Motorsport
Knallhartes Titelduell in der DTM: Sieger Müller verschiebt Entscheidung auf Sonntag
Herausforderer Nico Müller und Titelverteidiger René Rast liefern sich offenen Schlagabtausch
Aberdein als Fünfter bester BMW-Pilot, Kubica in den Punkten – Entscheidung im letzten Saisonrennen
Knallhartes Titelduell in der DTM: René Rast und Nico Müller schenkten sich nichts, lieferten sich im 15. und vorletzten Saisonrennen in Hockenheim einen nervenaufreibenden Zweikampf um den Sieg – letztlich setzte sich Müller hauchdünn gegen Rast durch, verkürzte den Punkterückstand auf 13 Zähler. Hochspannung also bis zum allerletzten Saisonrennen am Sonntag! Die Situation: Rast führt mit nun 325 Punkten vor Müller mit 312 Zählern, kann im letzten Rennen aus eigener Kraft Meister werden und seinen Titel verteidigen. Während Jamie Green (GBR) und Loïc Duval (FRA) mit den Plätzen drei und vier Audi einen Vierfacherfolg bescherten, war der Südafrikaner Jonathan Aberdein als Fünfter bester BMW-Pilot. Mit Rang sieben hat sich der Niederländer Robin Frijns (Audi) endgültig aus dem Titelrennen verabschiedet.
Zweikampf vom Start bis ins Ziel: Mehrere Führungswechsel, mehrere Kontakte
Rast versus Müller – das Duell prägte den gesamtebn Samstag. Rast eroberte am kühlen Morgen seine sechste Pole-Position, Müller war nur unwesentlich langsamer und stellte seinen weiß-grünen Audi neben das rot-weiße Pendant von Rast in die erste Startreihe.
Heiß wurde es dann im Rennen. Beide Kontrahenten schenkten sich nichts, lieferten sich über die gesamte Distanz einen erbitterten Zweikampf, teils mit Haken und Ösen. Müller gewann beim Start den Sprint zur ersten Kurve, war neben Rast – und beide Audi berührten sich zweimal, so dass Rast ausweichen musste und Müller sich an die Spitze setze. Mehrfach wechselte die Führung durch taktisch klug ausgeführte Manöver, aber auch mit der weiteren Berührungen. Das Duell wurde hart geführt, aber letztlich fair.
Zwischenzeitlich schien es, als wenn Jamie Green Rast, seinem Teamkollegen aus dem Audi Sport Team Rosberg, zur Hilfe eilen könnte, immerhin schloss er zur Spitze auf. Nach dem Pflichtstopp zum Reifenwechsel fiel Rast kurzzeitig auf Platz vier zurück, doch der 34-Jährige kämpfte sich eigenständig bis ans Müller-Heck zurück. Rast wollte alles in die letzte Runde legen, doch er verpasste die Anzeige der letzten Runde – und dann kam auch schon die Zielflagge, ohne das Rast die geplante Attacke durchführen konnte, was den Mindener nicht nur überraschte, sondern auch ärgerte. Müller, Rast und Green überquerten die Ziellinie innerhalb einer Sekunde.
Zwei Restarts nach Safety-Car-Phasen ohne Überraschungen
Zweimal musste das Safety-Car ausrücken. Gleich beim Start berührten sich Marco Wittmann (GER, BMW) sowie Robert Kubica (POL, BMW) und Harrison Newey (GBR, Audi) – für Wittmann und Newey endete das Rennen bereits in Kurve eins. Später verabschiedete sich noch Timo Glock (GER, BMW) ins Kiesbett, abermals musste das Safety-Car ausrücken. Für die Restarts rückte das Feld wieder dicht zusammen in die obligatorische Indy-Formation, Überraschungen blieben aber aus.
Aber erst einmal steht am Sonntag die Titelentscheidung im Fokus. Rast oder Müller – das ist die alles entscheidende Frage am Sonntagnachmittag
Stimmen – 1. Rennen, Hockenheim
Nico Müller – Sieger: „Das war ein spektakuläres Rennen! Ich wusste, es wird eng. Mein Team hat bei diesem Sieg eine wichtige Rolle gespielt, der Boxenstopp und die Strategie waren perfekt. Ich habe Push-to-pass und DRS gut eingesetzt, aber die Situation hätte sich auch jeder Zeit schnell ändern können. Das Ergebnis ist perfekt, ich habe sieben Punkte aufgeholt – und am Sonntag kann alles passieren.“
René Rast – 2. Platz: „Ich habe immer noch 13 Punkte Vorsprung, insofern ist auch nach diesem Rennen noch alles intakt. Das ist die Hauptsache. Am Ende habe ich die Runden runtergezählt, wollte in der allerletzten Runde die entscheidende Attacke starten.
Vier, drei, zwei – und dann kam schon die Zielflagge. Ich war verwundert. Ich war deswegen auch bei der Rennleitung, aber sie haben mir erklärt, dass die Rundenanzeige automatisch erfolgt, wenn der Führende die Ziellinie überquert. Ich war wohl zu nah dran und habe die Anzeige der letzten Runde nicht gesehen. Immerhin: Meine Pace war gut, und am Sonntag reicht mir ein Platz auf dem Podium zum Titelgewinn.“
Jamie Green – 3. Platz: „Es ist immer wieder schön, auf dem Podium zu sein. Zum letzten Mal war dies beim Saisonstart der Fall. Ich hatte über weite Strecken einen Logenplatz und konnte das Duell zwischen René Rast und Nico Müller aus nächster Nähe beobachten. Ich wollte die Party der beiden auf keinen Fall crashen. Ich habe eigentlich nur auf den Abstand nach hinten geachtet.“
Ergebnis – 1. Rennen, Hockenheim
01. Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, 36 Runden in 1:01.11,045 Stunden
02. Rene Rast (GER), Audi RS 5 DTM, + 0,622 Minuten
03. Jamie Green (GBR), Audi RS 5 DTM, + 1,033 Min.
04. Loïc Duval (FRA), Audi RS 5 DTM, + 4,960 MIn.
05. Jonathan Aberdein (RSA), BMW M4 DTM, + 6,580 Min.
06. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 6,611 Min.
07. Robin Frijns (NED), Audi RS 5 DTM, + 6,727 Min.
08. Robert Kubica (POL), BMW M4 DTM, + 8,668 Min.
09. Philipp Eng (AUT), BMW M4 DTM, + 9,025 Min.
10. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, + 11,056 Min.
Schnellste Rennrunde: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.30,487 Min.
Pole-Position: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.28,405 Min.
Wetter: 11°C, sonnig
Strecke:19°C, trocken
Text/Fotos: DTM
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