Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Straubing Tigers 4:3
Stoa-Hattrick bei Tabellenführer Berlin folgt Sieg mit gleichem Ergebnis!
Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich: Nach zuletzt vier Siegen am Stück und dann drei Niederlagen hintereinander in der Saison 2021/22 der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sowie einem (zumindest selbstkritisch betrachtet) keineswegs so überragenden 5:1-Sieg gegen die „Panther“ des Augsburger EV, wie es das am Ende deutliche Ergebnis vermitteln mag, mussten die Nürnberg Ice Tigers in Berlin beim Tabellenführer antreten.
Ohne die Neu-Verletzten Julius Karrer und Jake Ustorf wie auch ohne den angeschlagenen Kapitän Patrick Reimer – und wiederholten sie mit einem insbesondere unter den vorgenannten Umständen absolut überraschenden 4:3 (1:1, 1:2, 2:0)-Erfolg trotzdem den 3:1-Sieg von Ende November 2021!
Dieser kaum erwartbare neuerliche Auswärts-Erfolg in der Hauptstadt nicht nur unserer Republik, sondern auch des deutschen Eishockeys (acht Meistertitel zwischen 2005 und 2021 = Rekordmeister seit Einführung der DEL 1994) weckte neuerliche „PlayOff“-Hoffnungen bei den Anhängern der Ice Tigers. Wozu eine Bestätigung dieser eher unerwarteten drei Punkte beim Nachfolge-Klub der „Eisbären“ (so die Bezeichnung seit 1992) des Eishockey-Clubs (EHC) Berlin, der so klangvolle Namen wie SC und EHC Dynamo Berlin (bis bzw. nach 1990) in seiner Vereinsgeschichte aufführen kann, nötig war.
Und die Mannschaft von Thomas Rowe „lieferte“:
In einem ebenso Temporeichen wie hart umkämpften Heimspiel rangen die „Ice Tigers“ aus der Noris ihre (Halb-)Namensvetter, die „Tigers“ vom Eishockey-Club (EHC) Straubing, mit einem 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)-„Arbeitssieg“ nieder. Womit Nürnbergs Kufencracks eine doppelte „Tripple“-Erfolgsbilanz verzeichnen konnten – drei DEL-Erfolge am Stück und dreimal siegreich in der laufenden Spielzeit gegen die (wie zuvor Augsburg, bezogen auf die Tabelle) im Nacken sitzenden Niederbayern; auch wenn es immer knapper wird nach zuvor zwei erfolgreichen Auftritten Ende September in Nürnberg (6:3) und Ende Oktober an der Donau (5:3).
Mebus‘ „Premieren-Tor“ sorgt für Vorentscheidung
In Berlin hatte Ryan Stoa beim 4:3-Überraschungs-Sieg vor immerhin 2000 Zuschauern (angesichts „Corona“-Einschränkungen ausverkauft!) ein besonderes Erfolgs-Erlebnis: Der US-Amerikaner in Diensten der Ice Tigers ließ der „Blitz-Führung“ nach 24 Sekunden durch Christopher „Chris“ Brown (glänzende Vorarbeit von Dane Fox und Marcus Weber sowie da bereits „begleitet“ von Stoa) einen „Blitz-sauberen Hat-trick“ folgen. Dem zwischenzeitlichem 1:2-Rückstand (12:48 + 27:18) setzte der 34-jährige Center-Stürmer aus Nordamerika den 2:2-Ausgleich (Assistenten Fox + Brown) entgegen und dem neuerlichen Rückstand (das 2:3 fiel Mitte der 35. Spielminute) erst das 3:3 (45:41, Vorlage Nicholas Welsh bei 5:4-Überzahl) und nur gut fünf Minuten später den 4:3-Siegtreffer (50:54, Vorarbeit durch Gregor MacLeod bei „4 gegen 4“-Feldspielern)!
Gegen die Straubing „Tigers“ konnte der Linksschütze aus Bloomington im US-Bundesstaat Minnesota seinen damit 13 Saison-Toren in der DEL zwar keinen weiteren erfolgreichen Abschluß hinzufügen, dafür aber die Assists Nummer 11 und 12. Das bedeutet ebenso wie Daniel Schmölz (dank seines 3:2 gegen Straubing nun 10 Treffer + 15 Vorlagen) 25 Scorer-Punkte und als Moment-Aufnahme gemeinsam Rang 4 der internen Scorer-Wertung der Ice Tigers hinter Patrick Reimer (12 + 18 = 30 Zähler), Tyler Sheehy (17 + 12 = 29) und Gregor McLeod (8 + 19 = 27).
Dagegen nimmt sich die bisherige Bilanz von Oliver Mebus zwar beinahe mickrig aus. Doch nach lediglich zwei Assists – bei zuvor allerdings (Verletzungs-bedingt) auch nur 20 Einsätzen – hatte der hoch aufgeschossene, 206 (!) Zentimeter lange Verteidiger gegen die Niederbayern sein ganz persönliches Erfolgs-Erlebnis, von dem wie bei Ryan Stoa’s Hat-trick die ganze Mannschaft profitierte: Der 28-jährige, in Dormagen geborene und seit 2016 in Nürnberg aktive Profi schoss das 4:2, sorgte damit für die Vorentscheidung und konnte nebenbei sein Premieren-Tor der laufenden Saison feiern . . .
Ex-Ice Tiger Kleinendorst Chef-Coach in Iserlohn
Nur zwei Tage nach dem 4:3 im bayerischen Derby gegen Straubing winkt den Puck-Jägern aus der Noris bei der Düsseldorfer EG die Chance, die jüngste Erfolgsserie auf erneut vier am Stück auszubauen. Und bevor am 21. Januar (dann womöglich sogar wieder mit zahlenden Zuschauern auf den Rängen?) die EHC „Grizzlys“ Wolfsburg ihre Visitenkarte abgeben in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“, steht – sofern „Corona“ keine weiteren Knüppel dazwischen wirft – ein doch ziemlich überraschendes Wiedersehen mit einem früheren Trainer auf dem Programm.
Kurz nachdem die „Roosters“ des Iserlohner EC, wo die Ice Tigers am 18. Januar 2022 gastieren (sollen), Brad Tapper beurlaubt und von seinen Pflichten als Chef-Coach entbunden hatten, wurden dessen Aufgaben zumindest bis Ende der laufenden Saison 2021/22 Kurt Kleinendorst übertragen. Der inzwischen 61-jährige, in Grand Rapids/Minnesota am Mississippi River geborene US-Amerikaner lässt seiner Zeit als DEL-Cheftrainer bei den Ice Tigers (April 2019 bis Mitte 2020, dann zog es ihn aus persönlichen Gründen zurück in die USA) ein weiteres Intermezzo in Deutschland folgen.
Die Aufgabe des einstigen Eishockey-Profis, der seine Karriere als Spieler Ende der 1980er Jahre bei den deutschen ERC-Klubs in Ingolstadt sowie Selb auslaufen ließ – und in Oberfranken mit damals noch nicht mal 30 Jahren bereits Erfahrungen als (Spieler-)Trainer sammelte, lautet in Iserlohn schlicht und einfach „Klassenerhalt“. In der „Eissporthalle am Seilersee“ soll mit Kurt Kleinendorst ausgerechnet der Mann, den die Ice Tigers vor knapp zwei Jahren gerne länger an sich gebunden hätten, den derzeitigen Tabellenletzten vor dem Abstieg bewahren – sofern es dazu denn tatsächlich erstmals wieder kommt seit Jahren.
Nächstes Heimspiel für die Ice Tigers:
21. JANUAR 2021 (FREITAG, 19:30 UHR): NÜRNBERG ICE TIGERS – EHC „Grizzlys“ Wolfsburg in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ (Vorsaison 2:1 + 3:4 n.V., laufende Runde 3:2 n.P. in Wolfsburg + 4:3 n.P. in Nürnberg = jeweils für die NIT)
Statistik zum jüngsten Heim-Spiel der Nürnberg Ice Tigers in der „PENNY DEL“-Saison 2021/22
Nürnberg „Ice Tigers“ – EHC Straubing „Tigers“ 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)
Nürnberg Ice Tigers: 31 Treutle (60:00 Spielminuten), 38 Dubeau (ohne Einsatz) – 8 Sheehy, 13 Stoa (A), 15 Jahnke, 17 Reimer (C = Kapitän/Spielführer), 19 Fleischer, 21 Kislinger, 22 Mebus, 23 Ribarik, 24 M. Weber (A = Assistent-Spielführer), 25 Schmölz, 26 Lobach, 29 Welsh, 48 J. Ustorf, 55 Parlett, 67 Friedrich, 71 Bodnarchuk, 74 Fox, 77 Bender, 89 MacLeod / Mannschaftsleiter: Manuel Kofler – Chef-Trainer: Manuel Kofler (laut offiziellem Spielberichtsbogen, statt dem eigentlichen „Boss“ Thomas „Tom“ Rowe) – Co-Trainer: „Tom“ Rowe (zumindest laut DEL-Information).
Straubing „Tigers“: 25 Vogl (ohne Einsatz), 33 Karhunen (58:04) – 6 P. Tuomie, 7 Leier, 9 Daschner, 10 Schopper, 15 Mulock, 16 Balisy, 19 Brunnhuber, 20 A. Eder, 21 Mouillierat, 22 Connolly (A), 23 Manning, 26 Valenti, 27 Schönberger (C), 32 Lampl (A), 65 Scheid, 74 St. Denis, 91 Akeson, 92 Brandt / Mannschaftsleiter: Rob Leask – Chef-Trainer: Tom Pokel – Co-Trainer: Rob Leask.
Tore: 1:0 29 Welsh – Assistenten 13 Stoa + 67 Friedrich (Spielzeit 3:34 – frühe Führung 3 Sekunden schneller als im Heimspiel zuvor gegen Augsburg + 3:10 Minuten früher als beim jüngsten 4:3 in Berlin, in beiden Fällen zeichnete dafür der diesmal wegen einer Handverletzung fehlende 11 Christopher Brown verantwortlich), 1:1 7 Leier – 21 Mouillierat + 16 Balisy (15:13 – bei 5:4-Überzahl Straubing, in der Nürnbergs 19 Fleischer nach Puck-Eroberung durch 13 Stoa bei einem Unterzahl-Break kurz zuvor an Gäste-Keeper 33 Tomi Karhunen gescheitert war), 2:1 8 Sheehy – 29 Welsh (22:30 – gleicher Torschütze wie beim 6:3-Heimsieg gegen die Niederbayern, als der US-Amerikaner nach 1:3-Rückstand die Aufholjagd + Wende einleitete; zudem der bereits 6. von insgesamt nun 17 Treffern des 26jährigen gegen die „Tigers“), 2:2 91 Akeson – 22 Conolly (23:26 – nachdem Nürnberg 31 Treutle mit einer seiner hervorragenden Paraden einen Schuß von 7 Leier pariert hatte, sah sich der NIT-Goalie in der Folge eines Scheibengewinns der Straubinger an der Bande des eigenen Spieldrittels plötzlich dem freigespielten Torschützen gegenüber und war ohne Chance, 3:2 25 Schmölz – 29 Welsh + 89 McLeod (33:28 – nach Scheiben-Eroberung an der gegnerischen blauen Linie), 4:2 22 Mebus – 13 Stoa + 67 Friedrich (47:01 – Premieren-Treffer in der laufenden Saison zum Jubiläum des 400. DEL-Einsatzes nach Querpaß vorm Straubinger Kasten aus Nahdistanz!), 4:3 92 Brandt – 9 Daschner + 15 Mulock (50:47 – Gewaltschuß vom äußeren Bully-Kreis der rechten Angriffsseite der Niederbayern).
Haupt-Schiedsrichter: #10 Gordon Schukies (Herner EV Miners / DEB-Landesverband Nordrhein-Westfalen) + #34 Andrew Wilk (Gast-Schiedsrichter aus Nordamerika = Los Angeles/USA).
Linien-Schiedsrichter: #56 Yannik Koziol (Zugehörigkeit des gebürtigen Füsseners, der als Jugendlicher in der DNL2 aktiv Eishockey spielte, zu einem Verein und/oder DEB-Landesverband unbekannt) + #90 Andreas Hofer (Österreich).
Punktrichter: Michael Feldmann (Nürnberg).
Strafen bzw. Strafzeiten: NIT 6 = 12 Minuten (6 x 2 – 4 im 1. + je 1 im 2. + 3. Drittel) = 55 Parlett (10:47, wegen „Holding“ = Haltens – ohne Folgen) + 89 McLeod (12:55, wegen „Slashing“ = Stockschlags – zeitgleich mit Straubing 92 Brandt) + 77 Bender (13:45, wegen „Cross-checking“ = Stock-Checks – mit der Folge des Straubinger 1:1-Ausgleichs 32 Sekunden vor Ablauf der Nürnberger 2-Minuten-Strafe = Unterzahl) + 29 Welsh (16:18, wegen „Interference“ = Behinderung – zeitgleich mit Straubings 9 Daschner + 36:40 wegen „Roughing“ = Übertriebener Härte + 41:51 wegen „Slashing“ = Stockschlags – jeweils ohne Gegentor) – Straubing 3 = 6 Minuten – jeweils ohne Folgen (3 x 2 – allesamt im 1. Drittel) = 92 Brandt (12:39, wegen „Slashing“ = Stockschlags – zeitgleich mit Nürnbergs 89 McLeod), 9 Daschner (16:18, wegen „Interference“ = Behinderung – zeitgleich mit Nürnbergs 29 Welsh), 10 Schopper (18:41, wegen „Holding“ = Haltens).
Zuschauer: KEINE (zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß aktueller „Corona“-Richtlinien.
Text: Klaus Meßenzehl / Pressedienst Nürnberg
Titelfoto: Nürnbergs Patrick Reimer (re.) bringt Straubings Sandro Schönberger zu Fall.
Fotos: Thorsten Schönberger / ISPFD
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