Fußball
2. Liga, SpVgg Greuther Fürth – Hamburger SV 0:1
„Kleeblatt“-Tor von Leweling blieb Anerkennung versagt – Ex-Fürther Narey Schütze des einzigen Treffers!
1:1 zum Saisonauftakt zuhause gegen den VfL Osnabrück, dank Sebastian Ernsts frühem Tor nach Vorlage von Håvard Nielsen (6. Spielminute) ebenso am 2. Spieltag beim FC Erzgebirge Aue (gegen den es in der Vorsaison mit 1:3 + 0:2 nur Niederlagen setzte), danach beim Aufsteiger FC Würzburger Kickers (kein Pflichtspiel in der Vorsaison) ein weiteres Unentschieden durch Tore von Branimir Hrgota (26.) zum 1:1 und in der Nachspielzeit Maximilian Bauer (90+2.) zum 2:2 – nach drei Spieltagen der eben erst begonnenen Saison 2020/21 der 2. Bundesliga war die SpVgg Greuther Fürth noch ungeschlagen, allerdings ging es auch noch ohne Zweitliga-Sieg in die Länderspielpause . . .
Das änderte sich nach dem Gastspiel des Hamburger SV (Vorsaison 2:2 + 0:2) in Spielrunde 4: Beim 0:1 (0:1) im diesmal mit immerhin 3325 Zuschauern ausverkauften (!) „Sportpark Ronhof | Sommer“ gab es die erste Niederlage. Womit in Pflicht-Partien der laufenden Saison bislang lediglich ein Erfolg für die Fürther zu Buche steht – und zwar der 6:1-Pokalsieg nach Verlängerung in der Heimrecht-gedrehten Begegnung im „Ronhof“ gegen den westfälischen Oberligisten RSV Meinerzhagen (der mit grade mal 12 Punkten aus 7 Begegnungen ebenfalls einen eher durchwachsenen Saisonstart auf seinem Weg in die angestrebte Regionalliga verzeichnet)!
Trotzdem verabschiedeten die Fürther Anhänger ihre Mannschaft auch diesmal keineswegs mit Schimpf und Schande aus dem „Ronhof“, ganz im Gegenteil: Aufmunternder und herzlicher Applaus gab wider, wie die „Kleeblatt“-Fans den Auftritt der Truppe von Stefan Leitl beurteilten – nämlich als positiv und durchaus gelungen; bis auf die Ausbeute der durchaus vorhanden Tor-Chancen, versteht sich. Das Verhalten einiger Zuschauer gegenüber Gäste-Akteuren indes war weniger freundlich und alles andere als fair.
Seguins frühem Knaller stand die Latte im Wege . . .
Bei dieser 0:1-Niederlage gegen den HSV kam allerdings einiges zusammen: Erst ein fulminanter 25m-Schuß von Paul Seguin bereits in der 6. Spielminute, der von der Unterseite der Latte vor die Linie zurücksprang, und in der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten das 0:1. Kurz nach Seitenwechsel dann ein Foul von Gäste-Kapitän Toni Leistner an Håvard Nielsen, das der Unparteiische außerhalb des Gäste-Strafraums verortete und deshalb auf Freistoß plus Roter Karte entschied (andernfalls hätte es Elfmeter geben müssen, Leistner wäre dann mit Gelb davon gekommen …). Schließlich das Tor von SpVgg-Joker Jamie Leweling, der eine gute Viertelstunde nach seiner Einwechslung umsonst jubelte, weil der Schiedsrichter (allerdings zurecht, wie TV-Bilder bewiesen) ein Handspiel monierte – nachdem Sekunden zuvor der ebenfalls eingewechselte Timothy Tillmann in der 73. Minute vergeblich auf einen Elfmeterpfiff gewartet hatte . . .
Überhaupt war die Begegnung, ganz abgesehen von der phasenweise doch etwas inkonsequenten Regelauslegung des Unparteiischen, alles andere als leicht zu leiten. Wie manche Profis versuchen, mit Fallsucht und anderen Mätzchen Vorteile zu schinden, spottet jedweder Fairneß Hohn und macht die Aufgabe der Spielleiter noch schwieriger, als sie es ohnhein bereits ist angesichts höheren Tempos verglichen mit früheren Zeiten.
Kritik-würdig in diesem Zusammenhang auch das Verhalten von Branimir Hrgota, ausgerechnet (und leider) dem Fürther Spielführer, mit einer zudem allzu auffälligen „Schwalbe“: Ein ausnehmend schlechtes Beispiel gerade mal eine Minute nach einer wiederum ebenso strittigen wie unnötigen Gelben Karte (34.) wegen Reklamierens bedurfte außergewöhnlicher Großzügigkeit des Schiedsrichters, damit der 27-Jährige in Bosnien-Herzegowina geborene und als Baby mit den Eltern nach Schweden geflüchtete spätere „Tre-Kronor“-Nationalspieler (bis 2014) verschont blieb von einem eigentlich fälligen Platzverweis per Gelb-Roter Karte. Das hätte die Aufgabe für die dann frühzeitig nur noch zehn Greuther Akteure noch schwerer als ohnehin schon gemacht.
Kein Gelb-Rot für Hrgota, stattdessen Rot für Leistner!
Dafür erwischte es kurz nach dem Pausentee die Gäste aus der Hansestadt mit einem Feldverweis. Was diese indes insofern weniger hart traf, als sie in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs (45+3.) nach ausnehmend exakt getimtem Zuspiel des sonstigen HSV-Torjägers Simon Terodde auf Khaled Narey in Führung gegangen waren. Ausgerechnet an früherer Wirkungsstätte brachte der 1994 in Neuwied geborene Ex-Fürther (2016–18) togolesischer Herkunft seine Farben in Führung und auf die Siegerstraße, wie sich später herausstellen sollte.
Mit diesem 1:0 im Rücken ließ sich die „Notbremse“ von Kapitän Toni Leistner (53.) etwas leichter verschmerzen (als es wohl ein Fürther Ausgleich per Strafstoß gewesen wäre …). Zumal es die Mannschaft von Daniel Thioune in der beiderseits auf technisch hohem Niveau geführten Partie bestens verstand, in der Defensive so zu verschieben, dass kaum Räume für die Gastgeber entstanden.
Jedenfalls ließ der auf Wieder-Aufstieg in die Bundesliga programmierte Hamburger SV diesmal weitaus bessere Qualitäten (auch bezüglich Einsatzbereitschaft und Einstellung, persönlich wie taktisch) erkennen als in den beiden Begegnungen der Vorjahre im „Ronhof“ (2018/19 0:0 + 2019/20 2:2). Und die Mannen von Stefan Leitl können auf ihrer Leistung ebenfalls aufbauen, sollten halt in naher Zukunft auch ihre Tormöglichkeiten besser nutzen!
Das nächste Heimspiel für die SpVgg Greuther Fürth:
6. SPIELTAG – 1. NOVEMBER 2020 (SONNTAG, 13:30 UHR): SpVgg GREUTHER FÜRTH – Hannoverscher SV 96 (Vorsaison 1:3 + 1:1) . . . im „Sportpark Ronhof | Thomas Sommer“
Statistik zum 4. Spieltag der Saison 2020/21
SpVgg Greuther Fürth – Hamburger SV 0:1 (0:1)
Fürth: 30 Burchert – 4 Bauer, 5 Mavraj, 10 Hrgota (C), 14 Sarpei, 15 Ernst (70. 21 Tillman), 16 Nielsen (55. 40 Leweling), 18 Meyerhöfer, 22 Raum, 33 Seguin (84 – 89. 19 Abiama), 37 Green / ohne Einsatz auf der Bank: 1 Funk – 2 Asta, 7 Kehr, 23 Jaeckel, 24 Stach, 32 Barry / Chef-Trainer: Stefan Leitl.
HSV: 26 Ulreich –2 Gyamerah, 3 Heyer, 7 Narey, 8 Dudziak (25.??? 10 Kittel), 9 Terodde (??. 11 Wood), 14 Hunt, 19 Wintzheimer (81. Gjasula), 24 Onana (81. 18 Jatta), 28 Jung, 37 Leistner / ohne Einsatz auf der Bank: 1 Heuer Fernandes – 16 Hinterseer, 17 Amaechi, 34 David, 39 Hein / Chef-Trainer: Daniel Thioune.
Tor: 0:1 7 Narey (45+3. Spielminute – geschickter Tipper mit dem rechten Fuß aus halblinker Position und zwölf Metern Torentfernung vorbei am herausstürzenden Fürther Torhüter 30 Burchardt nach paßgenauem Zuspiel von 9 Terodde in den Strafraum der Gastgeber).
Ecken: Fürth 6 (je 3 pro Halbzeit) – HSV 7 (5 vor und zwei nach Seitenwechsel).
Schiedsrichter: Martin Petersen – SR-Assistenten: Robert Wessel + Tobias Endriß / 4. Offizieller: Tobias Fritsch / Video-Assistent: Johann Pfeier + Dr. Hendrik Bramlage (laut) Stadionsprecher, der Name des zweiten VAR war dem Spielberichtsbogen nicht zu entnehmen).
Gelbe Karten: Fürth 5 = 37 Green (29., Grund unklar), 10 Hrgota (35., wegen Reklamierens), 33 Seguin (61., wegen Foulspiels) + Trainer Leitl (51., vermutlich wegen Reklamierens) sowie 40 Leweling (nach dem Abpfiff wegen Unsportlichkeit) – HSV 1 = 11 Wood (79., wegen Ballblockierens).
Gelb-Rote Karten: keine – weder SpVgg noch HSV.
Rote Karten: Fürth keine – HSV 1 = 37 Leistner (53., wegen Notbremse).
Zuschauer: 3325 (zahlende + damit auskauft, da das gemäß „Corona“-Einschränkungen die diesmal zulässige Maximal-Zuschauerzahl war im „SPORTPARK RONHOF / THOMAS SOMMER“).
Text: Klaus Meßenzehl
Fotos: Werner F. Schönberger / ISPFD
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