Fußball
2. Frauen-Bundesliga: 1. FC Nürnberg – 1. FC Union Berlin 0:0
Unentschieden gegen dezimierten Aufsteiger im ersten Saisonheimspiel
Das war doch mal ein (guter) Anfang: Der „Erste Fußball-Club“ Nürnberg hat nach Auf- in die und sofortigem Abstieg aus der Frauen-Bundesliga wieder ein weibliches Fußball-Team, das Tore schießen, gewinnen und Punkte sammeln kann – was sich bereits in der Vorbereitung andeutete und beim Start in die 2. Frauen-Bundesliga bestätigte!.
Den Testspiel-Auftakt Ende Juli im heimischen „FCN-Sportpark Valznerweiher“ gegen die Frauen des Grasshopper-Club Zürich, die ihren Mittelfeldplatz der Vorsaison in der erstklassigen Schweizer „Super League“ verbessern wollen, begleiteten gleich zwei positive Überraschungen. Neben dem 1:0-Sieg, den die früh (33.) eingewechselte 17-jährige, in Kristiansand geborene Anny Kerim-Lindland mit ihrem „Tor des Tages“ (59. = nach Klasse-Vorarbeit durch Franziska Mai) sicherte, beeindruckte die Kulisse von rund 500 interessierten Besucher*innen.
Mit Torhüterin Hannah Etzold sowie den Feldspielerinnen Klara Svensson Senelius, Clara Fröhlich, Jonna Brengel und Lara Meroni fanden dabei gleich fünf Neuzugänge Berücksichtigung in der Start-Elf von Thomas Oostendorp. Der niederländische Chef-Coach – seit Juli 2023 als Nachfolger von Osman Cankaya, der seine Doppelfunktion als Sportlicher Leiter + Trainer nach dem Aufstieg beendete und seinen Vertrag jüngst verlängerte – ließ dieselben Akteurinnen auch von Anfang an im zweiten Test gegen den Bundesliga-Aufsteiger und -Rückkehrer FC Carl Zeiss Jena auflaufen; dessen Frauen-Team entstand zwar erst 2017, dank der Übertragung des Spielrechts vom FF USV Jena im Jahr 2020 kann aber bereits seitdem höherklassiger Frauen-Fußball angeboten werden.
Nach Kerim-Lindland trafen Desic + Bauereisen
Dabei trotzten die Oostendorp-Schützlinge dem Zweitliga-Zweiten der Vorsaison 2023/24, der 2021 sogar als Meister in die Bundesliga aufgestiegen war, am 10. August erneut im „FCN-Sportpark Valznerweiher“ vor 107 Zuschauer*innen ein 2:2-Unentschieden ab. Die frühe „Club“-Führung durch Medina Desic (21.) drehte der FCCZJ nach Seitenwechsel (51. + 82.), doch die für Desic eingewechselte Nele Bauereisen (87.) vollstreckte schließlich noch zum 2:2-Endstand.
Die Generalprobe Mitte August bei Bundesligist SG Eintracht Frankfurt ging dann zwar mit 0:3 verloren, weil Freigang (63.), Chiba (71.) und Prasnikar (81.) eiskalt abschlossen – aber: Nach immerhin torloser erster Halbzeit wehrten sich die FCN-Frauen am Main beim Vorsaison-Dritten der Bundesliga (und dadurch Aspiranten für die Champions League) über weite Strecken ebenso geschickt wie mutig.
Diesen guten Eindruck vom letzten Test bestätigten die „Club“-Frauen dann mit dem Auswärts-Sieg zum Auftakt der Saison 2024/25 in der 2. Bundesliga der Frauen an der Donau: Beim FC Ingolstadt 04 waren vor 246 zahlenden Fußball-Freund*innen zunächst erneut Desic (60.) und Bauereisen (76.) zum 0:2 erfolgreich, ehe die FCI-Frauen durch Penzkofer (82.) verkürzten und die vom MSV Duisburg gekommene 21-jährige Meret Günster (86.) endgültig für die Entscheidung zum 1:3 sowie die ersten drei FCN-Punkte in der 2. Bundesliga der Frauen sorgte!
FCN-Frauen nach Torlos-Partie im Pokal gegen SC Freiburg
Am 2. Spieltag bescherte der Spielplan den „Club“-Frauen nach einjährigem Bundesliga-Gastspiel im „Max-Morlock-Stadion“ mit dem 1. FC Union Berlin ausgerechnet jenen Zweitliga-Aufsteiger am „FCN-Sportpark Valznerweiher“, der ein Jahr zuvor noch als Nord-Regionalligist an gleicher Stelle in der Saison-Vorbereitung zu Gast war. Trotz des damaligen Nürnberger 3:2-Sieges hatte insbesondere Nele Bauereisen daran wenig gute Erinnerungen, weil sich die inzwischen 20-jährige Stürmerin damals nach nur 13 Spielminuten schwer verletzte und lange ausfiel.
Die Berlinerinnen, die in der erfolgreichen Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gegen den SV Henstedt-Ulzburg (2:0 + 8:0) eindrucksvolle 18 045 (!) Besucher*innen in der auch künftigen Heimspielstätte, dem „Stadion an der Alten Försterei“, begrüßen durften und gegen den Hamburger SV (2:2) mit 5508 Zuschauer*innen auch einen neuen Zweitliga-Rekord aufstellten, traten selbstbewusst auf in der Noris. Und dies taten die Unionerinnen selbst dann noch, als sie nach der frühen Gelb-Roten Karte der temperamentvollen Griechin Eleni Markou (45., nach zuvor 20.) in Unterzahl gerieten = noch fünf Minuten Nachspielzeit in Durchgang 1 sowie die komplette zweite Halbzeit (mit insgesamt mehr als 50 Spielminuten)!
Am Ende stand ein letztlich Leistungsgerechtes Unentschieden und ein hochverdienter Punkt für die trotz großer Hitze aufopferungsvoll kämpfenden, aber auch spielerisch gefallenden Gäste aus Berlin.
Die Frauen des 1. FCN treten als nächstes gleich zweimal hintereinander zuhause an: Am 7. SEPTEMBER 2024 (SAMSTAG, Anpfiff 14 Uhr) gastiert im DFB-Pokal Bundesligist SC Freiburg am Valznerweiher + acht Tage später am 15. SEPTEMBER 2024 (SONNTAG, Anstoß ebenfalls 14 Uhr), die SG Andernach zum fälligen Punktspiel der 2. Bundesliga.
Text: Klaus Meßenzehl + (ISPFD)
Titelfoto: 17-Jonna Brengel (FCN) gegen 4-Marie Christin Becker und 5-Katja Orschmann
Fotos: ISPFD
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