweise aber hielt ein überraschend großer Teil sogar nach den sicher interessan-teren Wahlen zum Aufsichtsrat auch noch zu den Satzungs-ändernden Anträgen bis nach Mitternacht aus!
Da mögen die vorherigen positiven Entwicklungen in der von Dr. Axel Ad-rian souverän geleiteten Versammlung eine große Rolle gespielt haben. „Wir dürfen heute auf eine erfolgreiche Spielzeit zurückschauen. Mann-schaft, Trainer und das Team hinter dem Team haben Außergewöhnliches geleistet und sind verdient aufgestiegen“, durfte etwa Andreas Bornemann feststellen und der begeisterte Beifall der Mitglieder war ihm gewiss, wie auch beim Ausblick auf die Zukunft: „Es ist das erklärte Ziel, den FCN mittel- und langfristig in der Bundesliga zu etablieren. Dafür benötigen wir Konti-nuität, Geschlossenheit und Vertrauen in die eigenen Stärken. Wir haben eine Mannschaft mit Typen und Identifikationsfiguren und sind überzeugt, dass unser Weg ein erfolgreicher Weg ist.“
Jahresüberschuß bereitet(e) Freude
Und da der wirtschaftliche Bericht zum Geschäftsjahr 2017/18 zum Bilanz-stichtag 30.6.18 einen Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 2,7 Mil-lionen Euro ausweist, reduziert sich der nicht durch Vereinsvermögen gedeckte Fehlbetrag auf 4,3 Millionen Euro (Vorjahr: 7,0 Millionen). Und die stillen Reserven des 1. FCN übersteigen diesen Betrag deutlich. Die Moment-Beschreibung also passt und stimmt die Mitglieder zufrieden.
So konnte Finanz-Vorstand Meeke von einem „sehr schönen Jahresergebnis“ berichten und fuhr fort: „Wir konnten das negative Eigenkapital verringern und einen deutlichen Abbau der Verbindlichkeiten realisieren.“
Dass der zum Monatsende scheidende Vorstand auch einen mahnenden Hinweis einfügte, nahm ihm ange-sichts der positiven Zahlen niemand übel: „Bei der Gesamtentwicklung des Marktes bleibt es für den Club natürlich herausfordernd, dennoch kann man positiv in die Zukunft schauen.“
Rossow mit kämpferischer „Jungfern-Rede“
Meeske-Nachfolger Niels Rossow ließ seiner Vorstellung eine hoffnungs-volle Antrittsrede folgen und wird auf der FCN-Homepage wie folgt zitiert: „Es muss weitergehen, wir wollen den nächsten Schritt machen. Der Club hat eine Power, die noch nicht komplett entfaltet ist. Wir wollen die Ver-bindlichkeiten und das negative Eigenkapital weiter abbauen und weiter an unserer Liquidität arbeiten“, um dann zu gestehen und unter dem donnern-den Beifall der meisten Mitglieder zu versprechen: „Ich habe hier meinen Traumjob gefunden und werde mich für den Club zerreißen.“
Grethlein hoffnungsvoll: „Noch nicht am Ziel!“
Die den Berichten der Vorstände folgende Bilanz des Aufsichtsrats-Vor-sitzenden beinhaltete den Dank von Dr. Thomas Grethlein an alle Mitglie-der, die Gremien des Vereins und alle Unterstützer wie Partner für die (gute) Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr. Nach dem Disput mit seinen Aufsichtsrats-Kollegen Schamel und Koch wagte er einen ebenso hoffnungsvollen wie mutigen und in Teilen selbstkritisch-realistischen Aus-blick: „Mit diesem Aufstieg sind wir noch nicht am Ziel angekommen. Wir wollen unseren Weg weitergehen, dabei wird es auch Rückschläge geben, von denen wir uns nicht von unserer Linie abbringen lassen wollen!“
Drei Anträge wurden angenommen
Im Rahmen der satzungsändernden Anträge zum Ende der Versammlung erteilten die Mitglieder dem Ansinnen, das Abstimmungen auch mittels elektronischem Abstimmungs-verfahren ermöglicht, ihre Zustimmung. Ebenso können Mit-gliederversammlungen künftig per Video in angrenzende Räume übertragen werden, sollten die vorhandenen Räum-lichkeiten nicht ausreichen, sofern die Rechte der Mitglieder dabei gewahrt bleiben. Und bei Delegierten für Versamm-lungen des Dachvereins dürfen künftig, sollten nicht genü-gend Kandidaten aus Vorstand und Aufsichtsrat zur Verfüg-ung stehen, auch andere Mitglieder als Delegierte gewählt werden.
Alle weiteren Anträge indes wurden abgewiesen respektive von den Antragstellern nach zum Teil durchaus lebhafter Diskussion zurückgezogen.
Ehrenamtspreis 2018 an Laura Engelhardt
Viel Beifall gab es außerdem für Laura Engelhardt, die für ihr langjähriges Engagement in verschiedenen Positionen den „1. FCN-Ehrenamtspreis 2018“ erhielt. Die unter anderem als ehrenamtliche Stadionsprecherin der „U21“ (früher aushilfsweise auch der „U23“) tätige Laura Engelhardt erhielt von Dr. Thomas Grethlein ein persönliches FCN-Trikot mit der Nummer 12 sowie eine Ur-kunde und den Dank des Vereins für ihren Einsatz für den „Club“.
Autor: Klaus Meßenzehl
Fotos: ISPFD
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