Fußball
2. Liga: SpVgg. Greuther Fürth – Hamburger SV 1:1
Zwei „Sonntagsschüsse“ am Ostersonntag & Jomaine Consbruch rettet einen Punkt für’s Kleeblatt
Ostern, für Christen das „Fest der Auferstehung“ – für die Profi-Fußballer der Spielvereinigung Greuther Fürth von der Zielsetzung her in diesem Jahr so etwas Ähnliches, wenngleich mit ungewissem Ausgang: Am 27. Spieltag der Saison 2023/24 in der 2. Bundesliga stand gegen den Hamburger Sport-Verein ihre ganz eigene „Rückkehr in die Erfolgsspur“ auf dem Aufgaben-Zettel – was vor 15 835 zahlenden Zuschauer*innen im ausverkauften heimischen „Ronhof“ mit dem 1:1-Unentschieden nach insgesamt 97 Spielminuten inklusive Zugabe (2 Minuten nach Durchgang 1, sogar 5 zum Ende der Partie hin) immerhin zum Teil gelang.
Denn in zuvor sieben Begegnungen hatte die Mannschaft von Chef-Trainer Zorniger, die im Oktober 2023 am 10. Spieltag in der Hinrunde beim HSV 0:2 unterlegen war, lediglich ein einziges Erfolgs-Erlebnis. Das war mit dem 2:1-Erfolg zuhause im für die eigenen Anhänger so besonders wichtigen Franken-Derby gegen den 1. FC Nürnberg, doch danach setzte es beim Karlsruher SC (0:4), gegen SV Elversberg (der Aufsteiger + Neuling entführte die Punkte mit einem 1:4) und zuletzt beim stark Abstiegsbedrohten FC Hansa Rostock (0:1) ebenso drei Niederlagen hintereinander, wie es sie zuvor bereits gegeben hatte bei Hannover 96 (1:2), gegen Hertha BSC (1:2 ) und zum Teil auch unglücklich, insbesondere bei Tabellenführer FC St. Pauli in Hamburg (2:3); diese Negativserie ebenfalls nach einem 2:1-Heimsieg und den gegen das Spitzenteam von Holstein Kiel.
Dass es gegen einen Mitkonkurrenten um den zur Relegation mit dem Bundesliga-Drittletzten berechtigenden 3. Tabellenplatz nicht erneut zu drei Punkten für Fürth reichte, war zu vielen individuellen Fehlern zuzuschreiben. Dabei bekleckerten sich auch die Hanseaten keineswegs mit Ruhm, streuten immer wieder Fehler ein und verpassten es ihrerseits, nach der Führung durch den „Sonntagsschuß“ am Ostersonntag von Miro Muheim (56. Spielminute) aus gut 25 Metern unhaltbar in den Winkel, mit einem zweiten Tor gegebenenfalls schon frühzeitig alles klar zu machen und zurückzukehren auf Platz 3 der Tabelle.
„Joker“ Consbruch ebenso wie Muheim mutig!
Das verhinderte mit Jomaine Consbruch ein Fürther „Joker“: Der Bielefelder, im Sommer 2023 über die Leihstation Eintracht Brauscnhweig von seinem Jugendverein DSC Arminia aus Ostwestfalen in den Süden gewechselt, ließ bereits mit seinen allerersten Aktionen erkennen, dass er gewillt war, seinen Mitspielern zu helfen. Und schließlich zog der 22-jährige Rechtsfuß von halblinks mindestens ebenso mutig ab wie zuvor Muheim und das aus sogar knapp 30 Metern Entfernung zum HSV-Gehäuse, wo das Spielgerät gleichermaßen unhaltbar im langen Toreck einschlug zum vielumjubelten 1:1-Ausgleich (77.)!
Dabei blieb es schließlich und es gab damit letztlich nicht nur keinen Sieger, sondern genau genommen sogar zwei Verlierer. Denn weder schaffte die Truppe des neuen HSV-Trainers Steffen Baumgart (er löste im Februar, also vor gerade mal sechs Wochen Tim Walter ab und konnte die Profis des Traditionsklubs aus dem Norden ebenso wenig stabilisieren) die Wende, noch das „Kleeblatt“.
Nach sechs Niederlagen in sieben Begegnungen hätte es schon dreier Zähler bedurft für die Mannschaft von Alexander Zorniger, um die (vorvorvor) letzte Chance darauf, doch nochmal eingreifen zu können in den Kampf um den Aufstieg, zumindest bedingt zu nutzen.
Bis auf drei Punkte war das „Kleeblatt“ den „Rothosen aus der Hansestadt“ zwischenzeitlich auf die Pelle gerückt, hatte sich direkt hinter dem einstigen Bundesliga-Dino auf Rang 4 in Stellung gebracht. Der als letztes Gründungsmitglied der Bundesliga seit dem erstmaligen Abstieg aus dem deutschen Fußball-Oberhaus 2018 nun bereits fünf Mal vergeblich den Wiederaufstieg anpeilte und nun auch im sechsten Jahr der Zweitklassigkeit an diesem Ziel zu scheitern droht (weil sich Fortuna Düsseldorf mit einem Erfolgslauf vorbeigeschoben hat). Immerhin sparen sich die offensichtlich Bodenständigeren Fürther Verantwortlichen das Geld für einen Trainerwechsel, den der zuletzt nicht mal so krass wie die Mittelfranken schwächelnde Hamburger SV, der zuvor bereits auf Tabellenplatz 3 abrutschte (aber eben nie tiefer), glaubte ziehen zu müssen.
„Kleeblatt“ nach Osnabrück, dann kommt Lautern
Das „Kleeblatt“ sollte angesichts zehn Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang 16 in den restlichen sieben Spielen der Saison zwar kaum mehr etwas mit dem Abstieg zu tun bekommen, nach oben indes dürfte der Zug vermutlich ebenfalls abgefahren sein. Mit dem FC Sankt Pauli (57 Punkte) und Holstein Kiel (52) ziehen zwei Nordklubs weiter ihre Kreise an der Tabellenspitze und sollten die ersten beiden Plätze im Zug Richtung Bundesliga unter sich ausmachen, während Fortuna Düsseldorf (46) den beiden weiteren Nordteams von Hamburger SV (45) und Hannover 96 (der Klub des ehemaligen SpVgg-Trainers Stefan Leitl kann da vorne dank 43 Zählern auch noch mitmischen) das Rennen um Relegationsrang 3 streitig macht.
Weiter geht’s für Greuther Fürth am 7. April 2024 in Niedersachsen beim VfL Osnabrück. Wobei das eigentlich abgeschlagene „Schlußlicht“ mit dem jüngsten 1:0-Auswärtssieg beim nun wieder stärker vom Abstieg mitbedrohten SV Wehen-Wiesbaden sogar nochmal Hoffnung auf den Klassenerhalt schöpft.
Gerade mal fünf Tage nach dieser Reise in den Norden sieht der Zweitliga-Spielplan ein Abendspiel fürs „Kleeblatt“ gegen den 1. FC Kaiserlautern vor. Der ebenfalls um den Klassenerhalt ringende Traditionsklub (derzeit auf Abstiegsrelegationsrang 16) gibt am 12. April 2024 (Freitag, 18:30 Uhr) seine Visitenkarte ab im “Sportpark Ronhof”!
Text: Klaus Meßenzehl (Pressedienst Nürnberg / PDN)
Titelfoto: Hamburg Trainer Steffen Baumgart beschwerte sich nach einem nicht geahndeten Foul an einem seiner Spieler.
Fotos: TGS/ISPFD
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