Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Iserlohn Roosters 8:2
Sechs-Punkte-Wochenende für die Ice Tigers
Wechselbad der Gefühle: Erst kassierten die Nürnberg „Ice Tigers“ bei den „Löwen“ Frankfurt eine bitter-deutliche 2:6-Niederlage, um dann im bayerischen Derby bei den „Panthern“ des ERC Ingolstadt mit 5:3 die ersten Auswärtspunkte überhaupt zu holen und schließlich bestätigte die Truppe der NIT-Coaches Thomas „Tom“ Rowe und Manuel Kofler diesen Aufwind mit dem deutlichen 8:2-Erfolg gegen zwar bemühte, aber phasenweise auch bemitleidenswerte Iserlohn „Roosters“!
In Frankfurt vor 4248 zahlenden Zuschauenden in der deutlich mehr als zur Hälfte gefüllten „Eissport-Halle“ hatten zunächst gut funktionierende Umstellungen des Nürnberger Trainer-Gespanns am Ende nicht den erhofften durchschlagenden Erfolg.
Den Toren der „Löwen“ folgte nach einem Pfostenschuß von Elis Hede bei 5:4-Überzahl zwar der wiewohl glückliche 1:2-Anschluß – eigentlich ein Eigentor, das es ja im Eishockey nicht gibt – mit Gutschrift für den davor zuletzt am Puck aktiven Daniel Schmölz, doch nach weiteren vier (!) Frankfurter Treffern (innerhalb 53 Sekunden sowie 41. + 46.) konnte Justus Böttner (58:15) mit dem 2:6 lediglich noch etwas Ergebnis-Kosmetik betreiben.
Dafür aber überraschten die Noris-Kufencracks dann beim bayerischen Derby fünf Tage später in Ingolstadt positiv: Die überwiegende Zahl der 3915 ihren Obolus entrichtenden Besucher*innen rieben sich wohl die Augen, dass es beim „Angst-Gegner“ der vergangenen Jahre viel besser gelang als zuvor in Frankfurt am Main, das eigene Spiel einfach zu halten.
Nach Ryan Stoa’s früher Führung (3:42) brachte die „Eis-Tiger“ auch die Antwort der „Panther“ zum 1:2 kaum aus dem Tritt. Dennis Lobach drehte die Partie mit seinem Doppelschlag (42:35 plus 46:39) erneut und Ingolstadts 3:3-Ausgleich (53.) konterten Ludwig Byström (56:26) sowie Danjo Leonhardt (59:51) mit einem „Empty-Net-Goal“ zum von den mitgereisten Anhänger*innen aus der Noris bejubelten 5:3-Erfolg an der Donau!
Kantersieg gegen Iserlohn folgt großes Lob vom Chefcoach
Diesen „Auswärts-Aufschwung“ ausgerechnet in Ingolstadt, wo NIT-Chefcoach Rowe („Wir haben so hart gespielt, wie man nur spielen kann. Jeder hat heute so gespielt, wie er spielen sollte.“) den „unglaublichen Charakter“ von Führungs- bis zu den jungen Spielern hervorhob, wollten die Noris-Puckjäger gegen die Iserlohn „Roosters“, natürlich fortsetzen. Das gelang auch trotz der Ausfälle der beiden verletzten Verteidiger Hayden Shaw und Julius Karrer sowie der dadurch nötigen Veränderungen im Mannschaftsgefüge.
42 Sekunden nachdem das erste (und einzige!), zudem umstrittene Nürnberger Unterzahlspiel überstanden war, sorgte ausgerechnet „Strafbank-Sünder“ Daniel Schmölz (Spielzeit 7:21) mit seinem vierten Saisontor für die beruhigende Führung, die Max Kislinger (13:46) noch im ersten Drittel ausbaute
Nach dem 3:0 durch Evan Barratt (24:37) gelang Iserlohns Michael Dal Colle (29:53) zwar der 3:1-Anschluß, doch dann ging es Schlag auf Schlag: Nur 32 Sekunden später antwortete Dennis Lobach (30:25) mit dem 4:1 und Charlie Gerard (32:19) sowie Danjo Leonhardt (33:09) schraubten den Vorsprung Mitte des zweiten Spielabschnitts auf 6:1.
Das war das Signal für IEC-Chefcoach Greg Poss (58), seinen Goalie Andreas Jenike, der in der Saison 2003/04 und von 2012 bis 2019 für die Nürnberg „Ice Tigers“ zwischen den Pfosten stand, zu erlösen.
In Nachfolge des 35-jährigen gebürtigen Hamburgers blieb das gerade erst 20 Jahre jung gewordene Iserlohner „Eigen-Gewächs“ Finn Becker immerhin 12:04 Minuten ohne Gegentreffer und das bis zur dritten Gäste-Unterzahl, die Danjo Leonhardt (45:13) dank eigener 5:4-Überzahl zum 7:1 und ebenfalls seinem vierten Saisontor nutzte.
Elis Hede (56:25) sorgte mit seinem bereits fünften Treffer der laufenden DEL-Serie schließlich für den 8:2-Endstand – dies wiederum nach dem zwischenzeitlichen Iserlohner 7:2 durch Tyler Boland (46:49), dessen mittlerweile 28-jähriger Assistent Tim Bender war = der gebürtige Mannheimer, der von 2018 bis 2022 gleichfalls für die „Ice Tigers“ auflief.
Neben der guten Einstellung der Nürnberger, die Chef-Trainer Rowe lediglich nach einem leichten Hänger, in dessen Verlauf NIT-„Goalie“ Leon Hungerecker mehrmals retten musste, ein Mal mit einer Auszeit (47:55) in Erinnerung rufen musste, dürfte auch die an den Tag gelegte Disziplin ein Grundstock des deutlichen Erfolgs gewesen sein.
Eine einzige Strafzeit (gegenüber auch nur vier der Gäste!) gleich zu Beginn der insgesamt ohnehin ziemlich fairen Begegnung sollte den (richtigen) Weg auch für die Zukunft aufzeigen; zumal auf der Strafbank selten Spiele gewonnen werden.
Glücklich und insgesamt zufrieden zeigte sich – wie der Großteil der 3444 zahlenden Zuschauer*innen in der „ARENA NÜRNBERG Versicherung“ – danach auch Thomas Rowe („Das war vermutlich eines der besten Wochenenden, die wir in den letzten Jahren hatten.“) bei der Medien/Presse-Konferenz über den 8:2-Kantersieg gegen die diesmal arg gerupften „Hähne“ vom Iserlohner Seilersee.
„Das war natürlich ein sehr starkes Spiel von uns. Wir haben dort weitergemacht, wo wir in Ingolstadt aufgehört haben, mit einem einfachen und harten Spiel.“ Und der 66-jährige US-Amerikaner attestierte seinen Schützlingen: „Wir bewegen uns in die richtige Richtung.“
Der Reise nach Mannheim folgt Gastspiel von Wolfsburg
Die führt nach dem 5:3-Auswärtserfolg beim ERC Ingolstadt sowie dem 8:2-Heimsieg gegen die Iserlohn „Roosters“ nach Mannheim: Dort steht den Kufen-Cracks der „Ice Tigers“ am 20. Oktober 2023 das erste Aufeinandertreffen der Saison 2023/24 mit den „Adlern“ des Mannheimer ERC bevor.
Und wenn die Noris-Puckjäger am 22. Oktober 2023 (Sonntag, 14 Uhr) zum nächsten Heimspiel die „Grizzlys“ aus Wolfsburg empfangen, wird viel los sein rund um die „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“; denn nahezu zeitgleich spielt Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg nebenan im „Max-Morlock-Stadion“ gegen Hertha BSC.
Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: Nürnbergs #10 Evan Barratt schiebt den Puck mitsamt Iserlohns Torhüter #92 Andreas JENIKE über die Torlinie zum 3-0
Fotos: ISPFD
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