Fußball
2. Liga: 1. FC Nürnberg – SpVgg. Greuther Fürth 1:1
Published
8 Monaten agoon
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ISPFD-WSSchiedlich-friedliches Remis im 271. fränkischen Derby
So unterschiedlich können Bewertungen zu einem Fußball-Spiel ausfallen: Während der „Field“-Reporter des live übertragenden TV-Senders „DAZN“ nach dem 271. fränkischen (Lokal-)Derby, das mit einem schiedlich-friedlichen Unentschieden endete, FCN-Jungstar Can Yilmaz Uzun fragte, warum kein rechtes Derby-Feeling“ aufgekommen sei, beglückwünschte Alexander Zorniger, der Chef-Trainer der SpVgg Greuther Fürth, das Publikum: „Es hat sich wirklich gelohnt, heute ins Stadion zu kommen!“
Das konnte, neben vielen anderen Anwesenden im „Max-Morlock-Stadion“, letztendlich auch der extrem selbstkritische Cristian Ramon Fiél Casanova, Zornigers Pendant beim 1. FC Nürnberg, so sehen. Wenngleich mit gewissen Abstrichen wegen aus seiner Sicht weniger optimal verlaufenen ersten 45 (bzw. inklusive Nachspielzeit letztlich 49) Spielminuten: „Ich habe in der ersten Halbzeit eine Mannschaft gesehen, die ein Derby gespielt hat – das waren leider nicht wir!“
In der Tat kam das „Klleblatt“ (nach Meinung eingefleischter CLUB-Fans aus der „westlichen Vorstadt Nürnbergs“) besser in die Partie, die mit 47 000 zahlenden Zuschauer*innen auch von FCN-Pressechef Christian Bönig als „ausverkauft“ vermeldet wurde. Wiewohl in der Südkurve neben einigen abgedeckten Sitzen im unteren Bereich des Oberrangs (wohl um zu verhindern, dass von dort Flüssigkeiten oder gar Gegenstände auf den darunter liegenden Block der Gäste-Fans im Unterrang geworfen werden konnten) auch noch einige andere Plätze sowie ganze Reihen unbesetzt blieben.
„Choreo“, Rauch + „Pyro“ sowie „ausverkauft“ mit 47 000
Doch ob nun restlos oder nahezu ausverkauft: Die Stimmung war gigantisch, wozu die Fan-Gruppen beider Vereine positiv wie negativ mit Choreographien beitrugen – wobei die der Fürther allerdings etwas grimmiger wirkte als jene der Nürnberger (rein von der Optik her). Dafür fiel die, allerdings ebenso verbotene „Pyro-Show“ der Gäste-Anhänger nach dem Wiederbeginn, die eine mehr als zweiminütige Unterbrechung des Geschehens auf dem Rasen zur Folge hatte (letztlich nur zwei Minuten, denn auch nach der Spielfortsetzung wurde munter weiter „gefeuerwerkt“) zumindest optisch freundlicher aus als die dunklen Rauchschwaden der Nürnberger.
Diese waberten bereits vor dem Anpfiff des Derbys aus der Nordkurve über den Rasen, während sich die Startformationen beider Mannschaften mit den Unparteiischen am Mittelkreis versammelten und sich die Besucher im weiten Rund von ihren Sitzen erhoben, um der Opfer der Naturkatastrophen in Libyen und Marokko zu gedenken. Warum es zum zweifelhaften „Rauch-Genuß“ der eigenen Anhänger keine Anmerkung des Stadionsprechers gab (ganz im Gegensatz zum nach der Pause – und das ziemlich aggressiv – gerügten Feuerwerk der Gäste-Fans), erscheint schwer erklärbar; denn die angeführte Gesundheitsgefährdung liegt ja wohl in beiden Fällen vor. Strafen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für beide Vereine dürften zu erwarten sein.
Immerhin blieb schlußendlich dann doch alles einigermaßen in einem Rahmen, der als „üblich“ bezeichnet werden kann (oder muss). Wiewohl für „echte“ Fußball-Freund*innen“ dann doch (hoffentlich) andere Dinge entscheiden über den Genuß eines Fußball-Spiels und insbesondere auch eines solchen Traditionsreichen Derbys: Als da wären die gebotene Attraktivität in Form von Einsatz, Laufbereitschaft, Mut, Spielwitz und Tempo – was beide Teams auf den Rasen brachten; mal mit gelungeneren Aktionen, mal weniger erfolgreich; aber immer mit dem Willen, etwas zu bewegen und phasenweise ständig wechselnd, also ohne zu viel Ballgeschiebe und taktisches Geplänkel, sondern mit viel munterem Hin und Her!
Michalski-Kopfball + Uzun-Elfmeter nach VAR-Eingriff
Dass der „Ruhmreiche“ als erster Derby-Gastgeber in der Saison 2023/24 der 2. Bundesliga und das „Kleeblatt“ im Negativ-Gleichschritt auf das Derby zugesteuert waren, spielte am Freitag-Abend keine Rolle mehr: Auch die Frage, für wen der beiden die jeweiligen 1:3-Niederlagen am vorherigen 5. Spieltag bitterer waren – ob für die SpVgg Greuther Fürth, die zuhause gegen Hannover 96 mit Ex-Aufstiegstrainer Stefan Leitl den Kürzeren gezogen hatte, oder für den 1. FC Nürnberg, der beim Namensvetter in Kaiserslautern trotz ansprechender Leistung ohne Punkt geblieben war, lag wohl im Auge des Betrachters oder der Betrachterin, der/die beim Aufeinandertreffen der beiden Nachbar-Rivalen mit dem Dargebotenen absolut zufrieden sein konnte.
Dabei blieb dann allerdings offen, was geschehen wäre, wenn es kurz vor Ende der regulären ersten 45 Minuten eine andere als die getroffene Entscheidung gegeben hätte beim „Video Assist“ – so die Bezeichnung auf den Anzeigetafeln im „Max-Morlock-Stadion“. Der „Video Assistant Referee“ (VAR) aus dem „Kölner Keller“ jedenfalls hatte Schiedsrichter Robert Hartmann animiert, sich die fragliche Situation nochmal am dafür auf Höhe der Mittellinie vor der Gegengeraden zur Verfügung stehenden Bildschirm anzuschauen. Und der gerade erst 44 Jahre gewordene Diplom-Betriebswirt kam zur Entscheidung Elfmeter.
Den der noch immer erst 17-jährige Can Yilmaz Uzun erneut (wie bereits an Spieltag 2 beim 2:2 gegen Hannover 96 in der 2. Minute der Nachspielzeit der 2. Halbzeit zum Endstand) abgezockt und sicher – wenngleich vom Bewegungsablauf her grenzwertig – zu seinem vierten Zweitliga-Treffer verwandelte (diesmal in der 1. Minute der Nachspielzeit von Durchgang 1).
Damit haderte Alexander Zorniger, der sich zuvor hatte freuen dürfen über die frühe Führung in der 4. Spielminute durch einen platzierten Kopfball von Innenverteidiger Damian Michalski nach Eckball von Julian Green und sich schließlich freundschaftlich die Hand reichte mit FCN-Coach Fiél, der mit der Leistung seiner Truppe vor der Pause unzufrieden war, um dann dem entsprechenden Vorschlag des Fürther Gegenübers zuzustimmen, das der Leistung des starken Gegners zuzugestehen!
1. FCN nach Braunschweig, Fürth erwartet KSC
Nach dem Heim-Derby geht es für den 1. FC Nürnberg in den Norden der Bundesrepublik, wo am 23. September 2023 der Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht Gastgeber des „Club“ ist. Am 1. Oktober 2023 steht dann zuhause im „Max-Morlock-Stadion“ das Gastspiel des 1. FC Magdeburg an, der 2019 erstmals in die 2. Bundesliga aufgestiegen war und nach sofortigem Wiederabstieg 2021 im Folgejahr 2022 erneut den Sprung ins Bundesliga-Oberhaus schaffte, wo in der Vorsaison der Klassenerhalt gelang.
Nachbar SpVgg Greuther Fürth darf derweil nach der kurzen Heimreise vom Derby in Nürnberg wieder zuhause antreten und erwartet ebenfalls am 23. September 2023 mit dem Karlsruher SC einen Kontrahenten aus Baden-Württemberg.
Text: Klaus Meßenzehl = „Pressedienst Nürnberg“ (PDN)
Titelfoto: 2-Simon Asta (FÜ) gegen 19-Florian Hübner (FCN)
Fotos: ISPFD
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