Eishockey
DEL: Nürnberg Ice Tigers – Adler Mannheim 2:3
Gegen Mannheim noch näher an der Verlängerung
Zweimal 2:3 + doch unterschiedlich: Bei der Niederlage in Straubing am Donnerstag-Abend war der Punktgewinn genaugenommen sogar weiter entfernt für die Nürnberg Ice Tigers als keine drei Tage später im Heimspiel gegen die Adler Mannheim, die fünf Tage zuvor beim 1:3 (1:2, 0:0, 0:1) gegen die nach wie vor überraschend starken Wild Wings des Schwenninger ERC erstmals in dieser Saison völlig leer ausgegangen waren – und das zuhause!
Nach schwierigem Auftakt in Mannheim (1:5), gegen Ingolstadt (1:4) und in München (0:6) gelang den Schützlingen von Frank Fischöder in Spiel 4gegen die glänzend gestarteten Schwenninger Wild Wings beim 1:2 nach Verlängerung in eigener Halle immerhin ein Punkt. Und nach dem allerersten Sieg in Augsburg (4:1) stehen zusammen mit dem 4:3-Heimerfolg gegen Straubing gerade mal sieben Punkte aus acht Begegnungen zu Buche . . . – insofern darf das 2:3 (0:2, 1:0, 1:1) gegen das (wenn auch etwas schwächelnde) Spitzenteam aus Mannheim vom Sonntag-Nachmittag durchaus als Fortschritt betrachtet werden, wie es der NIT-Cheftrainer nach der Pressekonferenz auf explizite Nachfrage zusammenfasste: „Ja, das war ein signifikanter Schritt in die richtige Richtung – ein Sieg hätte natürlich noch mehr geholfen!“
Davon waren die Mannen um den von verantwortlicher Seite für Niklas Treutle ins Tor beorderte Iliya Sharipov dann aber doch noch ein Stück entfernt. Wiewohl die Aufholjagd nach dem frühen 0:2-Rückstand, der wenig Gutes verhieß, dann doch Respekt abnötigte. Dass ein Penalty die Ice Tigers erneut auf die Verliererstraße brachte und auch die Herausnahme von Keeper Sharipov 1:11 Minuten vor dem Ende der 60 regulären Spielminuten nicht den erhofften neuerlichen Ausgleich einbrachte, lag neben gewissen Abschlußschwächen und einer Portion Pech aber eben auch an der individuellen wie mannschaftlichen Klasse der Gäste aus Nordbaden.
Für NIT-Schlussmann Ilya Rustemowitsch Sharipov jedenfalls bedeutete das 2:3-Endergebnis nach durchwachsenem Beginn mit zwei schnellen Gegentoren von Jason Bast (4. – ausgerechnet der Ex-Nürnberger …) und Felix Schütz nach gerade mal 11:10 Spielminuten einen Achtungs-Auftritt. Immerhin hielt der noch 26jährige Deutsch-Russe, der in Kasan zur Welt kam und 13jährig mit den Eltern nach Freiburg übersiedelte, seinen Kasten zwischenzeitlich über 40 Spielminuten sauber, nachdem er beim 0:1 unverschuldet sehr unglücklich aussah. Selbst MERC-Coach Pavel Gross erkannte die Leistungen beider Goalies mit einem Extra-Lob an: „Wir haben heute zwei gute Torhüter und ein gutes Spiel gesehen.“ Das galt für seinen Mannheimer Keeper Felix Brückmann ebenso wie insgesamt betrachtet für Nürnbergs Nummer 2 hinter Niklas Treutle.
Der DEL2-Meister von 2018 mit den Bietigheim Steelers darf somit hoffen, zu weiteren Einsätzen bei den Ice Tigers zu kommen und seinem Eishockey-Nomadenleben womöglich eine längere Phase in der Noris folgen zu lassen. Nach zwei Jahren als zunächst 13-Jähriger in der U16-Bundesliga mit dem EHC Freiburg (bis 2010) und vier Spielzeiten in Berlin bei den Eisbären Juniors (bis 2014), die den 15-Jährigen nach gerade mal zwei Partien von der U16 in die U18 beförderten, ging’s wieder in den Süden: Zunächst zum EC Salzburg II, wo Sharipov auf 41 Einsätze in der multi-nationalen MHL-Juniorenliga kam – und danach zum EHC Red Bull München, der ihn per Förderlizenz zum SC Riessersee in die DEL2 (32 Spiele bis 2017) abordnete.
Über die Bietigheim Steelers (wo er als Backup immerhin 73 DEL-Begegnungen absolvierte und 2018 die DEL2-Meisterschaft miterringen half), führte der Weg des Deutsch-Russen, der in seiner Spielweise ziemlich an die NIT-Nummer 1 Niklas Treutle erinnert, 2019 in die DEL zu den Schwenninger Wild Wings. Für die Südbadener streifte Ilya Sharipov bis Februar 2020 sechs Mal in der DEL das Trikot über und leihweise in einer DEL2-Partie für den EHC Freiburg, bevor Zweitligist ESV Kaufbeuren anklopfte. Und im September 2020 die Nürnberg Ice Tigers, die ihn im Oktober 2020 zwecks Erlangung von Spielpraxis vorübergehend an Oberliga-Neuling Hammer Eisbären verliehen.
Moritz Elias drittjüngster Torschütze der DEL-Historie
Bauen darf Frank Fischöder derweil weiter auf die Moral seiner Truppe und tut es auch nach dem zweiten 2:3 in Folge gegen Mannheim: „Die Jungs haben brutal gearbeitet und auch die Zweikämpfe gewonnen. Ich bin mit der Vorstellung meiner Mannschaft über 50 Minuten mehr als zufrieden. Wir hatten zwar Chancen, aber wenn man sie nicht macht, geht man mit leeren Händen nach Hause.“
In Straubing verlief das ähnlich, wiewohl die Verlängerung dort viel weiter weg war. Vier Tage nach dem Heim-4:3 gegen die Tigers durfte der 16jährige Moritz Elias, der trotz Nominierung in gleicher Angriffsreihe 2 gegen Mannheim wenig Eiszeit mit seinem beim MERC spielenden, eineinhalb Jahre älteren Bruder Florian (18) hatte, beim 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) dafür seinen allerersten DEL-Treffer feiern (12. Minute zum 1:1) und wurde damit zum drittjüngsten Torschützen der Liga-Historie!
Brett Pollocks Anschlußtor in Straubing zum 2:3 (eine Sekunde vor der Schluß-Sirene) kam zu spät. Allerdings gab’s noch eine andere Parallele zum 2:3 gegen Mannheim: Auch in Niederbayern traf, ebenso wie Jason Bast für den MERC, mit Andreas Eder ein vorheriger Ice Tiger für den Gegner – und das an der Donau gleich zweimal: zur 1:0-Führung der Gastgeber (8:55) wie zum vorentscheidenden 3:1 (59:08) . . .
Und so geht’s weiter für die Ice Tigers in der Saison 2020/21 der „PENNY DEL Eishockey-Bundesliga“
23. JANUAR 2021 (SAMSTAG, 17:30 UHR): Schwenninger Wild Wings – Nürnberg Ice Tigers (Vorsaison 3:5, 1:4, 4:6, 2:5 + Saison 2020/21 n.V. 2:1 in Nürnberg)
26. JANUAR 2021 (DIENSTAG, 19:30 UHR): Nürnberg Ice Tigers – Augsburger EV Panther (Vorsaison 1:5, n.P. 5:4, 3:6, 5:2 + Saison 2020/21 4:1 in Augsburg) . . . in der „ARENA NÜRNBERGer Versicherung“
Statistik zum 4. Spiel der Nürnbergs Ice Tigers in der Penny/DEL-Saison 2020/21
Nürnberg Ice Tigers – Adler Mannheim 2:3 (0:2, 1:0, 1:1)
Ice Tigers: 43 Sharipov (58:49 Spielminuten), 31 Treutle (ohne Einsatz) – 5 Kulda, 6 Karrer, 11 Brown, 17 Reimer (C), 18 Walther, 20 Cornel, 21 Kislinger, 22 Mebus (A), 25 Schmölz, 27 Trinkberger, 39 Pollock, 46 M. Elias, 71 Bodnarchuk (A), 73 Kechter, 74 Fox, 77 Bender, 81 Bires, 90 Adam / Mannschaftsleiter: Manuel Kofler – Chef-Trainer: Frank Fischöder – Co-Trainer: Manuel Kofler.
Adler: 90 Brückmann (60:00), 44 Endras (ohne Einsatz) – 5 Krupp, 6 Lehtivuori, 11 Schütz, 13 Loibl, 16 Eisenschmid, 18 Smith (C), 21 Krämmer, 24 Shinnimin, 26 Valenti, 29 Reul (A), 37 Larkin, 39 Bast, 40 Klos, 50 Brune, 53 Dziambor, 61 Huhtala (A), 70 Wirth, 77 F. Elias, 89 Wolf / Mannschaftsleiter: Youri Ziffzer – Chef-Trainer: Pavel Gross – Co-Trainer: Mike Pellegrims.
Tore: 0:1 39 Bast – Assistent 21 Krämmer (Spielzeit 3:58 Minuten), 0:2 11 Schütz – Assistenten 26 Valenti + 61 Huhtala (11:10 – 0:21 nach Spielfortsetzung in Folge einer Strafzeit für 27 Trinkberger bei 4:5-Unterzahl Nürnberg), 1:2 11 Brown – 39 Pollock + 25 Schmölz (26:42), 2:2 11 Brown – 25 Schmölz + 39 Pollock (44:27), 2:3 21 Krämmer (51:34 – Penalty nach Foul von 90 Adam = Haken gegen 6 Lehtivuori, als die NIT nach einer Strafzeit für 74 Fox nur noch 15 Sekunden in Unterzahl waren …).
Schiedsrichter: Sirko Hunnius + Lasse Kopitz + Gordon Schukies – Linienschiedsrichter: Patrick Laguzov + Joshua Römer. Punktrichter: Michael Feldmann (gemäß Recherche wie in der Regel immer, auch wenn diesmal Manuel Kofler im Spielberichtsbogen aufgeführt war).
Strafen bzw. Strafzeiten: NIT 3 = 4 Minuten (2 x 2, die Strafe von 90 Adam wegen Hakens blieb ohne zeitliche Folge, weil der fällige Penalty verwandelt wurde) – Mannheim 5 = 13 Minuten (4 x 2 + 1 x 5).
Zuschauer: KEINE (zahlenden in der ARENA NÜRNBERGer Versicherung)
Text: Klaus Meßenzehl
Titelfoto: Viel Verkehr im Nürnberger Torraum. Hier versuchen die Adler mit aller Macht Nürnbergs Torwart 43-Ilya Sharipov (unten) zu überwinden.
Fotos: Thorsten Schönberger / ISPFD
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