Fußball
Frauen Bundesliga: 1. FC Nürnberg – SV Werder Bremen 1:5
Premiere nach Bundesliga-Rückkehr mißlungen
Aller Anfang ist schwer – und es ist genaugenommen ein kompletter Neuanfang für die überwiegend doch noch sehr jungen Kickerinnen des 1. FC Nürnberg: Insofern konnte es dann auch keine wirklich echte Überraschung für die Schützlinge des niederländischen FCN-Cheftrainers Thomas Oostendorp sein, dass das im Vergleich zu den anderen elf Vereinen zweitjüngste Team in der Fußball-Bundesliga der Frauen im Auftaktspiel der Saison 2023/24 nach hoffnungsvollem Anfang mit der Führung in der 17. Spielminute durch Franziska Mai beim 1:5 (1:1) gegen den SV Werder Bremen am Ende dann doch die schmerzliche Erfahrung einer Niederlage machen mussten.
Durfte seitens der Heimelf zur Pause noch gehofft werden auf zumindest einen Punkt, zerstörte die Truppe aus der Hansestadt dies (oder gar den Traum von einem Auftaktsieg) nach Seitenwechsel ziemlich schnell. Dem Ausgleich durch Sophie Weidauer (41.) gut sechs Minuten vor dem Pausenpfiff folgte keine zwei Minuten nach Wiederbeginn das 1:2 durch Lina Hausicke, die mit einem Doppelschlag auch für das 1:3 (55.) sorgte; wiederum nur vier Minuten später bedeutete das 1:4 (59.) durch die eingewechselte Maja Sternad bereits die Vorentscheidung für Werder. Das 1:5 (74.) durch die ebenfalls von der Bank gekommene Amira Marlene Dahl war aus Bremer Sicht nur noch das i-Tüpfelchen auf einen gelungenen Start in die anstehende Spielzeit und dürfte die weite Heimreise von knapp 600 Kilometern nur noch fröhlicher gestaltet haben.
Spätestens damit dürfte klar sein, dass die Trauben (sprich respektive lies: Punkte) hoch hängen im deutschen Fußball-Oberhaus der Frauen. Trotzdem gab’s auch nach dem Abpfiff von Schiedsrichterin Karoline Wacker aus Lehrensteinsfeld – sie ließ das Geschehen mit ihrer eher großzügigen Leitung dann doch auch zu einer wertvollen körperlichen Erfahrung für die Club-Frauen werden – Applaus von den 2324 zahlenden Zuschauer*innen. Und dies auch seitens der FCN-Fans, die ihre Spielerinnen damit aufmuntern wollten; wofür sich diese ebenso bedankten wie für die Unterstützung während der gesamten 95 Spielminuten zuvor.
„Auswärtssieg, Auswärtssieg“ skandierten derweil die doch in recht stattlicher Anzahl aus der Hansestadt mit in die Noris gereisten Werder-Anhänger*innen und feierten ihre Frauschaft gebührend für den Startsieg bei den Aufsteigerinnen aus der Noris. Dafür bedankten sich die „Grün-Weißen“ Frauen aus der Hansestadt natürlich mit strahlend(er)en Gesichtern als die einheimischen Akteurinnen, die schon etwas brauchten, um die Wende zu ihren Ungunsten nach der anfänglichen Führung zu verarbeiten.
Verletzte Torfrau Lea Paulick „Nürnbergs Sportlerin des Jahres“
Wiewohl das so überraschend kaum gekommen sein konnte angesichts der Verletzungs-Probleme, die die Club-Frauen plagten. Allen voran fehlte Torfrau Lea Paulick, die am Abend zuvor noch neben ihrem männlichen Eishockey-Pendant Patrick Reimer als „Nürnbergs Sportlerin des Jahres“ ausgezeichnet worden war. Die inzwischen 24-jährige gebürtige Thüringerin, die vor sieben Jahren vom Frauenfußball Universitätssportverein Jena zum 1.FCN gekommen war, verkörpert die Entwicklung des Frauen- und Mädchen-Fußballs beim „Club“ wie keine andere.
Umso bitterer für sie selbst wie für ihr Team war der Ausfall Anfang August wegen einer Schulterverletzung, die sich Lea Paulick im Vorbereitungstraining für die neue Spielzeit zuzog. Zu allem Unglück schlug die zunächst konservative Behandlung (um eine längere Ausfallzeit als vier Wochen zu vermeiden) so wenig an, dass nun doch eine Operation nötig wurde mit der Folge, dass die FCN-Kapitänin zumindest bis Jahresende pausieren muss und keine Option für das Trainerteam um „Chef“ Thomas Oostendorp ist.
Auch wenn Lea Paulicks jahrelanger Traum, „mit dem Club in der Bundesliga zu spielen“, nach dem Aufstieg so nah war und nun doch (zumindest noch) nicht in Erfüllung ging – Aufgeben ist keine Option für die Stamm-Torhüterin des Bundesliga-Aufsteigers. „Das ist ein schwerer Schlag für mich“, räumte sie ein, verspricht aber: „Für diesen Traum werde ich weiter alles geben und das Team bestmöglich bei den anstehenden Herausforderungen unterstützen!“.
FCN-Torfrau Krammer hielt, was zu halten war
Was insbesondere auch gilt für ihre Stellvertreterin Kristin Krammer, die von der „Zweiten“ des Bundesligisten 1. FC Köln geholt wurde. Die mit 21 Jahren noch jüngere, in Spittal an der Drau geborene Torfrau, die 23 Einsätze in Österreichs Nachwuchs-Teams sowie ein A-Länderspiel vorzuweisen hat, bewies übrigens bereits beim Ex-Bundesligisten und bereits mit drei Zweitliga-Begegnungen gut vorbereiteten FF USV Jena in der 2. Runde des DFB-Pokals der Frauen (unglücklich 0:1 in der 80. Spielminute) ihre Fähigkeiten und hielt ihre Truppe dort bis zum Ende im Spiel. An der Paulick-Vertretung lag es auch keineswegs, dass am Ende der Bundesliga-Rückkehr nach 23 Jahren mit dem 1:5 eine happige Niederlage gegen den SV Werder stand – Kristin Krammer hielt, was zu halten war.
Vielmehr zogen die Bremerinnen den Club-Frauen kurz vor und noch kürzer nach der Pause den Zahn mit zugegebenermaßen gelungenen Aktionen, die die Truppe von Thomas Oostendorp nach durchaus gutem Beginn zunehmend vermissen ließ. Insgesamt zahlte sich für Werder dann ganz offensichtlich die größere Erfahrung aus, die sich auch erstreckte auf eine gewisse körperliche Robustheit, die von der Unparteiischen erst gegen Spielende mit Gelben Karten sanktioniert wurde = zu einem Zeitpunkt, als längst alles entschieden war.
Die Zielsetzung der Club-Frauen kann demnach nur lauten: lernen, lernen, lernen = Schlüsse ziehen aus den Erfahrungen, die sie nun in Deutschlands höchster Frauen-Fußballliga tun (können) und individuelle Fehler sowie (unnötige) Ballverluste möglichst zu minimieren!
Nun nach Leverkusen + Wolfsburg, dann gegen Hoffenheim
Nach dem mißlungenen Start in die Saison 2023/24 der „Google Pixel Frauen-Bundesliga“ stehen nun sogar die ersten beiden Auswärtsspiele in Deutschlands höchster Frauenfußball-Spielklasse seit 2020 an für die jungen „CLUB“-Frauen: Erst geht die Reise in den Westen der Bundesrepublik zu Bayer 04 Leverkusen, wo der Anpfiff am Mittag des 30. September 2023 erfolgt + dann steht das Gastspiel bei Vize-Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg auf dem Programm, wo der Anpfiff am 6. Oktober 2023 um 18:30 Uhr erfolgt.
Das nächste Heimspiel ist terminiert für 13. Oktober 2023 (Freitag, 18:30 Uhr) und der Gast bei dieser neuerlichen, für die Club-Frauen dann ersten Abend-Begegnung im nunmehr heimischen „Max-Morlock-Stadion“ wird dann die TSG 1899 Hoffenheim sein!
Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: Nürnbergs #14 Elena MÜHLEMANN im Zweikampf mit Bremens #28 Juliane WIRTZ (li.).
Fotos: TGS/ISPFD
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