Fußball
2. Liga: SpVgg. Greuther Fürth – VFL Osnabrück 4:0
Paukenschlag vor der Pokal-Reise nach Homburg
Über dem „Ronhof“ ein herrlich anzuschauender (fast Voll)Mond, der sich nahezu exakt zur Pause hinter Wolken versteckte und mit Wiederbeginn erneut dem „Kleeblatt“ den Weg wies zu einem 4:0 (1:0)-Erfolg gegen den VfL Osnabrück!
Dabei fanden die Mannen von Alexander Zorniger einen fast optimalen Rhythmus zwischen Ballsicherheit und Nadelstichen sowie zunehmend immer besseren Kombinationen und Passagen mit dann auch erfolgreichen Abschlüssen – wenn das keine ideale Einstimmung ist für die Reise am kommenden Dienstag in der 2. Hauptrunde des Pokalwettbewerbs des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum Regionalligisten FC 08 Homburg-Saar.
Während die SpVgg Greuther Fürth den Zweitliga-Aufsteiger und -Rückkehrer aus Osnabrück also ohne Zählbares nach Hause schickte und drei weitere wichtige Punkte buchte, die vorübergehend sogar den Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz bedeutete, müssen die Gäste aus dem westlichen Niedersachsen nun ihre Wunden lecken. Dabei wird Aufstiegs-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger – 41 Lenze jung und knapp zweieinhalb Jahre älter als Bruder Bastian (39), der deutsche Fußball-Weltmeister von 2014 und mittlerweile TV-Kommentator – nach seinem Engagement als Co-Coach beim 1. FC Nürnberg mit seinem Team (Trainer wie Mannschaft) im besten Fall die richtigen Schlüsse ziehen aus dem, was im Fürther „Ronhof“ ab- und schief lief.
Derweil steht für die Schützlinge des Fürther Chef-Trainers Alexander Zornigers vor allem Regeneration an vor der Pokal-Reise ins Saarland. Vier Tage nach dem deutlichen 4:0-Erfolg gegen das Zweitliga-Kellerkind (= weiter Tabellen-Vorletzter bei gerade mal 6 Punkten + nun 11:27 Toren), der das „Kleeblatt“ dank viertem Sieg (bei 3 Unentschieden + 4 Niederlagen) und vor allem auch dessen Deutlichkeit mit nun positivem Torverhältnis (18:17) an die Spitze der zweiten Tabellenhälfte hievte, wird die Aufgabe beim FC 08 Homburg lauten, mit der nötigen seriösen Einstellung auch gegen eine zwei Spielklassen tiefer angesiedelte und sicherlich hochengagierte Truppe ans Werk zu gehen. Beim mit Tuchfühlung zur Tabellenspitze der Regionalliga Südwest agierenden Viertligisten soll es keine unangenehme Überraschung geben, um die eigenen Pokal-Hoffnungen am Leben zu erhalten.
Trotz erneutem 11m-Fehlschuß ein deutlicher Sieg!
Vor diesmal exakt 9978 zahlenden Zuschauer*innen (also erneut fast fünfstellig) im „Ronhof“ brannte das „Kleeblatt“ gegen den VfL Osnabrück phasenweise ein Feuerwerk an Ball-Passagen ab und zauberte dabei sogar gelegentlich. Vor allem aber gelang ein starker Beginn (fast wie Powerplay); wiewohl zunächst ohne Tor-Erfolg, weil Branimir Hrgota in der 23. Spielminute erneut mit einem Elfmeter scheiterte.
Der war zudem grenzwertig ausgeführt und wäre bei einem erfolgreichen Abschluß womöglich ohne Anerkennung geblieben = hätte wiederholt werden müssen, weil der 30-jährige in Bosnien-Herzegowina geborene Schwede zwischenzeitlich (ohne Bewegung nach vorne) stand. Nach der 0:2-Niederlage in der Vorwoche beim Hamburger SV (72., gescheitert an Daniel Heuer Fernandes) war das aufeinanderfolgend damit dessen zweiter Fehlschuß – diesmal im Duell mit VfL-Keeper Lennart Grill, der in der aktuellen Spielzeit bereits seinen vierten Strafßstoß parierte und damit mehr als alle anderen Torhüter der 2. Bundesliga zusammen!
Abgesehen davon, dass dieser Strafstoß auch keineswegs eindeutig war – Fürths „gefoulter“ Simon Asta nämlich ging durchaus rustikal zu Werke (während sein Gegenspieler Dave Gnaase eher unglücklich agierte), nahm das Schicksal dann doch noch vor der Pause seinen Lauf: Erneut war es der in Schwäbisch Hall geborene 26-jährige Gnaase, der diesmal in der Tat grenzwertig agierte und Julian Green an der Strafraumgrenze zu Fall brachte. Das bestrafte der 28-jährige US-Deutsche mit einem platzierten Freistoß aus gut 22 Metern (45.), obwohl VfL-Keeper Grill erneut am Ball war (fast noch besser reagierte als beim eher schlecht geschossenen Elfmeter) und das Spielgerät berührte, dessen Flugrichtung jedoch nicht mehr entscheidend verändern konnte.
Schnelles 2:0 zum Wiederbeginn plus ein „Doppelschlag“
Nach einem Schreckmoment zum Wiederbeginn, als SpVgg-Torhüter Urbig beim Rückpaß vom Anstoß (mit Fürther Aufstellung wie beim American Football) 35 Meter vor seinem Gehäuse von Erik Engelhardt geblockt wurde, aber sein Mißgeschick selbst wieder korrigieren konnte, lenkten die Gastgeber das Geschehen schnell in die aus ihrer Sicht richtige Bahn. Der (auch defensiv) extrem lauffleißige Armindo Sieb vollstreckte nach Vorarbeit von Gideon Jung und davor Hrgota zur 2:0-Führung (47.) – unglücklich dabei erneut Dave Gnaase, weil der Rettungsversuch des VfL-Mittelfeldakteurs den Ball in die Gegenrichtung an den Innenpfosten lenkte.
Siebs fünftes Tor dieser Saison wies den Weg – denn immer, wenn der 20-jährige Stürmer aus Halle/Saale traf (diesmal aus zentraler Position + 13 Metern Tor-Entfernung), blieb seine Mannschaft auch am Ende ohne Gegentreffer. Die zunehmend seltenere, zudem ungenau abgeschlossene Gegenwehr der Niedersachsen bestrafte Fürth schließlich: Erst mit dem 3:0 durch Sieb-Nachfolger Dickson Abiama (74.), nachdem sich Kapitän Hrgota am linken Flügel (allerdings grenzwertig) durchgesetzt hatte gegen den französischen Nachwuchs-Nationalspieler und ehemaligen FC Bayern-Profi Michael Bruno Cuisance – und nur Sekunden später, als Tim Lemperle (75.) den Rückpaß von Abiama (setzte sich an der Seitenlinie nach perfekt langem Ball von Torhüter Urbig entscheidend durch) veredelte zum 4:0!
Fast hätte SpVgg-Stürmer Lemperle nach dem Fürther „Doppelschlag“ noch seinen ganz persönlichen folgen lassen (was Maxwell Gyamfi vereitelte), bevor die Partie noch eine kuriose Schluß-Sequenz hatte: Dem verfrühten Schlußpfiff aus dem Publikum – Schiedsrichter Dr. Robin Braun zeigte sofort an weiterzuspielen, was in der „Coaching Zone“ der Gastgeber als Erster Manager Azouzzi realisierte – folgte ein Konter der Gäste, den Jonas Kurt Urbig gegen den frei auf ihn zusteuernden, in Hamburg geborenen Deutsch-Ghanaer und VfL-Joker Kwasi Okyere Wriedt (ebenfalls früher FC Bayern – dorthin 2017 bis 2020 gewechselt nach seiner ersten Zeit erfolgreichen Zeit Osnabrück, das ihn nun von Holstein Kiel ausgeliehen hat) mit einer Glanzparade vereitelte!
Damit stehen 15 „Kleeblatt“-Treffer im „Ronhof“ zu Buche; das sind immerhin so viele, wie bis zu diesem Zeitpunkt keine andere Mannschaft der Liga zuhause erzielte. Und das läßt hoffen auf weiter positive Entwicklung, die allerdings irgendwann auch auswärts ihre Nachahmung finden sollte. Und das möglichst bereits bei den nächsten Reisen, die beide Richtung Westen führen: Als da wäre zunächst das Fürther Gastspiel bei Südwest-Regionalligist FC 08 Homburg, wo das „Kleeblatt“ im Rahmen der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals am 31. Oktober 2023 im Saarland seine Visitenkarte abgibt – sowie danach am 4. November 2023 der Auftritt am „Betzenberg“ beim 1. FC Kaiserslautern, wo es in Rheinland-Pfalz weitergeht mit dem nächsten Punktspiel in der 2. Bundesliga.
Deren 13. Spieltag sieht dann wieder ein Heimspiel für Greuther Fürth vor: Am 12. NOVEMBER 2023 (SONNTAG, 13:30 Uhr) wird Aufstiegs-Aspirant Fortuna Düsseldorf vorspielen und sicherlich versuchen, zumindest einen Punkt an den Rhein zu entführen; was die Truppe von SpVgg-Cheftrainer Zorniger tunlichst vereiteln sollte.
Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: 4-Damian Michalski (FÜ) gegen 27-Michael Bruno Dominique Cuisance und 9-Erik Engelhardt
Fotos: ISPFD
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