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2. Liga: 1. FC Nürnberg – SSV Jahn Regensburg 1:0

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„CLUB-Urgestein“ Enrico Valentini mit dem „Tor des Tages“!

Erneut herrschte kurzzeitig absolute Stille im „Max-Morlock-Stadion“:

Wie bereits drei Tage zuvor auf Anregung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) – als der 1. FC Nürnberg Fortuna Düsseldorf im Achtelfinale des deutschen Pokal-Wettbewerbs aus dem Rennen warf – gedachten auch beim „Keller-Gastspiel“ des Tabellen-Vorletzten SSV Jahn Regensburg beim Drittletzten in der 2. Bundesliga – nun auf Wunsch der Deutschen Fußball-Liga (DFL) – alle Anwesenden mit einer Gedenkminute der Opfer des kaum fassbaren Erdbebens in Syrien und der Türkei, erhoben sich und hielten inne!

Die Clubfahne weht und der Spielball liegt bereit

Was danach kam, unterschied sich dann allerdings doch einigermaßen deutlich vom Geschehen keine drei vollen Tage zuvor.

Dem diesmal mit 27 118 zahlenden Zuschauern (darunter eine stattliche Kolonie von Schlachtenbummlern aus der Oberpfalz) – sogar noch oder auch nur etwas – zahlreicheren Publikum bot sich im nächsten bayerischen Derby (nach der Reise zum 270. Franken-Derby ins nahegelegene Fürth) ziemlich genau das, was zu erwarten (oder auch zu befürchten) war.

Das bayerische Gipfel-Treffen am Ende der Tabelle der 2. Bundesliga gegen den gleichermaßen wie „Der CLUB“ zuletzt immer weiter „abgestürzten“ SSV Jahn Regensburg lieferte ein „Keller-Duell“, das wenig versprach bzw. versprechen konnte – und schließlich über weite Strecken der Tabellen-Situation beider Mannschaften entsprach:

14-Blendi Idrizi gegen 17-Jens Castrop (FCN)

Die Bezeichnung „Not gegen Elend“ wäre angesichts der Spannung über die volle Spielzeit von insgesamt lediglich 95 Minuten zwar etwas hart, aber phasenweise ging es schon in diese Richtung – vermutlich auch, weil sich Aktive wie Offizielle beider Vereine der Bedeutung des Aufeinandertreffens bewusst waren und deshalb der Druck, auch der selbst auferlegte, zu einem Mehr an Fehlern führte.

Valentini „stellte“ Caliskaner wie Singh ins Abseits + traf selbst

Dabei begann das Aufeinandertreffen der nur gut 100 Kilometer voneinander beheimateten Vereine (nach Fürth die kürzeste Strecke in der Liga für den 1.FCN) durchaus schwungvoll.

19-Andreas Albers gegen 22-Enrico Valentini (FCN) vor dem Nürnberger Tor

Nachdem die gefährliche Bogenlampen-Flanke von Kwadwo Duah Jahn-Torhüter Urbig so wenig erreichte wie Rechtsverteidiger Faber und auch Nürnbergs linker Mittelfeldakteur Lukas Schleimer, dem Trainer Weinzierl anstelle von Fabian Nürnberger neben Innenverteidiger Florian Hübner (für den aus dem Derby mit Fürth Gelb-gesperrten Lino Tempelmann) das aus guten Trainingseindrücken resultierende Vertrauen geschenkt hatte, holten die Gäste zum ersten gefährlichen Gegenangriff aus – und trafen:

21-Florian Flick (FCN) gegen 8-Maximilian Thalhammer

Konrad Faber warf Jonas Kurt Urbig den Ball zum Abstoß zu, der diesen (quasi im Doppelpass) schnell ausführte und den 25-Jährigen auf dessen (unbedrängten) Lauf über rund drei Viertel (!) der gesamten Spielfeld-Länge schickte, bevor Minos Gouras dessen Zuspiel direkt in den Lauf von Kaan Caliskaner weiterleitete und der 23-jährige Deutsch-Türke den Ball mit einem raffinierten Lupfer über den entgegen stürzenden FCN-Schlußmann Peter Vindahl Jensen ins Netz beförderte.

Allerdings nach ebenso knapper wie zweifelsfreier vorheriger Abseitsposition, die vom Schiedsrichter-Assistenten vor der Gegengeraden-Tribüne sofort nach Ball-Überschreiten der Torlinie angezeigt und vom „Video Assistant Referee“ (VAR) bestätigt wurde.

22-Enrico Valentini (FCN) macht nach seinem Tor zur 1:0-Führung/Siegtor deutlich für wen sein gebürtiges Nürnberger Herz schlägt

Dabei spielte der spätere Nürnberger „Matchwinner“ eine alles andere als unbedeutende Rolle:

Enrico Valentini sorgte mit perfekter Übersicht dafür, dass das Abseits des vermeintlichen Torschützen überhaupt entstehen konnte (und stellte zudem seinen hauptsächlichen Gegen- wie früheren Mitspieler Sarpreet Singh rechts von sich ebenfalls in die „verbotene Zone“!), hob auch (völlig zu Recht, im Gegensatz zu gelegentlich anderem Verhalten von Abwehrspielern) sofort die Hand (6.) und sorgte 50 Spielminuten später nach einem der wenigen Eckbälle (FCN 3, Jahn 4) mit seinem satten Schuß aus 20-22 ? Metern und halbrechter Position auch noch für die Entscheidung!

27-Jermain Nischalke (FCN) gegen 33-Jan Elvedi

Beim „Tor des Tages“ von „CLUB-Urgestein“ Enrico Valentini sah der von Jahn-Coach Mersad Selimbegović – seit 2006 beim SSV Jahn, erst sechs Jahre als Spieler, danach als Co-Coach der „Zweiten“ + „Ersten“ wie als Trainer von U19 + Profis (sowie dort Weggenosse von Markus Weinzierl) – für den 29-jährigen, nordmazedonisch-österreichischen Stamm-Keeper Dejan Stojanović nominierte Jonas Kurt Urbig zwar vermeintlich weniger gut aus, doch war ihm offensichtlich die Sicht verdeckt; zumal Nürnbergs Duah auch noch den Kopf wegzog, wie TV-Sequenzen belegen (sei es nun, um den Ball abzulenken oder ihn nicht zu blockieren).

15-Fabian Nürnberger (FCN) gegen 29-Joshua Mees

Das in Euskirchen geborene, 19 Jahre junge Torwart-Talent (vom 1. FC Köln bis Juni 2024 ausgeliehen an die Domstädter) hatte ansonsten, vor allem bei Valentinis Schuß frei aus halbrechter Position (34.), wie sein Gegenüber Peter Vindahl Jensen (63., Kopfball von Andreas Albers) im FCN-Gehäuse noch weitere gute Aktionen; was keineswegs auf alle eingesetzten Akteure zutraf.

Unterschiedliche Stimmungen nach dem Schlusspfiff – Nürnberg (22-Enrico Valentini, 15-Fabian Nürnberger, 28-Jan Gyamerah und 19-Florian Hübner) freuen sich über den Sieg und Regensburgs 33-Jan Elvedi ist am Boden zerstört

Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: 22-Enrico Valentini (FCN) hat den Ball auf den Weg geschickt – zu seinem Tor zur 1:0-Führung/Siegtor
Fotos: ISPFD
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