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Eishockey

DEL: Nürnberg Ice Tigers – Adler Mannheim 3:4

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Siege gegen Straubing + in Augsburg ohne Fortsetzung . . .

Es geht aufwärts bei den Ice Tigers: Zum zweiten Mal in der wegen „Corona“ verkürzten Saison 2020/21 gelangen zwei Siege hintereinander – und auch gegen den deutlichen Süd-Gruppen-Tabellenführer der „PENNY DEL Bundesliga“ hielten sich die Nürnberger trotz frühen Rückstands im Spiel. Nach vier Niederlagen im Dezember (mit dem 1:5-Auftakt bei den Adlern des Mannheimer ERC) und grade mal einem Punkt weckten die ersten beiden Siege Anfang Januar in Augsburg (4:1) und gegen Straubing (4:3) erste (allerdings damals noch falsche) Hoffnungen, denn es folgten neun Niederlagen am Stück (bei ebenfalls nur einem Zähler) . . .

Nürnbergs 9-Tyson McLellan (links) umkurvt Mannheims Torwart 44-Dennis Endras (rechts unten) zum 3-4 Anschlusstreffer.

Das erweist sich diesmal hoffentlich anders, nachdem zuletzt in umgekehrter Reihenfolge jeweils drei Punkte eingefahren worden waren gegen die Tigers des EHC Straubing (nach 0:2-Rückstand mit 3:2) und danach bei den Panthern des Augsburger EV (4:3). Womit die beiden räumlich nächstgelegenen bayerischen Konkurrenten ein doppeltes gemeinsames Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zur übrigen deutschen Konkurrenz haben. Zum einen waren Straubing Tigers und Augsburger Panther die beiden Teams, gegen die die Mannschaft von Chef-Trainer Frank Fischöder und Co-Coach Manuel Kofler in der Rumpf-Vorbereitung auf die aktuelle „Corona“-Spielzeit ihre einzigen Testspiele absolvieren konnte (und beide nach Verlängerung verlor – gegen die Niederbayern 2:3, gegen die Schwaben 3:4) – zum anderen verbuchten die Nürnberger ihre bislang einzigen vier Siege ebenfalls ausnahmslos gegen diese beiden Kontrahenten.

Beim 4:3 (2:0, 2:2, 0:1) jüngst in Augsburg zahlte sich dabei, wie schon zuvor beim 3:2 gegen Straubing, wiedergewonnene Überzahl-Klasse aus. Sowohl Thomas Gilberts Führung (Spielzeit 16:43) nach Vorarbeit von Luke Adam und Daniel Schmölz wie das letztlich vorentscheidende 4:1 aus Sicht der Ice Tigers durch Schmölz (30:57) nach Vorlagen von Adam und Gilbert gelang jeweils bei 5:4-Überzahl der Mittelfranken, die dazwischen durch Max Kislinger (0:2 = 18:03, Assistent Tyson McLellan) und Patrick Reimer (1:3 = 24:26, Assistenten Eric Cornel + Arturs Kulda) ihre Führung jeweils ausgebaut hatten. Den zweiten NIT-Sieg dieser Saison in der Schwaben-Metropole konnten auch die AEV-Gegentreffer zum 1:2 (20:11), 2:4 (37:38) und 3:4 (42:19) letztendlich nicht mehr verhindern.

Nürnbergs 20-Eric Cornel (li.) und Mannheims 5-Björn Krupp (re.).

. . . weil deutlicher Leistungssteigerung die Belohnung fehlte!

Gegen die Mannheimer Adler, die nur fünf Tage nach ihrem Gastspiel in der Noris schon wieder Gastgeber der Nürnberger sein werden, bewiesen die Fischöder/Kofler-Schützlinge neugewonnenes Selbstbewusstsein. Mit dem 3:4 (1:1, 1:2, 1:1) gab es zwar die dritte Niederlage im dritten Aufeinandertreffen dieser Saison und somit die kaum überraschende Rückkehr zur Realität, doch auch wenn die nächste positive Überraschung bezüglich Punkteausbeute ausblieb, war der vierte Auftritt der Mittelfranken in gut zehn Tagen (und der dritte innerhalb nur fünf Tagen + acht Minuten!) in vielen Bereichen eindrucksvoll.

So etwa zeichnete die dritte Reihe mit den Verteidigern Arturs Kulda und Andrew Bodnarchuk (respektive Julius Karrer und Oliver Mebus) sowie den Stürmern Dane Fox, Tyson McLellan und Max Kislinger für alle drei NIT-Tore verantwortlich. Dabei machte sich der im kalifornischen San José geborene McLellan (der US-Amerikaner hat außerdem die kanadische Staatsbürgerschaft) nach Rückkehr aus dem Verletzten-Stand und exakt eine Woche nach seinem 25. Geburtstag mit seinen beiden Treffern plus der Tor-Beteiligung bei der zwischenzeitlichen 2:1-Führung durch Dane Fox (23. Spielminute) gleich mehrere nachträgliche Geschenke selbst.

Nürnbergs 31-Niklas Treutle klärt gegen 22-Matthias Plachta

Dass diese diesmal so erfolgreiche Formation auch beim 2:2-Ausgleich (37:00) durch Taylor Leier (Assistent neben Nicolas Krämmer war mit Jason Bast ein Ex-Nürnberger …) auf dem Eis stand, schmälert deren Leistung so wenig wie die des übrigen Teams, das erneut große Moral und viel Einsatz- wie Laufbereitschaft deminstrierte.

Mannheims 23-Taylor Leier (vorne) vor Nürnbergs 20-Eric Cornel (hinten).

Denn die Ice Tigers verlangten den Mannheimern in der intensiven und schnellen Partie alles ab. Und wer glaubte, das 2:4 der Adler (48.) sei die Vorentscheidung, der sah sich selbst da getäuscht. Nur 74 Sekunden danach machte es Tyson Mc-Lellan schon wieder spannend – auf Vorarbeit von Arturs Kulda. Der 32jährige lettische National-Verteidiger, der bereits in Augsburg einen Assistpunkt verzeichnete (bei Patrick Reimers 3:1), gab gegen die Adler zu allen drei Treffern die direkte Vorlage!

Sieben Cracks erinnern sich an Olympia-Silber von 2018

Fast auf den Tage genau drei Jahre nach dem Endspiel des Eishockey-Turniers der Olympischen Winterspiele 2018 in der südkoreanischen Region Pyeongchang gab es dabei ein Wiedersehen des NIT-Oldtimers Patrick Reimer mit den jetzigen Mannheimer „Silber-Helden“ Dennis Endras, Sinan Akdag, Björn Krupp, Matthias Plachta, Felix Schütz und David Wolf. Die damalige höchst unglückliche 3:4 (0:1, 1:0, 2:2, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung und das denkbar knappe Verpassen der größten Sensation in der Eishockey-Geschichte (nicht zuletzt auf Grund der harten Zeitstrafe für Reimer …) gegen „Olympische Athleten aus Russland“ ist heute kein Grund mehr für Enttäuschung – die Silbermedaille (vor Kanada, bis dahin mit neun Mal Gold Rekord-Olympiasieger im schnellsten Sport der Welt), entschädigte Aktive wie den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) weit mehr als zu erahnen war.

Mannheims 18-Benjamin Smith vor Nürnbergs 24-Marcus Weber.

Laut Nürnbergs Trainer hatte Platz 2 im olympischen Eishockey-Turnier ungeahnte positive Folgen, vor allem hinsichtlich finanzieller Unterstützung: „Das Geld, das danach vom Bundesministerium des Innern floß, ermöglichte eine Förderung im Nachwuchsbereich, die ohne Silber nie passiert wäre“, plauderte Frank Fischöder aus dem Nähkästchen und einem Bereich, den er als früherer Nachwuchs-Chef der „Jung-Adler“, der Ausbildungs-Akademie des Mannheimer ERC, nur zu gut kennt.

Nürnbergs 31-Niklas Treutle und 22-Oliver Mebus gegen Mannheims 21-Nicolas Krämmer

Mittlerweile indes ist das Betätigungsfeld des 49jährigen gebürtigen Dortmunders die Noris, wo er völlig andere Bedingungen vorfindet als beim MERC – wohin es bereits im nächsten DEL-Spiel wieder geht. Auf dass den Ice Tigers dort vielleicht die ganz große Überraschung gelingen möge und wenigstens ein Punkt aus dem Norden Baden-Württembergs entführt werden kann . . .

Und so geht’s weiter für die Ice Tigers in der Saison 2020/21 der „PENNY DEL Bundesliga“

1. MÄRZ 2021 (MONTAG, 18:30 UHR): Mannheimer ERC Adler – Nürnberg Ice Tigers (Vorsaison 4:1, 2:0, 7:2, 5:1 – Saison 2020/21 5:1 in Mannheim sowie 3:2 in Nürnberg)
3. FEBRUAR 2021 (MITTWOCH, 18:30 UHR): Nürnberg Ice Tigers – Schwenninger ERC Wild Wings in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ (Vorsaison 5:3, 4:1, 6:4, 5:2 – Saison 2020/21 1:2 n.V. in Nürnberg sowie 1:4 + 2:4 in Schwenningen)

Mannheims 89-David Wolf (rechts) scheitert hier an Nürnbergs 31-Niklas Treutle

Statistik zum 18. (= 9. Heim-)Spiel der Nürnberg Ice Tigers

Nürnberg Ice Tigers – Mannheimer ERC Adler 3:4 (1:1, 1:2, 1:1)

Ice Tigers: 31 Treutle (57:48 Spielminuten), 43 Sharipov (ohne Einsatz) – 5 Kulda, 6 Karrer, 9McLellan, 10 Kurth, 11 Brown, 14 Gilbert (A), 17 Reimer (C), 18 Walther, 20 Cornel, 21 Kislinger, 22 Mebus (A), 24 Weber, 25 Schmölz, 39 Pollock, 71 Bodnarchuk, 74 Fox, 77 Bender, 81 Bires, 90 Adam / Mannschaftsleiter: Manuel Kofler – Chef-Trainer: Frank Fischöder – Co-Trainer: Manuel Kofler.
Adler: 44 Endras (60:00), 90 Brückmann (ohne Einsatz) – 5 Krupp, 7 Akdag, 11 Schütz, 16 Eisenschmid, 18 Smith (C), 21 Krämmer, 22 Plachta, 23 Leier, 29 Reul (A), 37 Larkin, 39 Bast, 40 Klos, 50 Brune, 61 Huhtala (A), 64 Schira, 70 Wirth, 77 F. Elias, 89 Wolf, 95 Katic / Mannschaftsleiter: Youri Ziffzer – Chef-Trainer: Pavel Gross – Co-Trainer: Mike Pellegrims.
Tore: 0:1 22 Plachta – Assistenten 37 Larkin + 89 Wolf (Spielzeit 3:21 Minuten), 1:1 9 McLellan – 5 Kulda (4:26), 2:1 74 Fox – 5 Kulda + 9 McLellan (22:47), 2:2 23 Leier – 21 Krämmer + 39 Bast (37:00), 2:3 89 Wolf – 18 Smith + 22 Plachta (38:33), 2:4 18 Smith – 89 Wolf + 22 Plachta (47:19), 3:4 9 McLellan – 5 Kulda + 71 Bodnarchuk (48:33).
Schiedsrichter: Lasse Kopitz + Marian Rohatsch – Linienschiedsrichter: Patrick Laguzov + Tobias Schwenk. Punktrichter: Michael Feldmann.
Strafen bzw. Strafzeiten: NIT 1 = 2 Minuten (1 x 2, im 1. Drittel) – Mannheim 2 = 4 Minuten (2 x 2, je 1 in den Spielabschnitten 2 + 3).
Zuschauer: KEINE (zahlenden) in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“ – gemäß „Corona“-Richtlinien.

Mannheims 18-Benjamin Smith (links) wird von Nürnbergs 24-Marcus Weber in die Bande gedrückt.

Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Mannheims 89-David Wolf scheitert hier an Nürnbergs 31-Niklas Treutle.
Fotos: Thorsten G. Schönberger/ISPFD
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